Ratsprotokoll vom 11. September 1903

4 die eine Hälfte des rückständigen Zinses per 32 K 34 k am 1. November 1903, die andere Hälfte am 1. Februar 1904 zur Abzahlung bringen darf. Einstimmig nach Antrag. — Z. 15.005. 11. Spendengesuche. a) Dem Ansuchen des Hilfskomitees in Johannestal in Schlesien um eine Unterstützung für die durch die Hochwasser¬ katastrophe betroffenen Bewohner dieser Gemeinde wird aus finanziellen Gründen keine Folge gegeben. — Z. 16.720. h) Dem Arbeiter=Radfahrer=Verein „Solidarität“ wird über Antrag der Sektion zu seinem ersten Straßenrennen eine Spende von 20 K bewilligt. — Z. 18.719. Dringlichkeitsantrag auf Anschaffung eines Har¬ moniums für den Gesangsunterricht in der k. k. Ober¬ realschule. Der Herr Referent bemerkt, daß noch ein dringlicher Gegenstand vorliege, nämlich das Ansuchen der k. k. Oberreal¬ schul=Direktion um Anschaffung eines neuen Harmoniums. Nach Annahme der Dringlichkeit dieses Gegenstandes stellt die Sektion folgenden Antrag: Nachdem laut Erlasses des k. k. Landesschulrates in Linz vom 24. August 1903, Z. 3104, die Stadtgemeinde Steyr ver¬ tragsmäßig zur Anschaffung und zur Erhaltung der Lehrmittel für die k. k. Staatsoberrealschule verhalten ist, so beantragt die Sektion: Der löbl. Gemeinderat wolle für diese Schule die Anschaffung eines Harmoniums Nr. 4/a mit 5 Oktaven und 3 Registern im Kostenbetrage vom 250 K bewilligen. Herr G.=R. Sonnleitner stellt den Antrag, daß die Lieferung des im Sektionsantrage bezeichneten Harmoniums dem hiesigen Instrumentenmacher Herrn Kaltenbach übertragen werde. Herr G.=R. Hiller beantragt, daß zum Ankaufe des Harmoniums Herr Gesangslehrer Bayer beizuziehen sei. Hierauf wird der Sektionsantrag mit den Zusatzanträgen der Herren Gemeinderäte Sonnleitner und Hiller angenommen. Z. 18.291. III. Sektion. Referent: Sektions=Obmann Herr Vize¬ bürgermeister Franz Lang. 12. Beschlußfassung wegen Bewilligung der Kosten zu einer Straßenkanals=Verlängerung in der Dukart¬ straße. Der Herr Referent trägt vor: Dem Maurermeister Herrn Josef Schopper wurde mit Konsens vom 17. August 1903, Z. 17.597, die Bewilligung zur Demolierung des Hauses Dukart¬ straße Nr. 23 und zur Erbauung eines einstöckigen Wohnhauses auf der zum angegebenen Hause gehörigen Gartenparzelle erteilt. Anläßlich der Baukommission gab Herr Schopper die Erklärung ab, daß er die Ableitung der Abort=, Regen= und Schmutzwässer aus dem zu erbauenden Hause durch einen eigenen aus Cement¬ rohren hergestellten Hauskanal beabsichtige wenn die Stadt¬ gemeinde bereit wäre, den in der Eisenstraße bestehenden Kanal bis zur Einmündung dieses Hauskanals zu verlängern. Herr Schopper verpflichtet sich, die zur Verlängerung des Straßen¬ kanals notwendigen Erdarbeiten und die Legung der Rohre auf seine Kosten ausführen zu lassen, so daß der Gemeinde nur die Beistellung der zur Verlängerung des Straßenkanals notwendigen Cementrohre zufällt. Hiedurch würden der Stadtgemeinde zirka 540 K an Kosten erwachsen. Der Herr Referent stellt sohin namens der Sektion Antrag: folgenden Der löbl. Gemeinderat wolle beschließen: Der Abzugs¬ kanal in der Eisenstraße wäre um zirka 45 Meter zu verlängern und stellt die Stadtgemeinde die notwendigen Rohre hiezu bei, während die notwendigen Erdarbeiten und die Legung der Rohre vom Herrn Bauwerber für den Bau des Hauses Dukartstraße Nr. 23 übernommen werden. Der erforderliche Betrag per 540 K wird aus Post XI/5 angewiesen Einstimmig nach Antrag. — Z. 17.597. 13. Zuschrift der k. k. Finanz=Direktion in Linz betreffend die Bedingungen der Ausführung des Nivelle¬ ments im Zuge der Neuvermessung des Stadtgebietes Steyr. Ueber Einschreiten der Stadtgemeinde Steyr teilt die k. k. Finanz=Direktion in Linz mit Erlaß vom 11. August 1903, Z. 17.071, mit, daß das k. k. Finanzministerium die Geneigtheit ausgesprochen hat, das Nivellement in die im Zuge befindlichen Vermessungsarbeiten für Anlage eines Regulierungs=Planes ein¬ zubeziehen gegen dem, daß die Stadtgemeinde Steyr sich ver¬ pflichtet, für die Ausführung dieser Arbeiten einen weiteren Beitrag von 600 K, zahlbar bis Ende Oktober 1904, zu leisten. Hierüber stellt der Herr Referent namens der Sektion folgenden Antrag: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen: Um bei der im Zuge befindlichen Nenvermessung die Eintragung der für Ausfertigung eines Regulierungs=Planes nötigen Höhenquoten zu erreichen, werde eine Zahlung von 600 K, fällig bis Ende Oktober 1904, an das hohe k. k. Finanzministerium bewilligt und werde im Präliminare für das Jahr 1904 für diese Aus¬ gabe vorzusorgen sein. Einstimmig nach Antrag. — Z. 17.485. IV. Sektion. Referent: Sektions=Obmann Herr G.=R. Leopold Köstler. 14. Ansuchen um eine Unterstützung aus der kauf¬ männischen Krankenstiftung. Johann Höller, Geschäftsleiter der Firma Hofer in Steyr, bittet um eine Unterstützung zum Besuche des Sanatoriums in Gmunden. Die Sektion stellt den Antrag, dem Gesuchsteller die vom hiesigen Handelsgremium in Vorschlag gebrachten 80 K aus den Interessen der Stiftung der bestandenen Handels=Krankenkasse zu bewilligen. Einstimmig nach Antrag. — Z. 17.231. 15. Ansuchen um Wiederüberlassung von 2 Lehr¬ zimmern in der Realschule für die kaufmännische Fort¬ bildungsschule. Der Sektionsantrag über dieses Ansuchen lautet: Der löbl. Gemeinderat wolle dem Ansuchen des hiesigen Handels¬ gremiums um Wiederüberlassung von 2 Lehrzimmern samt Be¬ leuchtung und Beheizung im hiesigen Realschulgebäude zur Er¬ teilung des kommerziellen Unterrichtes die Bewilligung erteilen. Einstimmig nach Antrag. — Z. 17.649. 16. Verleihung einer Krenkelmüller'schen Pfründe per monatlich 20 Kronen. Der Herr Referent stellt namens des Sektion folgenden Antrag: Der löbliche Gemeinderat wolle die freigewordene Krenkelmüller'sche Pfründe von monatlich 20 K der vom hiesigen Armenrate in Vorschlag gebrachten 81 Jahre alten Marie Fischer gegen Einziehung der von derselben bezogenen Pacher=Pfründe verleihen. Einstimmig nach Antrag. — Z. 15.023. Hierauf Schluß der öffentlichen Sitzung. Der Schriftführer Die Verifikatoren

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