Ratsprotokoll vom 14. Dezember 1899

Der Herr Referent bemerkt: Nachdem dieser Abgang von 72.858 k hauptsächlich durch die eingetretenen Hochwasser¬ schäden im Betrage von 185.000 K seine Erklärung und Begrün¬ dung findet, zu deren theilweisen Bedeckung die Stadtgemeinde für die dringendsten Vorkehrungen und Herstellungen nach dem Hochwasser ein Darlehen von 75.000 fl. = 150.000 K aufzunehmen gezwungen war, so glaubt die Präliminar=Commission, dass der Gemeinderath der Stadt Steyr die begründete Hoffnung hegen kann, dass die effectiv erhobenen Hochwasserschäden von 85.000 K durch die in Aussicht gestellte Staatshilfe die möglichste Deckung finden wird, wozu noch kommt, dass noch ein Casse¬ gebarungs=Ueberschuss von circa 10—14.000 Kronen verbleibt, der ebenfalls zur Deckung dieses Abganges Verwendung zu finden hat. Der Herr Referent trägt weiters vor: II. Armen-Institut. Ausgaben. 28.000 K 1. Kosten der regelmäßigen Armenbetheilung 2. Bekleidungskosten der Ortsarmen 2.000 „ 3. Kosten des Handbetheilungsfondes 800 „ 4. Erziehungsbeiträge a. d. Waisenhausverwaltung und Schutzkinderanstalt für dort von der Ge¬ meinde untergebrachte Pfleglinge 4.400 „ * 5. Vorschussweise verabfolgte Unterstützungen an hier wohnhafte fremde Arme 4.000 „ 6. Gestiftete und andere außerordentliche Unter¬ tützungen an hiesige Arme 1.000 „ * 7. Krankheitskosten für im St. Anna=Spitale, in auswärtigen Kranken= und Irrenhäusern be¬ handelte hiesige Arme 9.600 „ 8. Verpflegskosten für Arme im neuen Armenhause 18.000 „ 9. Kosten der Verpflegung in den zwei Versorgungs¬ häusern Herrenhaus und Lazarethhaus. 4.400 „ 10. Begräbniskosten für Arme * 800 „ 11. Verschiedene andere Ausgaben, darunter Rasieren der Pfleglinge im Armen=Verpflegungshause und Schuhmacherarbeiten 400 „ Summe der Ausgaben .. 73.400 K Zur Bedeckung dieser Ausgaben sind präliminiert folgende Einnahmen. 1. Interessen von den Activ=Capitalien per 120.190 K 5.060 K 2. Interessenbarschaft des Armen=Verpflegungs¬ fondes sammt einem Verpflegungskostenbeitrag von 42 K 5.920 „ 3. Geschenke 600 „ 4. Gerichtliche und polizeiliche Strafgelder 2.000 „ 5. Jagdkarten, Baubewilligungs=Abgaben und Licenzen 1.800 „ 0 6. Ertrag der Hundesteuer 4.800 „ 7. Rückersätze an Betheilungs=, Verpflegs= und Be¬ gräbniskosten 5.400 „ 8. Interessen aus der Ludwig Werndl'schen Waisen¬ tiftung, Philomena Haindl'schen Stiftung und aus der August und Anna Schrader'schen Stiftung * 1.654 „ 9. Beitrag vom milden Versorgungsfonde und von zweiStiftungen (Stiftung der Jos. Werndl'schen Erben für arme Kranke mit 256 K und aus der Leopold und Rosalia Landerl'schen Stif¬ tung den Betrag von 100 K) für die Kranken¬ pflege im St. Anna=Spitale 5.460 10. Zuschuss aus der Stadt=Casse 37.000 „ 11. Ergebnis aus der alljährlichen Sammlung. 3.600 „ 12. Verschiedene andere Einnahmen 106 Summe der Einnahmen 73.400 K Der Herr Vorsitzende bringt die Einnahmen und Aus¬ gaben des Armeninstitutes zur Abstimmung und werden dieselben einstimmig genehmigt. III. Milder Versorgungsfond. Ausgaben. 258 K 1. Für geistliche und milde Stiftungen 6.300 „ 2. Kosten der Pfründenbetheilung 3. Beheizung, Beleuchtung und Reinigung in den 1.500 „ Unterstandshäusern * 4. Beitrag an das Armen=Institut zur Bestreitung der Verpflegskosten hiesiger Kranker im Sanct 5.104 „ Anna=Spitale 5. Begräbniskosten für Pfründner des milden Ver¬ 40 sorgu g fondes 6. Steuern, Brand=Assecuranz für die Unterstands¬ 1.200 häuser und Bestallung an die Obmänner. 1.600 „ 7. Erhaltungskosten der Gebäude 400 „ 8. An den Messeleser der Bruderhauskirche 58 „ 9. Verschiedene andere Ausgaben. 16.460 K Summe der Ausgaben .. Einnahmen. 1. Interessen von den Activ=Capitalien per 371.140 K 15.568 K mit 186 „ 2. Gestiftete Beiträge * 686 „ 3. Ertrag der Gebäude und Gärten 4. Verschiedene Einnahmen 20 „ Summe der Einnahmen . . 16.460 K Der Herr Vorsitzende bringt die Summen der Einnahmen und Ausgaben des Milden Versorgungsfondes zur Abstimmung und werden dieselben einstimmig genehmigt. IV. Die Stiftungs-Präliminarien ergeben, dass sämmtliche 48 Stiftungen mit einem Gesammtver¬ mögen von 830.996 K ihren stiftbriefmäßigen Verpflichtungen vollkommen zu entsprechen in der Lage sind. V. Der Armenhaus - Baufond bestreitet die Instandhaltung und Reinigung des Armenverpflegs¬ hauses mit 800 K und eine Rente mit 1910 K 64 h an Frau Blaschek in Prag, wodurch sich Einnahmen und Ausgaben decken. VI. Der Armen- Verpflegungsfond verfügt über ein Capital von 143.200 K. Einnahmen. 1. Capitals=Interessen 5.878 K 2. Ein Verpflegskostenbeitrag 42 5.920 K Summe welche an das Armen=Institut für Bestreitung der Verpflegs¬ kosten im Armen=Verpflegshause abgeführt werden. VII. Das Spitals-Präliminare. Ausgaben. 1. Gehalte und Löhne 10.000 K 2. Verpflegskosten für 26.000 Verpflegstage à 1 K 20 h an die Frau Oberin 31.200 „ 3. Arzneikosten 7.000 „ 4. Instrumentenkosten 240 „ 5. Einrichtungskosten .200 „ 6. Für Gebäude=Erhaltung 1.800 „ 7. Kanzleiauslagen 400 „ * „„ 8. Andere Regieauslagen... 400 Summe der Ausgaben .. 52.240 K Einnahmen. 1. Eingezahlte Verpflegsgebüren für 26.000 Ver¬ pflegstage einschließlich der Steyrer Armen à 2 K 52.000 K 2. Mietzins vom k. u. k. Militär=Aerar für ein Krankenzimmer 240 „ Summe der Einnahmen 52.240 K Der Herr Vorsitzende bringt die Einnahmen und Aus¬ gaben für das St. Anna=Spital zur Abstimmung und werden dieselben einstimmig genehmigt. Hierauf Schluss der Sitzung.

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