Die Section beantragt die Genehmigung dieses Offertes. Herr Vicebürgermeister Stigler spricht den Wunsch aus, dass durch den Herrn Bürgermeister eine Bekanntmachung in den Localblättern erlassen werde, dass für die Einfuhr von Spirituosen per Liter 2 kr. eingehoben werden, weil manche Par¬ teien, welche Schnaps einführen, von dieser Bestimmung keine — Kenntnis haben dürften. Hierauf wird der Sectionsantrag — einstimmig angenommen. Z. 26.363 8. Herr Karl Huber, Holzhändler in Steyr, bittet um Wiederüberlassung des Haft= und Ländgefälles um den Pacht¬ chilling von 30 fl. pro Jahr, sowie um Bewilligung zur Erneuerung der schadhaften Nothhaftstiele Der Sectionsantrag lautet: „Der löbliche Gemeinde¬ rath wolle dem Herrn Karl Huber das Länd= und Haftgefälle auf weitere drei Jahre, das ist vom 1. Jänner 1899 bis Ende December 1901, um den bisherigen Pachtschilling von 30 fl. pro Jahr überlassen und das Ansuchen um Erneuerung der Nothhaftstiele an den Häusern des Ennsquai bewilligen.“— Ein¬ Z. 25.646 timmig nach Antrag 9. Alois und Cäcilie Stadler, Hausbesitzer, Bindergasse Nr. 11, durch ihren Bevollmächtigten Josef Raidl, bitten um Prolongierung des Pachtvertrages bezüglich der städtischen Par¬ elle Nr. 309 in Reichenschwall Die Section beantragt: „Der löbliche Gemeinderatl wolle den Bittstellern die bisher gepachtete Grundparcelle Nr. 309 m Ausmaße von 68°4 Quadratmetern auf weitere drei Jahre fl. pro Jahr über um den bisherigen Pachtschilling von 5 — lassen.“ — Einstimmig nach Antrag. Z. 25.352 0. Die städtische Sicherheitswache bittet um Erhöhung des Pauschales für das Reinigen und Ausbessern der von der Hemeinde beigestellten Wäschestucke und das Reinigen der städtischen Wachlocalitäten. Der Amtsbericht hierüber lautet: „Durch die Zuweisung eines im dritten Stocke des Rathhauses gelegenen dritten Mann¬ chaftszimmers und durch die Vermehrung der Wachleute un fünf Mann sind die Auslagen für das Reinigen der Wachzimmer und für das Reinigen und Ausbessern der Wäsche für die Wache seit Mai 1886, zu welcher Zeit ein Pauschale von monatlich 7 fl hiefür festgesetzt worden ist, thatsächlich ganz bedeutend größer jeworden. Eine Person ist nicht imstande, diese Arbeiten — allein zu bewältigen venn sie auch die Küche zu besorgen hat Es musste deshalb schon seit drei Monaten eine zeitweise Aus¬ hilfe besorgt und von der kasernierten Wachmannschaft bezahlt verden. Da die Vertretung der Stadt Steyr nicht verlangen wird, dass das Reinigen der Mannschaftszimmer auf Kosten der Wache erfolgt, so wolle das bewilligte Reinigungspauschale von 7 fl. monatlich auf 12 fl erhöht werden, und zwar rückwirkend Steyr, am 14. December 1898. vom 1. October d. J. an. — Gall, Stadtsecretär. Franz Die Section beantragt: „Der löbliche Gemeinderath in Anbetracht der geschilderten Verhältnisse das Reini wolle jungspauschale von 7 fl. auf monatlich 12 fl. erhöhen, und zwar — Einstimmig nach Antrag vom 1. October 1898 angefangen.“ Z. 215/Präs 11. Eingabe des Herrn G. Auer in Steyr über Haftpflicht Versicherung wird wegen der noch zu pflegenden nothwendiger Erhebungen von der Tagesordnung abgesetzt „Oesterreichische Völker=Verein“ für erste Hilfe 12. Der nach Elementarereignissen in Wien ladet zum Eintritt in diesen Verein ein Die Section beantragt, diesem Vereine eine Spende von 10 fl. zuzuwenden. Herr Vicebürgermeister Stigler beantragt die Ablehnung des Sectionsantrages Herr Gemeinderath Dr. Angermann ist ebenfalls nicht für den Sectionsantrag, weil diesem Vereine weder deutsche Abgeordnete, noch Gemeinden aus gemischtsprachigen Ländern angehören. Hierauf wird der Antrag des Herrn Vicebürgermeisters — Z. 26.249. Stigler mit allen gegen 3 Stimmen angenommen. 13. Liegt folgende Eingabe vor: „Löbliche Stadtgemeinde Vorstehung Steyr! Das Commando des unif. bewaffn. Bürger¬ orps beehrt sich hiemit, im Anschlusse ein Exemplar der Corps¬ Chronik 1380—1898 mit der unterthänigsten Bitte zu unterbreiten, Steyr, — selbe dem städt. Archive einverleiben lassen zu wollen. Für das Commando: Math. Pilat, Haupt¬ — 2. December 1898. mann.“ Der Sectionsantrag lautet: Es sei dieses Werk des löblichen unif. Bürgercorps mit Dank entgegenzunehmen und — Einstimmig hiefür 30 fl. als Druckkostenbeitrag zu bewilligen. — Z. 26.320 nach Antrag. 4. a) Die Kirchenbaugesellschaft in Kosteletz ersucht um Beitrag zum Baue einer Kirche in der Gemeinde Rostenik. einen Die Section beantragt die Abweisung dieses Ansuchens mit der Begründung, dass die Gemeinde ohnehin sehr viel mit — Einstimmig nach Antrag. Spenden in Anspruch genommen ist. Z. 24.210 5) Die Section St. Peter — Seitenstetten des österreichischen Touristenelubs bittet um einen Beitrag zur Errichtung einer Aussichtswarte auf der Höhe des Plattenberges bei Kürnberg mit der Motivierung, dass diese Warte als Andenken an Ihre Majestät die erhabene Kaiserin Elisabeth gewidmet wird. Die Section beantragt, hiefür einen Betrag von 20 fl. zu bewilligen. Herr Gemeinderath Dr. Angermann bemerkt, so sehr dieser Bau auch zu respectieren ist mit Rücksicht auf die Widmung desselben, so könne er doch nicht für den Sectionsantrag stimmen nachdem soeben ein Ansuchen zum Baue einer Kirche abgewiesen worden ist und dieselben Gründe für die Abweisung dieses wie des früheren Ansuchens sprechen. Herr Vicebürgermeister Stigler schließt sich den An¬ schauungen des Herrn Gemeinderathes Dr. Angermann an und theilt mit, dass die Section Steyr des Alpenvereines für diesen Zweck bereits einen Betrag von 50 fl. gewidmet hat, welche Spende für Steyr vollkommen genügen dürfte ierauf wird der Antrag des Herrn Gemeinderathes Dr. Angermann auf Abweisung des Ansuchens mit allen gegen 4 Stimmen angenommen — Z. 27.200 III. Section. Referent: Sectionsobmann Herr Vice¬ bürgermeister Victor Stigler. 15. Der Herr Referent verliest folgenden Sectionsbericht und Antrag: In der Sitzung des löblichen Gemeinderathes vom 16. November 1898 wurde iber Antrag der IV. Section das vorliegende Vermietungs¬ Anbot eines Stalles in der Johannesgasse Nr. 17 in Ennsdor als Infectionsstall zur Aeußerung und Vornahme der nöthigen Erhebungen abgetreten. Dieser Stall sammt Nebenräumen wird in dem fachmännischen Gutachten vom 6. Novemberl. J. als zwar den gesetzlichen Bestimmungen als Contumazstall ent¬ sprechend, aber doch nur als theilweiser Nothbehelf bezeichnet und weiter bemerkt, dass bei der Lage des Stalles abseits von der Straße bei Voxsicht und genauer Einhaltung der veterinär¬ polizeilichen Maßnahmen von Seite der zur Wartung erkrankter Thiere betrauten Personen eine Weiterverschleppung der Seuche licht eintreten dürfte. Nachdem sich nun aber in ziemlicher Nähe dieses Stalles andere Viehställe in Benützung befinden, nachdem erner der verlangte jährliche Mietzins von 100 fl. höher ist als die jährlichen Zinsen des Capitals, mit welchem ein Contumazstall errichtet werden kann, und welche höchstens 65 fl betragen würden, so ist die Section der Ansicht, es sollte das ursprüngliche Project der Erbauung eines Contumazstalles um den Betrag von 1300 fl. laut Kostenvoranschlag vom 30. Jänner 1897 auf der Parcelle 1063 des im Besitze der Gemeinde befind¬ lichen Grundstückes in Unterwald wieder in Erwägung gezogen werden, und stellt den Antrag: Der löbliche Gemeinderath volle auf das Mietanbot des Stalles im Hause Nr. 17 in der Johannesgasse in Ennsdorf vorerst nicht eingehen, dagegen den Herrn Bürgermeister ermächtigen, behufs eventueller Erbauung ines Contumazstalles auf der Parcelle 1063 in Unterwald im Finvernehmen mit der Gemeindevertretung von St. Ulrich die nöthigen Vorerhebungen und Vereinbarungen auf Grund der vorliegenden Bau= und Situationspläne vom 21. December 1896 zu veranlassen. — Einstimmig nach Antrag — Z. 23.873. 16. Der Herr Referent verliest folgenden Sections¬ bericht und Antrag: Die Stollenarbeiten bei der Wasser¬ eitung in Zwischenbrucken, welche übrigens das ganze Jahr indurch functioniert hat, besonders die Ausmauerung derselben mit Stampfbeton und dergleichen gehen nur sehr langsam von¬ atten, da des Wasserstandes halber die Stollen nur zeitweilig ugänglich sind. Die Arbeiten sind wieder der Firma Rumpel & Waldek in Wien übertragen, und steht zu hoffen, dass dieselben im Laufe dieses Winters der Hauptsache nach zur Vollendung gebracht werden, wenn nicht Elementar=Ereignisse hindernd in den Weg treten. Von dem im Jahre 1898 bewilligten Credit on 2500 fl. sind nur 700 fl. verbraucht worden. Da nach der Einrichtung der städtischen Buchhaltung ein Vortrag dieses Credites in das nächste Jahr nicht zulässig ist, so verfällt die nicht beanspruchte Summe von 1800 fl. und wird dem eventueller Casseüberschusse zufallen. Es ist daher nöthig, für das Jahr 1899 einen neuerlichen Credit zu diesem Zwecke zu bewilligen aher der Antrag gestellt wird: Der löbliche Gemeinderatl wolle für diese Stollenarbeiten pro 1899 einen Credit von 3000 fl. bewilligen, welcher in dem Präliminare Post XII. seine Deckung zu finden hat. — Einstimmig nach Antrag. — Z. 26.239 17. Der Herr Referent verliest folgenden Sections¬ Bericht und Antrag: Gelegentlich des Hochwassers im Jahre 1897 sind an der flufsseitigen Leiten der äußeren Langen Gasse in Ennsdorf nahe dem Flufsufer eine Anzahl hochgewach¬ ener Bäume aus dem Grunde herausgerissen worden, was ein beträchtliches Nachrutschen der Erdmasse, und damit eine bedeu¬ ende Beschädigung der Fahrstraße zur Folge hatte, welche nur nit Aufwand nicht unbedeutender Kosten hergestellt werden konnte und die Abholzung der Leiten in ihrer ganzen Länge nothwendig machte. Derselbe Fall kann gelegentlich auch bei der Ennsleiten längs der Dukartstraße in Ennsdorf eintreten, imsomehr, als eine große Anzahl von Bäumen auf derselben eine Höhe erreicht haben, dass sie, vom Winde bewegt, mit ihrer Bewurzelung das Terrain lockern und, abgesehen vom Hochwasser, auch schon hiedurch Abrutschungen und Beschädigungen der Fahrstraße verursachen können. Solche Vorkommnisse sind nicht nur für die Sicherheit des Verkehres, sondern auch für den Ge meindesäckel von sehr üblen Folgen begleitet, und ihre Verhinde rung wichtiger als die Zierde solcher Leitenbestände, die ja doc in verhältnismäßig kurzer Zeit durch Nachwuchs des Unterholzes wieder hergestellt wird. In diesem Sinne stellt die Section den Antrag: Der löbliche Gemeinderath wolle das Abholzen der Ennsleiten längs der Dukartstraße in Ennsdorf insoweit bewilligen, dass die hochstämmigen Bestände auf derselben unter möglichster Schonung des Unterholzes, also der Stauden und Gesträucher 2c. im Laufe dieses Winters umgehauen werden, und
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