2 Gemeinderat wolle beschließen, es werde diese Frage der I. Sektion zur Beantwortung und Antragstellung zugewiesen. Dieser Antrag sowie der Antrag der Sektion werden ein¬ timmig angenommen II. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R. V Josef Tureck 5. Die städt. Rechnungs=Kanzlei berichtet über die Ein nahmen und Ausgaben der Stadtkasse für den Monat Novem¬ ber 1901 wie folgt: 69.871 K 96 h Einnahmen im November 1901 Kassarest vom Vormonat 6.353 „ 35 B 86.225 K 31 K Zusammen Ausgaben im November 1901 56.114 „ 17 „ B 30.11I K 147 Kassarest pro Dezember 1901 Der Herr Referent bemerkt, daß das Kassa=Journal durch die Herren Gemeinderäte Mathias Perz und Tureck geprüft und richtig befunden wurde. Zur Kenntnis. — Z. 6208, 6. Der Herr Referent verliest den Ausweis über das jähr liche Zinsenerträgnis und die zu bestreitenden jährlichen Renten¬ ezüge aus dem Frau Franziska Eyermann'schen Nachlasse zu Gunsten des Milden Versorgungsfondes und des Fondes des öffentlichen Krankenhauses in Steyr. Nach diesem Ausweise be¬ tragen die jährlichen Einnahmen 2169 K 20 h, die Ausgaben 2064 K, so daß sich ein Ueberschuß von 105 K 20 k ergibt. — Z. 6779. Wird zur Kenntnis genommen. 7. Der Herr Referent verliest folgenden Bericht: Sehr geehrter Herr Bürgermeister! In Nachfolgendem beehre ich mich, über meine Thätigkeit im „Städtischen Museum“ im verflossenen Jahre Bericht zu er¬ tatten. Das Interesse des Publikums für das Museum ist ein reges und die Besucherzahl von zirka 3000 Personen gibt Zeugnis davon. An Neuerwerbungen sind erwähnenswert der Ankauf der Eisengegenstände aus dem Nachlasse des k. k. Fachschuldirektors Gustav Ritzinger und diverser kleinerer Gegenstände aus Privat¬ besitz. Erfreulicherweise kamen auch Spenden von verschiedenen Gegenständen für das Museum vor, unter welchen ein Olbild des „Ortlturmes“ von Professor Leopold Frank, gespendet von der Witwe desselben, Frau Marie Frank, diverse kulturhistorische Gegenstände, gespendet von Herrn kais. Rat Franz Tomitz, Herrn Kaufmann Josef Peteler und Anderen, erwähnenswert sind Herr Josef Wild, Okonom in St. Ulrich, spendete für das bürgerliche Zimmer einen Ofen, welchen Herr Hafnermeister Rudolf Sommerhuber dort aufstellte, wofür beiden Herren, sowie allen Spendern von Museumsgegenständen der Dank gebührt. Ein eigenes Comité, bestehend aus Frau Marianne Kautsch, den Herren kais. Rat Franz Tomitz, Josef Huber jun., August Riener und dem gefertigten Kustos, veranstaltete in den Räumen es Museums während des Herbstmarktes vom 10.—17. October 1901 eine „Ausstellung von Beleuchtungs=Gegenständen“ die von über 2500 Personen besucht war, und für das Museums=Budget ein Reinerträgnis von K 56·42 ergab Ich bitte, diesem Comité für seine Thätigkeit den Dan aussprechen zu wollen Frau Marianne Kautsch hatte wie bisher die Güte, im In¬ teresse des Museums außerordentlich tätig zu sein, die Konser¬ ierung der Museumsgegenstände vorzunehmen, allfällige Reini¬ gung derselben zu veranlassen, neue Gegenstände zu erwerben wofür ihr der besondere Dank auszudrücken wäre. Ich habe mich veranlaßt gefühlt, das „Städische Museum“ während der strengen Winterszeit zu schließen, doch kann das selbe jederzeit nach Anmeldung beim Hausmeister der Industrie alle besichtigt werden. Am Geburtsfeste Sr. Majestät des Kaisers und an den Weihnachtsfeiertagen wurde das Museum geöffnet. Was meine Arbeiten im Museum betrifft, insbesondere die Anlegung des Kataloges und die Numerierung der Gegenstände, war es mir leider durch meine längere Krankheit im verflossenen Jahre nicht gegönnt, nach meinem Wunsche vorwärts zu kommen. Doch habe ich den Zettel=Katalog über all' die Gegenstände, die dem Museum seit dessen Bestande bis heute gespendet wurden, fertig gebracht, und so eine Grundlage für weitere Arbeiten ge wonnen, worüber ich im nächsten Jahre hoffentlich Erfreulicheres werde berichten können. Um das Hinabwerfen von Steinen seitens spielender Kinder in die Ausstellungsräume zu verhindern, habe ich in den Fenstern des Souterrains, welche zum Lüften des Lokales geöffnet werden feinmaschige Drahtgitter anbringen lassen, welche ihren Zweck erfüllen. Ebenso ließ ich das große Ausstellungsobjekt vom Jahre 1845 in der Vorhalle des Souterrains zum Schutze mit einem Holzgitter umgeben. Zum Schlusse möchte ich anregen, den Schülern der k. k. Oberrealschule, der k. k. Fachschule, der Bürgerschule, eventuell er höheren Klassen der Volksschulen in Begleitung der Herren Professoren und Lehrer klassenweise den unentgeltlichen Besuch des Museums zu gestatten, zu welchem Behufe die geehrten k. k. Direktionen und der löbliche k. k. Bezirksschulrat von diesem eventuellen Beschlusse zu verständigen wären Genehmigen sehr geehrter Herr Bürgermeister die Ver¬ sicherung der größten Hochachtung Ihres ergebenen Jakob Kautsch, Kustos des Städtischen Museums in Steyr Steyr, am 23. März 1902. Die Section beantragt, der löbliche Gemeinderat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen und beschließen: I. Es sei den Spendern, Herrn kais. Rat Franz Tomitz, Herrn Josef Peteler, Herrn Josef Wild, Herr Rudolf Sommer huber, sowie der Frau Marianne Frank, k. k. Professors=Witwe welche das Museum beschickten, der Dank zum Ausdrucke zu bringen. Insbesondere sei der Frau Marianne Kautsch für ihre außerordentliche Mühewaltung der besondere Dank zum Aus¬ drucke zu bringen. Es sei dem Ausstellungs=Comité, und zwar den Herren 1. kais. Rat Franz Tomitz, Josef Huber jun und August Riener für ihre Mühewaltung der Dank auszusprechen III. Es sei dem Antrage des Herrn Kustos, daß den Schülern der k. k. Oberrealschule, der k. k. Fachschule, der Bürger chule und der oberen Klassen der Volksschulen der Besuch des Museums in Begleitung der Herren Professoren und Lehrer un entgeltlich zu gestatten ist, zuzustimmen. IV. Es sei dem Herrn Kustos Jakob Kautsch für seine stets umsichtige außerordentliche Bemühung der Dank des Ge meinderates durch Erheben von den Sitzen auszudrücken und sei erselbe zu ersuchen, seine Tätigkeit dem städt. Museum weiters zu widmen. Sektion gestellten Anträge werden einstimmig Die von der — Z. 7121. angenommen. Der Herr Vorsitzende ersucht, dem Herrn Kustos Jakob Kautsch den Dank durch Erheben von den Sitzen auszudrücken, was geschieht. 8. Über Antrag der Sektion werden folgende Subventionen bewilligt: Dem ersten oberösterr. Hilfsbeamten=Unterstützungsverein I. — Z. 5720 in Linz 20 K. Dem Verein der Oberösterreicher in Wien 20 K 11. II. Dem Philosophen=Unterstützungsverein in Wien 10 X. Z. 5639 9. Die Aktienbrauerei in Steyr ersucht um Vergütung der Verbrauchsumlage und Landesauflage für das im Jahre 190 geschwendete Bierquantum per 899 Hektoliter 78 Liter, und zwar 2877 K 70 7 an Verbrauchsumlage 179 „ 85 an Landesauflage * Zusammen 3007 K 55 fl Wird beschlossen, der Aktienbranerei in Steyr die ent allende Verbrauchsumlage per 2877 K 70 k zu vergüten, die elbe aber wegen Vergütung der Landesauflage per 179 K 85¼ — Z. (446. an den Landesausschuß zu verweisen. Die Aktienbrauerei in Steyr ersucht weiters im Abfindungs¬ wege um Vergütung der Verbrauchsumlage nebst Landesumlage von monatlich 134 K 70 k für das im Jahre 1902 im Märzen zum Ausschanke gelangende Bierquantum keller Der Sektionsantrag hierüber lautet: Über das vorliegend Ansuchen der bürgerlichen Aktienbrauerei in Steyr um Wieder bewilligung der Rückvergütung der Verbrauchsumlage in monat¬ licher Abfindungsquote von 134 K 70 h für das Jahr 1902 hinsichtlich des im Märzenkeller zum Ausschanke gelangenden Bier¬ quantums beantragt die Sektion: Mit Rücksicht auf die bereits vorliegenden Erhebungen wolle der löbliche Gemeinderat be¬ willigen, daß der Aktienbrauerei für ein Bierquantum von nonatlich 39 Hektoliter 62 Liter die entfallendeGemeindever¬ brauchsumlage rückvergütet werde Einstimmig nach Antrag mit dem Bemerken, daß wegen Vergütung der entfallenden Landesauflage der Gemeinderat — Z. 6872. einen Beschluß fassen kann. 10. Der Herr Referent verliest folgende Eingabe: Hochlöblicher Gemeinderat der l. f. Stadt Steyr! Der Gefertigte bittet einen wohllöblichen Gemeinderat im Namen der Lehrerschaft des Stadtschulbezirkes Steyr auf Grund des Beschlusses des hohen o.=ö. Landtages vom 3. October 1901 nach welchem im Sinne des § 41, spec. aus der Ablehnung des Zusatzantrages hervorgeht, daß das Quartiergeld der Lehr¬ ersonen zweiter und dritter Kategorie mit 35 Perzent ihres da¬ maligen Grundgehaltes von 800 900 event. 1000 fl. zu be¬ messen ist, um Zuweisung des Quartiergeldes in einem dieser Bestimmung entsprechenden Ausmaße. Zugleich erlaubt er sick die Bitte, dieses Ansuchen einer dringlichen Erwägung zuzuführen. Im Namen der Lehrerschaft des Stadtschulbezirkes Steyr: Georg Mair, Lehrer. Steyr, am 28. Februar 1902. Der Sektionsantrag hierüber lautet: Das Ansuchen der Lehrerschaft der Stadt Steyr, das Quartiergeld der Lehrpersonen zweiter und dritter Kategorie mit 35 Perzent ihres bisherigen Grundgehaltes per 800, 900 fl., eventuell 1000 fl., anstatt nach den Grundgehalten des neuen Gesetzes vom 16. November 1901, nämlich von 700, 800, even¬ tuell 900 fl., zu bemessen und anweisen zu lassen, wurde in der Sitzung des Gemeinderates vom 28. Februar 1902 mit dem Beifügen der geschäftsordnungsmäßigen Behandlung zugewiesen s sei an jene Gemeinden, welche über 10.000 Einwohner zählen, die Anfrage zu richten, wie sich dieselben zu dem gedachten An¬ suchen stellen. Über gestellte Anfrage erwiderten die drei Stadt gemeindevorstehungen Linz, Urfahr und Wels übereinstimmend, daß ähnliche Ansuchen bei ihnen nicht eingebracht worden seien Die Stadtgemeindevorstehung Wels theilte weiters mit, daß der rtsschulrat Wels in Angelegenheit der Quartiergelder der Lehrer olgenden Beschluß gefaßt hat
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