2 größte Theil der Besucher zu diesen Hütten gar nicht mehr kommt, theils, weil er seinen Bedarf schon früher deckt, theils weil er sich durch verschiedene Umstände, wohl auch der Bequem lichkeit mit dem Verweilen auf dem Karl=Ludwig=Platze in den Umgebung der Schaubuden begnügt. So kommt es, dass ein großer Bruchtheil der hiesigen Marktbesucher die von uns feil gebotenen Gegenstände gar nicht einmal mehr zu Gesicht bekomm und der Besuch des Neulustfeldes in gar keinem Vergleiche steh zu dem des Karl=Ludwigs=Platzes — Trotzdem haben die au ersterem postierten Marktfieranten die bisherigen Auslagen und tragen von dem jährlichen Standgelde den bei weitem größeren Theil. — Diesem von den Marktfieranten — darunter sind solche, die seit 10 bis 30 Jahren hieher kommen, — tief empfundenen Nachtheile abzuhelfen, bezweckt dieses vorliegende Ansuchen. Dasselbe gipfelt darin, dass auf dem Karl=Ludwig=Platze, nach Fertigstellung der Industrie=Halle, gewiss eine neuerliche Zierde der Stadt, keinerlei Hütten oder sonstige Verkaufsstände mehr sollen zur Aufstellung gelangen, vielmehr der gesammte Jahrmark auf dem anstoßenden Neulustfelde soll concentriert werden Ab gesehen davon, dass hiedurch mehrfache Auslagen, z. B. Be leuchtung, Ueberwachung, könnten vermindert werden, ist diese Concentrierung die einzige Möglichkeit, dass nicht ein Theil der Marktbesucher auf Kosten der anderen ganz unberechtigten Nutzen ziehe. Platz ist für den gesammten Marktbesuch auf dem Neu lustfelde und es bedarf nur einer einmaligen ordentlichen Be¬ schotterung, wie sie auf dem bisher zur Benützung gekommenen Theile dieser Parcelle stattgefunden hat. Die sich hiedurch ergebende Situation involviert keinerlei Benachtheiligung der Marktsieranten und ist mit dem Baue der Industrie=Halle eine selbstverständliche Nothwendigkeit geworden. Wolle eine hoch löbliche Gemeinde=Vorstehung dieser wohlberechtigten Bitte der gefertigten Marktfieranten, die die Zeichnung der übrigen aus nahmslos einverstandenen Interessenten übernehmen, willfahren Steyr, am 18. October 1897 — Moritz Joachim. Valentin Seebacher. Samuel Fried. Leopold Schagerl. Joh. Kronberger Gold= und Silberhandler. Johann Marschhofer. I. Metzl Franz Wittenberger. W. Furcht. Der Sectionsantrag lautet: Die Section kann das Ansuchen der Marktfieranten um Verlegung des Jahrmarktes auf die Neulustfelder dem löblichen Gemeinderathe zur Will¬ fahrung dermalen nicht empfehlen. Wird ohne Debatte ein — stimmig angenommen Z. 23.917 n Section. Referent: Sections=Obmann Herr Gemeinde rath Josef Tureck. 4. Das städt. Casseamt berichtet über die Einnahmen und Ausgaben bei der Stadtcasse im Monate Sep¬ tember 1897 wie folgt: Einnahmen im Monate September 1897 8.724-29 sl Casserest vom Vormonate 34.519·43¼ Gesammt=Einnahmen im Monate September fl. 4324572 Ausgaben im Monate September 1897 14.440·69 * * — Casserest für den Monat October 1897 fl. 28.803031 und betrugen bis incl. September 1897 die gesammten Einnahmen fl. 311.477·70 * * die gesammten Ausgaben. * fl. 282.674-66¼ Stadtcasseamt Steyr, am 30. September 1897 Parfusser m. p Jandaurek m. p. Die Section gibt bekannt, dass das Cassejournal durch die Herren Gemeinderäthe Göppl und Heindl geprüft und richti befunden wurde — Zur Kenntnis Z. 23.55 5. Die städtischen Mautner bitten um Erhöhung des Per ceptions=Percentes für die abgefundenen Brantwein=Einfuhren. Der Amtsbericht hierüber lautet: „Ueber das vorliegend Gesuch der städt. Mautner wird berichtet, dass dieselben bis her als Gebüren für Ueberwachung der bei den Mautämtern eingeführten Spiritnosen 2½ von den entfallenden Beträgen de mit der löblichen Gemeinde=Vorstehung nicht abgefundenen Par teien, für die von den abgefundenen Parteien eingeführten Spiritnosenmengen aber nur ½ % nach gemeinderäthlichen Ver fügungen ausgezahlt erhielten. Nachdem nun der Vorgang be der Eintragung durch die Mautner in ihre Journalbucher bei eingeführten Mengen Spirituosen von abgefundenen Parteien ganz der gleiche ist, wie die Aufschreibung bei eingeführten Spirituosen von nicht abgefundenen Parteien, stellt das Am den Antrag, für die Einfuhr von gebrannten Flüssigkeiten de abgefundenen Parteien von den entfallenden Beträgen der Mautnern gleichfalls 2% vom Jahre 1897 ab bewilligen zu wollen. Die Mehrkosten hiefür würden sich nach dem Ergebnisse des Jahres 1896 auf 24 fl. und für das Jahr 1897 auf höchstens 30 fl. belaufen Die Section beantragt, diesem Antrage des Amtes die gemeinderäthliche Zustimmung zu ertheilen — Wird ohne De batte einstimmig angenommen — Z. 21.569. 6. Das Ansuchen der Communal=Verwaltung in Bonde (Südtirol) um Gewährung einer Unterstützung für die durch einen dortigen Brand geschädigten Bewohner wird über Antrag der Section einstimmig keine Folge gegeben — Z. 24.302 7. Das Ansuchen des Vereines der in Graz lebenden Nieder= und Oberösterreicher um Gewährung einer Subventior wird gleichfalls über Antrag der Section abgewiesen. Z. 24.02 8. Liegt folgender Bericht vor: „Das Stadt=Casseamt er stattet die Anzeige, dass der Cassier der Sparcasse Steyr Herr Julius Reschauer am heutigen Tage den mit der Stadtgemeinde vereinbarten Kaufschilling um das erworbene städt. Zinshaus Nr. 12 in der Bahnhofstraße mit 21.000 fl. und auch die seitens der Stadtgemeinde für die Monate November und December l. I beanspruchte Vergütung der für das genannte Reale pro 189 bereits eingezahlten Steuern, Umlagen und Brandassecuranz gebür mit 33 fl. 20 kr., in Summe somit 21.033 fl. 20 kr. zum Stadtcasse erlegt hat. Unter Einem erlaubt man sich ergebens anzuzeigen, dass der obige Kaufschilling per 21.000 fl. vorläufig der außerordentlichen, in der hiesigen Sparcasse fruchtbringend hinterlegten Reserve der Stadtcasse zugelegt worden ist Steyr, am 4. November 1897. — Paarfusser. Damhofer. Dieser Bericht wird zur Kenntnis genommen und wird beschlossen, den Kaufschilling per 21.000 fl. der außerordentlichen Reserve zuzuweisen — Z. 23.618 9. Liegt folgende Eingabe vor: „An den löblichen Ge meinderath der l. f. Stadt Steyr! Vor allem beehren wir uns dem löblichen Gemeinderathe für die Folge einstimmigen Be schlusses vom 22. October d. J. zur Abhaltung des oberöster¬ reichisch=salzburgischen Sängerbundesfestes im Jahre 1898 be willigte Ueberlassung der neuerbauten Industriehalle in Stey¬ unseren ergebensten Dank hiemit zum Ausdruck zu bringen Zugleich gestatten wir uns mit einem weiteren Anliegen an den löblichen Gemeinderath heranzutreten. Erfahrungsgemäß sind mit der Veranstaltung solcher Festlichkeiten, wie das projectiert große Bundesfest, bedeutende Kosten verbunden, welche unseren Caleül nach aber von dem Bunde und durch die bei dem Feste zu erwartenden Einnahmen nicht gedeckt werden können. Wi haben die Ausgaben für dieses Fest mit einem beiläufigen Ge sammtbetrage von 4000 fl präliminiert und glauben mit den Mitteln des Bundes und den Erträgnissen des Bundes=Concertes und Commerses rund circa 2000 fl. aufbringen zu können. Bei dem Umstande nun, als dieses Fest eine große Anzahl fremden Sänger und anderer Gäste nach Steyr bringen wird, berühr dasselbe jedenfalls das öffentliche Interesse, und wir erlauben uns deshalb an die löbliche Gemeinde=Vertretung das höfliche Ersuchen zu richten: Der löbliche Gemeinderath wolle zur theilweisen Bestreitung der Kosten des oberösterreichisch=salzbur gischen Sängerbundesfestes im Jahre 1898, wie es bisher von allen Vertretungen der Orte geschehen ist, wo diese Feste abge halten worden sind, einen Credit bis zum Höchstbetrage von 2000 fl. bewilligen. Dieser Betrag soll zunächst zur Bestreitung der Kosten des Podiums in der Industriehalle, der öffentlichen Den corationen, zur Anschaffung der üblichen. von der Stadt Steyn den fremden Sängern zu widmenden Fahnen und Erinnerungs¬ kosten 2c. dienen, wozu bemerkt wird, dass die Anschaffunges¬ des Podiums und der Decorationen nur als theilweise Aus¬ lagen anzusehen sind, da diese Gegenstände Eigenthum der löb¬ lichen Stadtgemeinde bleiben und weitere Verwendung finden werden. — Schließlich wiederholen wir nochmals unser höfliches Ansuchen und zeichnen hochachtungsvollst für die Bundesleitung Dr. Angermann, Bundesvorstand. Für den Festausschuss: Dr. Hermann Spaengler, II. Präsident=Stellvertreter. Der I. Schriftführer: Gustav Heyek. —Steyr, am 3. November 1897.“ Der Sectionsantrag lautet: „Ueber die Zuschrift der Bundesleitung des oberösterreichisch=salzburgischen Sängerbundes¬ festes erlaubt sich die Section folgenden Antrag zu stellen: Zur Durchführung dieses Festes möge der löbliche Gemeinderath die Decorationen der Straßen und des Ausstellungsgebäudes, die Aufstellung der Sänger=Tribüne, die Widmung der nöthigen Fahnenbänder für die Vereine und die Bezahlung des consu¬ mierenden elektrischen Stromes für die Beleuchtung der Indu¬ striehalle mit Ausnahme der eventuell nöthigen provisorischer Beleuchtungs=Anlagen übernehmen, und wolle zur Deckung diese Auslagen bei der Präliminarberathung für das Jahr 1898 Vor¬ orge getroffen werden. Herr Vicebürgermeister Stigler wünscht, dass zu diesen Zwecke ein bestimmter Betrag festgesetzt werde, und beantragt dass für die im Sectionsantrage angeführten Auslagen ei Maximalbetrag von 2000 fl. in das Präliminare pro 1898 ein¬ esetzt werde, jedoch mit dem Bemerken, dass ein etwaiges Er sparnis für andere Zwecke des Sängerfestes nicht verwende werden dürfe Hierauf wird der Antrag der Section mit dem Zusatz¬ antrage des Herrn Vicebürgermeisters Stigler einstimmig an¬ genommen. — Z. 24.92 10. Der Herr Referent theilt mit, dass für das Schiefer¬ mayr'sche Haus in der Berggasse zwei Kaufsanbote vorliegen und zwar von Herrn Josef Gründler mit 8800 und von Herrn Johann Wolfartsberger mit 10.000 fl., und stellt namens der Sec tion den Antrag, das Kaufsanbot des Herrn Johann Wolfarts berger mit der Bedingung anzunehmen, dass derselbe auch die mit dem Kaufe zusammenhängenden Spesen zu tragen habe. Wird einstimmig angenommer 24.750. — Z. Der Herr Vorsitzende theilt mit, dass kurz vor der Sitzung auch ein Kaufsanbot für das Haus Nr. 10 in de Bahnhofstraße eingelangt sei, welches dringlich sei, damit der Käufer noch von dem Kündigungsrechte Gebrauch machen kann Nachdem die Dringlichkeit dieses Gegenstandes einstimmig an¬ genommen wird, verliest der Herr Referent folgende Eingabe „Löbliche Stadtgemeinde=Vorstehung Steyr. Ich habe erfahren dass die löbliche Stadtgemeinde=Vorstehung Steyr das Haus Nr. 10 in der Bahnhofstraße verkaufen will. Ich erlaube mir ür dieses Haus 21.000 fl. der löblichen Stadtgemeinde=Vor tehung anzubieten und zu bemerken, dass ich den Kaufschilling bar erlegen werde. Hochachtungsvollst Karl Laschensky. Die Section beantragt, der löbliche Gemeinderatl wolle hiezu seine Zustimmung mit der Bedingung ertheilen
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