Ratsprotokoll vom 6. Oktober 1899

Raths-Protokoll aufgenommen über die II. ordentliche Sitzung des Gemeinderathes der k. k. I. f. Stadt Steyr am 6. October 1899. Tages=Ordnung: I. Section. 1. (Vertraulich.) Gesuch um Aufnahme in den Gemeindeverband. 2. Personalansuchen. 3. Beschwerde der Genossenschaft der Gast= und Schank¬ gewerbe in Steyr gegen die geplante Erhöhung der Bierver¬ brauchs=Umlage. 4. Wahl des Präliminarberathungs=Comités. 5. Einladung zum Beitritte zum österreichischen Völker¬ verein. II. Section. 6. Sammelergebnis für die Ueberschwemmten in Steyr. 7. Wahl eines Local=Hilfscomités. 8. Anträge wegen Beschaffung der zur Deckung der Hoch¬ wasserschäden erforderlichen Mittel. 9. Berichte über die Stadteasse=Journals=Abschlüsse pro Juni und Juli 1899. 10. Bericht über das Erträgnis der diesjährigen Hunde¬ versteuerung. 11. Gesuch des Vereines der marktbesuchenden Kaufleute in Wien um Verminderung der hierortigen Jahrmarkt=Platz¬ gebüren und Aenderung der Hüttenvergebung. 12. Ansuchen des Hilfsausschusses in Graslitz um eine Spende für die Opfer des dortigen Tumultes am 28. August 1899. 13. Ausweis über abzuschreibende Gemeindeumlagen pro 1896, 1897, 1898. III. Section. 14. Bericht über die Hochwasserschäden und Vorschläge zur Behebung derselben. 15. Ansuchen des Handelsgremiums in Steyr um Wieder¬ überlassung von zwei Lehrzimmern nebst Beleuchtung und Be¬ heizung im Realschulgebäude für die kaufmännische Fort¬ bildungsschule. Gegenwärtig: Der Vorsitzende Herr Bürgermeister Johann Redl. Der Vicebürgermeister Herr Victor Stigler. — Die Herren Gemeinde¬ räthe: Edmund Aelschker, Leopold Anzengruber, Alexander Busek, Leopold Haller, Ferdinand Handstanger, Karl Heindl, Josef Hiller, Dr. Johann Hochhauser, Josef Huber, Anton v. Jäger, Leopold Köstler, Franz Lang, Matthias Perz, Dr. August Redtenbacher, Ferdinand Reitter, Gottfried Sonnleitner, Franz Tomitz, Josef Tureck, Karl Wöll. — Ferner sind anwesend: Der Herr Stadt¬ Secretär Franz Gall und als Schriftführer Herr Franz Schmid¬ Entschuldigt sind die Herren Gemeinderäthe Dr. Franz bauer. Angermann und Otto Schönauer. Der Herr Vorsitzende constatiert die Beschlussfähigkeit des Gemeinderathes, bestimmt zu Verificatoren dieses Protokolles die Herren Gemeinderäthe Reitter und Sonnleitner und erklärt um 3 Uhr nachmittags die Sitzung für eröffnet. Mittheilungen: Der Herr Stadtsecretär Franz Gall verliest die Zuschrift des Vorstadtpfarramtes, womit dasselbe zum Festgottesdienste am 8. October d. J. anlässlich des Namens¬ festes des Kaisers einladet. — Zur Kenntnis. Der Herr Vorsitzende hält hierauf folgenden Vortrag: Als am Dienstag den 12. September d. J. nach voraus¬ gegangenen Regentagen das Wasser im Enns= und Steyrflusse innerhalb weniger Stunden um mehr als vier Meter über Null gestiegen war, ließ ich die städtische Freiwillige Feuerwehr alarmieren, um durch dieselbe im Vereine mit der städtischen Sicherheitswache die vom Hochwasser bedrohten Theile des Stadtgebietes in der Fischergasse, Bahnhof= und Schiff¬ weg 2c. auf die große Gefahr, die ein weiteres Steigen der Flüsse für sie berge, aufmerksam machen zu lassen und eventuell deren Delogierung zu veranlassen. Herr Feuerwehr=Obercom¬ mandant Franz Lang und der Traincommandant Herr Franz Vogt waren sofort am Platze, ertheilten die nöthigen Befehle und sorgten für deren richtige und präcise Ausführungen, indem sie dieselben persönlich überwachten. Da das Wasser der beiden Flüsse rapid weiterstieg, war ich genöthigt, mich abends um 9 Uhr auch an die Freiwillige Waffenfabriks=Feuerwehr mit der Anfrage zu wenden, wie viel Leute dieselbe momentan zur Verfügung stellen könne. Ich erhielt durch das Telephon die Mittheilung, dass 30 Mann derselben sofort zur Disposition ständen, woraus zu schließen ist, dass sich auch die Fabriksfeuerwehr ohne meine Intervention in den Dienst gestellt hatte. Meiner telephonischen Weisung, diese 30 Mann sofort zur Kalkofenbrücke stellig zu machen, wo ich ihnen persönlich den weiteren Befehl zukommen lassen werde, wurde rasch entsprochen und ich begab mich in Begleitung des Herrn Stadtsecretärs und des Herrn Stadt=Overingenieurs Karl Peter zur Kalkofenbrücke, wo ich die Feuerwehr anwies, in jedes Haus im Eysnfeld zu gehen, die Bewohner derselben auf die drohende Gefahr aufmerksam zu machen, sowie sie zum Verlassenihrer Wohnungen zu veranlassen. Auch der städt. Sicherheitswache trug ich auf, die Bewohner des Eysnfeldes zur Räumung ihrer Wohnungen mit allem Nachdrucke zu bewegen. Den Delogierten stellte ich die Bürgerschule und die unteren Räume im Exjesuitengebäude zur Verfügung und ersuchte die Feuerwehr und wies die Sicherheitswache an, dies den aus ihren Wohnungen Verdrängten eindringlich zur Kenntuis zu bringen. Nur ein kleiner Theil der Bewohner des Eysnfeldes kam dieser Aufforderung nach, ein großer Theil derselben verblieb leider in seinen Wohnungen. Nur beiläufig 300 Personen wurden im Realschul= und im Bürgerschulgebäude untergebracht. Am 13. September stieg das Wasser in beiden Flüssen noch mehr. Die große Gefahr erkennend, nahm ich schon um 4 Uhr früh Veranlassung, die städtische Sicherheitswache und die städtische Freiwillige Feuerwehr anzuweisen, mit allen Mitteln die Delogierung der Bewohner in den bedrohten Stadttheilen vorzunehmen. Da aber die vorhandene Mannschaft allein nicht ausreichte, traf ich die Verfügung, das Wach¬ detachement des 10. Jägerbataillons in Anspruch zu nehmen. Der Commandant Leumant Virgill von Bianu gab diesem Ersuchen sofort Folge und erschien in kürzester Zeit mit 30 Mann, darunter eine Abtheilung, welche des Wasser¬ fahrens kundig war, am Platze und vertheilte diese Mannschaft sehr zweckentsprechend auf die bedrohten Stadttheile, wo dieselbe bei der Bergung gefährdeter Bewohner mit wahrer Todes¬ verachtung an dem Rettungswerke theilnahm und den sonstigen Sicherheitsdienst mit der Wache versah. Auch veranlasste ich die entsprechende Vertheilung der Rettungszillen. Als Wachmann Georg Kern, am 13. früh vom Dienste im Eysn eld zurückgekehrt, die Meldung erstattet hatte, dass der das Eysnfeld schützende Damm geborsten sei und die Steyr im starken Strome viel Holz mit sich führend durch die Straßen flute, dass ferner noch viele Bewohner des Gysnfeldes in ihren Wohnungen verblieben seien und in großer Gefahr schweben, dass es endlich der Strömung wegen geradezu unmöglich sei, mit Zillen das Rettungswerk fortzusetzen, entschloss ich mich, das k. k. Statthalterei=Präsidium um die Veranlassung der Zu¬ sendung einer Abtheilung von Pionnieren mit Pontons zu ersuchen. Sicherheitswachmann Kern war im Vereine mit den Waffenfabriksarbeitern Karl Spitaler, Josef Weißen¬ gruber und Alois Teufelmayer, sowie dem Feuerwehr¬ hornisten Friedrich Eggermann schon von 5 Uhr früh an unermüdlich thätig, mittelst eines Kahnes die zurückgebliebenen Bewohner der Leopold=, Josef=, Karolinen= und Schwimmschul¬

2 gasse ans Land zu bringen, wobei sich derselbe und der Waffen¬ abriksarbeiter Karl Spitaler, namentlich als sie die in der Neuen Weltgasse Nr. 15 zurückgebliebene 65 Jahre alte Francisca Hrysak retteten — welche Rettung über das Hausdach erfolgen in größter Lebensgefahr befanden. Die Genannten musste brachten circa 50 Personen ans Land Dem Wachmann Kern wurde am 13. früh der Wachmann ranz Eder und die des Wasserfahrens kundigen Jäger Ferdinand Schlerter, Karl Severin und Alois Reichl mit einer Zille zur Unterstützung gesendet. Obwohl die Gefahr eine große war, wagten sie sich doch in die Fluten und drangen unter Lebensgefahr bis zum Haus Nr. 8 der Schwimmschulstraße vor, aus welchem sie fünf Personen ans Land brachten. Die Strömung war so stark, dass die Zille mit den Haken und Rudern nicht mehr dirigiert zu werden vermochte. Die Jäger Severin und Reichl hielten und lenkten die Zille, selbst im Wasser watend, bis zum Hals im Wasser stehend, und obwohl sie den Boden unter den Füßen verloren, war es doch diesen zu danken, dass die Zille sammt den Geretteren, welche bei Uebersetzung der Leopoldgasse von der reißenden Strömung erfasst und mitgerissen worden war, nicht in den Steyrfluss getragen wurde, in welchem Falle alle ein Opfer der Wellen geworden wären Wachmann Franz Mörtenhuber hatte mit den Jägern Josef Schüller, Karl Wessely und N. Dittrich den Auftrag, den durch das Hochwasser am Wehrgraben Bedrohten zu Hilfe zu eilen. Die Jäger schafften eine Zille aus der Badgasse in die Fabriksstraße, während der Wachmann mit dem Bürsten¬ abrikanten Josef Mayr die Familie des Victualienhändlers Johann Schmidtbauer, in deren im 1. Stock befindliche Wohnung das Wasser schon einzudringen begann, aus ihrer gefährlichen Lage retteten. Im Vereine mit dem Jäger Schüller und dem Waffenfabriksarbeiter Johann Riedl wurde sodann an die Rettung der im Hause Nr. 15, Wehrgrabengasse, befind¬ lichen Personen, welche arg bedrängt um Hilfe riefen, geschritten. Dieses Rettungswerk wurde dadurch außerordentlich erschwert, ass die beim Hause Nr. 15 über den Wehrgrabencanal gelegte Brück in dem Momente weggerissen wurde, als die Zille beim Hause Nr. 15 glücklich angelangt war. Die Strömung wurde nämlick durch das Wegreißen der Brücke eine sehr starke. Von der Zille aus wurde eine Leiter an das Dach des Kazda'schen Gastsalons gelegt, über welche die dort befindlichen drei Personen in die Zille kletterten, während die Bemannung die Zille und die Leiter nit größter Mühe festhielten. Die Rettung dieser Personen und ihr Ueberführen über den reißenden Wehrgrabencanal war mit der größten Lebensgefahr verbunden, weil ein einziger Fehlgriff genügt hätte, um die Geretteten und die Bemannung der Zille dem sicheren Tode in den Wellen zu überliefern Das Wasser stieg immer noch höher, so dass Gefahr für die drei eisernen Brücken eintrat und dass für die Aufrechthaltung eines beschränkten Verkehres am Stadtplatz bei der Stadtapotheke und in Zwischenbrücken gesorgt werden musste. Ich ließ die Brücken durch die Wachorgane und Jäger absperren und Herr Leutnant Bianu errichtete mit einem Theil seiner Leute einen orovisorischen Uebergang über die überfluteten Theile des Stadt¬ platzes und in Zwischenbrücken In Zwischenbrücken konnt chließlich der Verkehr nur mehr mittelst eines Kahnes aufrecht¬ rhalten werden Es ist mir nicht möglich, alle jene Verfügungen anzuführen, die die schrecklichen Verhältnisse am 13. September nöthig machten. Genügen möge es, wenn ich sage, dass bis zum 14. September mittags an eine wenn auch nur kurze Ruhe aller jener, die am Rettungswerke betheiligt waren, gar nicht mehr gedacht werden konnte. Ich hebe hervor, dass nicht nur ich, sondern die beiden Freiwilligen Feuerwehren, Herr Leutnaut Bianu mit seinen jägern, der Stadtsecretär, der Polizeicommissär, die gesammte Sicherheits= und Reservemannschaft bis 14. September mittags ununterbrochen im Dienste gestanden haben, und dass alle mit Selbstverleugnung, ja viele mit Hintansetzung ihrer Gesundheit und mit Lebensgefahr jenen Anforderungen gerecht zu werden suchten, die die außerordentliche Lage von ihnen erforderte Am 14. September um halb 3 Uhr früh langte endlich nack beschwerlichem Marsche das Pionnier=Hilfsdetachement bestehend aus einem Officier und 21 Mann, über Enns in Steyr ein. Ich hatte Vorsorge getroffen, dass dasselbe in der Jäger¬ kaserne Unterkunft fand, weil bei der herrschenden Finsternis und bei der Unkenntnis der Localverhältnisse von einem Eingreifen bei Nacht nicht die Rede sein konnte. Mit Tagesanbruch dirigierte ich das Detachement zur Kalkofenbrücke, um von dort aus mit den Pontons den noch im Eysnfeld befindlichen Ueberschwemmten Hilfe bringen zu lassen. Mittlerweile kam mir durch den Herrn Stadtsecretär um 6 Uhr die Meldung zu, dass soeben die Kalk¬ ofenbrücke dem Drucke der vorgelagerten Holzmassen nicht Stand gehalten habe und weggerissen worden sei. Von dieser Seite war eine Rettung der nunmehr eingeschlossenen Personen am Eysnfelde nicht mehr möglich. Das Hilfsdetachement musste daher zurückbeordert werden, um durch die Sierningerstraße über den Annaberg von der Wehrgrabengasse aus Hilfe zu bringen. Unter den schwierigsten Verhältnissen und mit Gefährdung es eigenen Lebens holten die Pionniere, welchen die Wach¬ leute Franz Mörtenhuber und Josef Seisberger zugetheilt waren, 26 Personen aus dem überfluteten Eysnfeld. Da aber endlich das Wasser stark fiel und die Gefahr für die Ueber¬ hwemmten deshalb geschwunden war, beschränkten sich die Pionniere darauf, den vom Wasser Eingeschlossenen Lebensmitte und Trinkwasser zuzuführen, später die ganz verschobenen Brücker vom Objeet IX zum Eysnfeld und die Gsangbrücke gangbar herzurichten und mehrere andere provisorische Verbindungsstege herzustellen. Da für einen Ersatz der zerstörten Kalkofenbrücke gesorgt werden musste, wurde der Commandant des Hilfs¬ detachements Leutnant Stanislaus Ritter von Starzewsk vom 2. Pionnier=Bataillon in Linz) ersucht, für die Herstellung einer Drahtseilfähre zu sorgen. In kürzester Zeit war diese ähre mittels der Pontons hergestellt und functionierte in völlig klagloser Weise, als der Befehl kam, das Hilfsdetachement habe sofort nach Linz einzurücken. Weil bezüglich des eingerissenen Dammes beim Kugelfange am Eysnfeld ein Provisorium sofort geschaffen werden musste, durch welches das Eindringen des Wassers der Steyr in die Straßen des Eysnfeldes verhindert werden sollte, wurde telegraphisch das Statthalterei=Präsidium ersucht, die Pionniere hierzulassen, welches Ersuchen wegen der durch das Hochwasser bewirkten schlechten Verbindung mit Lin erst abends bewilligend beantwortet wurde. Da die Pionniere sich reisefertig machen mussten, war ich genöthigt, für einen Ersatz der Pontons bei der Fähre und ür eine andere sachverständige Bemannung dieser Fähre Sorge u tragen. Die Pionniere ersetzten die Pontons durch Zillen und richteten die Fähre ein, während Herr Karl Reder über mein Ersuchen vier erfahrene Schiffleute zum Betriebe dieser Fähre beistellte. Wie nothwendig diese Ueberfuhr war, lässt sich aus der Frequenz derselben schließen. Als die telegraphische Bewilligung einlangte, dass die Pionnierabtheilung noch bleiben könne, war es meine erste Aufgabe, durch dieselbe einen provisorischen Verbau des ingerissenen Dammes am Eysnfeld herstellen zu lassen. Die Pionniere haben sich unter sachkundiger Leitung des Herrn Leutnants dieser Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit entledigt und sind leider zu früh von hier geschieden, wo die von ihnen bewiesene Arbeitslust noch so vielfache Bethätigung gefunden hätte. Zu erwähnen habe ich noch, dass das k. k. Statthalterei¬ präsidium in Linz die Uebersendung von Conserven und Lager decken über Verlangen zusicherte, von welchem Anerbieten ch nothgedrungen sofort Gebrauch machte. Wir erhielten je 1500 Portionen Suppen= Gemüse= und Fleischconserven, die heute alle vertheilt und gewiss schon verzehrt sind, ohne dass die Nachfrage darnach nachgelassen hätte. Als die Hochwassergefahr vorüber war, begab ich mich ofort nach Linz, um sowohl Sr. Excellenz dem Herrn Statt¬ halter als auch dem Herrn Landeshauptmann über die Katastrophe Mittheilung zu machen und Hilfe für die Stadt zu erbitten. Doch waren der Herr Statthalter und der Herr Landeshauptmann von Linz abwesend, weshalb ich nur Gelegenheit hatte, mit dem Herrn Hofrath Freiherrn v. Hein zu sprechen ich ersuchte, es möchte der Herr Statthalter oder der Herr Vicepräsident zur Besichtigung der enormen Schäden nach Steyr ommen, und wurde diese Bitte durch Se. Excellenz den Herrn Statthalter persönlich erfüllt. Derselbe theilte mir mit, dass er bereits 1000 fl. zur Linderung der momentanen größten Noth aus der Spende Sr. Majestät für Steyr angewiesen habe und dass nach Möglichkeit getrachtet werden werde, den durch das Hochwasser Geschädigten helfend beizuspringen. die Verpflegung der im Bürgerschulgebäude unter¬ gebrachten Delogierten musste seitens der Stadt erfolgen, weshalb ich die hiezu nothwendigen Vorkehrungen zu treffen mich verpflichtet hielt. Sonntag haben die letzten dort unter¬ jebrachten Parteien theils neue Wohnungen gefunden, theils ihre alten Wohnungen wieder aufgesucht Um die Verpflegung der Kinder der Delogierten hat sich Herr Hans Millner in ganz besonderer Weise angenommen, ndem er dieselbe während der ganzen Zeit, also vom 14. bis 30. September, auf eigene Rechnung bestritt. Auch haben sich nehrere Damen gefunden, welche die Stadt in diesem Liebeswerke durch Spenden an Lebensmitteln und in anderer Weise sehr dankenswert unterstützten. Am 14. September erließ ich eine Kundmachung, welche die nothwendigen Vorkehrungen bei den überschwemmten Wohnungen im Stadtgebiete zum Gegenstande hatte. Diese Kundmachung machte jedoch auch nothwendig, dass für die Beschaffung von Frinkwasser für die Ueberschwemmten und von Holz und Kohlen zum Ausheizen der nassen Wohnungen ausreichend esorgt werde. Ich habe deshalb verfügt, dass den Ueber chwemmten täglich so oft als nöthig frisches Trinkwasser zu¬ geführt werde und dass sie mit Holz und Kohle versehen werden Am 15. September erließ ich einen Aufruf, mit welchem ich zur Sammlung von milden Beiträgen, von Wäsche und Kleidern für die Ueberschwemmten einlud. Der oft bewährte Wohlthätigkeitssinn der Steyrer Bevölkerung hat sich hiebei in ganz außerordentlicher Weise bethätigt und es ist mir auch an Kleidern, Wäsche und Einrichtungsgegenständen eine sehr stattliche Menge zugesendet worden, welche jedoch noch immer nicht enügend war, dem vorhandenen Bedürfnisse abzuhelfen. Ganz besonderes Verdienst für die eingeleitete Geldsammlung hat sich derr Josef Wolf mit einigen Herren erworben, welchen hier der beste Dank aussprochen wird. Die zur Wiedererrichtung der abgerissenen Brücken, Stege und sonstigen Verbindungen, Ausfüllung von Auskalkungen auf den Straßen und Wegen 2c. nöthigen einleitenden Schritte und Vorkehrungen hat mir der Herr Vicebürgermeister in entgegenkommendster Weise abgenommen und mich in diesen Tagen schwerer und verantwortlicher Arbeit in jeder Beziehune auf das thatkräftigste unterstützt, wofür ich ihm hiemit öffentlich Dank zu sagen mich verpflichtet halte. Herrn Stadtseeretär, welcher während der ganzen Zeit Tag und Nacht ununterbrochen m Dienste war, sei hier der beste Dank und Anerkennung ausgedrückt

Waren die Wunden, welche die jüngste Hochwasser=Katastrophe der Stadt Steyr und ihren Bewohnern geschlagen, auch tie und schmerzend, so war es doch der rechtzeitig eingeleiteten und energisch, sowie zielbewusst durchgeführten Rettungsaction, endlich dem innigen Zusammenwirken aller beim Rettungswerke Betheiligten allein zuzuschreiben, dass den entfesselten Woger der Enns und Steyr im Stadtgebiete kein Menschenleben zum Opfer gefallen ist. Unsere Pflicht ist es daher, den wärmsten Dank zu sagen den beiden wackeren Freiwilligen Feuerwehren der Stadt und ihren Obercommandanten, den Herren Franz Lang und Otto Schönauer, der Abtheilung des 10. Feld¬ ägerbataillons und ihrem Commandanten Herrn Leutnant Virgill v. Bianu, dem Pionnier=Hilfsdetachement und seinem Commandanten Leutnant von Starzewski, den am Rettungswerke hervorragend betheiligten Fabriksarbeitern Karl Spitaler, Alois Teufelmayer, Josef Weißen¬ zruber, Johann Riedl und dem Feuerwehrhornisten Friedrich Eggermann, ferner Josef Hoislstorfer, Josef Straßer, Josef Kitzmüller, Meister Karl Raiske, Bürstenfabrikanten Josef Mayr und Bürstenbindergehilfen Johann Schimmer, der gesammten städtischen Sicherheitswache mit ihren Commandanten, sowie allen jenen, welche selbstthätig oder in mderer Weise das Rettungswerk gefördert und zur Linderung der Noth der Ueberschwemmten irgendwie beigetragen haben. Dieser Bericht wird zur befriedigenden Kenntnis genommen err Gemeinderath Dr. Redtenbacher sagt hierau olgendes: Die Herren haben theils aus eigener Anschauung, theils aus dem Berichte des Herrn Bürgermeisters ersehen, welche urchtbaren Verwüstungen das Hochwasser angerichtet hat und welche Anstrengungen gemacht werden mussten, um die drückende Noth zu lindern. An der Spitze der Thätigkeit standen der Hern Bürgermeister, der Herr Vicebürgermeister und unser tüchtiger und thätiger Herr Stadtsecretär. Diesen drei Herren haben wir s zu danken, dass das Nothwendigste rasch vorgekehrt und die toth gelindert wurde, und ich stelle daher den Antrag, der löbliche Gemeinderath wolle diesen drei Herren den Dank hiefür —Sämmtlich Erheben von den Sitzen ausdrücken durch Gemeinderäthe erheben sich. Hierauf Erledigung der Tagesordnung I. Section. Referent: Sections=Obmannstellvertreter Herr Gemeinderath Dr. August Redtenbacher. Die Punkte 1 und 2 werden vertraulich behandelt. Das Protokoll hierüber ist dem ffentlichen Protokolle angeheftet. Der Herr Referent verliest folgende Beschwerde der 3. Benossenschaft der Gast= und Schankgewerbe in Steyr gegen die geplante Erhöhung der Bier=Verbrauchsumlage: Der „An die löbl. Stadtgemeinde=Vorstehung in Steyr! löbliche Gemeinderath hat mit dem Sitzungsbeschlusse vom 24. März l. J. behufs Sanierung der Finanzlage der Stadt Steyr, vorbehaltlich der Genehmigung des hohen Landtages, eine höhere Umlage auf die Getränke bestimmt. Demgegenüber rlaube ich mir, folgende von der Genossenschaft der Gast= und Schankgewerbe in ihrer außerordentlichen Generalversammlung vom 28. August l. J. einstimmig gefasste Resolution im Auftrage und im Namen der ganzen Genossenschaft zu unterbreiten: Die Mitglieder der Genossenschaft der Gast= und Schankgewerbe haben mit größtem Bedauern die vom Gemeinderathe beschlossene Erhöhung der Bierumlage zur Kenntnis genommen und fühlen sich dadurch auf das schwerste getroffen und in ihrem bürgerlichen Erwerbe in nahezu unerträglicher Weise geschädigt. Sie erlauben sich daher, gegen diese Erhöhung auf das entschiedenste zu protestieren, und erwarten vom löblichen Gemeinderathe die volle Zurücknahme des in Rede stehenden Beschlusses. Schon vor Jahren wurden die Gastwirte dadurch empfindlich getroffen, dass die Brauer für sich eine Preisänderung durchführten, welche die Wirte, ohne ihrerseits die Preise erhöhen zu können, tragen mufsten. Die Gastwirte müssen sich weiter vor Augen halten die gegenwärtigen, in Steyr so tief traurigen Arbeitsverhältnisse, die fast gänzliche Stockung vieler Geschäfte, die große Reducierung der Bevölkerungsanzahl durch die Entlassung von mehrerer tausend Arbeitern, — lauter Umstände, welche den Erwerb dei Wirte als sehr gefährlich erscheinen lassen, ja den Ruin des Wirtsgeschäftes noch zu beschleunigen drohen; dazu kommt noch weiter der nicht zu übersehende Umstand, dass außerhalb des Stadtgemeinde=Gebietes, aber noch in nächster Nähe, sozusagen z. B. vor unserer Thüre, in den vielbesuchten Ortschaften St. Ulrich, Neuschönau, Ramingsteg, Garsten, Christkindl, Stein u. s. w. Concurrenzgeschäfte bestehen, deren Wettbewerb schon von jeher für uns empfindlich war, aber nach Inkrafttreten der Erhöhung der Bierumlage es noch in ganz unabsehbarer Weise mehr sein wird. Wir müssen ferner erwähnen, dass der Flaschenbier¬ verschleiß der Gemischtwarenhändler trotz der neuen Verordnung och immer in viel zu bedeutendem Grade fortdauert, als dass die Wirte eine merkliche Entlastung spüren würden. Vor allem müssen wir aber die ungeheuere Concurrenz des hiesigen Consum¬ vereines hervorheben, der jahraus jahrein um viele Zehntausende von Gulden Bier umsetzt und so den Lebensnerv des hiesigen Wirtsgewerbes vollständig unterbindet. Wir Wirte zahlen der Steuern und Umlagen genug, um so energisch verlangen zu dürfen dass unsere Worte gehört werden, und darum warnen wir auf das entschiedenste vor Versuchen, deren Verantwortung wir dem löblichen Gemeinderathe allein überlassen müssten. Wir verlangen und sprechen die bestimmte Erwartung aus, dass der löbliche Ge¬ meinderath sich bewogen fühlen möge, von der geplanten Erhöhung der Verbrauchsumlage vollständig abzusehen und seinen bezüg¬ Im Auftrage lichen Beschlufs ehemöglichst zurückzunehmen. und im Namen der ganzen Genossenschaft zeichnet sich Paul 3 Wolfartsberger, Genossenschafts=Vorsteher. — Steyr, am 2. September 1899. Der vom Amte hierüber erstattete Bericht lautet: Der bezügliche Beschluss des löblichen Gemeinderathes wurde vom 25. März l. J. bis zum 8. April l. J. in ortsüblicher Weise kundgemacht und zwar mit dem ausdrücklichen Beifügen, dass Einwendungen dagegen bis 8. April 1899, 5 Uhr nachmittags, hieramts eingebracht werden können. Die vorliegende Beschwerde muss daher, als verspätet überreicht, à limine zurückgewiesen werden. — Steyr, am 5. September 1899. — Gall.“ Der Sectionsantrag lautet: Der löbliche Gemeinderath wolle beschließen: Diese Beschwerde wird, als verspätet überreicht, à liminé zurückgewiesen. — Einstimmig nach Antrag. — Z. 18.204 u. „Amtsbericht: Zum Zwecke der Vorberathung der Präliminarien pro 1900 erscheint die Wahl eines Comités nothwendig. Im Vorjahre bestand dieses Comité aus den Herren: Johann Redl, Bürgermeister, Victor Stigler, Vicebürgermeister, owie aus den Gemeinderäthen Karl Heindl, Josef Huber, Ferdinand Reitter und Josef Tureck. Hievon wird behufs weiterer Verfügung Bericht erstattet. — Steyr, am 7. September 1899. Gall.“ Sectionsantrag: Der löbliche Gemeinderath wolle beschließen: In das Comité zur Berathung des Präliminares werden gewählt: Herr Bürgermeister Johann Redl, Herr Vice¬ bürgermeister Victor Stigler, die Herren Gemeinderäthe Karl Heindl, Dr. Franz Angermann, Ferdinand Reitter, Josef Tureck. Einstimmig nach Antrag. — Z. 18.590 5. Ueber eine vorliegende Einladung zum Beitritte des Oesterreichischen Völker=Vereines“ stellt die Section folgenden Antrag: Der löbliche Gemeinderath wolle beschließen: Hierüber sind vorerst noch Erhebungen zu pflegen und ist dieser Beitritts¬ aufruf zum „Oesterreichischen Völker=Vereine“ in der nächsten — Einstimmig Sitzung zur definitiven Beschlussfassung vorzulegen. — Z. 19.824 nach Antrag 1. Section. Referent: Sectionsobmann Herr Gemeinderath Jos. Tureck. 6. Der Herr Referent berichtet, dass das Sammlungs¬ ergebnis für die durch das Hochwasser Betroffenen bis 5. October 15.769 fl. 56 kr. betragen hat, dazu kommen noch aus der Casse er Handdepositen 20 fl., und die Spende des Herrn Czedik mit 50 fl., zusammen 15.839 fl. 56 kr. Die Section beantragt die vorläufige Kenntnisnahme dieses Sammlungsergebnisses mit dem Bemerken, dass noch von iuswärtigen Persönlichkeiten Beiträge zu erwarten sind. Zur Kenntnis. 7. In das Local=Hilfscomité beantragt die Section folgende Herren zu wählen: Bürgermeister Johann Redl, Vicebürgermeister Victor Stigler, Stadtsecretär Franz Gall, die Mitglieder der IV. Section, die beiden kath. Pfarrer und Herrn Jose II. und Wolf, Uhrmacher. — Einstimmig nach Antrag. Z. 20.452 8. Der Herr Referent tragt vor „Mit Rucksicht darauf, dass der der Stadt Steyr durch das Hochwasser neuerdings zugegangene Schaden, abgesehen davon, dass die Kosten der Wiederherstellung des großen Ufer¬ chutzdammes im Eysnfeld erst auf Grund fachmännischer Kosten voranschläge festgestellt werden können, schon eine Summe aus¬ nacht, für welche keine Deckung vorhanden ist, und sogar schon die Zahlungen für die unaufschiebbaren Wiederherstellungen der Hochwasserschäden nicht geleistet werden können, so ist eine un¬ nittelbar vorzunehmende finanzielle Vorsorge für den städtischen Haushalt nöthig. Die Finanzsection stellt deshalb folgende Anträge Der löbl. Gemeinderath möge beschließen, es sei um „1. eine Unterstützung der Stadt aus Staats= und Landes¬ mitteln anzusuchen. „So sicher auch der Gemeinderath und die Bevölkerung der Stadt Steyr solche Beihilfe erhoffen darf, so ist es doch voraussichtlich, dass dieselbe nicht innerhalb jener Zeit flüssig emacht werden dürfte, innerhalb welcher die Gemeinde ihren Verpflichtungen für die geleisteten, durch das Hochwasser nöthig gewordenen Arbeiten aller Art nachkommen muss. Um nun eine absolut unzulässige Zahlungsstockung nicht eintreten zu lassen, tellt die Section den „2. Antrag, der löbliche Gemeinderath möge beschließen, es sei ein Darlehen von der Sparcasse in Steyr auf¬ unehmen in der Höhe jenes Betrages, welcher den von der Stadt an Capitalrückzahlungen für die Schuld vor ,300.000 fl. bis jetzt an die Sparcasse Steyr geleisteten Zahlungen, das ist dem Betrage von rund 75.000 fl., gleichkommt. Die dadurch wieder auf ihre ursprüngliche Höhe von 1,300.000 fl zurückgebrachte Schuld der Stadt Steyr wäre, wenn möglich, nit einer jährlichen Amortisation von ½% und einer Verzinsung von 4½% in 100 Halbjahren, d. i. 50 Jahren, zu tilgen und nachträglich das hiezu nöthige Landesgesetz zu erwerben. „Schließlich stellt die Finanzsection den 3. Antrag, der löbl. Gemeinderath wolle der städtischen Sicherheitswache in Anerkennung der von ihr während der Hochwasserkatastrophe eleisteten außerordentlichen Dienste eine Remuneration vor 50 fl. bewilligen, deren Vertheilung dem Herrn Bürgermeister zu überlassen ist Herr Vicebürgermeister Victor Stigler sagt, er könne der Sectionsantrag nur lebhaft befürworten. Die Gemeinde sei be dieser Hochwasserkatastrophe so hart betroffen worden, dass zur Deckung dieser Schäden die gewöhnlichen Einkünfte der Gemeinde nicht ausreichen, und ein Reservefond sei nicht mehr vorhanden Es bleibe nur der eine Ausweg, den soeben die Finanzsection orgeschlagen hat, nämlich die Inanspruchnahme außerordentlicher Mittel. Es werde hiedurch die Contrahierung neuer Schulden nicht beabsichtigt, sondern nur jene von der Stadtgemeinde im Laufe der letzten Jahre an die Sparcasse zurückgezahlte Summe

1 an Capitalsraten, welche 75.000 fl. beträgt, in Anspruch genommen, so dass nur die ursprüngliche Schuld an die Sparcasse per 300.000 fl. wieder hergestellt werde. Er glaube, dass dieser Ausweg der beste ist, und auch die Bevölkerung werde diese Procedur als selbstverständlich finden, da es auf andere Art nicht nöglich ist, die Schäden gut zu machen. Sollte, wie zu hoffen ist, eine ausgiebige Landes= und Staatshilfe erfolgen, so sei es ja möglich, dass die von der Sparcasse entlehnte Summe nicht ganz aufgebraucht werde, was heute zu sagen nicht gut möglich sei, da man noch nicht weiß, ob für die Wiederherstellung des Dammes und anderer Bauten die Gemeinde allein aufzukommen hat oder nicht. Er glaube mit diesen Auseinandersetzungen dem löblichen Gemeinderath die Ueberzeugung beigebracht zu haben, dass der Vorschlag der Finanzsection der beste ist. Er stimme auch dem Antrage auf Gewährung einer Remuneration von 150 fl. an die Polizeimannschaft bei und stelle nur noch den Zusatzantrag, dass auch dem Stadtpolier Bergmayr, welcher weit über seine Obliegenheiten hinaus beschäftigt war, eine olche von 15 fl. zuerkannt werde. Der Herr Vorsitzende bringt sohin die Anträge 1 und 2 des Sectionsantrages je einzeln zur Abstimmung und werden dieselben einstimmig angenommen. Weiters bringt der Herr Vorsitzende den Sectionsantrag auf Gewährung einer Remuneration von 150 fl. an die Polizei¬ mannschaft, sowie den Zusatzantrag des Herrn Vicebürgermeisters Stigler auf Zuerkennung einer Remuneration von 15 fl. an der Stadtpolier zur Abstimmung und werden diese Anträge ebenfalls einstimmig angenommen 9. Der Herr Referent verliest die Amtsberichte über die Stadteasse=Journalabschlüsse pro Juni und Juli, und beantragt namens der Section die Kenntnisnahme derselben Herr Vicebürgermeister Stigler bemerkt, er vermisse den Passus, dass die Journalabschlüsse seitens der Finanzsection geprüft und richtig befunden worden sind. Diese Gepflogenheit cheine ihm unerlässlich und sei dieselbe auch im § 60 des Gemeindestatutes vorgeschrieben. Durch die Gründung der Rechnungskanzlei sei die Revision der Cassejournale sowie die Scontrierung nicht überflüssig geworden, sondern soll dieselbe durch die Mitwirkung eines Rechnungsbeamten der Finanz¬ ection erleichtert werden. Er glaube im Sinne des ganzen Gemeinderathes zu sprechen, wenn er den Antrag stelle, dass diese jahrelange Gepflogenheit nicht außeracht gelassen werde Er könnte sich nicht entschließen, unter diesen Umständen den Rechnungsabschlüssen das Absolutorium zu ertheilen. Herr Gemeinderath Tureck sagt, nachdem die Rechnungen von der Rechnungskanzlei und auch von der Bausection geprüft verden so halte er eine weitere Ueberprüfung für zwecklos. herr Gemeinderath Heindl bemerkt, es sei nicht zwecklos und in der letzten Finanzsectionssitzung sei auch der Beschluse gefasst worden, die Scontrierung von Zeit zu Zeit vorzunehmen. err Vicebürgermeister Stigler sagt, er meine nicht, die Scontrierung der gesammten Cassegebarung solle monatlich vorgenommen werden, sondern die von der Rechnungskanzlei vorgelegten Abschlüsse. Er stehe auf dem Standpunkte, dass die Finanzsection sich von der Richtigkeit der Journalabschlüsse persönlich überzeuge und persönlich den Antrag stelle, dass der Gemeinderath die Richtigkeit derselben anerkennt, doch müsse er im vorhinein dagegen protestieren, wenn vielleicht von irgend einer Seite seine Worte als Misstrauen gegen wen immer aus¬ würden gelegt derr Gemeinderath Perz sagt, die Besichtigung der Rechnung sei bis vor 2 Monaten erfolgt, wo es dann geheißen hat, es ei überflüssig. Herr Vicebürgermeister Stigler stellt nun den definitiven Antrag, dass die Rechnungsabschlüsse jedesmal von 2 Mitgliedern der Finanzsection unter Beiziehung eines Rechnungsbeamten zu iberprü en sind welcher Antrag einstimmig angenommen wird, vomit die Beschlussfassung über Punkt 9 entfällt 10. Der Herr Referent gibt bekannt, dass bei der dies¬ ährigen Hundeversteuerung 722 Stück Hundemarken à 3 fl. an die Parteien verabfolgt wurden und dass der erzielte Erlös sich auf 2166 fl. stellt Wird zur Kenntnis genommen. — Z. 18.171 1. Der Verein der marktbesuchenden Kaufleute in Wien ersucht um Verminderung der hierortigen Jahrmarkt=Platzgebüren ind Aenderung der Hüttenaufstellung Der Sectionsantrag lautet: Nachdem sich die Ein¬ theilung der festgesetzten Markthütten, sowie der Tarif für die Jahrmarktsgebüren bisher bewährt haben, so ist keine Noth¬ wendigkeit vorhanden, eine Aenderung eintreten zu lassen. Die Section beantragt daher die Abweisung des vorliegenden An¬ suchens — Einstimmig nach Antrag — Z. 19.506 12. Ueber das Ansuchen des Hilfsausschusses in Graslitz im eine Spende für die Opfer des dortigen Tumultes vom 28. August 1899 stellt die Section folgenden Antrag: Die Section bedauert lebhaft, der gestellten Bitte nicht willfahren u können, nachdem die Stadt Steyr durch die jüngste Hochwasser¬ katastrophe ohnehin außerordentlich schwer getroffen worden — Einstimmig nach Antrag — st. Z. 18.690 3. Der Herr Referent gibt bekannt, dass laut Ausweis der Rechnungskanzlei an Umlagen für die Jahre 1896, 1897 und 1898 21 Parteien mit zusammen 97 fl. 81 kr. im Rückstande ind, die bisher nicht eingebracht werden konnten. Der Sectionsantrag lautet auf Abschreibung dieser Umlagen=Rückstände, nachdem alle zur Einbringung erforderlichen Schritte eingeleitet wurden, aber erfolglos geblieben sind. Z. 15.629 — Einstimmig nach Antrag. III. Section. Referent Sectionsobmann Herr Vice¬ 1 2. Bürgermeister Victor Stigler. 14. Liegt folgender Sections¬ ericht und Antrag vor Nachdem das Hochwasser des Jahres 1897 einen so hohen Schaden am öffentlichen Gute der Stadtgemeinde, namentlich durch die damalige gänzliche Zerstörung von zwei hölzernen hauptbrücken angerichtet hat, dass nur mit aller Anstrengung und äußerster Sparsamkeit das Gleichgewicht im Haushalte der Gemeinde aufrecht erhalten werden konnte und zudem die Folgen auch dieser Verwüstungen auf Jahre hinaus sich im Stadtsäckel durch das rückzahlbare Staatsdarlehen fühlbar machen werden ist durch das erneuerte Eintreten der Hochwasser=Katastrophe des heurigen Jahres, deren zerstörende Wirkung nur den histo isch gewordenen ähnlichen Ereignissen vergangener Jahrhunderte leichkommt, ein Verlust am Gemeinde=Eigenthum und eine nanzielle Belastung des Haushaltes zu beklagen, welche di des Jahres 1897 weit übersteigt und ohne ausgiebige Hilfe des Landes und namentlich des Staates nicht mehr ertragen werden kann, denn derartige Ereignisse machen alle Sparsamkeit und Voraussicht zuschanden mNachstehenden werden auf Grundlage der Erhebungen des Stadtbauamtes vom 4. October 1899, Z. 20.240, jene Schäden detailliert, deren Höhe schon jetzt ziffermäßig angegeben werden kann, welche theils im Laufe der letzten Wochen schon behoben vurden, an deren Behebung noch gearbeitet wird, oder welche allernächst in Angriff genommen werden muss: An Straßenpflasterungen, Straßengeländern, Straßenmauern, und zwar: Reinigung von Schlamm, Verführen desselben, Zufüllen vor ief ausgekolkten Stellen und Planierung aller Straßen im Eysnfeld und Bei der Steyr, Reinigung der sämmtlichen Quais in der Stadt, Ort und Ennsdorf 1.000 fl. Beschotterung der vorbenannten Straßen, der Quais ind sonstigen Wege 1.500 „ * * An Wiederherstellung des Straßenpflasters an den ausgewaschenen Stellen, ferner der abgeschwemmten Straßenbarrièren 1.000 An Pflasterung der deformierten Quaifahrbahnen, Beschaffung des Steinmateriales zu denselben 2.000 An beschädigten Brücken in Holzconstruction u. zw.: Elbabrücke am Wehrgraben 200 * Innere Reitererbrücke 300 „ Aeußere Reitererbrücke am Ueberwasser des Wehr¬ graben 100 Schlagerbrücke am Wehrgraben 300 Kupferhammerbrücke am Ueberwasser des Wehr¬ grabens 700 Kleine Fallenbrücke am Wehrgraben 150 * Große Fallenbrücke daselbst 100 * Wehrgrabensteg * * 250 „ Kalkofenbrücke im Laufe der verlängerten Blumauer gasse, laut Kostenvoranschlag des Herrn Julius Huber, Zimmermeisters in Steyr, vom 5. Oct. 1899 2.506 „ Abtragung und Wiedererrichtung der gänzlich aus ihrer Lage geschobenen Gsangbrücke im Zuge der Directionsstraße laut Kostenvoranschlag desselben Herrn Zimmermeisters vom 5. October 1899 3.301 „ W iederherstellung des abgeschwemmten Theiles des imprägnierten Holzstöckelpflasters auf der Steyr¬ brücke 500 An städtischen Objecten, Schutzdämmen, Gebäuden anälen 2c. 2c. und zwar: Reparatur der Unterwaschung der stromaufwärts gelegenen Ecke des Hintertractes des Rathhauses, Umlegung des Hauscanales daselbst, Verstärkung der Fundamente durch Betonkörper, Schließen¬ einziehen im Erdgeschoße und im 1. Stocke sammt Gerüstherstellung 300 Wiederherstellung des zerstörten Canalvorkopfes oberhalb der Neubrücke in der Schönau 100 Reinigung und Wiederinbetriebsetzung des städtischen zumpwerkes in Zwischenbrücker 100 „ Reinigung der versandeten Sammelcanäle am Enns¬ uai, am Quai in Ennsdorf sammt Aufgraben zuschüttungen und Ersatz der beschädigten Canal¬ theile 1.500 Ersatz der vom Hochwasser weggeschwemmten und Reparatur der beschädigten Verschalungen für die Stadtbrunnen 200 * Kosten eines Theiles der Nothbeleuchtung 50 Planierung und Ausfüllung des ausgekolkten Grundes hinter dem durchbrochenen und zum Theile demolierten Schutzdamme am Gysnfelde tromabwärts vom Kugelfange, provisorischer Schutzbau daselbst mit Pilotage, Faschinen=Tra¬ versen à conto der noch nicht festzustellenden Kosten 4.000 Summa . 20.957 fl. Hiezu kommen nunmehr alle Schäden und Verwüstungen, welche heute schon sichtbar sind, deren ziffermäßiger Betrag jedoch vorerst noch nicht so genau festgestellt werden kann, so dass für die Behebung derselben erst von Fall zu Fall die Zustimmung des löbl. Gemeinderathes eingeholt werden wird, sobald die hiezu noch nöthigen Erhebungen, Voranschläge und dergleichen orliegen werden. Manche Verheerungen werden wohl noch zu¬ age treten, sobald die Flüsse wieder auf ihren normalen Wasser¬ tand zurückgegangen sein werden, das durchtränkte Erdreich wieder trockener geworden sein wird und ähnliches.

Der Hauptsache nach werden im nachstehenden jene Fälle angeführt, die bekannt sind und in absehbarer Zeit in Angriff genommen werden müssen: 1. Die Wiederherstellung des Schutzdammes am rechts¬ seitigen Ufer des sogenannten Mitterwassers, welcher in der Länge von circa 300 Metern theils gänzlich zerstört, theils derart beschädigt ist, dass eine sehr große Summe nöthig sein wird, um die Reconstruction desselben durchführen zu können, welche zum Schutze eines ganzen Stadttheiles, nämlich des Eysnfeldes, ganz unerlässlich ist und in kürzester Zeit in Angriff genommen werden muss. Die diesfalls schon abgehaltene Localcommission, welche unter Zuziehung von Sachverständigen und der Vertretung der löbl. Waffenfabriks=Gesellschaft stattgefunden hat, führte zu dem gleichen Ergebnisse und werden die erbetenen Gutahten und Vorschläge der Herren Techniker abzuwarten sein, um nach Vereinbarung mit den zur Beitragsleistung berufenen Factoren an die Durchführung dieses wichtigen Reconstructionsbaues zu schreiten. 2. Eventuell erforderliche Steinwürfe an den Brückenpfeilern der drei eisernen Hauptbrücken, sowie des solchen längs den Uferschutzmauern beim linksseitigen Widerlager der Schwimm¬ schul=Brücke, für welche zusammen ein Kostenaufwand von fl. 4000.— erwachsen kann. 3. Die drei eisernen Hauptbrücken sind durch die ganz außerordentliche Höhe des Hochwassers, am meisten jedoch durch das unausgesetzte Treiben von ungeheueren Massen Langholzes derart erschüttert und zum Theile beschädigt worden, dass eine gründliche fachmännische Untersuchung ihrer Constructionstheile und deren Vernietungen unerlässlich ist, und die sich als nöthig herausstellenden Reparaturen im Interesse des gesicherten Ver¬ kehres je eher vorgenommen werden müssen. Die Längs¬ verbindungen haben außerordentliche Erschütterungen erlitten, sind verbogen worden und die Windstrebeverbände und horizon¬ talen Versteifungen sind vielfach beschädigt und theils ganz geborsten. Eine wenigstens theilsweise Minisierung und der Wiederanstrich der Eisentheile wird nöthig sein. Die Kostensumme dieser Herstellungen, zu deren Vornahme die Brückenabtheilung der alpinen Montangesellschaft schon eingeladen wurde, ist vorerst nicht zu bestimmen. 4. Der Schaden, welchen die Stadtgemeinde durch die gänzlich zerstörten Minenzugänge und Anlagen an den drei eisernen Brücken erlitten hat, ist mit fl. 2000.—, nicht zu hoch geschätzt. Die Anbringung dieser eisernen Minenanlagen, welche alle nicht unbedeutend tiefer liegen als die Längsträger und zumeist an diesen festgenietet sind, ist keine glückliche zu nennen. Sie sind so exponiert, dass sie bei Hochwässern, welche die Höhe desjenigen von 1899 nicht zu erreichen brauchen, von dem Treib¬ holze zuerst erreicht, entweder schwer beschädigt oder ganz weggerissen werden und schon in solchen Fällen zur Mitursache der schweren Erschütterung und Beschädigungen der Brücken¬ construction werden können. 5. Das hölzerne Lagerhaus für die Aufbewahrung der Holzvorräthe der Gemeinde am Kohlanger ist mit sämmtlichen Vorräthen abgeschwemmt worden. Dasselbe ist zwar, durch ein Object der Waffenfabrik aufgehalten, nicht verloren gegangen, musste aber, als zur Wiederherstellung nicht mehr geeignet, auseinander genommen werden. Die Wiederherstellung dieser unentbehrlichen Baulichkeit kann schon im Sinne der Bauordnung nicht mehr aus Holz geschehen, sondern wird seinerzeit mit gemauerten Pfeilern und Dachziegeldeckung geschehen müssen und einen beiläufigen Kostenaufwand von circa fl. 2000.— verursachen. 6. Die Herstellung einer Uferversicherung aus Steinmauer¬ werk am rechtsseitigen Widerlager der Kalkofenbrücke ist noth¬ wendig und wird mindestens eine Auslage von 600 bis 80 fl. verursachen. 7. Von der Klingenschmiede der Versuchsanstalt und Lehrwerkstätte hat das Hochwasser die gegen den Fluss gelegene Mauer demoliert, deren Wiederherstellung im Zuge ist. 8. Die Ausbesserung der Ufermauer beim Object IX der Waffenfabrik und der Eisengeländer muss ehestens vor¬ genommen werden und hat die Stadtgemeinde vertragsmäßig zwei Fünftel der Kosten zu tragen. 5 9. Die sogenannte Heindlwehre ist flussaufwärts von dem erst kürzlich hergestellten Theile vom Hochwasser durchgerissen worden und bedarf noch im Laufe dieses Winters einer Neu¬ herstellung in der Länge von mindestens 25 Metern. An dem bezüglichen Kostenaufwande participiert die Stadtgemeinde vertragsmäßig mit einem Drittheile mit dem wahrscheinlichen Betrage von circa 2500 fl. Im Verfolge dieser Auseinander¬ etzungen wird der Antrag gestellt, der löbl. Gemeinderath wolle beschließen: „1. Die Durchführung aller im ersten Theile dieses Berichtes bezeichneten Arbeiten und Herstellungen und der hierzu aus¬ gewiesene Geldaufwand von 20.957 fl., welcher seine Deckung vorläufig durch das Nothstands=Darlehen zu finden hat, werden bewilligt. „2. Die Bewilligung der in der vorgenannten Summe nbegriffenen 4000 fl. für die provisorischen Schutzbauten und Ausfüllungsarbeiten am Schutzdamme am Eysnfelde gegen das öffentliche Gerinne des Steyrflusses erfolgt als eine vorschuss¬ weise zu den später auszumittelnden Gesammtkosten der Damm¬ Reconstruction und unter dem ausdrücklichen Vorbehalte der Inanspruchnahme der Beitragsleistung sowohl der civilrechtlich verpflichteten Factoren, als auch des k. k. Strombau=Aerars in Ansehen des Erlasses der k. k. Finanzprocuratur in Linz vom 30. März 1899, Z. 1983, mit welchem erklärt wird, dass der hier n Frage kommende Theil des Steyrflusses, Parcelle 1398/1, nicht Gemeindegut, sondern öffentliches Gut und zwar Staatsgut im Sinne des § 287 des allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches und des § 3 des Gesetzes vom 20. August 1870, Nr. 32 des Landes¬ gesetzblattes, ist, zu dessen Verwaltung ausschließlich die Staats¬ behörden berufen sind. „3. Der zweite Theil dieser Berichterstattung, welcher die Hochwasserschäden verzeichnet, für welche ein genauer ziffer¬ mäßiger Nachweis noch nicht zu erbringen ist, wird genehmigend jur Kenntnis genommen.“ Schließlich erübrigt noch, dem löbl. Gemeinderathe zur Kenntnis zu bringen, dass die Schadenerhebungen bei den Privaten, bei welchen, so weit es möglich, die 3. Section des Gemeinderathes controlierend mitgewirkt hat, die runde Summe von 150.000 fl. selbst bei nicht rigoroser Schätzung erreicht, mit Ausnahme des Schadens, den die löbl. Waffenfabriks=Gesellschaft erlitten und welcher diese Ziffer weit überschreitet. Der Herr Vorsitzende bringt die Punkte 1, 2 und 3 des Sectionsantrages je einzeln zur Abstimmung und werden dieselben einstimmig angenommen. 15. Das Handelsgremium in Steyr bittet, wie alljährlich, um Ueberlassung von 2 Lehrzimmern nebst Beleuchtung und Beheizung im k. k. Oberrealschulgebäude zur Ertheilung des commerziellen Unterrichtes. Nachdem gegen die Ueberlassung von 2 Lehrzimmern seitens der k. k. Oberrealschul=Direction kein Anstand besteht, beantragt die Section die Genehmigung dieses Ansuchens.- Einstimmig nach Antrag. — Z. 17.918. Nachdem sohin die Tagesordnung erschöpft ist, bringt der Herr Referent noch einen Dringlichkeitsantrag ein bezüglich der sofort nothwendigen Reconstructionen der durch das Hoch¬ wasser deformierten Uferschutzmauer und des stark beschädigten Eisengeländers beim Objecte IX der Waffenfabrik, wozu die Stadtgemeinde zwei Fünftel des Kostenaufwandes vertragsmäßig beizutragen hat. Nach Annahme des Dringlichkeitsantrages verliest der Herr Referent folgenden Sectionsantrag: Der löbliche Gemeinde¬ rath wolle beschließen: Es wird auf Grund der rechtsverbind¬ lichen Vereinbarung vom 1. Februar 1883 der die Stadtgemeinde treffende Zwei=Fünftel=Kostenantheil bei Wiederherstellung der durch das Hochwasser verursachten Beschädigungen der Ufer¬ schutzmauer und ihres eisernen Schutzgeländers am rechten Ufer des Gsangwerkwassers beim Objecte IX bewilligt und zugestimmt, dass der löblichen Waffenfabrik die Veranlassung dieser Arbeiten überlassen und an dieselbe nach Vollendung derselben der nach¬ gewiesene Kostenantheil von der Stadtcasse ausgefolgt wird. Einstimmig nach Antrag. — Z. 20.243. Hierauf Schlufs der öffentlichen Sitzung.

Anhang zum Protokolle über die XI. ordentliche Gemeinderaths Sitzung am 6. Oktober 1899 Vertraulicher Theil. I. Sektion. Referent Sektionsobmann Stellvertreter Herr G.R. Dr. August Redtenbacher. 1. Franz Panhuber, Fabriksarbeiter in Steyr bittet um Aufnahme in den Gemeindeverband. Sektionsantrag: Der löbliche Gemeinderath wolle beschließen: Die Aufnahme des Franz Panhuber in den Gemeindeverband der Stadt Steyr werde bewilligt 2. Anton Klausriegler, städt. Kanzleigehilfe bittet um Erhöhung seines Diurnums auf täglich 1 f 80

Der Sektionsantrag lautet: Der löbliche Gemeinderath wolle beschließen: Auf dieses Ansuchen kann dermalen nicht eingegangen werden. Herr G.R. Anton v. Jäger stellt den Gegenantrag auf Willfahrung des Ansuchens, da Bittsteller ein fleißiger und verwendbarer Mensch ist, welcher Antrag vom Herr G.R. Tomitz unterstützt wird. Der Herr Vorsitzende bringt nun den Gegenantrag des Herrn G.R. Jäger zur Abstimmung und wird derselbe einstimmig angenommen Z. 178 Prs. Hierauf Schluss der vertraulichen Sitzung Der Vorsitzende Die Verificatoren Schriftführer

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