Ratsprotokoll vom 31. August 1900

Steyr an und ist die Stiftungsobligation in der Casse der Stadtgemeinde Steyr hinterlegt Wir gefertigten Vertreter der Stadtgemeinde Steyr und des Handelsgremiums Steyr und zwar die Vertreter der Stadt¬ gemeinde Steyr im Grunde des Gemeinderathsbeschlusses vom 31. August 1900 geloben und verpflichten uns für uns und unsere Amtsnachfolger, das Stiftungsvermögen getreu und sorg fältig zu verwahren, dessen Renten zu den im Stiftbriefe vom 24. April 1891, beziehungsweise in diesem Nachtrag ausgedrückter Zwecke zu verwenden, überhaupt alle im Stiftbriefe vom 24. April 1891, beziehungsweise in diesem Nachtrage enthaltenen Anord nungen gewissenhaft zu erfüllen. Urkund dessen wurde dieser Stiftbriefnachtrag in drei Aus fertigungen errichtet, deren eine bei der k. k. o.=ö. Statthalterei in Linz, deren zweite bei der Stadtgemeinde Steyr und deren dritte bei dem Handelsgremium Steyr aufbewahrt werden. Da in diesem Stiftsbriefnachtrage nichts enthalten ist, das den Interessen der Stadt Steyr zuwider wäre, da ferner die erst in diesem Stiftbriefnachtrage festgesetzte Einflussnahme des Handels gremiums der Stadt Steyr auf die Verleihung des abreifenden Stiftungserträgnisses der Stadtgemeindevertretung die Einhaltung der Stiftsbriefbestimmungen nur wesentlich erleichtert, stellt die Section den Antrag, der löbliche Gemeinderath wolle sich auch mit diesem Stiftsbriefnachtrage einverstanden erklären, und sich und seine Nachfolger im Amte zur Verwahrung des Stiftungs¬ vermögens und zur Erfüllung der Stiftbriefanordnungen verpflichten. Einstimmig nach Antrag. Z. 16.114. 12. Liegt vorliegender Sectionsbericht und Antrag vor Der Primarius des öffentlichen Krankenhauses zu St. Anna in Steyr, Herr Dr. Victor Klotz, hat schon im Jahre 1899 um die Einrichtung des Operationszimmers aus Glas und Eisen ersucht. In der Sitzung des löblichen Gemeinderathes vom 25. August 1899 wurde nur ein Theil dieser Einrichtungsgegen¬ stände bewilligt. Herr Dr. Klotz sucht daher mit der vorliegenden Eingabe vom 28. Juli d. J. um die Ergänzung dieser Ein¬ richtung an. Die Spitals=Commission hat nun in der Sitzung vom 14. August 1900 einhellig beschlossen, mit Rücksicht auf die dadurch allein zu erzielende vollständige Reinhaltung der im Operations¬ zimmer vorhandenen Einrichtungsgegenstände, wodurch der Erfolg der in demselben auszuführenden Operationen außerordentlich günstig beeinflufst wird, die Anschaffung der verlangten Ein¬ richtungsgegenstände aus Glas und Eisen, nämlich: 1. eines Tisches auf Rollen 90 cm lang, 50 em breit, mit zweiter Glasplatte auf halber Höhe zum Preise von 100 Kronen; 2. eines Gestelles 150 cm lang, 40 ei breit, mit zweiter Glasplatte auf halber Höhe im Preise von 110 Kronen; 3. eines Tischchens 55 cm lang, 48 cm breit mit regulierbarer Höhe im Preise von 60 Kronen, also um den Gesammt=Anschaffungspreis von 270 Kronen, wozu für Fracht und Verpackung noch circa 50 Kronen zuzuschlagen sind, beim löblichen Gemeinderath in Antrag zu bringen. Die IV. Section beehrt sich daher den Antrag zu stellen, der löbliche Gemeinderath möge die Anschaffung der bezeichneten Einrichtungsgegenstände und die dazu nöthigen Mittel im Ge¬ sammtbetrage von ca. 320 Kronen auf Rechnung des Spital=Contos bewilligen. Einstimmig nach Antrag. Z. 15.700. Weiters liegt noch ein Ansuchen des Herrn Dr. Klotz vor, womit derselbe um Anschaffung eines mit hohem starken Gitter umgebenen Bettes in dem Isoliertract ersucht. Der Sectionsantrag lautet: Da die Anschaffung eines Bettes für Irrsinnige thatsächlich unumgänglich nothwendig ist, um Unglücksfälle auszuschließen, beantragt die Section: Der löbliche Gemeinderath wolle die dazu nöthigen Mittel pr. 140 Kronen auf Rechnung des Spitals=Contos bewilligen. Einstimmig nach Antrag. Z. 17.758. 13. Der Herr Referent gibt bekannt, dass die diesjährige Armensubscription ein Erträgnis per 3411 Kr. 70 Heller ergab und stellt namens der Section folgenden Antrag: Der löbliche Gemeinderath wolle dieses Ergebnis der dies¬ jährigen Armensubscription zur Kenntnis nehmen und beschließen, dass den mit der Einsammlung der Gelder betrauten Herren Armenväter für ihre besondere Mühewaltung der Dank des Ge¬ meinderathes zum Ausdrucke gebracht werde. Einstimmig nach Antrag. Z. 16.976. Herr Gemeinderath Stigler betont, dass die Armensub¬ seription alljährlich ein geringeres Resultat ergibt, obwohl der Grund dieser Sammlung, nämlich den Straßenbettel abzustellen, gewiss löblich ist. Er glaube, wenn vor Einleitung der nächsten Armensubscription in einem Aufrufe die Beweggründe dieser Sammlung erörtert würden, dass das Ergebnis ein besseres werden würde. Der Herr Bürgermeister sagt dies zu. Hierauf Schluss der Sitzung.

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