4 Der Sektionsantrag hierüber lautet: Die Sektion kann mit Rücksicht darauf, daß mit dem Eigentum der abzutretenden Grundparzelle die Herstellung und Erhaltung des Uferschutzes gegen den Wehrgrabenkanal in der Länge von 30•5 m verbunden ist und die Straße an dieser Stelle mit einer Breite von 6•8 m dem Verkehre vollkommen entspricht, nicht auf die Annahme dieser Parzelle 1010 in das öffentliche Gut einraten und stellt den Antrag, der löbliche Gemeinderat wolle die Uebernahme dieses Grundes in den Besitz der Gemeinde ablehnen. Einstimmig nach Antrag. — Z. 6030. 20. Antrag auf Ankauf der sogenannten Steiner¬ Wiese in Weinzierl und der Wasserquellen in derselben. Der Herr Referent trägt vor: Die hier in Frage kommenden drei Quellen liegen laut Bericht des städtischen Bauamtes vom 17. Oktober 1902 so, daß eine Wasserleitung, bezüglich welcher mit den in Betracht kommenden Grundbesitzern die nötigen Abmachungen schon ver¬ einbart wurden, ohne jede motorische Kraft das Wasser bis zur Stadtgrenze an der Reichsstraße mit 1 Meter Ueberdruck liefert. Laut Wassermessungs=Ergebnis vom 16. Oktober 1902 zeigten sämtliche Quellen zusammen im ungefaßten Zustande ein Quantum von 1137°6 Hektoliter in 24 Stunden, welches in strengen Wintern oder bei anhaltender Trockenheit sich mög¬ licherweise um ½, also auf rund 750 Hektoliter, in 24 Stunden vermindern kann. Die chemisch=bakteriologische Untersuchung des Wassers eitens des k. u. k. Militär=Sanitäts=Komitee Nr. 224 ex 1902 vom 15. Jänner 1903 hat ergeben, daß in keiner Hinsicht gegen die Verwendung desselben zu Nutz= und Trinkzwecken irgend ein Einwand erhoben wird. Selbst für den Fall, als dieses Wasser nicht für die zu erbauende Korps=Artillerie=Kaserne in Verwendung kommen ollte, so würde sich die Erwerbung derselben, samt dem dazu gehörigen Wiesengrunde, seitens der Stadtgemeinde Steyr den¬ noch empfehlen, weil das Wasser solcher Qualität und in solcher Nähe immer in nützliche Verwendung seitens der Gemeinde ge¬ nommen werden kann, ob nun früher oder später, und weil die Kostenfrage weniger in Betracht kommt durch die Möglichkeit, diesen Wiesengrund verpachten zu können. Der Eigentümer ist bereit, zirka 1½ Joch Grund seiner sogenannten Steiner=Wiese“ um den Kaufschilling von 1400 fl. per Joch, also um 2100 fl. oder vier Tausend zwei Hundert Kronen an die Stadtgemeinde zu verkaufen Der Verkäufer verpflichtet sich, im Falle der Kauf zu Stande kommt, eine vierte außerhalb des zu erwerbenden Grund¬ stückes zutage tretende Wasserquelle der Stadtgemeinde gratis zu überlassen und ebenso unentgeltlich zuzugestehen, daß diese Quelle gefaßt und quer über seinen diesfällig in Betracht kommenden Wiesengrund geleitet werden kann, um mit der zu errichtenden städtischen Wasserleitung in eine Leitung vereinigt zu werden. Derselbe bewilligt, daß dieses Recht zu Gunsten der Stadt¬ gemeinde Steyr auf seiner Realität in Weinzierl grundbücherlich vorgemerkt werden kann. Das Gutachten des Stadtbauamtes lautet: Erhebung bezüglich der Ergiebigkeit der Quellen am Zehetnergrund in Weinzierl. Wassermessung am 16. Oktober 1902. 21.600 Liter Quelle I in 24 Stunden „ la (kann einbezogen werden, liegt in der Nähe von 7.200 und ergibt in 24 Stunden 66.240 „ II „ 18.720 „ III „ „ „ 1 Zusammen 113.760 Liter 1137·60 Hektoliter gleich per 24 Stunden 379•20 hievon ab ½ für Winter verbleibt . 758·40 Hektoliter. Bezüglich der Höhenlage wurde Folgendes konstatiert, und zwar: Quelle I liegt um 2•26 m höher als die Rohrleitung bei der Quelle der „Steiner=Wasserleitung". Quelle II liegt um 2·53 m höher wie vorher. Quelle III liegt wohl an ihrer der¬ zeitigen Austrittsstelle etwas tiefer, kann aber höher gefaßt und eingeleitet werden. Höhenlage des Auslaufes in der Brunnstube in Stein am 339·67 Pierergrund Mitte des Bauplatzes III beim Posthofe 338•61 106 somit um.... tiefer. Mitte des Bauplatzes IV beim Stadlmayr. 339•23 somit um 0·44 tiefer als der Auslauf in Stein. Es ist somit eine Zuleitung auf den Bauplatz III IV mög¬ lich, wenngleich der geringe Ueberdruck keine höhere Abflu߬ öffnung gestattet. Stadtbauamt Steyr, am 17. Oktober 1902. Peter m. p Der Antrag der Sektion lautet: Mit der vollberechtigten Annahme, daß die Erwerbung guter Trinkwasserquellen unter bestehenden günstigen Zuleitungsverhältnissen jederzeit äußerst wünschenswert ist, stellt die Sektion den Antrag: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, von dem Be¬ sitze des Zehetnergutes in Weinzierl, Gemeinde Gleink, zirka 1½ Joch Wiesengrund mit den darauf befindlichen drei Quellen im Preise à Joch 2800 K zu kaufen und denselben außerdem zur lastenfreien Ueberlassung der in geeigneter Entfernung zutage tretenden vierten Quelle, wie bereits zugesagt, zu verpflichten und diese Verpflichtung grundbücherlich sicherstellen zu lassen. Dieser Antrag wird von den Herren Gemeinderäten Sommerhuber, Hack und Schachinger unterstützt und sohin ein¬ stimmig angenommen. IV. Sektion. Referent: Sektions=Obmann Herr G.=R. Leopold Köstler. 21. Verleihung eines Schiefermayr'schen Stipen¬ diums an einen Realschüler. Um die Verleihung des erledigten Zäzilia Schiefermayr¬ schen Stipendiums sind 13 Bewerber eingeschritten. Von diesen Bewerbern werden seitens der k. k. Oberrealschul=Direktion be¬ sonders empfohlen die Schüler: Ehrenfried Palzer, Friedrich Treml, Johann Veit und Karl Werndl. Die Sektion stellt folgenden Antrag: Der löbliche Ge¬ meinderat wolle beschließen, daß dieses erledigte Stipendium dem Realschüler Karl Werndl verliehen werde. Einstimmig nach Antrag. — Z. 8595. 22. Gesuch um Ueberlassung eines Lehrzimmers an der Mädchenschule in der Berggasse zum Zwecke der Erteilung eines Gesangsunterrichtes. Der Sektionsantrag hierüber lautet: Der löbliche Gemeinderat wolle dem Oberlehrer Herrn K. Feicht zur Abhaltung eines Gesangskurses an Mädchen die Benützung eines Lehrzimmers bewilligen, jedoch mit dem Be¬ merken, daß Gesuchsteller für die Kosten einer allfälligen Be¬ heizung und Beleuchtung dieses Lokales aufzukommen hat. Einstimmig nach Antrag. — Z. 7950. 23. Gesuch um Nachsicht einer Benützungsgebühr für den Turnsaal an der Bürgerschule. Liegt folgender Sektionsantrag vor: Die Sektion erlaubt sich dem löblichen Gemeinderat den Antrag zu stellen, dem Fräulein Anna Pehersdorfer die Abschreibung der für die Be¬ nützung des Turnsaales zum Zwecke der Abhaltung eines Privat¬ turnunterrichtes angesuchten 12 K nicht zu bewilligen, nachdem der Turnunterricht trotz der Krankheit des Fräuleins Pehers¬ dorfer abgehalten wurde. Einstimmig nach Antrag. — Z. 6025. 24. Ansuchen um eine Unterstützung aus der kauf¬ männischen Krankenstiftung a) Liegt vor ein Gesuch des Josef Waidmann um Ver¬ gütung der Krankenverpflegskosten per 15 K abzüglich des bereits von der Bezirkskrankenkasse erhaltenen Krankengeldes per 7 K 20 h. Sektionsantrag: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, daß dem Gesuchsteller Josef Waidmann die angesuchten Kranken kosten im Betrage von 7 K 80 h aus der Stiftung der be¬ standenen Gremialkrankenkasse vergütet werden. Einstimmig nach Antrag. — Z. 7212. h Wilhelm Geiger in Graz bittet um eine Unterstützung aus der bestandenen Gremialkrankenkasse in Steyr. Sektionsantrag: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, daß dem Gesuchsteller Wilhelm Geiger in Graz die vom hiesigen Handelsgremium beantragten 90 K, und zwar für die Monate Februar, März, April je 30 K, aus der Stiftung der bestandenen Gremialkrankenkasse bewilligt werden. Dieser Antrag wird einstimmig angenommen. Hierauf Schluß der öffentlichen Sitzung.
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