III. Section. Referent: Sections=Obmann Herr Vice¬ bürgermeister Franz Lang. 18. Liegt folgender Sectionsbericht vor: Der löbliche Gemeinderath wolle zur Deckung des Bedarfes an Heizmaterialien für die Heizperiode 1900/1901 auf Grund der Zusammenstellung vom 21. Juni 1900 die Anschaffung von: 381 Raummeter dem langen harten Brennholzes, 203 Raummeter 0•8m langen ungeschwemmten weichen Brennholzes, 152 Tonnen Steinkohle und 20 Tonen Coaks mit dem Vorbehalte bewilligen, dass zu jeder über diese Quantitäten hinausgehenden etwa nothwendigen Nachschaffung die Zustimmung des Gemeinderathes eingeholt werden muss und zur Ausschreibung und Vergebung dieser Lieferungen die Bausection ermächtigt wird. — Einstimmig nach Antrag. — Z. 15.012 19. Herr Karl Jöbstl als Leiter der städt. Gefällseinhebung ersucht um Veranlassung der Reconstruction der schadhaften Brückenwage, sowie um Nachaichung derselben. Der Sectionsantrag lautet: In Berücksichtigung der noth¬ wendigen Richtigkeit einer amtlichen Wage wolle der löbliche Gemeinderath beschließen, dass die Stadtwage am Wieserfeldplatze reconstruiert und die am Grünmarkt nachgeaicht werde. Die laut Voranschlag nothwendigen Kosten von 1700 K wollen aus Präliminarpost XVII, „unvorhergesehene Auslagen“, bewilligt werden. — Einstimmig nach Antrag. — Z. 12.331. 20. Liegt folgender Bericht des städt. Bauamtes vor: Bei dem am 5. Juni d. J. in dem gegen die Berggässe zu gelegenen Hoftract des Herrn Johann Kagerer ausgebrochenen Brande hat sich im Verlaufe der von der städt. Freiwilligen Feuerwehr durchgeführten Löschaction ergeben, dass der Wasserleitungsstrang in der Berggasse durch die daselbst befindlichen Abzweigungs¬ leitungen zu stark beansprucht ist, wodurch nicht nur die Wasser¬ zufuhr, sondern auch der Druck für den dort vorhandenen Hydranten sich als zu gering erwies, um einen wirksamen Angriff des Brandobjectes von dieser Seite aus durchzuführen, indem die Wasserleitung zu diesem Hydranten nur einseitig, nämlich vom Wasserthurm durch die Berggasse möglich ist. Um einerseits diesen vorhandenen Nachtheil aufzuheben, andererseits aber auch die zwischen der Berg= und Pfarrgasse gelegenen, größtentheils mit Schindeldächern versehenen Besitze im Falle eines Brandes wirksam schützen zu können, wird es nöthig, den Wasserleitungs¬ strang der Berggasse mit jenem über die Promenade zum Pfarr platze führenden zu verbinden, um durch Schaffung eines in sich geschlossenen Leitungsnetzes nicht nur die Druckverhältnisse, sondern auch die aus dem Wasserentnehmen an einzelnen Stellen der Leitung entstehenden Unregelmäßigkeiten möglichst auszugleichen. Es wird daher der Antrag gestellt, die Verbin dung dieser Leitungsstränge mit 2“ weiten gusseisernen Röhren und mit Rücksicht auf die vorstehenden Gründe nach beiliegendem Plan zu genehmigen und die Kosten dieser Leitung per 600 fl. aus dem Titel XVI, außerordentliche Bauführungen, zu be¬ willigen. Stadtbauamt Steyr, 18. Juli 1900. Peter, Ober¬ Ingenieur. Die Section stellt folgenden Antrag: Der löbliche Ge¬ meinderath wolle in Erwägung der günstigeren Wasservertheilung in der städt. Wasserleitung der Herstellung dieses Verbindungs¬ stranges zustimmen und die Kosten per 1200 K aus Post XVI, außerordentliche Bauführungen, bewilligen. — Einstimmig nach Antrag. Z. 14.930 21. Herr Dr. Julius Seidl überreicht die Verträge über die Grundtrennungspläne aus den Neulustgründen mit Herrn Doctor Hochhauser, Strachowsky und Wallergraber behufs der Straßen¬ regulierung 2c. und eine Erklärung an Herrn Hans Millner als Vormund des minderjährigen Leopold Werndl puncto Verlegung der Wasserleitung in den öffentlichen Straßengrund zur Geneh¬ migung Der Sectionsantrag lautet: In Durchführung des Ge¬ meinderaths=Beschlusses vom 30. März 1900 wolle heute die Ausfertigung der 3 Verträge, nämlich mit Herrn Dr. Hochhauser, Herrn Hans und Frau Anna Strachowsky und Herrn Josef Wallergraber wegen Grundüberlassung in das öffentliche Gut und einer Erklärung an Herrn Hans Millner als Vormund des mj. Leopold Werndl wegen Genehmigung der Umlegung seiner Wasserleitung beschließen Herr G.=R. Stigler stellt den Antrag, dass die Umle¬ gung der Wasserleitung in den öffentlichen Straßengrund nur gegen dem bewilligt werde, dass durch dieselbe weder jetzt noch in Zukunft der Stadtgemeinde Steyr Kosten verursacht werden und dass die Leitung in den Straßengrund nur über commissio¬ nelle Anordnung gelegt werden darf. Hierauf wird der Sectionsantrag mit dem Zusatzantrage des Herrn G.=R. Stigler einstimmig angenommen. — Z. 12.729. 22. Ueber das Ansuchen des Messelesers im Bruderhause um Herstellung eines Cabinetes zu seiner Wohnung im Bruder¬ hause stellt die Section den Antrag: Der löbliche Gemeinderath möge die angesuchte Herstellung eines Cabinetes genehmigen und die Deckung der Kosten von 400 K aus dem Milden Versorgungs¬ fonde bewilligen. — Einstimmig nach Antrag Z. 15.177. Weiters gelangt noch folgende dringliche Angelegenheit zur Erledigung: Der k. k. Stadtschulrath Steyr ersucht mit Schreiben vom 16. Juli 1900, Z. 451, um Umgestaltung der Oberlehrer¬ wohnung im Schulgebäude in der Wehrgrabengasse in zwei Lehrzimmer, welche für die zwei bestehenden Parallelelassen an der Mädchen=Volksschule in der Berggasse, die in gänzlich unzu¬ reichenden Räumen untergebracht sind, in Verwendung genommen werden sollen. Der Sectionsantrag hierüber lautet: In Berücksichtigung der in der Zuschrift des Stadtschulrathes vom 16. Juli 1900, Z. 451, dargelegten zwingenden Verhältnisse stellt die IV. Section nach vorausgegangener gemeinschaftlicher Berathung dieser An¬ gelegenheit mit der II. Section den Antrag, der löbliche Ge¬ meinderath wolle beschließen: 1. Es sei für die Adaptierung der Schulleitung in der Wehrgrabenschule zu zwei Lehrzimmern so vorzusorgen, dass dieselbe im voraussichtlichen Bedarfsfalle inner¬ halb einiger Tage ausgeführt ist und die dadurch angenommenen zwei Lehrzimmer als solche benützt werden können. 2. Es seien die für die Einrichtung eines dieser Lehrzimmer nöthigen Unterrichts=Erfordernisse sofort zu beschaffen, wogegen die Ein¬ richtung für das? Lehrzimmer dem vorhandenen Vorrathe dieser Gegenstände in den Schulen der Stadt zu entnehmen ist. 3. Es sei dem Schulleiter Herrn Adolf Schubert anstatt des bisherigen Naturalquartieres, das ihm laut Gesetz von 1899 gebürende Quartiergeld im Ausmaße von 25 % des fixen Gehaltes vom 1. August ab anzuweisen. — Einstimmig nach Antrag. — Z. 451/St.=Sch.=R. IV Section. Referent: Sections=Obmann Herr G.=R. Leopold Köstler. 23. Der Herr Referent theilt mit, dass der bisherige Armenvater des 2. Viertels, Herr Paul Peterson, seine Stelle zurückgelegt, und dass Herr Johann Grillenberger, Hausbesitzer und Getreidehändler in Steyr, erklärt hat, diese Stelle zu über¬ nehmen Die Section beantragt: Der löbliche Gemeinderath wolle zur Ernennung des Herrn Johann Grillenberger zum Armen¬ vater des 2. Viertels seine Zustimmung geben. Einstimmig nach Antrag. — Z. 10.036. Hierauf Schlufs der öffentlichen Sitzung.
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