4 mehr um denselben Preis hergestellt werden kann, was eine Er¬ höhung der Armenauslagen von etwa 400 fl. involviere Herr Gemeinderath Anton von Jäger ist der Meinung dass die Post IX deshalb nicht geändert zu werden braucht, da die Erl höhung der Victualienpreise doch nur eine vorübergehende ist Der Herr Vorsitzende gibt bekannt, dass das etwaig Mehrerfordernis für die Armenverpflegung dadurch ausgeglichen wird, dass durch neu creierte Stiftungen der Armenfond theil¬ entlastet wird. weise Hierauf werden die Auslagen=Posten IX mit 21.900 fl. und Post X mit 3370 fl. einstimmig genehmigt. Gewöhnliche banämtliche Ausgaben: XI. a) Erhaltungs=Auslagen: Erhaltung der drei eisernen Hauptbrücker 900 fl Für die hölzernen Brücken 1.000 F Für gepflasterte Straßen un Stiegen 2.000 Für beschotterte Straßen un Stützmauern 5.000 Für Wasser= und Unrathscanäl 1.000 Für Brunnenleitungen u. Pump¬ werk 1.000 Für Alleen und Anlagen 500 Für Straßenreinigung und Be pritzun 7.500 7 Für Mobilier 100 „ Für Anschaffung von Materia ien=Vorräthen 400 Für Anschaffung und Reparie rung von Werkzeugen und an¬ dere bauämtliche Auslagen 20.000 fl. 600 „ Der Herr Referent bemerkt hiezu: Bei den gewöhnlicher Bauauslagen sind Ersparungen im Betrage von 3900 fl. präli miniert. Da die drei eisernen Brücken erst im Vorjahre gründlich angestrichen worden sind und die Ansätze für die Kosten der Straßenreinigung und Bespritzung unter normalen Verhältnisser nur die in diesem Voranschlag angegebene Höhe erreichen, so dürften die vorgenommenen Abstriche als gerechtfertigt anzuseher sein. Bezüglich der beiden in dieser Post zuletzt angeführten Aus gaben hat man die Ergebnisse im letzten Jahre zur Richtschnur genommen Der Herr Vorsitzende bringt die Auslagen=Post XI mi 0.000 fl. zur Abstimmung und wird dieselbe einstimmig genehmigt Verschiedene Auslagen: XII. 220 fl Für öffentliche Festlichkeiter Bestimmte Beitrage 100 7 Verschiedene andere kleine Ausgaben 920 fl 600 XIII. a) Gewöhnliche Vorschüsse. 450 * * * * 5) Casse=Gebarungsfond 50.000, * Der Herr Referent bemerkt hiezu: Diese Posten geben zu Aufklärungen keine Veranlassung. Bezuglich der Nothwendigkeit des Cassegebarungsfondes per 50.000 fl. brauche ich nur au jenes Sparcassebuch zu verweisen, mit welchem dieser Fond verwaltet wird. Ein Blick in dieses Buch weist nach, dass dieser Fond zu Zeiten ganz aufgebraucht werden muss, um eine ge¬ ordnete Casseführung möglich zu machen, was als Beweis fü dessen Unerlässlichkeit angesehen werden wolle Der Herr Vorsitzende bringt die Auslagen=Posten XII und mit 920 fl., 450 fl. und 50.000 fl. zur Abstimmung, und XIII werden dieselben einstimmig genehmigt. 272.066fl Summe der ordentlichen Ausgaben Der Herr Referent bemerkt: Im Vergleiche zum Vorjahr sind die ordentlichen Ausgaben doch um 600 fl. geringer Der Herr Vorsitzende bringt nun die Gesammt=Summe der ordentlichen Auslagen mit 272.066 fl. zur Abstimmung und wird dieselbe einstimmig genehmigt. Der Herr Referent fährt fort: Zu den außerordent¬ lichen Ausgaben übergehend, muss ich hervorheben, dass der Voranschlag wohl eine ganz außergewöhnliche Erhöhung gegenüber dem Vorjahre aufweist. Da jedoch für die Her¬ stellung der Schwimmschul=Brücke 35.000 fl., als Beitrag für die Errichtung einer Aussichtswarte bein Taborthurme 2000 fl., als Beitrag für das Sänger Bundesfest 2000 fl., als Beitrag für das Bruckner Denkmal 500 fl., als Beitrag für die anlässlich des Re gierungs=Jubiläums Seiner Majestät geplante Ausstellung 5000 fl., somit der Stadt durch diese außerordentlichen Auslagen 44.500 fl. erwachsen, kann das Steigen dieser Ausgaber niemanden überraschen. Nach dieser Vorausschickung verlies derselbe: Außerordentliche Ausgaben C XIV. Rückvergütung der Verbrauchsumlagen auf Bier für die Ausfuhr, für die Schwendung bei der Production und für die Abfindung im Märzenkeller, ferner die Entschädigung 25.500 fl der Mautner (800 fl. XV. Erwerbung von Grundstücken für Straßen Verbreiterungen 1.000, XVI. Für außerordentliche Bauführungen während des Jahres, und zwar: ür den Bau der Schwimm¬ a) 35.000 fl. chulbrück b) für sonstige außerordentliche 10.098 „ 45.098 fl. Bauführungen Ausgaber XVII. Für andere außerordentlicht und zwar: 200 fl. Beitrag an den Verschönerungsverein Beitrag für Errichtung des Tabor 2.000, thurmes Beitrag zur Bürgermusikkapelle und ür Abhaltung von Promenade 1.300 Concerte 600 „ Ausgaben für das städt. Museum Beitrag an das Fremdenverkehrs¬ 200 Comit Beitrag zur Suppenanstal 800 „ Beitrag für das Sängerfest, Bruckner¬ denkmal am Pfarrplatze, und für 3.700 unvorhergesehene Auslagen eitrag der Stadtgemeinde zu der anlässlich des Regierungs=Jubi läums Sr. Majestät des Kaisers 13.800 5.000 „ geplanten Ausstellung Summe der außerordentlichen Ausgaben: 85.398 fl. Der Herr Referent bemerkt hiezu: Die erhöhte Bier production, wodurch der Stadt namhafte Mehreinnahmen (siehe Punkt VIX 3 der außerordentlichen Einnahmen) zugehen, beding auch erhöhte Auslagen für Schwendung und für die Rückvergütun der Verbrauchsumlage auf Bier, weil mit derselben die erhöhte Ausfuhr, das Schwendungs=Percent und die Entschädigung der Mautner für die Manipulation im geraden Verhältnisse stehen Die im Vorjahre für die Herstellung eines Lageplanes der Stadt eingesetzte Summe per 3000 fl. ist in diesem Jahre entfallen Der Herr Vorsitzende eröffnet hierüber die Debatte Herr Vicebürgermeister Stigler bemerkt, er sehe sich heute veranlasst, auf den Bau der Schwimmschulbrücke zurückzukommen und zwar deshalb, weil in der letzten Gemeinderathssitzung die Frage aufgeworfen wurde, ob und wo das System Melan nach welchem die Schwimmschulbrücke erbaut wird, in Oesterreich zur Ausführung gekommen ist. Die Bausection sei damals nicht in der Läge gewesen, diese Frage zu beantworten, man habe ich diesbezüglich an das Rectorat der technischen Hochschule in Brünn gewendet, von woher folgende Daten eingelangt sind „Ausgeführte Brücken=Objecte nach meinem Gewölbesystem: In Oesterreich: Ein Durchlass für die Wassergenossenschaft in Rimnitz. Zwei Straßenbrücken über den Struschkabach be Oderberg für den Bezirksstraßenausschuß in Oderberg, von je 12•5 Meter Spannweite. Eine Bachüberbrückung über der Klolaczkabach bei Czernowitz, schief und in schwierigem Rutsch terrain, circa 10 Meter weit, mit Sohlengewolbe nach gleichem System. Eine Straßenbrücke über die Miljacke in Serajewo, circa 30 Meter Spannweite (in Ausführung begriffen). Ein Brücke im Hofstallgebäude in Wien (Verbindung zweier Stall¬ gebäude zum Zwecke des Ueberschiebens der Wagen), circc — 5 Meter weit. In Dänemark: Mehrere Brücken auf den k. dänischen Staatsbahnen; waren durch Pläne auf der Aus¬ stellung in Stockholm 1897 ausgestellt In Amerika: 18 Brücken, darunter eine Eisenbahnbrücke (in Detroit) mit 10 Meter Spannweite und eine große Straßenbrücke zu Topeke mit fünf Oeffuungen zu 29 bis 38·1 Meter Lichtweite. Eine Straßenbrücke (21·3 Meter Spannweite) zu Cincinnati und eine Straßenbrücke (30 Meter Spannweite) zu Stockbridge.“ Er habe sich verpflichtet gefühlt, diese Mittheilung zur Kenntnis zu bringen, weil dieselbe für den letzten Gemeinde rathsbeschluss eine Beruhigung enthält. derr Gemeinderath Anton v. Jäger stellt an die Bausection die Anfrage, ob für die Schwimmschulbrücke nicht auch ein Projec für Holzconstruction eingebracht wurde; er würde ein solches Project mit Rücksicht auf den Kostenpunkt vorziehen, weil hiedurc einerseits das Deficit um 25.000 fl. vermindert würde, andererseits mit einer Brücke aus Holzconstruction die Gemeinde für viele Jahre hinaus mancher Unzukömmlichkeiten überhoben wär Herr Vicebürgermeister Stigler erwidert hierauf: Schon am 13. August 1897 ist die Bausection, also noch unter dem lebhaften Eindrucke der Hochwasserschäden und unter dem Ein drucke der Zustände am sogenannten Eysnfelde, an den Gemeinde rath mit dem Vorschlage herangetreten, die Gsangbrücke wieder aus Holz zu reconstruieren, und zwar aus dem Grunde der Billigkeit, und weil eine Brücke aus anderem Materiale nich so schnell hätte hergestellt werden können und die Einstellung des Verkehres auf ein halbes Jahr hinaus doch nicht stattfinder konnte; dagegen hat die Bausection beantragt, die Schwimmschul¬ brücke aus Gründen der Sicherheit aus anderem, festeren Materiale herzustellen, und diese Nothwendigkeit auch ausführlick begründet und der löbliche Gemeinderath hat den Ausführungen der Bausection auch zugestimmt. Wenn es damals jemandem beliebt hätte, einen anderen Antrag zu stellen oder den Ge¬ danken aufzuwerfen, zwei hölzerne Brucken zu bauen, so wäre es vielleicht möglich gewesen, duss diese Anträge acceptier worden wären. Es hätte sich aber damals schon der Gemeinde rath für eine Brücke aus Holzconstruction aussprechen müssen, und es wäre die Einholung von Offerten für Eisen= und Beton¬
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