Herr G.=R. Schachinger erbittet sich das Wort und bemerkt: Wenn auch die Finanzlage unserer Stadt für das Jahr 1903 nicht besonders rosig ausgefallen ist, so können wir doch die Anträge des Präliminars=Komitees ruhig entgegen nehmen, weil wir mit keinem Defizit abgeschlossen haben, welches wieder hätte gedeckt werden müssen. Wir haben zwar einen Ueberschuf von 7000 A zu verzeichnen, doch ist derselbe nach meiner Mei¬ nung einigermassen illusorisch, weil manche Posten im Präli¬ minare sehr niedrig gestellt sind, und wahrscheinlich überschritten werden dürfte. Wenn nicht mit der äußersten Anstrengung in jedem Ressort gespart werde, eile man wieder einem Defizite zu, wie es schon einmal der Fall war. Ich stelle daher an den Herrn Bürgermeister die Bitte, daß er das uns gegebene Ver¬ sprechen auch einhält, wir setzen das vollste Vertrauen in ihm, daß er im Stadthaushalte die größte Sparsamkeit wird eintreten lassen, um das Gleichgewicht herzuhalten. Herr Vizebürgermeister Lang bemerkt, daß bereits im ab¬ gelaufenen Jahre diese Sparsamkeit ganz besonders an den Tag gelegt worden ist. So z. B. wurden für außerordentliche Bau¬ führungen für das Jahr 1902 12.000 K bewilligt, und sind bis heute noch keine 2000 K ausgegeben worden. Es wird ge spart, so viel als möglich ist, aber unabweisbare Bedürfnisse, namentlich in Armensachen, können nicht zurückgestellt werden. Wir werden ja Alle mitwirken, die Sparsamkeit durchzuführen und hoffen, daß wir im nächsten Jahre mit einem günstigeren Präliminare vor den Gemeinderat treten können. Der Herr Vorsitzende bringt nun die gesamten Voran¬ schläge für das Jahr 1903 zur Abstimmung und werden die¬ selben einstimmig genehmigt. Mit der Mitteilung, daß das heute beschlossene Präliminare, den Bestimmungen des Gemeinde=Statutes entsprechend, zur öffent¬ lichen Einsicht aufgelegt wird, schließt der Herr Vorsitzende die Sitzung.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2