Ratsprotokoll vom 27. Oktober 1882

Raths-Protokoll aufgenommen am 27. Oktober 1882 über die diesjährige XVIII ordentliche Sitzung des Gemeinderathes der kk. l. f. Kreisstadt Steyr. Gegenwärtig Der Vorsitzende Herr Bürgermeister Georg Pointner Der Herr Vicebürgermeister Leopold Putz. Die Herrn Gemeinderäthe Breslmayr Franz Mayr Anton Dürrnberger Joh. Nepomuk Mayr Johann Göppl Emil Perz Mathias Gschaider Gustav Peyrl Josef Huber Leopold Redl Johann Jäger Anton v. Waldau Schachinger Franz Entschuldigt sind: Haller Josef, Huber Julius, Kautsch Jakob u. Wickhoff Franz. Schriftführer Herr Gemeinde Secretär Fritz Hähnel Beginn der Sitzung 3 Uhr Nachmittags

Tagesordnung Mittheilung I. Section 1. (in vertraulicher Sitzung) Gesuch um bedingte Zusicherung der Aufnahme in den Gemeinde Verband der Stadt Steyr behufs Erwerbung der oesterreichischen Staatsbürgerschaft und 2. Gesuch um Verleihung des Bürgerrechtes der Stadt Steyr. II. Section 3. Amtsbericht über den Stadtcasse Journals Abschluss pro September 1882. 4. Rechnung der Firma August Klein in Wien über die angefertigten Ehrenbürger Diplome für die 2 jüngst ernannten Ehrenbürger. 5. Offert der Versicherungs Gesellschaft "Donau" in Wien auf Fortsetzung der Versicherung städt. Gebäude bei genannter Gesellschaft. 6. Amtsbericht wegen Bestimmung der Verbrauchs Umlage für gebrannte geistige Flüssigkeiten pro Solarjahr 1883.

III. Section 7. Amtsbericht über die Nothwendigkeit der Neuherstellung der Kalkofenbrücke. 8. Amtsbericht in Betreff Ausbesserung der Stiege über den Kalkofenberg. 9. Amtsbericht über eine Collectiv Eingabe wegen Kanalisirung vom Hause No. 76 bis No. 90 in der Sierningerstrasse. 10. Eingabe der Stadtmädchenschul Leitung um Beistellung von je 2 Blechrinnen in den Lehrzimmern zum Abträufen der Regenschirme. 11. Antrag auf Delegirung der Finanz- und Bau Section zur Vergebung der städtischen Wirthschaftsfuhren pro 1883. Der Herr Vorsitzende constatirt die Beschlußfähigkeit, erklärt die Sitzung für eröffnet und bestimmt zu Verificatoren für das heutige Sitzungs Protokoll die Herren G. R. Gschaider Gustav und Perz Mathias. Hierauf erstattet er folgende Mittheilungen: a. Herr G. R. Reder Josef hat um Ertheilung eines vierwöchentlichen Urlaubes angesucht.

Wird einstimmig genehmigend zur Kenntniß genommen. b. Ist folgendes Schreiben eingelangt: No. 215. An den löblichen Stadtmagistrat in Steyr. - Indem das gefertigte Präsidium den Empfang der für die armen Uiberschwemmten Tirols übersendeten Liebesgaben bestättiget, erlaubt sich selbes den tiefgefühlten Dank für diese Spenden höflichst auszudrücken. Innsbruck 10. Oktober 1882. Für den Ausschuß des patriot. Frauenhilfs Vereines für Tirol. Die Präsidentin Gabrielle Baronin Widmann. Wird einstimmig zur Kenntniß genommen. - Z. 12453. c. Ist folgende Zuschrift des kk. Stadtschulrathes Steys eingelangt: Z. 582/StSchR. An den löblichen Gemeinderath der Stadt Steyr. Auf Grund der im Anschlusse mitfolgenden Verordnung des kk. Landesschulrathes Linz vom

19. Juni 1882. Z. 1407 betreffend die Anlage und Bewirthschaftung von Schulgärten, deren Rückschluß erbethen wird, hat der kk. Stadtschulrath Steyr in seiner Sitzung vom 18. Juli 1882 bezüglich des Schulgartens bei der hiesigen Bürgerschule ein Comite, bestehend aus dem Herrn Gustav Gschaider, Hugo Olbrich und dem Herrn kk. Professor und kk. Bezirksschul Inspector Johann Vacrovsky gewählt und mit der Aufgabe betraut betreffs der Anlage des Schulgartens bis September l. Js. einen Plan auszuarbeiten und nebst den entsprechenden Anträgen dem kk. Stadtschulrathe vorzulegen. Dieses Comite hat sich durch den in der Beilage mitfolgenden Plan bereitwilligst und in zweckentsprechender Weise unterzogen und seine gestellten Anträge hiezu in dem in Abschrift beiliegenden Expose ausführlich begründet. Der kk. Stadtschulrath Steyr hat nun in seiner Sitzung vom 24. l. Mts. hievon befriedigende Kenntnis genom-

men, dem geehrten Comite einstimmig den Dank für seine Mühewaltung ausgesprochen und beschlossen, die Durchführung des ComiteVorschlages einen löblichen Gemeinderathe wärmstens zu empfehlen. Ich beehre mich hiemit diesen Beschluß unter Beilage des diesbezüglichen Planes und des Kostenvonanschlages für die Herstellung des Bassins einem löblichen Gemeinderathe zur weiteren Verfügung mit dem höflichen Ersuchen mitzutheilen, die hierüber gefaßten Beschlüsse sodann gefälligst zur hierämtlichen Kenntnis bringen zu wollen. - K. k. Stadtschulrath Steyr am 26. Oktober 1882. Der Vorsitzende G. Pointner. Nachdem die Zeit für die nöthigen Anpflanzungen längst der Umzäunung und für die Herstellung der Wasserzuleitungsröhren drängt, so wird diese Angelegenheit als dringend behandelt. Nach Eröffnung der Debatte erinnert

Herr G. R. Peyrl Josef daran, daß die Anpflanzungen längst der Umzäunung ohnehin schon mit einen früheren Gemeinderathsbeschluß bewilligt worden sind und daß es sich nun zunächst darum handle, welcher Theil der von dem Comite in Vorschlag gebrachten Gartenanlage noch heuer zur Ausführung zu kommen habe. Er beantrage daher zu diesem Behufe die Vornahme eines Localaugenscheines seitens der III. und IV. Section. Dieser Antrag wird einstimmig angenommen. Herr G. R. Gschaider Gustav beantragt, man möge heute schon die Anlage des Bassins, welcher zur Gartenbewirthschaftung sehr nothwendig im Principe beschliessen u. den Betrag hiefür nach den vorliegenden Kostenvoranschlag mit 340 fl ins Präliminare 1883 einstellen. Die Legung der Zuleitungsröhren möge aber heuer noch veranlaßt werden, da erst dann die Anlage des Gartens thunlich sei. Herr G.R. Peyrl Josef stellt den Antrag diese Angelegenheit zu vertagen bis sich obige Commission überzeugt haben.

wird, ob die Bassinanlage bei dem Umstande als im Schulgebäude ohnehin ein Brunnen ist, auch unbedingt nothwendig erscheint. Im Linzer Schulgarten sei auch kein Wasserbassin. Herr G. R. Gschaider Gustav macht darauf aufmerksam, daß der Brunnen vom Garten weit entfernt und das Hintragen des Wassers in den Garten bedeutenden Arbeitsaufwand erfordern würde. Herr Vicebürgermeister unterstützt den Antrag des Herrn G. R. Gschaider, weil er aus Erfahrung wisse, wie nothwendig zu einer ordentlichen Gartencultur die unmittelbare Nähe des Wassers sei. Würde das Wasser vom Brunnen geholt so machen die Arbeitskosten gewiß mehr aus, als die Zinsen des Kapitals für die Bassinanlage. Herr G. R. Mayr Anton unterstützt aus den gleichen Gründen ebenfalls den Antrag des Herrn G. R. Gschaider. Herr G. R. Peyrl Josef zieht seinen

Vertagungsantrag zurück, worauf der obige Antrag des Herrn G.R. Gschaider Gustav einstimmig zum Beschlusse erhoben wird. - Z. 13040. Hierauf meldet sich der Herr Vicebürgermeister zum Wort und theilt mit, daß der Herr Bürgermeister die im Jahre 1847 bei der Grundsteinlegung vom kk. Kreisamte und am 15. Oktober l. Js. bei der Schlußsteinlegung vom neuen Armenhause in Verwendung gekommene kunstvoll gearbeitete Mauerkelle dem städtischen Archiv zum Geschenke gemacht hat, wofür dem Herrn Bürgermeister der löbliche Gemeinderath den Dank aussprechen möge. Geschieht durch Erheben von den Sitzen. I. Section Referent: Sectionsobmann Herr G. R. Anton Jäger v. Waldau. (1. u. 2. werden in vertraulicher Sitzung berathen) Herr Georg Dellinger Weißgärbergehilfe, 41 Jahre alt, ledigen Standes, bisher nach Schweinfurt in Bayern heimathberechtigt, seit 1861 mit Ausnahme der Feldzugsjahre 1866 und 1870 in Steyr domici-

lirend hat mit Eingabe de dato 8. Oktober l. Js. unter Z. 12493 um die bedingte Aufnahmszusicherung in den Gemeinde Verband der Stadt Steyr behufs Erwerbung der oesterr. Staatsbürgerschaft angesucht Die Section beantragt die Willfahrung dieses Ansuchens. Wird ohne Debatte einstimmig zum Beschlusse erhoben. - Z. 12493. 2. Herr Hanns Eidenböck Cafetier in Steyr ist mit Eingabe de dato 23. Oktober l. Js. unter Z. 12831 um die Verleihung des Bürgerrechtes der Stadt Steyr, seiner Vaterstadt eingeschritten. Die Section beantragt dem Herrn Hanns Eidenböck das Bürgerrecht der Stadt Steyr gegen Erlag der Taxe zu verleihen. Wird ohne Debatte einstimmig zum Beschlusse erhoben. - Z. 12831. II. Section Referent: Sections Obmann Herr G. R. Huber Leopold. 5. Resultat der Gebahrung bei der

Stadtcasse in Steyr im Monate September 1882. Einnahmen im Monate September 1882. Hiezu den am 31. August 1882 verbliebenen baaren Cassarest mit daher Einnahmen Summe im September 1882 Hievon abgezogen die im Monate September 1882 bestrittenen Ausgaben pr verbleibt für den Monat Oktober 1882 ein baarer Cassarest von und betragen vom Jahresbeginn bis inclusive September 1882 die gesammten Einnahmen die gesammten Ausgaben Städt. Casseamt Steyr am 30. September 1882. Willner Cassen Director Paarfusser Controlor. Nachdem das Cassa Journal von den Herren G. R. Kautsch Jakob und Perz Mathias geprüft und richtig befunden worden, beantragt die Section die Kenntnißnahme obigen Cassagebahrungs Ausweises.

Wird ohne Debatte einstimmig zum Beschlusse erhoben. - Z. 12270. 4. Herr Referent G. R. Leopold Huber theilt mit, daß die Diplome für die beiden jüngsternannten Ehrenbürger Alois Czedik Ritter von Bründelsberg und Ferdinand Perl Ritter von Hildrichsburg, von der Firma August Klein in Wien eingelangt sind. Ferners habe Herr Oskar Wehr Beamter der Direktion für den Staats-Eisenbahn Betrieb, die ausserordentliche Freundlichkeit gehabt, die Ergänzung und Neueintragungen in das Ehrenbuch der Stadt Steyr in äusserst geschmackvoller Weise auszuführen. Die Section stellt den Antrag: Es sei dem Herrn Oskar Wehr seitens des Gemeinderathes Steyr der schriftliche Dank zu übermitteln. Das städtische Cassaamt sei zu beauftragen, für die zwei von der Firma August Klein angefertigten Diplome die Rechnung mit 301 fl 50 xr zu begleichen. Wird ohne Debatte einstimmig zum

Beschlusse erhoben. Der Herr Vorsitzende theilt mit, daß er nächster Tage nach Wien fahre um die beiden Diplome persönlich zu überreichen. Hierbei werde ihm Herr G. R. Wickhoff, welcher ohnehin in Wien weilt begleiten und lade er die Herrn Gemeinderäthe ein, falls einer oder der andere hiezu geneigt, sich ihm anzuschliessen. 5. Ist folgendes Offert eingelangt: An den löblichen Gemeinderath der Stadt Steyr zu Handen Sr. Hochwohlgeboren des Herrn Bürgermeisters Georg Pointner. Da zwischen der löblichen Gemeinde Steyr und unserer Gesellschaft sub P. No. 104.100/125 und No. 138.500 geschlossenen Versicherungen, betreffend die der löblichen Gemeinde eigenthümlich gehörenden Gebäude, endigen am 31. Dezember d. Js. und gibt uns dieser Umstand Veranlassung unsere Gesellschaft, behufs Fortsetzung dieser Versicherungen, der löblichen Gemeinde neuerdings wärmstens zu empfehlen. Die Jahres Prämie der Sub P. No. 104.100/125 auf 5 Jahre mit Vorausbezahlung der Prämie unter Gewährung eines Frei-

jahres, geschlossenen Versicherung hat betragen fl 122.99 xr für 5 Jahre vierfach, in Summa fl 491.96 x Wir würden nun in der Lage sein die Jahresprämie von fl 122.99 xr um 5 % ermässigen zu können, so daß dieselbe gegenwärtig nur betragen würde fl 116.85 xr und ist es uns ferner möglich bei mehrjährigem Abschlusse mit Vorausbezahlung der Prämie, an Freijahren zu gewähren. a. bei fünfjährigem Abschlusse wie bisher 1 Freijahr b. bei siebenjähriger Versicherung 2 Freijahre c. bei zehnjähriger Dauer 3 Freijahre Gegenüber einer wechselseitigen Anstalt, welche ihrer geschäftlichen Einrichtung nach, variable Prämien hat, deshalb immer nur die Prämie für das laufende Jahr festzusetzen vermag, mithin unter keinen Umständen in der Lage ist, einen mehrjährigen Abschluß herbeizuführen und Gratisjahre gewähren zu können, stellt sich die Versicherung bei der Donau um ein Bedeutendes billiger, wie dies durch die am Fusse des Gegenwärtigen gemachte

Aufstellung nachgewiesen erscheint. Wir sind der festen Uiberzeugung, daß der löbliche Gemeinderath über die vorzügliche finanzielle Lage unserer Anstalt so wohl unterrichtet ist, daß wir es füglich unterlassen können, uns diesfalls hier des Weiteren auszulassen, da wir aber auch den Beweis erbracht zu haben glauben, daß wir in unserer Prämienberechnung so billig wir nur irgend möglich sind hoffen wir mit Zuversicht, daß uns der löbliche Gemeinderath neuerdings mit seinem Vertrauen beehren werde. Einer geneigten Rückäusserung entgegensehend, zeichnen wir in vorzüglichster Hochachtung Ergebene die General Agentschaft der kk. priv. oesterreichisch. Versicherungs Gesellschaft "Donau" in Vertretung Unterschrift unleserlich. Beispiel Angenommen die Jahres Prämie für die fragliche Versicherungen sub P. No. 104.100/125 und No. 138.500 würde fl 151.05 xr betragen, so bezahlt die löbliche Gemeinde: bei einer Wechselseitigen Anstalt bei der "Donau" in 5 Jahren 5fach fl 755.25 xr in 5 Jahren 4fach nur fl 604.20 x in 7 Jahren 7fach fl 1054.35 x in 7 Jahren 7fach nur fl 755.25 x in 10 Jahren 10fach fl 1510.50x in 10 Jahren 10fach nur fl 1057.35 x

und erspart somit bei der "Donau" in 5 Jahren fl 151.05 x in 7 Jahren fl 302.10 x in 10 Jahren fl 453.15 x Die Section stellt den Antrag der löbliche Gemeinderath möge seinem am 9. Jänner 1880 gefaßten Beschluß nach Ablauf des jetzigen Assekuranzvertrages d. i. mit März 1883 sämmtliche Objekte bei der Landes Brandassekuranz Anstalt in Linz versichern zu lassen, aufrecht halten. Herr G. R. Peyrl Josef meint wenn der Beschluß bezüglich der Landesassekuranz vorliegt, so hätte man über diese Angelegenheit überhaupt nicht mehr zu verhandeln gebraucht. Da dies aber nun geschehe, so frage es sich welchen Vortheil die Landesassekuranz Anstalt biethe. Von dieser sei die Gemeinde vor mehreren Jahren weggegangen und habe ihre Objekte bei der Gesellschaft "Donau" versichert, er sehe nicht ein warum man nun wieder zurücktreten solle,

wenn kein wesentlicher Vortheil gebothen werde. Für Herrn Kraft, welcher diese Gesellschaft in Steyr vertrete, müßte es sehr mißlich sein, wenn gerade unter seiner Vertretung die Versicherungsobjekte der Gemeinde verloren gehen. Er stelle daher den Antrag, wenigstens so lange als Herr Kraft die Leitung der Agenden der Gesellschaft Donau in Steyr besorge, bei dieser zu verbleiben. Der Herr Vorsitzende meint Herr G. R. Peyrl Josef bringe die Sache mit der Person zusammen was wohl nicht geschehen soll. Herr Kraft kannte den Gemeinderathsbeschluß vom Jänner 1880. In Folge sei ihm wohl die Weisung zu gekommen die Gemeinde Objecte so lange als möglich zu halten dem gemäß nun auch das in Rede stehende Offert einlangte. Die Gemeinde sei seinerzeit deswegen von der Landesassekuranzanstalt weggegangen, weil früher dortselbst höhere Zahlungen waren, heute sind die Verhältnisse viel günstigere und frägt es sich doch immer ob eine Privatanstalt

so sicher als eine Landesanstalt, welche letztere nie zu Grunde gehen kann. Herr Vicebürgermeister wünscht genau zu wissen, welchen Betrag die Gemeinde bei der Landesassekuranz und welchen bei der Gesellschaft "Donau" zu leisten hätte. Herr G. R. Gschaider Gustav beantragt diese Angelegenheit zu vertagen und das Amt zu beauftragen, dasselbe möge erheben, wie sich die Zahlungen bei der Landesassekuranz Anstalt zum Offerte der Gesellschaft "Donau" verhalte d. h. bei welcher dieser Anstalten die Versicherung billiger zu stehen komme. Wird ohne weiterer Debatte einstimmig zum Beschlusse erhoben. - Z. 12841. 6. Amtsbericht. - Im Verwaltungsjahre 1882 wurde gemäß des Gemeinderathsbeschlusses vom 25. November 1881 für den Verbrauch von gebrannten geistigen Flüssigkeiten eine Verbrauchsumlage von 2 xr pr Liter eingehoben, welche Umlage wie im Vorjahre ein Erträgniß von circa 1000 fl ergeben dürfte.

Der löbliche Gemeinderath möge nun beschliessen ob diese Umlage sowie bisher auch im Jahre 1883 einzuheben ist, in welchem Falle beiliegende Kundmachung zu erlassen wäre. Steyr am 24. Oktober 1882 Der Secretär Hähnel. Die Section beantragt gleichwie im Jahre 1882 auch im Jahre 1883 eine Umlage mit 2 fl pr Hectoliter für den Verbrauch von gebrannten geistigen Flüssigkeiten einzuheben und die diesbetreffenden näheren Bestimmungen kund zu machen. Wird ohne Debatte einstimmig zum Beschlusse erhoben. - Z. 12875. III. Section Referent: Sectionsobmann Herr G. R. Johann Redl. 7. Die Berathung betreffs die nothwendig gewordene Neuherstellung der Kalkofenbrücke wird über Antrag der Section bis zum Einlangen von Kostenvoranschläge über etwaige Eisen oder Holzkonstruktionen, einstimmig vertagt. 8. Bezüglich der seinerzeit in Anregung gebrachten Herstellung einer steinernen Stiege über den Kalkofenberg berichtet

die Section, daß wegen der vorgerückten Jahreszeit statt der beantragten Neuherstellung nur die Ausbesserung dieser Stiege in Vollzug gebracht worden ist. Wird ohne Debatte einstimmig zur Kenntniß genommen. 9. Die Herrn Hausbesitzer Anton Tilles, Alois Schwaiger, Josef Steininger und Josef Kettenhuber in der Sierningerstrasse haben mit Eingabe de dato 5. September l. Js. praes. unter Zahl 10990 um die Verlängerung des Strassenkanales in der Sierningerstrasse bis zum Haus Consc. No. 375 auf Gemeindekosten, angesucht. Das städt. Bauamt veranschlagt die diesbezüglichen Kosten auf 1268 f. Die Section beantragt, es möge hierüber eine Commission abgehalten werden, um an Ort und Stelle zu erheben, ob die Anlage des in Rede stehenden Kanales nothwendig erachtet wird. Herr G. R. Anton Jäger v. Waldau

wünscht dieses Ansuchen gerade so bescheiden zu lassen, wie mehrere ähnliche Eingaben von Bewohnern anderer Stadtviertel, wo es einfach geheissen habe die Herstellungskosten sind zu hoch, also müsse die Eingabe unberücksichtigt bleiben. Herr G. R. Peyrl Josef schließt sich diesem Wunsche nicht an, sondern ist für die Abhaltung einer Commission. Herr Referent G. R. Redl Johann findet das Ansinnen gerechtfertigt und hebt hervor, daß durch die Herstellung des Kanales namentlich auch das Ablaufen bedeutender Wassermengen in die ohnehin rutschende Wiese behoben werde. Herr G. R. Mayr Anton befürwortet den Sectionsantrag und erwähnt, daß seines Wissens ohnehin alljährlich ins Präliminar für Kanalbauten 1000 fl eingesetzt werden. Herr Vicebürgermeister Putz Leopold hebt hervor, daß die Anlage eines Kanales in der Sierningerstrasse namentlich durch die bekannte Abrutschungsaffaire wünschenswerth geworden, da der früher bestandene

Abzugskanal nun verschüttet und das Wasser auf die Strasse laufe. Der Herr Vorsitzende bemerkt dem Herrn G. R. Anton Jäger v. Waldau, daß so lange er Bürgermeister sei, es ihm nicht erinnerlich ist, daß ein Gemeinderathsbeschluß nicht den betreffenden Partheien bekannt gegeben worden. Hierauf wird der Sectionsantrag einstimmig zum Beschlusse erhoben. - Z. 10990. 10. Löbliche Gemeinde Vorstehung. In der letzten Local Conferenz an der Mädchenvolksschule in der Berggasse zu Steyr wurde von einem Mitgliede der Antrag gestellt: Es möge an die betreffende Behörde das Ansuchen gestellt werden, daß für die nassen Regenschirme in jedem Lehrzimmer Blechrinnen zur Aufnahme hergestellt werden möchten. Dieser Antrag wurde zum Beschlusse erhoben, daher ersucht der achtungsvoll gefertigte Schulleiter um

baldige Beistellung von je 2 Blechrinnen in jedes der 7 Lehrzimmer und zwar in die Fensternischen passend. Steyr den 14. Oktober 1882. Salzer Schulleiter. Die Section beantragt es wolle über dieses Ansuchen ein Localaugenschein stattfinden um zu erheben, ob die Anbringung dieser Regenschirmständer thunlich und zweckentsprechend ist. Wird einstimmig zum Beschlusse erhoben. - Z. 12772. 11. Der Termin für die Offertüberreichung betreffs Vergebung der städtischen Wirthschaftsfuhren läuft mit 30. Oktober ab und erscheint es nothwendig, daß die Vergebung schon am 31. l. Mts. stattfindet, da mit diesem Tage der alte Vertrag erlischt. Der Herr Vorsitzende beantragt daher die II. und III. Section mit der Vergebung der städtischen Wirtschaftsfuhren zu betrauen. Wird ohne Debatte einstimmig zum Beschlusse erhoben. - Z. 13191. Nach Erschöpfung der Tagesordnung erbittet sich Herr G. R. Mayr Anton das

Wort und stellt den Antrag, es sei zwischen dem Objekte VI und VII und in der Gaswerkgasse die bestehende dermalen aber sehr mangelhafte Gasbeleuchtung zweckmässig zu vermehren. Die Aufstellung neuer Kandelaber kostet der Gemeinde nichts, sie treffe also nur die Mehrbeleuchtungsauslagen, diese seien aber bei dem Umstande als der Verkehr daselbst namentlich seitens der Arbeiter ein sehr starker, der Weg schlecht und die bestehende Beleuchtung sehr mangelhaft, vollkommen gerechtfertigt. Herr G. R. Anton Jäger von Waldau beantragt die Zuweisung dieser Angelegenheit, zur Erhebung und Antragstellung an die Bausection. Herr G. R. Mayr Anton ist damit einverstanden, worauf die Zuweisung seines Antrages an die Bausection einstimmig angenommen wird. Herr G. R. Johann Nepomuk Dürrnberger stellt den Antrag es mögen zur Winterszeit die Gaslaternen, welche die unmittelbaren Zugänge

zu den Kirchen beleuchten bis nach 6 Uhr brennend belassen bleiben, weil viele Kirchenbesucher über die mangelhafte Beleuchtung der Zugänge zur Zeit der Frühmesse klagen. Uiberhaupt wäre es zweckmässig die Gasflammen etwas später anzuzünden aber dafür zur Winterszeit des Morgens länger brennen zu lassen. Der Herr Vorsitzende verspricht über diese Angelegenheit mit der Direction der GasAnstalt Rücksprache zu pflegen. Hierauf Schluss der Sitzung um 5 Uhr Nachmittags. Der Vorsitzende Georg Pointner Die Gemeinderäthe M. A. Perz Gustav Gschaider Der Schriftführer Fritz Hähnel

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2