Ratsprotokoll vom 12. November 1897

Wird ein¬ dass der Käufer auch alle sonstigen Kosten trägt. — Z. 25.557 — stimmig angenommen Der Schulausschuss der gewerblichen Fortbildungs¬ 11. schule für Lehrlinge in Steyr ersucht für das Schuljahr 1897 1898 um Beistellung der nothwendigen Localitäten im Bürgerschul¬ gebäude sammt deren Beheizung und Beleuchtung, sowie un Gewährung der bisherigen Subvention von 100 fl beantragt die Bewilligung dieses An Die Section — Z. 25.071 suchens, was einstimmig angenommen wird I1l. Section. Referent: Sections=Obmann Herr Vice bürgermeister Victor Stigler. 12. Das Handels=Gremium i Steyr bittet um Wiederüberlassung von zwei Lehrzimmern neb Beheizung und Beleuchtung im k. k. Oberrealschulgebäude fü das Schuljahr 1897, 1898 Die Section beantragt, der löbliche Gemeinderatl wolle der Gepflogenheit vieler Jahre entsprechend dem Ansuchen Wird einstimmig an des Handels=Gremiums Folge geben. — — Z. 23.616 genommen. „Der mit Herrn Kar 13. Liegt folgender Bericht vor: Viertl geschlossene Pachvertrag für die städt. Wirtschaftsfuhren endet mit 31. December dieses Jahres. Da nach § 12 des Ver trages eine stillschweigende Verlängerung über das Jahr 189 inaus nicht stattfindet, wird zum Behufe der Veranlassung der Wiederverpachtung die ergebene Anzeige erstattel. — Stadtbanam Steyr, am 14. October 1897. — Karl Peter, Oberingenieur Die Section beantragt, der löbliche Gemeinderatl beschließen, dass die Wirtschaftsfuhren der Gemeind wolle wieder auf ein Jahr unter den bisherigen Bedingungen ausge 23.570. 3 schrieben werden. Einstimmig nach Antrag 14. Liegt folgende Eingabe vor: „Löbliche Gemeinde Vorstehung Steyr. Nachdem ich das Haus Nr. 3 am Wasser berg sammt dem dazu gehörigen Hausgarten von Herrn Anton Rosenauer käuflich an mich gebracht, so erlaube ich mir eine löbliche Gemeinde=Vorstehung ergebenst zu ersuchen, auch mir wie meinem Vorfahrer, den daran stoßenden Bruderhausgartei unter den gleichen Bedingungen gefälligst verpachten zu wollen und zeichne mit gebürender Hochachtung Leopold Rosenegger. Der Sectionsantrag lautet: Der löbliche Gemeinde rath wolle namens des Mildenversorgungsfondes beschließen, dass die zum Bruderhause gehörige Gartenparcelle 559 vom I.April 1898 ab an den Gesuchsteller Leopold Rosengger um den jähr lichen Pachtschilling von 50 fl. unter den gleichen Bedingungen wie die des schon bestehenden Verlrages vom 16. April 1891 verpachtet wird. Vor Errichtung des Pachtvertrages, welch auf Kosten des Gesuchstellers zu erfolgen hat, wird der unter¬ chriftliche Verzicht der bisherigen Pächter Anton und Josefe Rosenauer einzuholen sein, weil das Pachtverhältnis mit den¬ elben zu Recht besteht und der Termin der halbjährigen Kür Einstimmig nach Antrag. digungsfrist schon verstrichen ist. — Z. 23.351 15. Der Herr Vicebürgermeister Stigler referiert: Mit Eingabe vom 9. September d. J. hat Herr Karl Vierl sen. das Ersuchen gestellt, ihm sowie auch seinem Nachfolger die Gründ am Föhrenschacher auf weitere fünf Jahre pachtweise zu über lassen. Nachdem damals die Eigenthumsgrenzen dieser Gründe nicht genau sichergestellt waren, wurde in der Sitzung vom dieses Ansuchen behufs weiteren Erhe 24. September d. J. bungen von der Tagesordnung abgesetzt. Am 18. October d. I fand unter Zuziehung von Sachverständigen die commissionell Besichtigung dieser Gründe und die Vermessung und die Ver markung derselben statt und steht dermalen der Verpachtung derselben kein Hindernis im Wege Nachdem Die Section stellt daher folgenden Antrag: der Grundbesitz der Gemeinde am Föhrenschacher neu vermessel und vermarkt wurde, wolle der löbliche Gemeinderath dem An suchen des Herrn Karl Viertl sen. vom 9. September d. J. Folge geben und an denselben die in Frage kommenden Grundparcellen Nr. 691, 694, 695 und 696 auf weitere fünf Jahre, aber um der Pachtschilling von 15 fl., fünfzehn Gulden, pro Jahr verpachten. Hiezu bemerkt der Herr Referent noch, dass deshalb kein höherer Pachtschilling verlangt wurde, weil diese Gründe von minderer Qualität seien, eine besondere Pflege verlangen und daher nur für einen Aurainer zur Pachtung geeignet er scheinen. Uebrigens sei durch die Festsetzung einer vierteljährigen Kündigung die Gemeinde jederzeit in der Lage, diese Gründe anderweitig zu verpachten, wenn jemand hiefür mehr bieten sollte. Hierauf wird der Sectionsantrag einstimmig ange¬ genommen. — Z. 20.616 16. Der Herr Referent theilt mit, dass sich um die Haus meisterstelle in der Industriehalle vier Bewerber gemeldet haber von welchen die Bausection den Bewerber Peter Niederberge¬ welcher als fleißiger und tüchtiger Arbeiter bei der Stadt gemeinde bekannt ist, in Vorschlag bringt Der Sectionsantrag lautel: Der löbliche Gemeinde rath wolle die Hausmeisterstelle an der Industrie= und Gewerbe halle dem Peter Niederberger provisorisch auf die Dauer eines Jahres vom 1. Jänner 1898 an gerechnet unter nachstehenden Bedingungen verleihen: Demselben wird die daselbst befindliche Hausmeisterwohnung gratis überantwortet, er erhält ein jähr liches Holzdeputat von 5 Raummelern Hart= und 3 Raummeter Weichholz und 25 fl. ö. W. Lichtpanschaule. Dafür hat derselb zu leisten: Das Auf= und Zusperren der Eingangsthüren, das wenn nöthig, tägliche Reinigen sowohl der öffentlichen, als der Hausaborte und Pissoirs, das Reinhalken der Stiegen, Gänge des Vestibules und der Terasse. Das Kehren und Schneeschaufell bei den Zugängen, am Wege um die Halle herum und auf der 3 Terasse, die Entfernung des Schnees von den flachen Blech dächern, den Dachrinnen und hinter den Attika, ferner sonstige kleine Verrichtungen, welche mit der Herhaltung der Ordnung und Reinlichkeit in dem Hause und unmittelbar um dasselbe herum zusammenhängen Herr Gemeinderath Dr. Hochhauser frägt, wie es mit der sonstigen Entlohnung des Hausmeisters stehe. Derselbe werde bei der großen Ausdehnung der Industriehalle oft den ganzen Tag über dort beschäftigt sein Herr Vicebürgermeister Stigler erwidert, dass Herr Nie derberger von den Dienstesverrichtungen als Hausmeister, sowie auch über dessen Entlohnung unterrichtet sei, und sich damit zufrieden gebe. Herr Dr. Hochhauser bemerkt, er stelle keinen Antrag, doch hätte er geglaubt, dass dem Hausmeister für die Zeit, wo er in der Industriehalle beschäftigt sei, wenigstens der Taglohr ausbezahlt werden solle. Herr Gemeinderath Heindl beantragt, dass das Provi orium nur auf ein halbes Jahr festgesetzt wird Bei der Abstimmung wird der Antrag des Herrn Gemeinde rathes Heindl mit 16 gegen 4 Stimmen abgelehnt und hierau der Antrag der Section mit allen gegen eine Stimme ange¬ nommen. — Z. 174 Prä Der Herr Vicebürgermeister referiert über die 17. Nothwendigkeit der Reconstruction des größtentheils durch Hoch wasser zerstörten und versunkenen Uferschutzbaues (Steinkasten beim Objecte XI, über die hierüber abgehaltene Commissior und Vereinbarung einer Concurrenz bezüglich der Kosten dieser Reconstruction und stellt namens der Section folgenden Antrag: Der Steinkasten im Steyrflusse am Auslaufe des Wehrgrabens beim Objecte XI der österr. Waffenfabriks=Gesellschaft, um dessen Erhaltung die Waffenfabriks=Gesellschaft, die Wehrgraben¬ Commune, aber auch die Städtgemeinde in Ansehung der Er haltung des unterhalb gelegenen Wehrbaues und des wasser rechtlichen Besitzes derselben in Zwischenbrücken interessiert sind, bedarf einer Reconstruction. Laut Concurrenz=Protokoll wurde vorbehaltlich der Zustimmun vom 29. October a c. des Gemeinderathes der Vergleich geschlossen, dass an den Kosten dieses Baues die österr. Waffenfabriks=Gesellschaft mit elf Achtzehntel, die Stadtgemeinde mit fünf Achtzehntel und die Wehrgraben=Commune mit zwei Achtzehntel participierer und dieser Schlüssel auch für spätere Instandhaltungen dieses Baues Anwendung finden sollen. In diesem Sinne wolle de löbliche Gemeinderath: 1. diesem Vergleiche die Zustimmun ertheilen; 2. nachdem die approximativen Kosten laut Voran¬ schlägen an Maurerarbeiten 1698 fl. 51 kr., an Zimmermeister arbeiten 421 fl. 24 kr., zusammen 2119 fl. 75 kr. betragen, die vereinbarten 5/18 hiervon also 588 fl. 82 kr., welche ihre Deckung in der Post XII des Präliminars zu finden haben, bewilligen 3. zustimmen, dass für eventuelle Kostenüberschreitungen nicht neuerdings die Bewilligung nachgesucht zu werden braucht, falls dieselben unerheblich sind; 4. zustimmen, dass an die österr Waffenfabriks=Gesellschaft, welche den Bau, dessen Ueber wachung seitens des Bauamtes freisteht, vergibt, dieser bewilligte Betrag nach Fertigstellung dieses Baues und Rechnungslegung seitens derselben ausgefolgt werde. — Wird einstimmig ange¬ — Z. 13.313 nommen 18. Herr Vicebürgermeister Stigler gibt unter Hinweis auf den Gemeinderaths=Beschluss vom 13. August d. J., welcher er näher erörtert, bekannt, dass wegen Wiedererbauung der so¬ genannten Schwimmschulbrücke die Bausection sich mit ver schiedenen Firmen ins Einvernehmen gesetzt habe, und nur dem Gemeinderathe vier Offerte vorliegen. Bevor er jedoch ir dieser Sache weitergehe, erlaube er sich dem Gemeinderathe die eingelangten Brückenconstructions=Pläne zur Besichtigung vor zulegen Die Sitzung wird für kurze Zeit unterbrochen und die Brückenbau=Pläne einer eingehenden Besichtigung und Erörterung unterzogen. Wiederaufnahme führt Referent Herr Vicebürger Nach meister Stigler aus: „In der Sitzung vom 13. August u. c. hat der löbliche Gemeinderath im Principe beschlossen, die vom Hochwasser zerstörte Schwimmschulbrücke nicht mehr aus Holz ondern in Anbetracht der Hochwassergefahren aus festem Ma teriale und ohne Pfeiler zu erbauen und die Bausection mit allen bezüglichen Vorerhebungen und zur definitiven Antrag stellung zu ermächtigen. Den somit ergangenen Aufforderungen zur Offertlegung sind als Hauptbedingungen zu Grunde gelegt worden, dass die Brücke pfeilerlos, ihre Rampenhöhe in der Widerlagerflucht unter allen Umständen um einen Meter höher als die Ueberschwemmungsmarke des Hochwassers vom 31. Juli 1897 sein muss, dass die Fahrbahn der Brücke eine Breite von 6 Metern haben und ihre Widerstandsfähigkeit, der Vorschriften für die Construction einer Straßenbrücke erste Classe gemäß, einer gleichmäßig vertheilten Belastung von 460 Kilogramm per Quadratmeter entsprechen soll. Hierauf sini folgende Offerte eingelaufen: 1. Offert der Firma C. A. Ways 11. v., Betonbrücke u. Cie. in Wien vom 15. Septembe System Monier) fix und fertig nach Einheitspreisen im bei läufigen Kostenausmaße von 34.133 fl. 70 kr., hierzu Neben ausführungen in eigener Regie der Gemeinde per 1866 fl. 30 kr. 2. Offert der Firma Pittel und rund ö. W. 36.000 fl. —— Brausewetter in Wien vom 24. und 30. October a. c. combinierte Eisenconstruction= und Betonbrücke (System Melan). Pauschalierte Kostensumme im Höchstbetrage von 32.700 fl., hiezu diverse Herstellungen in eigener Regie der

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