Ratsprotokoll vom 27. Jänner 1899

enthält, dass die Maut entweder unmittelbar bei Passierung des Schrankens oder im Hause Nr. 17 in der Schlüsselhofgasse eingehoben werde. Das Erste sei ein Unsinn, weil bei dieser Schranke kein Mautner steht, das Zweite sei unwahr, weil beim Hause Nr. 17 in der Schlüsselhofgasse schon seit vielen Jahren keine Maut eingehoben wurde. Er möchte die Bausection er¬ suchen, diese Differenzen auszugleichen. Herr Vicebürgermeister Stigler erwidert hierauf, dass diese Verfügung vom Amte getroffen wurde, wahrscheinlich in¬ folge Beschwerde des Mautpächters, dass auf diesem neuen Wege in die Stadt gefahren werde ohne eine Maut zu ent¬ richten. Hinausfahren könne jedermann, und wenn sich die Herrschaften mit dem Mautner abfinden, so unterliege auch das Hereinfahren keinem Anstande. Da der Mautpächter viel zu zahlen habe, so habe die Gemeinde auch die Pflicht, ihn in Schutz zu nehmen, wenn er beeinträchticht wird. Die Bausection kann daher die vom Amte getrossene Verfügung nicht miss¬ billigen. Auch aus Verkehrsrücksichten sei das Einfahren in die Stadt durch die Gleinkergasse angezeigt. Herr Gemeinderat Anton v. Jäger ist mit dieser Auf¬ klärung einverstanden, ersucht aber um Entfernung des er¬ wähnten Schrankens. IV. Section. Referent: Sections=Obmann Herr Ge¬ meinderath Anton v. Jäger. 15. Der Herr Referent gibt be kannt, dass um das Matern=Hammer'sche Stipendium 2 Bewerber eingeschritten sind, nämlich Ludwig Weindlmayr, Schüler der 4. Classe am k. k. Staatsgymnasium in Linz, und Adolf Teufel¬ mayr, Schüler der zweiten Gymnasialelasse in Kremsmünster, und stellt namens der Section folgenden Antrag: „Die Section hat die von der hohen k. k. Statthalterei in Linz herab¬ gelangten Gesuche um das Matern=Hammer'sche Stipendium geprüft und beehrt sich dieselbe den Bewerber Karl Weindl¬ mayr, Schüler der 4. Classe am k. k. Staatsgymnasium in Linz, dem löblichen Gemeinderathe zur Präsentation an die hohe k. k. Statthalterei in Linz in Vorschlag zu bringen.“ Einstimmig nach Antrag. — Z. 27.854. 16. Für die Barbara=Krenklmüller=Pfründe von täglich 30 kr. wird vom städt. Armenrathe die Bewerberin Susanna Schober vorgeschlagen. * Die Section beantragt, diesem Vorschlage die Zustimmung zu geben, was einstimmig ange¬ nommen wird. 17. Für die Simon Zachhuber=Pfründe von monatlich 10 fl. 15 kr. wird vom städt. Armenrathe der Bewerber Alexander Hofbauer in Vorschlag gebracht. Die Section beantragt diesem Vorschlage seine Zustimmung zu geben, was einstimmig angenommen wird. 18. Für die Verleihung der Pacher=Pfründe von monatlick 6 fl. wird vom städt. Armenrathe Francisca Sinner in Vorschlag gebracht. Die Section beantragt, diesem Vorschlage zuzustimmen was einstimmig angenommen wird. 19. Wegen Verleihung der Jahres=Interessen per 8 fl. aus der Zweithurn=Stiftung beantragt die Section, die vom städt. Armenrathe nominierten acht Arme mit je 1 fl. aus dieser Stiftung zu betheilen, was einstimmig angenommen wird. Z. 829. 20. Nachdem Herr Wenzel Zimmer, Armenvater für das 15. Viertel, mit Tod abgegangen ist, beantragte der städtische Armenrath, Herrn Josef Mayr, Bürstenfabrikanten hier, zum Armenrathe für dieses Viertel zu ernennen und der Witwe ein Condolenzschreiben zu übermitteln. Die Section beantragt, dem Vorschlage des städtischen Armenrathes zuzustimmen, was einstimmig angenommen wird. Der Herr Vicebürgermeister Stigler ersucht, das Andenken des verstorbenen Herrn Wenzel Zimmer, welcher durch eine Reihe von Jahren seine Kräfte zu Diensten der Armenversorgung der Stadt eingesetzt hat, durch Erheben von den Sitzen zu ehren. 21. Liegt folgende Eingabe vor: „Löbliche Gemeinde¬ vorstehung Steyr! Der k. k. Stadtschulrath Steyr beehrt sich zufolge Sitzungsbeschlusses vom 30. December l. J., das Gesuch des Bürgerschuldieners Josef Grims um Erhöhung seines Reinigungspauschales per 400 fl. mit dem Bemerken zur ge¬ fälligen weiteren Veranlassung zu übermitteln, dass der Bitt¬ steller für die Reinigung von 30 Localen, einer großen Anzahl von Gängen und eines sehr großen Stiegenhauses zu sorgen hat, während andere Schuldiener mit gleich großer Pauschale weit weniger zu leisten haben. — K. k. Stadtschulrath Steyr, am 31. December 1898. — Der Vorsitzende: Redl m. p.“ Der Sectionsantrag lautet: „Nachdem die im vor¬ liegenden Gesuche angeführten Localitäten erst mit Beginn dieses Jahres in Benützung genommen wurden, erachtet die Section das Einschreiten des Schuldieners um Erhöhung des Reinigungs¬ pauschales derzeit für verfrüht, und ist die Section nicht in der Lage, dem löblichen Gemeinderathe auf Willfahrung dieses An¬ suchens einzurathen.“ — Einstimmig nach Antrag. — Z. 204. Hierauf Schlufs der Sitzung.

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