Ratsprotokoll vom 22. Jänner 1892

Und wie sieht der Bahnhof in Steyr aus. Zwei sehr bescheidene Räumlichkeiten von denen ein kleines immer mit mehr als bescheidener Einrichtung etwa zwanzig Passagieren der zweiten Classe Unterstand biethen kann um ein um nicht Vieles grösseres aber etwas unwohnlicheres Zimmer, das nur den Ansprüchen der bescheidensten Passagiere dritter Classe genügen kann sind das Um und Auf aller geschlossenen Räumlichkeiten des Steyer Bahnhofes. Naturgemäß verzichtet Jedermann gerne auf dieses ungenügende Obdach und zieht den Aufenthalt auf dem schmalen und wenige Meter langen Perron vor, der nothdürftig gedeckt, die Passagiere Wind und Wetter preisgibt. Dazu ist der Raum so klein, daß bei dem starken Personenandrange der namentlich im Sommer oft bis zu zweitausend Personen täglich beträgt, die Passagiere bis hart an die Schienen gedrängt werden und alle Vorsicht angewendet werden muß, daß Unfälle vermieden werden. Daß die Räume nicht genügen scheint selbst an maßgebender Stelle eingesehen worden zu sein, denn die seinerzeitige Restauration mußte cassiert werden um nur etwas mehr Raum für die Passagiere zu gewinnen. Dadurch befindet sich

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2