Ratsprotokoll vom 26. Jänner 1900

die k. k. Statthalterei auf Grund des Ergebnisses der commissionellen Verhandlung vom 27. December 1899 die Herstellung eine Hochwasserdammes zum Schutze des Stadttheiles Karolinenthal in Steyr nach dem gemäß dem Antrage des Staatstechnikers ergänzten Projecte des Stadtbauamtes Steyr vom November 1899 mit dem Kostenbetrage von 80.000 Kronen und die für diesen Bar vereinbarte Concurrenz zu genehmigen und hiezu für die Inter¬ essenten im Karolinenthal aus dem staatlichen Nothstandscredite eine Subvention im Betrage von vierzigtausend (40.000) Kronen zu bewilligen, welche der Stadtgemeinde=Vorstehung Steyr zur Hälfte beim Beginne, zur anderen Hälfte nach Collaudierung des Baues flüssig gemacht werden wird. Hievon wird die Stadtgemeinde=Vorstehung Steyr unter Bezugnahme auf die Note vom 29. December 1899, Z. 25.926, unter Anschluss eines genehmigten Planpaares und des adjustierten Kostenvoranschlages mit dem Bemerken in Kenntnis gesetzt, dass die österreichische Waffenfabriksgesellschaft hievon unter einem verständigt wird. Die übrigen Interessenten wolle die Stadtgemeinde=Vorstehung verständigen. Hiezu stellt der Herr Referent den Antrag: Der löbliche Gemeinderath wolle beschließen, es werde die Bausection mit der Ausschreibung wegen Uebernahme der Ausführung des Projectes und Vergebung der Arbeiten betraut. Einstimmig Z. 2007. nach Antrag. IV. Section. Referent: Sectionsobmann Herr Gemeinde Franz Tomitz. 25. Um die Verleihung der erledigter rath Brillinger=Pfründe von monatlich 14 K70h für verarmte Schuh¬ macher liegen zwei Gesuche vor. Der städtische Armenrath schläg vor, diese Pfründe dem Bewerber Matthias Meidinger mit Rücksicht auf seine gänzliche Erwerbsunfähigkeit zu verleihen Der Sectionsantrag lautet: Ueber Vorschlag de städtischen Armenrathes stellt die Section den Antrag: Der löbliche Gemeinderath wolle die erledigte Brillinger=Pfründe von monatlich 14 K 70 h dem Bewerber Matthias Meidinger verleihen. — Einstimmig nach Antrag Z. 24.537 26. Um die erledigte Simon Zachhuber'sche Seidenstrumpf¬ wirker=Pfründe von monatlich 20 K 30 h liegen zwei Gesuche von gewöhnlichen Strumpfwirker=Kindern vor. Da nach den Bestimmungen des Stiftbriefes in zweiter Linie auf diese Pfründe in gewöhnlicher Strumpfwirker oder dessen zurückgelassene Familie Anspruch haben, die beiden Petenten aber als Einzeln¬ personen erst in dritter Linie anspruchsberechtigt sind, in welchem Falle diese Pfründe zu zwei gleichen Theilen à 10 K 15 h aus ein Jahr zu verleihen ist, so stellt der städtische Armenrath den Antrag, die beiden Bewerber Alexander Hofbauer und Mari¬ Zimmermann mit monatlich je 10 K 15 h aus dieser Stiftung für das Jahr 1900 zu betheilen Die Section beantragt, der löbliche Gemeinderath wolle die Simon Zachhuber'sche Seidenstrumpfwirker=Pfründe von 5 monatlich 20 K 30 h zu gleichen Theilen à 10 K 15 h den Be¬ werbern Alexander Hofbauer und Marie Zimmermann für das — Z. 25.615 Jahr 1900 verleihen. — Einstimmig nach Antrag. ind 25.772. Weiters liegt noch ein Antrag des städtischen Armenrathes auf Verleihung der Interessen per 8 fl. aus der Zweithurn¬ Kat ari c Stiftung mit je 1 fl. an nachstehende Arme vor Exl, Anna Platzer, Frau Hilger, Anna Neumayr, Heinrich Riegler, Josefa Holzinger, Elisabeth Jetzinger und Franz Hager Vorschlage zuzustimmen, Die Section beantragt, diesem Z. 24.908 — was einstimmig angenommen wird 27. Das Curatorium der vereinigten k. k. Fachschule und Versuchsanstalt für Eisen= und Stahlindustrie in Steyr ersucht um Wiedergewährung des bisherigen Stipendienbetrages per 100 fl. für das Schuljahr 1899/1900 für zwei dürftige Schüle der k. k. Fachschule und Versuchsanstalt. Die Section beantragt die Bewilligung dieses Ansuchens — Z. 24.105 was einstimmig angenommen wird. 28. Der Herr Referent verliest folgendes Schreiben „Infolge meiner Ernennung als Genossenschafts=Instructor bin ich mit Arbeiten derart überhäuft, dass ich gezwungen bin, die Stell eines Custos des hierstädtischen Museums zurückzulegen. Ich würde Ihnen zur Besorgung der nothwendigen Geschäfte dieser Stelle Herrn Bankdirector Jakob Kautsch in Vorschlag bringen der gewiss bereit sein wird, dieselbe zu übernehmen. Schließlick erlaube ich mir, anbei 10 Stück Empfangsbestätigungen über an die Aufsichtsorgane des städtischen Museums für die Monate lugust bis einschließlich December 1899 ausbezahlten Beträge im summarischen Betrage von 26 fl. 40 kr. mit der Bitte in Vorlage zu bringen, mir die genannte Summe geneigtest anweiser lassen zu wollen. Mit dem Ausdrucke vorzüglicher Hochachtung ergebenst Ritzinger.“ Der Sectionsantrag hierüber lautet: Der löbliche Gemeinderath wolle beschließen: 1. Es sei dem Herrn Directon Gustav Ritzinger der Dank der Stadtgemeinde für seine langjährigen besonderen Bemühungen rücksichtlich des Museums schriftlick zum Ausdrucke zu bringen; 2. es sei Herr Bankdirector Jakob Kautsch als Custos des städtischen Museums zu ernennen und zu rsuchen, diese Ehrenstelle zu übernehmen und sich wegen Uebergabe mit dem Herrn Director Ritzinger ins directe Einvernehmen zu etzen. Schließlich wolle der Gemeinderath ausdrücklich beschließen es sei der neue Custos ermächtigt, im Rahmen des für das Museum präliminierten Betrages Anschaffungen für dasselbe zu veranlassen, er sei jedoch zu ersuchen, bei größeren Ankäufen vorher die Zustimmung des Gemeinderathes einzuholen. — Ein¬ timmig nach Antrag. — Z. 1122. Hierauf Schluss der öffentlichen Sitzung.

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