Ratsprotokoll vom 1. Februar 1895

aus Eigenem bestreite, welches Uebereinkommen auch die gemeinde¬ räthliche Zufrimmung fand. Die Bausection hat sich nun überzeugt dass ¼ dieser Uferschlacht reparatursbedürftig ist, und ist der Ansicht dass die neue Uferschlacht nicht durch Piloten, sondern durch ein Mauerwerk herzustellen ist, und dass diese Arbeiten in eigener Regie auszuführen sind. — Die Section stellt folgenden Antrag: Der löbliche Gemeinderath wolle die Zustimmung zur Errichtung dieser Ufermauer ertheilen und den präliminierten Betrag von 500 fl. bewilligen. Herr Gemeinderath Huber nimmt Einsicht in den Plan und Kostenanschlag und schließt sich dann dem Sectionsantrage an. Nachdem über Anfrage des Referenten, ob die Arbeit im Accordwege zu vergeben sei, niemand einen Antrag stellt, bringt der Herr Vorsitzende den Sectionsantrag zur Abstimmung, und wird derselbe einstimmig angenommen und weiters der Ansicht der Bau¬ section, diese Arbeiten in eigener Regie auszuführen, zugestimmt. Z. 297. 7. Referent Herr Vicebürgermeister Stigler bringt vor: „Bekanntlich wurde das Werndl=Monument der Stadtgemeinde Steyr in das öffentliche Eigenthum übergeben und hat der Herr Bürgermeister bei der Uebergabe versprochen, dasselbe zu schützen. Das Monument entbehre heute des nothwendigen Schutzes gegen das Anfahren von Wägen 2c., und sei die Form der unmittelbarsten Umgebung des Monumentes nicht dazu angethan, zur Erhöhung der Zierde beizu¬ tragen. Die Bausection habe daher beschlossen, dem löblichen Gemeinderathe vorzuschlagen, um das Monument herum ein Rasen¬ parterre anzulegen und zum Schutze desselben eine Randsteinfassung von Granit in einem Meter Entfernung herzustellen. Nachdem vom Bauamte ausgearbeiteten Voranschlag betragen die Gesammtkosten für dieses Project 350 fl. Das Monument durch ein Gitter zu schützen, diesen Gedanken habe die Section nicht gutgeheißen, dieselbe glaubte viel¬ mehr, dass durch die Anlage eines Rasenparterres das Monument an Ansehen gewinnen würde. Sache des Herrn Bürgermeisters werde es dann sein, an geeigneter Stelle eine Warnungstafel gegen das Betreten des Platzes anbringen zu lassen.“ Der Sectionsantrag lautet: „Der löbliche Gemeinderath wolle zu der projectierten Randstein=Umfassung des Werndl=Monu¬ mentes die Zustimmung ertheilen und den hiefür präliminierten Betrag von 350 fl. bewilligen. Herr Gemeinderath Kautsch begrüßt die Idee der Bausection sehr, befürchtet aber, dass bei der vorgeschlagenen Randstein=Einfassung die Leute doch wieder das Monument betreten werden, und wäre er dafür, Ecksteine zu setzen, die mit einer Kette verbunden würden, was für das Nichtbetreten noch mehr Sicherheit verbürge. Herr Gemeinderath Lintl erwidert, diese Einfriedungsart sei auch in der Bausection besprochen worden, doch sei man davon ab¬ gegangen, weil es der ausdrückliche Wunsch des Schöpfers des Monumentes sei, dass eine solche Einfriedung nicht stattfinde. Herr Vicebürgermeister Stigler bemerkt, durch die eigenthüm¬ liche Form des Monumentes wurden 16 Ecksteine benöthigt und würden einige derselben so nahe aneinander kommen, dass zu be¬ fürchten wäre, dass der Totaleindruck des Monumentes darunter leide. Auch sei die Anbringung von Ketten, welche stark und von demselben Erze wie die Figuren sein müssten, sehr kostspielig. Aus diesen Gründen und den Wunsch des Schöpfers berücksichtigend, sei von einer derartigen Einfriedung abgegangen worden. Durch die Anbringung einer Warnungstafel habe man ja die Mittel in der Hand, das muthwillige Betreten dieses Platzes zu bestrafen. Hierauf wird der Antrag der Section einstimmig angenom¬ men. — Z. 1053. Nachdem sich über Umfrage des Herrn Vorsitzenden niemand mehr zum Worte meldet, schließt derselbe um 4 Uhr nachmittags die Sitzung.

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