Ratsprotokoll vom 16. Februar 1906

5 Die Sektion stellt hierüber folgenden Antrag: In Erwägung, daß die Ableitung der drei Hauskanäle von den Häusern Duckartstraße 5 u. 7 und Kompaßgasse 2 unter dem neu zu erbauenden Quai sehr drängt, beantragt die Sektion, der löbliche Gemeinderat wolle die im Projekte II angeführte Kanalanlage bewilligen, unter der Bedingung, daß die Haus¬ eigentümer die Anschlüsse an den Sammelkanal auf ihre Kosten herstellen lassen. Das Erfordernis für diesen Sammelkanal per 1700 K wolle der löbliche Gemeinderat aus Präliminarpost XVI, 1 a genehmigen. Einstimmig nach Antrag. — Z. 4082. 2. Grenzberichtigungen bei den Gärten des Josef Lettner, L. Möstl und Mathilde Stippl. Liegt folgender Amtsbericht vor: Amtsbericht. Am 30. Oktober 1905 fand über Veranlassung des Herrn Obergeometers Karl Beredik eine kommissionelle Verhandlung am Tabor statt, bei welcher über die Grenzen des öffentlichen, beziehungsweise Gemeindegutes, und des Besitzes der Hauseigen¬ tümer Ludwig Möstl (Gleinkergasse 2), Josef Lettner (Gleinker¬ gasse 4) und der Frau Mathilde Stippl (Kirchengasse 16) ver¬ handelt wurde. Bei diesem Lokalaugenschein wurde festgestellt, daß sich die ganz genaue Lage dieser Grenzen gar nicht bestimmen lasse und daß ein Zurückrücken der Holzplanken an jene Stellen, an welchen sich die bei einer früheren, durch das städt. Bauamt vorgenom¬ menen Ausmessung verpflockte Grenze befinden sollen, teils gar nicht, teils nur schwer möglich ist, und daß endlich ein solches Zurücksetzen an einzelnen Stellen sogar die Herstellung einer besonderen Vorkehrung durch die Stadtgemeinde nötig mache, damit ein Abstürzen von Passanten, die den am Tabor führenden Promenadeweg benützen, hintangehalten wird. Aus allen diesen schwerwiegenden Gründen gab die Bau¬ sektion des löbl. Gemeinderates durch ihren Obmann, den Herrn Vizebürgermeister Franz Lang, die Erklärung ab, daß sie die Zustimmung dazu gebe, daß bei der neuen Stadtaufnahme die Grenzen zwischen dem Besitze der vorgenannten drei Grund¬ eigentümer und des städtischen Grundes an jenen Stellen an¬ genommen werden, an welcher sich heute die Holzplanken be¬ finden, die den Grund des Ludwig Möstl, des Josef Lettner und der Frau Mathilde Stippl von dem städt. Grunde scheiden. Dadurch haben aber die zwischen den genannten Grund¬ besitzern und der Stadtgemeinde Steyr am 28. Februar 1905 getroffenen Abmachungen, welche mit den Gemeinderatsbeschlüssen vom 7. April und 12. Mai 1905 ihre Genehmigung gefunden haben, ihren ganzen Inhalt verloren. Es müßte deshalb der löbl. Gemeinderat zu dem Beschlusse veranlaßt werden, zur Abschreibung des der Mathilde Stippl, dem Ludwig Möstl und dem Josef Lettner vorgeschriebenen jährlichen Grundzinses von 1 K, bezw. 1 K, bezw. 2 K seine Zustimmung zu geben. Zu diesem Zwecke wird dieser Amtsbericht samt allen Bezugs=Akten vorgelegt. Steyr, den 13. Februar 1906. Franz Gall m p. Die Sektion stellt den Antrag: Der löbliche Gemeinderat möge von der Grenzberichtigung bei den Gärten der Herren J. Lettner, L. Möstl und der Frau Mathilde Stippl genehmigend Kenntnis nehmen, und die dadurch hinfällig gewordenen Pachtverhältnisse mit genannten Besitzern als aufgelöst erklären. Einstimmig nach Antrag. — Z. 3937. 3. Antrag auf Umänderung von 48 Gaslaternen in Auerlicht. Die Gesellschaft für Gasindustrie in Augsburg beantragt die Umänderung folgender Straßenlaternen auf Auerlicht: 1. In der Sierningerstraße vom Be irksposten bis zur Maut 2. Am Wieserfeldplatze 3. Bei St. Anna 4. Im Straßenzuge der Steyrtalbahn 5. Kalkofenberg und Leitnerstiege 6. Beim Eysnbräu Laternen. 7. An den Brückenköpfen der Gsangbrücke 2 Laternen. 8. Neulust, Bahnübersetzung 9. Schwimmschulstraße * 4 „ 10. Valeriestraße 2 „ 11. Kollergasse : 3 „ 12. Duckart= und Kompaßstraßeneck 1 „ 13. Eisenstraße, Maut 14. Johannesgasse 15. Im Ort 4 „ 16. Badgasse 1 „ 17. An der Kapelle bei Objekt I „ 18. Schleifersteg bei Objekt 11 „ 19. Franz Josef=Platz „ 20. Enns=, Steyr= und Neubrücke 3 48 Laternen. Zusammen Die Sektion stellt hierüber folgenden Antrag: Im Verfolge eines Beschlusses des löbl. Gemeinderates alljährlich einen Teil der Straßenlaternen mit Auerbrennern zu versehen, stellt die Sektion den Antrag, der löbl. Gemeinderat wolle beschließen, daß in diesem Jahre die bezeichneten 48 Straßen¬ laternen mit Auerbrennern versehen werden, und die Kosten per 480 K aus der Präliminarpost VII/7 anzuweisen seien. Herr G.=R. Schachinger beantragt, daß auch in der Mittergasse mindestens 1 Laterne mit Auerbrenner versehen werde. Herr G.=R. Dr. Angermann beantragt, daß auch in der Schweizergasse, beim Kreuz, eine Laterne auf Auerlicht um¬ geändert werde, weil diese Gasse tatsächlich sehr finster sei. Bei der Abstimmung wird der Antrag der Sektion mit den Anträgen der Herren Gemeinderäte Schachinger und Doktor Angermann einstimmig angenommen. — Z. 4085. IV Sektion. Referent: Sektions=Obmann Herr G.=R. Leopold Köstler. 21. Statthalterei =Auftrag zur Aeußerung über ein Stipendien =Kumulierungs=Ansuchen Der Sektionsantrag hierüber lautet: Der löbl. Gemeinderat wolle beschließen, daß von demselben gegen die Kumulierung des Kaiser=Jubiläums=Stipendiums jähr¬ licher 200 K und des Zäzilie Schiefermayr'schen Stipendiums jährlicher 100 K in der Person des Realschülers der V. Klasse Josef Wittmann keinen Anstand erhebt. Einstimmig nach Antrag. — Z. 1889. 22. Verleihung der Simon Zachhuber'schen Seiden¬ strumpfwirker=Pfründe Von Seite des städt. Armenrates wird für diese Pfründe die Bewerberin Marie Zimmermann in Vorschlag gebracht. Sektionsantrag: Der löbl. Gemeinderat wolle beschließen, daß die Simon Zachhuber'sche Seidenstrumpfwirker=Pfründe von monatlich 20 K 30 h der Bewerberin Marie Zimmermann auf ein Jahr verliehen werde. Einstimmig nach Antrag. — Z. 27.136. 23. Verleihung einer Pacherpfründe. Von Seite des städt. Armenrates wird für diese Pfründe der Bewerber Anton Molterer in Vorschlag gebracht. Die Sektion beantragt, der löbliche Gemeinderat wolle be¬ schließen daß die freigewordene Leopold Pacherpfründe von monatlich 12 K dem Bewerber Anton Molterer verliehen werde. Einstimmig nach Antrag. — Z. 29.082. Dringlichkeits=Antrag betreffend das Ansuchen des Felix Nothhaft in Wien um eine Unterstützung aus der bestandenen Gremial=Krankenkasse. Nach Annahme der Dringlichkeit stellt die Sektion folgenden Antrag: Der löbl. Gemeinderat wolle beschließen, daß dem Bitt¬ steller Felix Nothhaft in Wien die vom hiesigen Handelsgremium beantragte Unterstützung, für die Monate Februar, März und April je 40 K, zusammen 120 K aus den Interessen der be¬ standenen Gremial=Krankenkasse bewilligt werden. Einstimmig nach Antrag. — Z. 3043. Hierauf Schluß der öffentlichen Sitzung. Der Vorsitzende:

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