Ratsprotokoll vom 10. März 1882

Raths-Protokoll aufgenommen am 10. März 1882 über die diesjährig IVte Sitzung des Gemeinderathes der k. k. landesfürstl. Stadt Steyr. Gegenwärtig: Der Vorsitzende: Herr Bürgermeister Georg Pointner Die Herren Gemeinderäthe: Breslmayer Franz Mayer Anton Dürrnberger Johann Nepomuk Mayer Johann Göppl Emil Olbrich Hugo Haller Josef Perz Mathias Huber Leopold Peyrl Josef Jäger Anton v. Waldau Reder Josef Kautsch Jakob Klein Wilhelm Redl Johann Landsiedl Anton Schachinger Franz Schriftführer Herr Gemeinde Secretär Fritz Hähnel Beginn der Sitzung 3 Uhr Nachmittags.

Tagesordnung MittheilungI. Section 1 & 2 (in vertraulicher Sitzung) Gesuche um Aufnahme in den Gemeinde Verband der Stadt Steyr und Verleihung des Bürgerrechtes. 3. Gesuch des Herrn Karl Jäger v. Waldau um Bewilligung zur Aufschlichtung von 283 Raummeter Brennholz auf seinem Holzplatze nächst seiner Brauerei. II. Section 4. Amtsbericht über den Stadtcasse Journals Abschluß pro Jänner 1882. 5. Offerte für Lieferung von Monturs Gegenstände für die Sicherheitswache. 6. Beschlussfassung wegen Beschaffung des Kapitales zum Baue eines Gebäudes zur Unterbringung der Versuchsanstalt und Lehrwerkstätte. III. Section 7. Amtsbericht pcto Ausmittlung eines Bauplatzes für das Gebäude zur Unterbringung der Versuchsanstalt und Lehrwerkstätte. 8. Prüfung und Beschlußfassung über

das vom städt. Bauamte angefertigte Projekt zur Erbauung eines neuen Armenhauses in Steyr. IV. Section 9. Verleihung der Leopold Pacherschen Pfründe pr täglich 17 1/2 xr. Der Herr Vorsitzende konstatirt die Beschlußfähigkeit erklärt die Sitzung für eröffnet und bringt folgende zwei Zuschriften zur Kenntnis: a. Z. 2616/III. Wohlgeborner Herr! Die mir mit dem geehrten Schreiben vom 28. Februar l. Js. gefälligst gemachte Mittheilung über den Beschluß des löblichen Gemeinderathes, betreffend die Beschaffung eines neuen Gebäudes für die vereinigte Versuchsanstalt und Lehrwerkstätte für Eisenindustrie in Steyr, nehme ich mit dem verbindlichsten Danke zur erfreulichen Kenntnis. Ich habe nicht unterlassen, von diesen Beschlusse, welcher ein Beweis der Opferwilligkeit und Einsicht der Gemeinde Vertretung der Stadt Steyr ist, Seiner Excellenz dem Herrn Minister für Cultus

und Unterricht die Anzeige zu erstatten. Empfangen Euer Wohlgeboren die Versicherung meiner vollkommenen Hochachtung. - Linz den 1. März 1883. Der k. k. Statthalter: Weber. An Seiner Wohlgeboren dem Herrn Georg Pointner, Ritter des Franz Josef Ordens, Bürgermeister in Steyr. Wird einstimmig zur erfreulichen Kenntnis genommen. - Z. 2937. b. Ministerium für Cultus und Unterricht, Z. 2275. In Erledigung der Eingabe vom 8. Februar d. Js. Z. 261 bin ich in der angenehmen Lage Euer Wohlgeboren eröffnen zu können, daß ich in Aufrechthaltung der vom k. k. Handelsmisterium in dem Erlasse vom 25. Oktober 1881. Z. 20.078 in Betreff des Baues eines besonderen Gebäudes zur Unterbringung der derzeit in Steyr befindlichen und miethweise untergebrachten Fachschule und Versuchsanstalt für Eisen-

und Stahlindustrie abgegebenen Erklärung überdies auch Willens bin, für den Fall, als die Gemeinde Steyr auf ihre Kosten unter Vorbehalt des Eigenthumsrechtes ein eigenes Gebäude zur Unterbringung der Versuchs und Lehrwerkstätte für Eisen und Stahlgewerbe in Steyr mit einem erhobenen Kostenaufwande von 45000 fl nach dem vom Architekten Stix verfaßten und vom Handelsministerium empfohlenen Bauplane erbaut, dieselbe ausser der Erhaltung des Gebäudes ein für allemal von jeder weiteren wie immer Namen habenden Beitragsleistung für die genannte Anstalt zu entheben. Was den Fortbestand der Anstalten betrifft, so habe ich die Absicht, dieselbe dauernd in Steyr zu belassen, insoferne dem Unterrichtsministerium die für die Erhaltung und das Wirken dieser Anstalten nothwendigen Geldmittel werden verfassungsmässig genehmigt werden und bin ich eben daran, dieser meiner Absicht auf Stabilisirung der vereinigten Anstalten dadurch

Ausdruck zu geben, daß einzelne Lehrkräfte derselben in definitiven Staatsdienst übernommen werden. Wien am 25. Februar 1882 der Minister für Cultus und Unterricht Konrad v. Eybesfeld. An Seine Wohlgeboren den Herrn Bürgermeister der Stadt Steyr Georg Pointner. Wird einstimmig zur erfreulichen Kenntnis genommen. - Z. 3147. Nun wird zur Erledigung der Tagesordnung geschritten. I. Section Referent: Sectionsobmann Herr G. R. Anton von Jäger. Die Punkte 1 und 2 werden in vertraulicher Sitzung erledigt. 1. Löbliche Gemeinde Vorstehung! Laut des sub A. beiliegenden Taufscheines de dato Wels am 5. Februar 1874 bin ich am 14. Dezember 1844 daselbst als ehelicher Sohn des Jakob und Anna Bruckschweiger geboren, und dorthin zuständig. Gemäß des Lehrzeugnisses sub. B. der Sittenzeugnisse sub C. u. D. habe ich mich immer wohl verhalten, und wurde mir laut Decretes der hohen k. k.

Statthalterei für Oberoesterreich de dato Linz am 20. März 1874 sub E. die Conzession des Buchdruckereigewerbes in der l. f. Stadt Steyr verliehen. Seit dem Jahre 1874 lebe ich nun in Steyr, betreibe hier die Buchdruckerei, bin Besitzer des Hauses C. No. 81 in Steyrdorf, habe hier meine Erwerbsquelle und zahle auch da die l. f. Steuern und andere Auslagen. Ich bin verheiratet, Vater von einem Kinde von 10 Jahren und durch die Familienbande hier gebunden. Indem ich nun glaube der löblichen Gemeinde Vorstehung bezüglich meiner Vermögensverhältnisse volle Beruhigung gewähren zu können, und mich auch mit vollem Rechte der Uiberzeugung hingeben zu können, daß ich immer im Stande sein werde, meine Familie hier standesgemäß zu erhalten und zu versorgen, die mir als Bürger diesen Stadt obliegenden Pflichten stets treu zu erfüllen, an den Gedeihen der Stadt thatkräftig mitzuarbeiten, stelle ich mit dem bemerken,

daß ich jederzeit bereit bin die Bürgeraufnahmstaxe zu bezahlen, die ergebene Bitte: Die löbliche Gemeinde Vorstehung der l. f. Kreisstadt Steyr geruhe mir die Aufnahme in den Gemeindeverband zu bewilligen und das Bürgerrecht in dieser Stadt geneigtenst zu verleihen. Steyr am 23. Februar 1882. Gottlieb Bruckschweiger. Die Section stellt den Antrag, der löbliche Gemeinderath wolle dem Ansuchen des Herrn Gottlieb Bruckschweiger um Aufnahme in den Gemeindeverband und Verleihung des Bürgerrechts gegen Erlag der Taxen willfahren. Wird ohne Debatte einstimmig zum Beschlusse erhoben. - Z. 2615. 2. Löbliche Gemeinde Vorstehung! Ich ergebenst gefertigter Johann Beranek bitte hiemit um Aufnahme in den Gemeindeverband und um Verleihung des Bürgerrechtes der Stadt Steyr und erlaube

mir diese meine Bitte nachstehend zu begründen: Laut Taufschein sub 1) bin ich im Jahre 1846 in Moldautein in Böhmen geboren, besitze daher die oesterreichische Staatsbürgerschaft. Laut Sitten Zeugnis sub 2) ist mein tadelloses Verhalten während meines 13 jährigen ununterbrochenen Aufenthaltes in Steyr ausgewiesen, und es ist meine und meiner Ehegattin Josefa Beranek geborne Ratzinger Moralität und makellosen Ruf bekannt. Ich bin seit dem Jahre 1874 verehelicht, auf Grund der Ehepacte vom 25. März 1874 Mitbesitzer des bürgerlichen Hauses Consc. No. 218 bei der Steyer und Parthieführer in der hiesigen Waffenfabrik. Der Besitz des schuldenfreien Hauses sowie mein nicht unbedeutender Verdienst bilden für mich und meine Ehegattin, nachdem wir keine Nachkommenschaft haben, eine sichere Unterhaltsquelle, welche uns die Existenz verbürgt.

Gestützt auf vorstehende Nachweise gebe ich mich der Hoffnung hin, daß Eine löbliche Gemeinde Vorstehung meine Bitte um Aufnahme in den Gemeindeverband und um Verleihung des Bürgerrechtes dem Gemeindestatut gemäß für begründet anerkennen und dieses mein Ansuchen dem löblichen Gemeinderathe zur gütigen Willfahrung und Entscheidung wegen Entrichtung der Aufnahms Taxe vorlegen werde. Steyr 3. März 1882. Beranek Johann. Die Section stellt den Antrag der löbliche Gemeinderath wolle dem Herrn Johann Beranek die nachgesuchte Aufnahme in den Gemeindeverband und Verleihung des Bürgerrechtes gegen Erlag der Taxen bewilligen. Wird ohne Debatte einstimmig zum Beschlusse erhoben. - Z. 3013. Herr Gemeinderath Leopold Huber verläßt den Saal. 3. Mit Gesuch vom 28. Februar 1882

präs unter Z. 2843 hat Herr Karl Jäger v. Waldau Brauereibesitzer in Steyr angesucht. a. daß ihm gestattet werde auf seinem Holzplatze in Ennsdorf 283 Raummeter statt den ihm mit Gemeinderathsbeschluß vom 10. März 1876 bewilligten 60 Klafter, (gleich etwa 170) Raummetern, aufzuschlichten, nachdem er jene Menge bei seinen nunmehrigen grösseren Geschäftsbetriebe, circa 19000 Hectoliter pr Jahr, nothwendig brauche und nirgends sonst einen passenden Ablagerungsplatz finden konnte. b. daß ihm für jene Fuhren, mit welchen er Bier behufs Einlagerung in seinem Keller in der Neuschönau überführe die Mauthfreiheit zugestanden werde. Gegen Punkt a ist auch eine von mehreren Nachbarn unterzeichneter Protest eingelaufen. (Wird verlesen) Die Section stellt den Antrag: Nachdem die in der Eingabe des Herrn Karl v. Jäger nachgesuchte Befürwortung von Seite der löblichen Gemeinde Vorstehung nicht vorliegt, beantragt die Section, das Gesuch des Herrn Karl v. Jäger zur Erledigung an die löbliche Gemeinde Vorste-

hung als erste Instanz zurück zu leiten. Wird ohne Debatte einstimmig zum Beschlusse erhoben. ad Z. 2843 & 3345. Herr G. R. Leopold Huber kehrt in den Saal zurück. II. Section Referent: Sectionsobmann Herr Gemeinderath Leopold Huber. 4. Resultat der Gebahrung bei der Stadt Kasse in Steyr im Monate Jänner 1882. Einnahmen im Monate Jänner 1882. Hiezu den am 31. December 1881 verbliebenen baaren Kassarest mit daher Einnahmen Summe im Jänner 1882 Hievon abgezogen die im Monate Jänner 1882: bestrittenen Ausgaben pr verbleibt für den Monat Februar 1882 ein baarer Kassarest von Städt. Kasseamt Steyr am 31. Jänner 1882. Paarfusser Controlor. Willner Cassen Direktor.

Nachdem dieser Kassagebahrungs Ausweis durch die Herren G. R. Leopold Huber und Mathias Perz geprüft und richtig befunden worden ist, beantragt die Section die Kenntnisnahme desselben. Wird einstimmig ohne Debatte zum Beschlusse erhoben. - Z. 2646. 5. Bei der Offert Ausschreibung für die Montursgegenstände der Sicherheitswache haben sich 5 Competenten beworben, diese sind Herr Haindl & Wisniewsky Josef Allesch Schneidermeister Wenzel Schafarig Beyerl Anton Ludwig Czech Für die Kappen Herr Schreiner Franz Bilowitzky Karl Nach vorgenommener Einsicht der vorliegenden Muster durch die Mitglieder der Finanzsektion sowie des Herrn Seichter? Schneidermeister, welcher als Geschäftskundiger beigezogen wurde, den folgende Herren zur Monturslieferung vorgeschlagen:

Herr Anton Beyerl 8 Stck Mänteln a 29 fl 50 xr ... 236 f 4 Stck Waffenröcke 16 fl ... 64 f 1 Amtsrock 16 fl 80 xr ... 16 fl 80 x 13 Hosen 13 Westen 12 fl ... 156 fl Herr Schafarig Wenzel 12 Stck Blousen a 11 fl 50 x ... 138 fl Herr Haindl & Wisniewsky 13 Hosen von Segeltuch 3 fl 90 x ... 50 fl 70 x 10 Pertee pee a 40 xr ... 4 f 11 Signalschnüre a 35 xr ... 3 fl 85 xr Herr Bilowitzky Karl 13 Kappen a 1 fl 30 xr ... 16 fl 90 xr Summa 686 fl 25 xr Die Section beantragt die Monturslieferung nach der vorstehenden Vertheilung zu vergeben und die Lieferzeit mit längstens 24. April 1882 feststellen. Wird ohne Debatte einstimmig zum Beschluß erhoben. - Z. 1911. 6. Mit Gemeinderathsbeschluß vom 27. Februar 1882 Z. 3081 wurde zum Neubau eines Gebäudes für die vereinigte Lehr und Versuchswerkstätte, für Eisen und Stahlgewerbe in Steyr die

Summe von 45000 fl aus Gemeindemitteln bewilligt. Diese Auslage erscheint im Praeliminar für das Jahr 1882 nicht vorgesehen und ist demnach die Aufnahme eines entsprechenden Darlehens nothwendig, wofür nach § 50 des G. St. die Bewilligung seitens des hohen o. ö. Landtages einzuholen ist. Was die Art und Weise der Kapitalsbeschaffung anbelangt, so beantragt die Section sich diesbezüglich an die Sparkassa in Steyr zu wenden. Nach kurzer Debatte wird dieser Sectionsantrag mit dem Zusatz angenommen, daß nachdem die Versuchsanstalt nicht nur den Gewerbetreibenden der Stadt Steyr sondern auch denen, des Landbezirkes Steyr zugute kommt gleichzeitig auch den Sparkasseausschuß um eine entsprechende Beitragsleistung zu den Baukosten zu ersuchen. Z. 3081. III. Section Referent: Sections Obmann Herr G. R. Johann Redl. 7. Bei der am 6. d. Mts. von der Bausection abgehaltenen Commission bezüglich

Ausmittlung eines passenden Bauplazes zur Erbauung der Versuchs und Lehrwerkstätte wird von Seite der Section die Benützung des Gartengrundes beim Bürgerschulgebäude als Bauplatz in Vorschlag gebracht. Herr Referent begründet diesen Sectionsantrag damit, daß der vom Herrn Bürgermeister zur Verfügung gestellte Baugrund sich als zu schmal erwies. Das Auböckfeld, woselbst übrigens noch der Untergrund nicht genügend stabil sein dürfte, sei ebenfalls im Raum sehr knapp wohingegen der Grund hinter dem Bürgerschulgebäude viele Vorzüge habe, 1. ist er schon Gemeindeeigenthum 2. ist er groß genug und ist dortselbst die Wasserbeschaffung und Kanalisirung nur mit geringen Kosten verbunden. Herr G. R. Wilhelm Klein findet diese Begründung wohl für nicht gering hat jedoch trotzdem Beden-

ken hingegen, denn 1. ist es nicht angezeigt in unmittelbarer Nähe der Schule eine Art Fabriksgebäude zu erbauen. 2. ist der Grund hinter dem Bürgerschulgebäude wie bekannt erst vor einigen Jahren angeschüttet und wird daher die Fundamentirung dortselbst bedeutend höher kommen als anderswo. 3. Muß man ja darauf rechnen, daß das Gebäude falls die Anstalt einmal wegkommen sollte, wieder für etwas anderes etwa für ein Spital oder Armenhaus etc. zu verwenden sei. Es möge daher ein anderer Platz ausfindig gemacht werden und schlage er hiefür die Felder beim Nutzinger Schlössel vor. Herr G. R. Leopold Huber wünscht, daß diesbezüglich Erkundigungen eingezogen werden. Herr G. R. Kautsch ist gegen die Wahl des Bürgerschulplatzes weil die Anstalt möglichst nahe den Gewerken zu erbauen sei, daher er für das Auböckfeld stimme. Herr Hugo Olbrich erinnert, daß eine Ministerialverordnung existirt, welche den Bau von Fabriksgebäuden

etc. woselbst viel Lärm gemacht werde in der Nähe von Schulen verbietet, was hier wohl der Fall sein werde, da wie er gehört habe, auch ein Schnellhammer in der Versuchswerkstätte eingerichtet wird. Er stimme für das Auböckfeld. Herr G. R. Peyrl empfiehlt den Sectionsantrag zur Annahme, da einerseits nach der Aeusserung des Herrn Direktors Mayer der Lärm kein grosser, und anderseits die Baukosten niedriger sein werden, so daß man vielleicht mit einem bedeutend geringeren Betrag das Auskommen finden werde. Auch sei es für die Schüler besser wenn sie während der Lehrzeit nicht zu viel mit den anderen Arbeitern zusammen kämen wie dies am Auböckplatz wohl der Fall wäre. Schließlich ist es für Fremde welche unsere Sehenswürdigkeiten besuchen sehr zweckthunlich, wenn die Bürgerschule die Gewerbeausstellung die Versuchs und Lehrwerkstätte etc. möglichst nahe bei einander liegen.

Herr G. R. Klein frägt ob die Fundamente schon untersucht seien. Der Herr Referent erwiedert, daß die genaue Untersuchung der Fundamente noch nicht geschehen sei. Die Herren G. R. Anton Mayer und Josef Reder beantragen, daß die in Aussicht genommenen Baugründe genau untersucht werden sollen. Der Herr Vorsitzende befürwortet diesen Antrag. Herr G. R. Franz Breslmayr beantragt die Vertagung der Beschlußfassung über den zu wählenden Bauplatz, um mittlerweile die Gründe am Auböckfeld, hinter der Bürgerschule und beim Nutzinger Schlössel untersuchen zu können. Dieser Antrag wird ohne weiterer Debatte einstimmig zum Beschlusse erhoben. - ad Z. 3081. 8. Das vom städt. Bauamte angefertigte Project zur Erbauung eines neuen Armenhauses in Steyr wurde von der Bausection einer Prüfung unterzogen und wird die Vergebung des Baues auf

Grund des vorliegenden Bauplanes, Kostenvoranschlages und Baubedingnisse de dato 1. März 1882 im Offertwege vorgeschlagen. Als Endtermin der einzubringenden Offerte wird Freitag der 24. März 1882 6 Uhr Abends bestimmt, und wolle die Bausection ermächtiget werden, die einlangenden Offerte zu prüfen, zusammen zu stellen und sonach dem löbl. Gemeinderathe zur Genehmigung vorzulegen. Der Herr Referent verliest sodann die umfassend ausgearbeiteten Baubedingnisse. Nach kurzer Debatte werden folgende Beschlüsse einstimmig gefaßt: a. Werden die Arbeiten getheilt vergeben b. Werden nur einheimische Offerenten berücksichtigt. c. Wird die zu leistende Caution mit 5 % statt mit 10 % bestimmt. d. die Hafnerarbeiten werden zu gleichen Theilen den beiden Hafnern Kupetzius und Sommerhuber vergeben, weil

diese sich seinerzeit bei der Armenhaus Subskribtion verpflichteten je 200 f in Arbeit beizusteuern. e. Die Einleitung des Leuchtgases in das Armenhaus, welche auf 955 fl 44 xr zu stehen kommen würde, wird trotzdem die Gasanstalt seinerzeit 300 fl in Arbeit subskribirte, abgelehnt, da Petroleumbeleuchtung um die Hälfte billiger sei als die Gasbeleuchtung. f. Wird der Sectionsantrag einstimmig zum Beschlusse erhoben. - Z. 456/1882. IV. Section Referent: Sectionsobmann Herr G. R. Josef Peyrl. 9. Wird über Sectionsantrag einstimmig beschlossen die erledigte Leopold Pachersche Pfründe mit täglich 17 1/2 xr, der Anna Tauschek Bürgerswitwe in Steyr zu verleihen ad Z. 2299. Hierauf Schluß der Sitzung um 5 Uhr Nachmittags. Der Vorsitzende Georg Pointner Die Gemeinderäthe Wilhelm Klein Leop. Huber Der Schriftführer Fritz Hähnel

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