Protocoll aufgenommen am 21. Februar 1887 im Amtszimmer des Bürgermeisters von Steyr. Gegenstand ist die weitere Berathung in der Ange¬ legenheit des Projectes der Steyrthalbahn durch den hiefür constituirten Interessentenausschuß. Anwesend sind folgende Herren: Der Vorsitzende Georg Pointner, dessen Stellvertreter Dr. Johann Hochhauser, der Schrift¬ führer Fritz Hähnel, dessen Stellvertreter Carl Steindl, ferner Johann Berger, Anton Jäger von Waldau, Jacob Kautsch, Josef Pehrt, Leopold Putz, Johann Redl und Franz Tomitz. Beginn der Sitzung um 3 Uhr Nachmittags. Der Vorsitzende begrüßt die Erschienenen, constatirt die Re¬ schlußfähigkeit, verliest das Protooll der letzten Sitzung ddto. 2. No¬ vember 1886 undtheilt mit, daß Her v. Wennusch 17 Stick Strecken¬ pläne (bis Obermicheldorf) und zwei Verzeichnisse der betreffenden Parcelen behufs Vornahme der für die Grmndeinlösug nöthigen Vorverhandlungen eingesendet halt. Her Dr. Hochhaufer ist dafit, daß bezüiglichder Stehrthalbahn bei dem unstande, als sie, wie statstisch wachgewiesen, bessere Ver¬ kehrs=Bedingungen habe, als-die Kremsthalbahn, sich auch besser rentiren werde, daher ja der Interessenten=Ausschuß in seiner letzten Sitzung den Beschluß gefaßt hat, daß wenigstens das Baulos Steyr—Grünburg mit internen Mitteln geschaffen werde, hiezu die Gemeinde 200.000 fl. bewilligen möge, wohingegen sie das Recht haben werde, eine entsprechende Anzahl von Vertretern in die Verwaltung dieser Bahn zu entsenden. Herr Fritz Hähnel ist der Anschauung, daß man zunächst den Beschluß vom 2. November v. J. dem Gemeinderathe vorlegen soll, damit dieser sich principiell äußere, ob er für den Fall, als die Neutabilitäts=Berechnung eine entsprechende Verziusung erhoffen lasse, einen Beitrag von 200.000 fl. zu leisten gesonnen ist oder nicht. Herr Jgcob Kautsch meint, man möge an den Gemeinderath erst herantreten, wenn die Kosten= und Nentabilitätsberechnungen bereits vorliegen werden, und solln damt die 200.000 fl. für die ganze Strecke beansprucht werden. Herr Fritz Hähnel legt das Hauptgewicht darauf, daß zunächst die Strecke Steyr—Grünburg ermöglicht werde. Herr Franz Tomitz wünscht, daß die in der letzten Sitzung in Aussicht genommenen Artikel, worin das Wesen der schmalspurigen Bahnen erläutert werde, ehemöglichst in den Localblättern erscheinen mögen. Herr Dr. Hochhauser meint, es werde dies wol zur rechten Zeit geschehen, vorläufig handle es sich, die finanzielle Möglichkeit zu constatiren, er stelle daher folgenden Antrag: 1. Sollen die Grundeinlösungskosten mindestens approximativ, und zwar an der Hand der durchschnittlichen Kosten bei der Kremsthalbahn, berechnet werden; 2. soll die Vorlage der Baukosten=Berechnung für die ganze Strecke und 5. die Vorlage der Rentabilitäts=Berechnung der gesammten Strecke betrieben werden; sobald dies geschehen, ist eine Sitzung des Interessenten=Ausschusses einzuberufen, wo dann der Antrag an den Gemeinderath bezüglich der Betheiligung der Gemeinde aus Gemeindemitteln auszuarbeiten sein wird. Ferner möge in theilweiser Abänderung des Comitébeschlusses vom 2. November 1886 die Reihenfolge der Baulose dahin geändert Verden, daß die Strecke Sierninghofen—Hall als zweites Daulos in Aussicht genommen werde. Die Reihe der Baulose sei dann: 1. Steyr—Grünburg 2. Sierninghofen—Hall 3. Grünburg—Hörndl 4. Hörndl—Windischgarsten. Diese beiden Anträge werden einstimmig zum Beschlusse erhoben. Nachdem noch die Mittheilung des Herrn Dr. Hochhauser, daß er bei der Grundeinlösung zu seinem Substituten Herrn Dr. Daraut in Aussicht genommen habe, zur Kenntniß genommen wird, #ritart der Herr Vorsitzende die Sitzung um halb 5 Uhr Nach¬ mittag für geschlossen. Der Vorsitzende: Georg Pointner. Hähnel. Haassche Buchdruckerei in Stehr
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