Raths Protokoll ! aufgenommen am 25. November 1883 über die diesjährige XVI. ordentliche Sitzung des Gemeinderathes der KK l.f. Stadt Steyr. Gegenwärtige Der Vorsitzende Herr Bürgermeister Georg Pointner Der Herr Vicebürgermeister Leopold Putz. Die Herren Gemeinderäthe Brandl Friedrich Breslmayr Franz Dittmann Johann rger Joh. Nepomuk Gschaider Gustav Haller Josef Hochhauser Johann Dr. Holub Karl Huber Leopold Jäger Anton v. Waldau Jäger Franz v. Waldau Klein Wilhelm Kautsch Jakob Landsiedl Anton Leitner Heinrich Mayr Anton Perz Mathias Peyrl Josef Redl Johann. Schriftführer Herr Gemeinde Secretär Fritz Hähnel Entschuldigt hat sich Herr G. R. Mayr Johann
Tagesordnung Mittheilungen. I. Section 1. Entscheidung in der streitigen Feuerlacke Angelegenheit beim Haslingergarten. 2. Recurs des Karl Mann gegen die Entscheidung des Armenrathes Steyr womit ihm die Erhöhung seiner Betheilung verweigert wurde. II. Section 3. Sectionsantrag hinsichtlich fernerer Verwendung des frei werdenden Ennsdorfer Armenhauses. 4. Bestimmung des Preises eines Diplomes resp. Urkunde für Aufnahme in den Gemeinde Verband und Verleihung des Bürgerrechtes 5. Amtsbericht über den Stadtcasse Journals-Abschluhs pro September 1883. 6. Amtsbericht über das eingehobene Marktgefälle bein Herbstmarkte 1883.III. Section. 7. Amtsbericht über den Materialbe-
darf pro 1884 8. Amtsbericht hinsichtlich der Regulirung des Quenghoffeldes 9. Plan und Kostenvoranschlag pcto Erbauung eines Mauthauses beim Gehstege der neuen Eisenbahnbrücke. IV. Section 10. Collectiv-Eingabe des Lehrpersonales an den Volks- und Bürgerschulen des Stadtbezirkes um Belassung des bis herigen Quartiergeld- Perzent Ausmasses. Beginn der Sitzung 3 Uhr NachmittagsDer Herr Vorsitzende constatirt die Beschlussfähigkeit, erklärt die Sitzung für eröffnet, ersucht zu Verificatoren für das heutige Sitzungs Protokoll die Herren G. R. Dürrnberger Johann Nepomuk und Gschaider Gustav und erstattet sodann folgende Mittheikungen: a. Laut Mittheilung des kk. II. Corps Commando ddto. Wien am 6. Novem-
ber 1883 Praes Nr. 934 entfällt nach der am 8. Juli l.Js. Allerhöchst genehmigten. Normal Dislocation auf Stadt Steyr die Dislokation eines FeldjägerBataillons. - Z. 11558. Bezugnehmend hierauf ist folgender hoher kk. Statthalterei Erlahs herabgelangt. An die Gemeinde Vorstehung in Steyr - Laut der am 8 Julid. J. Allerhöchst genehmigten Normal Dislokation der höheren Commanden und Truppen im Bereiche des II. Corps soll in Steyr ein Feldjager Bataillon dislozirt werden. Das kk. II. Corps Commando hat nun unterm 6.d. Mts. Z. 934 anher eröffnet, daß der Neubau einer Kaserne für ein Feldjäger Bataillon in Steyr erst für einen späteren Zeitpunkt in Aussicht genommen wurde. Sollte jedoch die Gemeinde Steyr bei deren bekannten loyalen Entgegenkommen sich bereit finden diesen Bau etwa gleich in Ausführung bringen, und
auch die nothwendigen Uibungsplätze beistellen zu wollen, so wäre das Corps Cammando geneigt, die bezüglichen Verhandlungen zur möglichst beschleunigten Durchführung sofort aufzunehmen. Ich lade daher die Gemeinde Vorstehung ein, mir ehethunlichst die diesfällige Erklärung der Gemeinde vorzulegen. Linz 10.November 1883 Weber. Der Herr Vorsitzende erinnert, daß die Frage des Kasernbaues bereits im Jahre 1880 in Erwägung gezogen, werden damals jedoch wegen des zu hohen Kostenpunktes ad acta gelegt worden ist; dermalen müsse man nun diese Angelegenheit wieder in die Hand nehmen und zwar um so mehr als sich seit dem Jahre 1880 die Verhältnisse etwas geändert haben. Er schlage vor zur weiteren Berathung und eventueller Antragstellung in dieser Angelegenheit ein Comité bestehend aus dem Herrn Vicebürgermeister Leopold Putz und den Herrn G.R. Karl Holub Johann Redl und Josef Peyrl
zu wählen. Dieser Vorschlag findet allgemeine Zustimmung. Herr G.R. Josef Peyrl erklärt seine Wahl in obiges Comité gerne annehmen zu wollen; er sei schon im Jahre 1880 für den Bau einer Kaserne gewesen und sei er dies jetzt umso mehr als unter den jetzigen Verhältnissen auch höheren Ortes auf Unterstützung zu hoffen ist. Die übrigen in das Comité nominirten Herren schliessen sich dieser Erklärung an und wird sonach obiger Vorschlag des Herrn Vorsitzenden einstimmig zum Beschlusse erhoben Z. 11687. b. Laut herabgelangten hohen kk. Statthalterei Erlass vom 18. Oktober l.Js. Z. 10785 wurde Herrn Josef Schanovsky in Steyr, welchen mit Gemeinderathsbeschluß vom 28. September l.Js. die bedingte
Aufnahme in den hiesigen Gemeinde Verband zugesichert worden, die oesterr. Staatsbürgerschaft verliehen und hat derselbe den oesterr. Staatsbürgereid bereits abgelegt, sohin Herr Schanovsky nunmehr in den hiesigen Gemeindeverband aufgenommen erscheint. Wird einstimmig zur Kenntniß genommen. Z. 10865. c. Herr Franz Tomitz hat heute als Vorstand der Suppenanstalt für arme Schulkinder, hieramts das mündliche Ansuchen um Uiberlassung der im Exjesuitengebäude nun leerstehenden Wohnung des früheren Schulleiters, zu Suppenanstaltszwecken gestellt, nachdem die bisherigen Räumlichkeiten bei den diesmaligen grossen Andrang von armen Kindern, nicht ausreichend erscheinen. Wird einstimmig beschlossen diesem Ansuchen inso lange zu willfahren als die in Rede stehende Wohnung nicht etwa als Naturalwohnung für eine Lehrkraft in Verwendung kommt.
Wie groß dort daß au I. Section. Referent: Sectionsobmann Herr G.R. Anton Jäger v. Waldau. 1. In der streitigen Feuerlacken Angelegenheit beim Haslingergarten beantragt die Section eine endgiltige Erledigung dahin, daß bei dem Umstande als an den bestehenden diesbezüglichen Rechtsverhältnisse sich nichts ändern läßt, die an der Strasse befindliche alte Feuerlacke beim Hause des Herrn Gutbrunner bedeutend zu vergrössern und im guten Zustande herzustellen. Herr G.R. Peyrl Josef theilt mit es sei ihm bekannt, daß in den letzten Tagen Herr Kleegartner sein Wasserbezugsrecht an Herrn Haslinger veräussert habe und frägt ob nicht hiedurch die in Rede stehende Angelegenheit in ein neues Stadium getreten sei. x Der Herr Vorsitzende gibt bekannt daß ihm dieser Umstand bereits
mitgetheilt worden sei, doch mache er darauf aufmerksam, daß das von Kleegartner nun an Haslinger abgetretene Wasserbezugsrecht mit der nunmehr neu herzustellenden Feuerlacke im Kleegarten unmittelbar an der Sierningerstrasse nichts gemein habe, weil das Wasser für die neue Feuerlacke ein anderes Zurinnen habe. Herr Vicebürgermeister Leopold Putz frägt, ob Herr Kleegartner ohner Einwilligung der Gemeinde obig erwähntes Wasserrecht an Haslinger verkaufen kann. Der Herr Vorsitzenats ist der Anschauung, daß Herr Kleegartner hierüber wohl auch die Gemeinde zu fragen habe. Herr G. R. Wilhelm Klein empfiehlt den Sectionsantrag zur Annahme nachdem die Errichtung der in Rede stehenden Feuerlacke ein dringendes Bedürfniß sei. Herr G.R. Franz Jäger v Waldau macht darauf aufmerksam, daß wie ja schon erwähnt wurde, es sich jetzt um die
Herstellung einer neuen Feuerlacke handle auf welche das früher zwischen Kleegartner und Haslinger streitig gewesene Wassereinrinnen gar keinen Bezug hat, weil die neue Feuerlacke von einer andern Quelle gespeist wird, er befürwortet daher gleichfalls den Sectionsantrag Herr Vicebürgermeister Putz Leopold und Herr G. R. Heinrich Leitner schliessen sich diesen Ausführungen an und wird hierauf der Sectionsantrag einstimmig zum Beschluß erhoben. 2. Der Recurs des Karl Mann gegen die Entscheidung des Armenrathes der Stadt Steyr womit ihm die Erhöhung seiner Armenbetheilung verweigert wurde, wird über Antrag der Section in Berücksichtigung der mißlichen Verhältnisse des Gesuchstellers einstimmig dem städt. Armenrath zur Würdigung empfohlen. II. Section Referent Sections Obmann Herr. G.R.
Leopold Huber 3. Bezüglich der ferneren Verwendung des frei gewordenen Ennsdorfer Armenhauses beantragt die Section, diese Lokalitäten als Quartiere während der Ausstellung im künftigen Jahre in Aussicht zu nehmen und sonach erst im Herbste künftigen Jahres eine weitere Verwendung dieser Lokalitäten in Vorschlag zu bringen. Herr G.R. Anton Mayr unterstützt als Obmann des Wohnungs Comitès den Sectionsantrag, welchen auch Herr G.R. Peyrl unterstützt. Der Herr Vorsitzende beantragt den Sectionsantrag dahin zu modifiziren, daß die Verwendung der in Rede stehenden Lokalitäten zu Quartieren während der Ausstellung künftigen Jahres nur dann Platz zu greifen habe, wenn nicht mittlerweile ein günstiges Kaufanboth oder ein günstiges Miethanbotheinlaufe. Dieser Modifizirungs Antrag
findet allgemeine Zustimmung und wird einstimmig zum Beschlusse erhoben. - Z. 10563. Bezüglich der Bestimmung des Preises eines Diplomes respect. einer Urkunde für die Aufnahme in den Gemeinde Verband oder Verleihung des Bürgerrechtes beantragt die Section diese Preise mit 2 fl pr Stück, /ohne Urkundenstempel/ festzusetzen und die vom Herrn Bürgermeister bei der Firma Pritzl gemachte Bestellung von 200 Stück solcher Diplome um den Preis von 175 fl zu genehmigen. Wird ohne Debatte einstimmig zum Beschlusse erhoben. 5. Resultat der Gebahrung bei der Stadtcasse in Steyr im Monate September 1883. Baarschaft Werth Effecten fl xr fl xr Einnahmen im Monate September 1883 10820 96 Hiezu den am 31. August 1883 verbliebenen baaren Kassarest mit 6430 92 daher Einnahmen Summe im Septemb. 1883 17251 88 Hievon abgezogen die im Monate Septb. bestrittenen Ausgaben pr 9856 57 verbleibt für den Monat October 1883 ein baarer Kassarest von 7395 31 und betragen vom Jahresbeginne bis inclusive September Die gesammten Einnahmen 111.233 46 1/2 " " Ausgaben 103.838 15 1/2 Städt. Casseamt Steyr am 30. Setember 1883 Willner Cassé Director Paarfusser Controlor,
Nachdem das Kassa Journal durch den Herrn Vicebürgermeister Leopold Putz und den Herrn G.R. Leopold Huber und Heinrich Leitner geprüft und richtig befunden worden ist, beantragt die Section die Kenntnisnahme obiger Kasseamtsgebahrungs Ausweises. Wird ohne Debatte einstimmig zum Beschlusse erhoben. - Z 10667 6. Laut Ausweis des städtischen Cassaamtes ergab der diesjährige Herbst Jahrmarkt an städtischen Marktgefälle ein Netto Erträgniß von 460 fl 57 xr, welches Erträgnis gegen das des HerbstJahrmarktes im vorigen Jahr um 33 fl 11 xr geringer erscheint. Wird über Sectionsantrag einstimmig zur Kenntnis genommen. III. Section Referent Sectionsobmann Herr G.R. Johann Redl 7. Der Materialbedarf für das Verwaltungsjahr 1884 wurde vom städt. Bauamte in folgender Weise zu sammengestellt:
Lärchene Brückenstreu 930 Stück Kostenanschlag 1773 fl 54 x Lärchene Streifbäume 17 Stück 36 fl 80 x Trottoirschwellen 32 Stück 22 fl 14 x Geländerbäume 24 Stück 191 fl 50 x Lärchene Endsbäumen 30 Stück 236 fl 16 x Weiche Endsbäume 33 Stück 1160 fl 90 x Schnittmaterial 550 Stück 151 fl --- Weiche Schindel 12000 Stück 120 fl --- Weißkalk 100 Metzen. 100 fl --- in Summa. 3792 fl 04 x Die Section beantragt die Beschaffung dieses Materiales zu bewilligen und die diesbezügliche Offertausschreibung zu veranlassen.- Wird ohne Debatte einstimmig zum Beschlusse erhoben. 8. Gemäß des Gemeinderathsbeschlusses vom 19. October l. Js. wurde dem Stadtbauamte der Auftrag ohne Verzug einen Plan und Kostenvoranschlag über die Regulierung des der Stadt gehörigen Theiles des Quenghoffeldes in Vorlage zu bringen. Hierüber liegt nun folgender Amtsbericht vor: Amtsbericht. Mit Bezug auf den vorstehenden Auftrag wird beigeschlossen der
Plan für die Regulirung des Volksfestplatzes bestehend aus Abhebung des Rückens nach den beiliegenden Querprofilen und Beschotterung des Platzes zwischen der neuen Strasse und der mit rother Farbe gezogenen Grenzline A.B. vorgelegt und im Nachstehenden der Kostenbetrag für obige Regulirung bekannt gegeben: Abhebung des Rückens 955 m3 Humusabhub 386m3 Summe 1341 m3 a. 60 xr fl 804.60 xr Beschotterung des Volksfestplatzes 0.1 m. dick 1000 Cub Meter à 1 fl fl 1000.00 Summe fl. 1804.60. Bei der Berechnung der obigen Kosten wurde voraus gesetzt, daß der Schotter an Ort und Stelle erzeugt und die abgehobene Erde zur Ausfullung der Gruben benutzt wird. In dem vorliegenden Plane ist ausserdem der Grund im Ausmasse von circa 1 Joch 146 □Clft. unterhalb der Grenzlinie A.B. bis zur bestehenden Neuluster Strasse wegen zu starker Neigung des selben als zum Volksfestplatze nicht gut verwendbar ganz ausgeschieden und deshalb zum Baue von 2 Wohnhäu-
sern parzellirt. Als Ersatz für diesen Grund wird oberhalb der neuen Strasse der Ankauf eines Theiles des dem Herrn General Director Josef Werndl, gehörigen Grundes im Ausmasse von circa 9 3/4 Joch beantragt auf welchem die zukünftige Ausstellungshalle mit rother Farbe situiert erscheint und die übrige Fläche rechts und links von der Halle als AusstellungsPlätze und eventuell für einen Bauplatz eingetheilt ist. Durch die Ausscheidung des an der bestehenden Neulusterstrasse befindlichen Grundtheiles und den Ankauf eines Grundes oberhalb der neuen Strasse in einer Breite von Minimum 60 Meter wird man für alle Zwecke ein regelmässiges Grundstück erhalten, welches als Volksfest und Ausstellungsplatz und als Bauplatz für die zukünftige Ausstellungshalle sehr geeignet sein würde und ausserdem die parzellirten
Grundstücke seinerzeit als Bauplätze verkauft und bis dahin als Wiesengrund ausgenützt werden könnten. Sollte obiger Vorschlag aus irgendwelchen Gründen nicht angenommen werden, so muß ich in vorhinein erklären, daß der bisherige städt. Grund zum Baue einer Halle und gleichzeitig als Volksfestplatz zu klein wäre, weil der an der bestehenden Neuluster Strasse liegende Theil und zwar zwischen der Grenzlinie A B. und der bestehenden Strasse nur mit ausserordentlichen Kosten zu diesem Zwecke brauchbar hergestellt werden könnte. Städt. Bauamt Steyr am 15. Novbr 1883. Bogacki. Gesehen Hähnel Der Sectionsantrag lautet: Nach den vorliegenden Amtsbericht vom 13. November 1883 wurden die Kosten für Abhebung des Rücken /s Humusabhub und Beschotterung des Volksfestplatzes einen Kostenaufwand von 1804 fl 60 xr betragen, welche Kosten für Regulierung eines Theiles des erkauften Quenghoffeldes als Ausstellungsplatz sich
als nothwendig herausstellen. Die Section beantragt daher, der löbl Gemeinderath wolle diese Ausgabspost bewilligen, und weiters auch an die löbliche Gemeinde Garsten, mit dem Ersuchen heran zu treten, für Incorporirung des ganzen Quenghoffeldes Parzelle No 867, 869 870 mit der Grenze von Teufelsbach aufwarts bis zum Neulust und der Aschacherstrasse eine Gesammt-Entschädigung von 400 fl als Entgang des bisherigen Bezuges der auf die Grundsteuer repartirten Gemeindeumlage anzubiethen. Herr Gemeinderath Josef Haller schließt sich diesen Sectionsantrag nicht an. Herr G.R. Dr. Joh. Hochhauser sagt, der Sectionsantrag zerfalle in 3 Theile: 1. Handle es sich um Abhebung des Erdreiches am Rücken des Quenghoffeldes, 2. um die Beschotte-
rung des ganzen Platzes und 3. um ein Anboth an die Gemeinde Garsten; bezüglich der Entschädigung für die bisher von der Gemeinde Garsten vom Quenghoffelde eingehobenen Gemeinde Umlagen welche sich nach Abzug des für die Kosten der Erhaltung des betreffenden Theiles der Aschacherstrasse auf 20 fl belaufen welche Umlagen dem Erträgnisse eines Kapitales von 400 fl gleichkommt. für den ersten und dritten Punkt des Sectionsantrages sei er. Was jedoch die Beschotterung des ganzen Feldes anbelangt wird es zweckentsprechend sein mit der Gewinnung des Schotters an Ort und Stelle vorzugehen, mit der Vertheilung desselben aber bis zum Frühjahre zu warten. wodann man über die eigentliche Eintheilung des Platzes klar sein werde Herr G. R. Franz Jäger v. Waldau ist derselben Ansicht um so mehr da man ja doch die Einverleibung des Quenghoffeldes in das Stadtgebieth abwarten müsse, um definitive
Anordnungen zu treffen. Würde die Einverleibung nicht bewilligt so sei dann die Gemeinde Garsten berechtigt allfällige Spektakel Gelder am Volksfestplatze einzuheben. Herr G. R. Friedrich Brandl beantragt die Vertagung der Planirung, ist jedoch dafür bezüglich des angeregten Ankaufes eines weiteren Stückes des Quenghoffeldes sofort mit Herrn Werndl zu verhandeln. Herr G.R. Josef Peyrl ist der Anschauung, daß der jetzige Platz zur Abhaltung eines Volksfestes genügend groß ist. Mit der im Berichte des Stadtbauamtes besprochenen Idee auf den unteren Teil des Platzes Häuser zu bauen, könne er sich nicht befreunden da dadurch der ganze Platz an Ansehen verlieren würde. Der Herr Vorsitzende erwähnt das
diesbezüglich ja heute kein Beschluß gefaßt werde. Herr G.R. Dr. Johann Hochhauser, empfiehlt den Sectionsantrag mit der von ihm zum 2. Punkt desselben obig gestellte Modification zur Annahme. Herr G.R. Mathias Perz ist dafür, schon jetzt einen weiteren Theil des Quenghoffeldes vom Herrn Werndl zu kaufen. Herr G.R. Friedrich Brandl ist derselben Meinung. Herr G.R. Josef Peyrl ist nicht dafür, weil ja der jetzige Platz für das nächste Jahr genügend groß sei wenn seinerzeit die Halle gebaut, so zweifle er nicht, daß Herr General Director Josef Werndl sodann einen weiteren hiezu nothwendigen Theil des Quenghoffeldes der Gemeinde kaufweise überlassen werde. Der Herr Vorsitzende theilt mit, daß er bereits diesbezüglich mit Herrn v. Werndl Rücksprache gepflogen habe. Derselbe erklärte, daß er im
Principe bereit sei seinerzeit einen weiteren Theil des Quenghoffeldes der Gemeinde kaufweise zu überlassen, wolle sich jedochbezüglich des Umfanges dieses neuen Theiles und bezüglich des Preises dermalen noch nicht definitiv aussprechen. Auf dieses hin zieht Herr G. R. Friedrich Brandl seinen oben gestellten Vertagungs Antrag zurück. Der Herr Vorsitzende bringt nun den Sectionsantrag Punkt für Punkt zur Abstimmung. Punkt a. bezüglich der Abgrabung des Rückens des Quengfoffeldes wird mit allen gegen 2 Stimmen zum Beschlusse erhoben. Punkt b. wird gemäß den Ausführungen der Herren G.R. Dor Joh. Hochhauser, und Franz v. Jäger, in der Fassung mit allen gegen eine Stimme zum Beschlusse erhoben, daß mit der
Schottergewinnung an Ort und Stelle so weit es die Witterung zulasse fortzufahren, mit der Vertheilung des Schotters jedoch bis zum Frühjahr zu warten sei. Punkt c. betreffend das AbfindungsAnboth an die Gemeinde Garsten wird mit allen gegen eine Stimme zum Beschlusse erhoben. - Z. 10920 */ Herr G. R. Jakob Kautsch erscheint in der Sitzung./ 9. Gemäß des Gemeinderathsbeschlusses vom 19. October l. Js. wurde das Stadtbauamt beauftragt einen Plan und Kostenvoranschlag über die Erbauung einer Mauthhütte nächst der Eisenbahnbrücke bei Garsten auszuarbeiten und in Vorlage zu bringen. Das Bauamt hat nun in Vollzug dieses Auftrages einen diesbezüglichen Plan vorgelegt und veranschlagt die Kosten der Herstellung eines solchen Mauthauses auf 296 fl 97 xr. Die Section stellt den Antrag
der Gemeinderath wolle zur Herstellung des in Rede stehenden Mauthauses einen Kostenbetrag von cirka 300 fl /.das heißt den auf ihr entfallenden Theilbetrag./ bewilligen und die Bausection mit der Ausführung nach Herablangen der allerhöchsten Sanktion der betreffenden Mauthbewilligung betrauen. Herr G. R. Karl Holub stellt den Antrag mit der Ausführung zu warten bis sich ein Pächter gemeldet haben wird. In der betreffenden Mautausschreibung käme der Passus, daß dem Mautner auf Verlangen ein Mauthhaus seitens der Gemeinde nach den vorliegenden Plan gebaut werde, aufscheinen. Herr G. R. Leopold Putz frägt, ob die Gemeinde Garsten und St. Ulrich mit dem Bau
der in Rede stehenden MauthHütte einverstanden sind. Der Herr Vorsitzende: beantwortet diese Frage dahin, daß die Gemeinde Ulrich und Garsten mit dem Baue einer solchen Hütte verlangen sich einverstanden erklärt. Hierauf wird der Sectionsantrag in der mit der vom Herrn G. R. Holub beantragten Mocifikation einstimmig zum Beschlusse erhoben. - Z 10387 IV. Section. Referent Sectionsobmann Herr G.R. Josef Peyrl. 10. Uiber die Collectiv Eingabe des Lehrkörpers an den hierstädtischen Volks und Bürgerschulen um Belassung des bis herigen Quartiergeldbeitrages, für das Jahr 1884 beantragt die Section. Der löbliche Gemeinderath wolle trotz der allgemeinen Zinsen Ermässigungen der Wohnun-
gen, für diesmal nämlich für das Jahr 1884 den Gesuchstellern dasselbe Perzentenausmaß wie sie es im Jahre 1883 bezogen, bewilligen; jedoch bleibe es dem löblichen Gemeinderathe vorbehalten, den Gesuchstellern eventuell Natural Wohnungen zuzuweisen. Weiters wolle der Arbeitslehrerin an der Mädchenschule in Aichet Frau Anna [?] Pichler über ihr Ansuchen der ihr bisher bewilligte Wohnungsbeitrag pr. 20 fl auch für das Jahr 1884 bewilligt werden. Wird ohne Debatte einstimmig
zum Beschlusse erhoben. ad Z. 11752 und 11858. Hierauf Schluß der Sitzung 5 Uhr Nachmittag. Der Vorsitzende Georg Pointner Die Gemeinderäthe Gustav Gschaider Dürnberger Der Schriftführer Fritz Hähnel
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