Ratsprotokoll vom 7. Jänner 1881

Raths=Protokoll der kk. landesfürstlichen Stadt Steyr vom 7. Jänner 1881 Datenaufbereitung Digitalarchiv Steyr

Raths-Protocoll vom 7. Jänner 1881 über die 1. im Jahre 1881 statthabende Sitzung des Gemeinderathes der kk. landesfürstlichen Stadt Steyr. Gegenwärtig. Der Vorsitzende Bürgermeister Georg Pointner Die Mitglieder: Breslmayr Franz Landsiedl Anton Perz Mathias Göppl Emil Peyrl Josef Gründler Ferdinand Haller Josef Ploberger Franz Huber* Josef Reder Josef Huber Leopold Redl Johann Jäger v. Waldau Anton Schachinges Franz Kautsch Jakob Wickhoff Franz Schriftführer Gemeinde Secretär Fritz Hähnel Beginn des Sitzung um 2. Uhr Nachmittag Tages Ordnung 1. Comitébericht bezüglich den Vermälungs-

Raths-Protocoll vom 7. Jänner 1881 über die 1. im Jahre 1881 statthabende Sitzung des Gemeinderathes der kk. landesfürstlichen Stadt Steyr. Gegenwärtig. Der Vorsitzende Bürgermeister Georg Pointner Die Mitglieder: Breslmayr FranzLandsiedl Anton Perz Mathias Göppl Emil Peyrl Josef Gründler Ferdinand Haller Josef Ploberger Franz Huber* Josef Reder Josef Huber Leopold Redl Johann Jäger v. Waldau Anton Schachinges Franz Kautsch Jakob Wickhoff Franz Schriftführer Gemeinde Secretär Fritz Hähnel Beginn des Sitzung um 2. Uhr Nachmittag Tages Ordnung 1. Comitébericht bezüglich den Vermälungs-

feier Sr. kaiserl. Hoheit des Kronprinzen Erzherzog Rudolf. 2. Schreiben der Firma August Klein über die Absendung der bestellten Ehrenbürger Diplome. I. Section. 3. Gesuch des Herrn Josef Illenberger um Aufname in den Gemeinde Verband und Verleihung desBürgerrechtes. 4. Gesuch des Herrn August Erb um Verleihung des Bürgerrechtes. 5. Prüfung der von Herrn Anton Ritter von Grimmer überreichten Chronik des Jubiläumsfestes der Stadt Steyr. II. Section. 6. Erlaß des hohen o. oe. Landes Ausschusses Linz in Betreff des vorgelegten Praeliminares pro 1881 und Einhebung der Gemeinde Umlage für den Bier Consum. 7. Ersuchschreiben des kk. Stadtschulrathes Steys um Beheitzung und Beleuchtung der nötigen Localitäten im Bürgerschulgebäude

feier Sr. kaiserl. Hoheit des Kron- prinzen Erzherzog Rudolf. 2. Schreiben der Firma August Klein über die Absendung der bestellten Ehrenbürger Diplome. I. Section. 3. Gesuch des Herrn Josef Illenberger um Aufname in den Gemeinde Ver- band und Verleihung des Bürgerrechtes. 4. Gesuch des Herrn August Erb um Verleihung des Bürgerrechtes. 5. Prüfung der von Herrn Anton Ritter von Grimmer überreichten Chronik des Jubiläumsfestes der Stadt Steyr. II. Section. 6. Erlaß des hohen o. oe. Landes Ausschus- ses Linz in Betreff des vorgeleg- ten Praeliminares pro 1881 und Ein- hebung der Gemeinde Umlage für den Bier Consum. 7. Ersuchschreiben des kk. Stadtschulra- thes Steys um Beheitzung und Beleuchtung der nötigen Loca- litäten im Bürgerschulgebäude

pcto Eröffnung der (Fortbildungs) Schule. III. Section. 8. Protokoll über den vorgenommenen Localaugenschein pcto Anbringung von Gaslaternen bei der Schmied- stiege. 9. Gesuch des Herrn Anton Ploch- berger um eine Aufzalung bei Herstellung der Verstärkung des Trambodens im Festsaale des Bürgerschulgebäudes. 10. Zuschrift des Obescommandos der freiwilligen Feuerwehr in Steyr in Betreff Einführung einer stän- digen Feuerwehr im städt. Theater und Anschaffung des hiezu nöthigen Lösch- Apparates „Extincteur“. IV. Section. 11. Statthalterei Indorsat Erlaß mit den Gesuchen um Verleihung der Alt Fenzlschen Stipendien = Stiftung behufs Erstattung des Präsentations-Vorschlages. Des Vorsitzende eröffent die Sitzung

pcto Eröffnung der (Fortbildungs) Schule. III. Section. 8. Protokoll über den vorgenommenen Localaugenschein pcto Anbringung von Gaslaternen bei der Schmiedstiege. 9. Gesuch des Herrn Anton Plochberger um eine Aufzalung bei Herstellung der Verstärkung des Trambodens im Festsaale des Bürgerschulgebäudes. 10. Zuschrift des Obescommandos der freiwilligen Feuerwehr in Steyr in Betreff Einführung einer ständigen Feuerwehr im städt. Theater und Anschaffung des hiezu nöthigen Lösch- Apparates „Extincteur“. IV. Section. 11. Statthalterei Indorsat Erlaß mit den Gesuchen um Verleihung der Alt Fenzlschen Stipendien = Stiftung behufs Erstattung des Präsentations-Vorschlages. Des Vorsitzende eröffent die Sitzung

und konstatirt die Anwesenheit der zur Beschlussfähigkeit erforderlichen Anzal von Gemeinderathsmitgliedern. Bevor zur Tagesordnung übergegangen, verliest der Vorsitzende ein Schreiben der hiesigen Gaswerks Direktion worin dieselbe sich anläslich der in der letzten Gemeinderaths Sitzung vom Herrn Gemeinderath Karl v. Jäger angeregten Nachfrage über die Ursachen der gegenwärtig oft sehr schlechten öffentlichen Beleuchtung, dahin rechtfertigt, daß in Folge des heuer sehr häufigen Witterungswechsels ausserordentlich zahlreiche Naphtalin Verstopfungen vorkommen, welchen Uibelstand nur durch häufiges Reinigen der Brenner gesteuert werden kann. Dies ist aber bei großen Stürmen wie solche jüngst waren, nicht möglich, da die Monture Ge-

und konstatirt die Anwesenheit der zur Beschlussfähigkeit erfor- derlichen Anzal von Gemeinderaths- mitgliedern. Bevor zur Tagesordnung überge- gangen, verliest der Vorsitzende ein Schreiben der hiesigen Gas- werks Direktion worin dieselbe sich anläslich der in der letzten Gemeinderaths Sitzung vom Herrn Gemeinderath Karl v. Jäger an- geregten Nachfrage über die Ur- sachen der gegenwärtig oft sehr schlechten öffentlichen Beleuchtung, dahin rechtfertigt, daß in Folge des heuer sehr häufigen Witte- rungswechsels ausserordentlich zahl- reiche Naphtalin Verstopfungen vorkommen, welchen Uibelstand nur durch häufiges Reinigen der Brenner gesteuert werden kann. Dies ist aber bei großen Stürmen wie solche jüngst waren, nicht möglich, da die Monture Ge-

fahr laufen von den Leitern geworfen zu werden; bei ruhi- ger Witterung haben die Mon- teure den Auftrag häufig nach- zusehen und wo es nötig die Rei- nigung der Brenner vom Naphtalin ansätze sofort vorzunehmen. Schlüßlich wird ersucht Uibel- stände sofort der Direction in Kur- unverzüglich zen bekannt zu geben, damit sofort für zweckentsprechende Abhilfe ge- sorgt werden kann. Nachdem diese Zuschrift einstimmig zur Kenntniß genommen, wird zur Tagesordnung übergegangen. 1. Referent: Der Vorsitzende. Kommt folgender Fest Comité Bericht zur Verlesung. Das Vorbereitungs Comité über die in hiesiger Stadt aus Anlaß der Vermälungs- feier Sr. kaiserlichen Hoheit des Kronprin- zen Erzherzog Rudolf mit Ihrer königlichen Hoheit Prinzessin Stefanie zu veran- staltenden Festlichkeiten, Das selbe beantragt diesfalls wie folgt: 1. Daß von Seite der löblichen Gemeinde Vertretung eine Beglückwünschungs-

fahr laufen von den Leitern geworfen zu werden; bei ruhiger Witterung haben die Monteure den Auftrag häufig nachzusehen und wo es nötig die Reinigung der Brenner vom Naphtalin ansätze sofort vorzunehmen. Schlüßlich wird ersucht Uibelstände sofort der Direction in Kur- unverzüglich zen bekannt zu geben, damit sofort für zweckentsprechende Abhilfe gesorgt werden kann. Nachdem diese Zuschrift einstimmig zur Kenntniß genommen, wird zur Tagesordnung übergegangen. 1. Referent: Der Vorsitzende. Kommt folgender Fest Comité Bericht zur Verlesung. Das Vorbereitungs Comité über die in hiesiger Stadt aus Anlaß der Vermälungsfeier Sr. kaiserlichen Hoheit des Kronprinzen Erzherzog Rudolf mit Ihrer königlichen Hoheit Prinzessin Stefanie zu veranstaltenden Festlichkeiten, Das selbe beantragt diesfalls wie folgt: 1. Daß von Seite der löblichen Gemeinde Vertretung eine Beglückwünschungs-

Adresse im Wege der hohen kk. Statthalterei an Sr. kaisersliche Hoheit Erzherzog Rudolf geleitet, und in diesem Schreiben um huldvolle Entgegennahme der aus hiesigen Gewerbskreisen gezogenen Hochzeitsgeschenke ersucht wird. 2. Als Festlichkeiten werden vorgeschlagen für den 14. Februar 1881 Abends musikalischer Zapfenstreich und Festvorstellung im Theater. Nachmittag Beflaggung der Häuser. Am 15. Februar morgens Tagreveille Außrückung des uniformirten Bürgercorps, um 9. Uhr feierliches Hochamt in der Stadtpfarrkirche Abends Festball im Eiselmaiers Casino. Zu diesem bürgerlichen Festballe werden ausser den gemeinderäthlichen Comitémitgliedern aus besonderer Gefälligkeit die Herrn Franz Tomitz, Cafetier Eidenböck und Severin, dann die Herrn Lintl und John junior das Arangement übernehmen,

Adresse im Wege der hohen kk. Statthalterei an Sr. kaisersliche Ho- heit Erzherzog Rudolf geleitet, und in diesem Schreiben um huldvolle Entgegennahme der aus hiesigen Ge- werbskreisen gezogenen Hochzeits- geschenke ersucht wird. 2. Als Festlichkeiten werden vorgeschlagen für den 14. Februar 1881 Abends musika- lischer Zapfenstreich und Festvorstel- lung im Theater. Nachmittag Be- flaggung der Häuser. Am 15. Februar morgens Tagreveille Außrückung des uniformirten Bür- gercorps, um 9. Uhr feierliches Hochamt in der Stadtpfarrkirche Abends Festball im Eiselmaiers Casino. Zu diesem bürgerlichen Festballe werden ausser den gemeinderäthli- chen Comitémitgliedern aus beson- derer Gefälligkeit die Herrn Franz Tomitz, Cafetier Eidenböck und Severin, dann die Herrn Lintl und John junior das Arangement übernehmen,

und soll das Erträgniß dieses Bal- les der Asylsanstalt für verwahr- loste Kinder in Steyr zugeführt werden. Der Obmann Georg Pointner. Nach kurzer Debatte werden diese Vorschläge und die zur Ausführung derselben nöthigen Auslagen einstin- mig genehmigt. 2. Referent: Der Vorsitzende. Derselbe theilt mit, daß nun die von der Firma August Klein in Wien mit einen Kostenaufwand von 340 fl ausgeführten 5 Ehrenbürger Diplome angekommen sind. Der löbliche Gemeinderath möge nun 2 Mitglieder namhaft machen, welche diese Diplome mit zu unter- zeichnen und sonach an die betref- fenden Persönlichkeiten zu über- reichen hätten.

und soll das Erträgniß dieses Balles der Asylsanstalt für verwahrloste Kinder in Steyr zugeführt werden. Der Obmann Georg Pointner. Nach kurzer Debatte werden diese Vorschläge und die zur Ausführung derselben nöthigen Auslagen einstinmig genehmigt. 2. Referent: Der Vorsitzende. Derselbe theilt mit, daß nun die von der Firma August Klein in Wien mit einen Kostenaufwand von 340 fl ausgeführten 5 Ehrenbürger Diplome angekommen sind. Der löbliche Gemeinderath möge nun 2 Mitglieder namhaft machen, welche diese Diplome mit zu unterzeichnen und sonach an die betreffenden Persönlichkeiten zu überreichen hätten.

Hierauf werden der Kostenbetrag mit 340 fl einstimmig liquidirt und zur Unterzeichnung und Uiberreichung ausser den Herrn Bürgermeister die beiden Herrn Gemeinderäth und Sektionsobmänner Leopold Huber und Anton v. Jäger, mit deren Einverständnis, bestimmt. I. Section. Referent: Sektionsobmann Herr G.R. Anton v. Jäger. 3. u. 4. Uiber Ansuchen wird nach Sektionsantrag den beiden Herren Josef Illenberger Viktualienhändler in Steyr und August Erb Fragner in Steyr das Bürgerrecht gegen Erlag der Taxe einstimmig verliehen.

Hierauf werden der Kostenbe- trag mit 340 fl einstimmig li- quidirt und zur Unterzeichnung und Uiberreichung ausser den Herrn Bürgermeister die beiden Herrn Gemeinderäth und Sek- tionsobmänner Leopold Huber und Anton v. Jäger, mit deren Einverständnis, bestimmt. I. Section. Referent: Sektionsobmann Herr G.R. Anton v. Jäger. 3. u. 4. Uiber Ansuchen wird nach Sektionsantrag den beiden Herren Josef Illenberger Viktu- alienhändler in Steyr und August Erb Fragner in Steyr das Bürgerrecht gegen Erlag der Taxe einstimmig verliehen.

5. Die einzige bisher, über seiner- zeitig stattgehabte Ausschrei- bung eingelaufene vom Herrn Anton Ritter v. Grimmes, zusam- mengestellte, Chronik des Jubiläums- festes des Stadt Steyr wird über Antrag des Herrn Gemeinedera- thes Kautsch einstimmig einem Comité bestehend aus den Herren Gemeinderäthen Dr. Hochhauser, Wenhart und Breslmayr zur Uiberprüfung und Berichter- stattung zugewiesen. II. Section 6. Referent Sktionsobmann Herr Gemeinderath Leopold Huber, verliest den Landesausschuß- Erlaß vom 26. Dezember v.Js. Z. 14679 wonach der Stadtgemein- de Steyr die Einhebung aller in der Sitzung vom 14. Dezember

5. Die einzige bisher, über seinerzeitig stattgehabte Ausschreibung eingelaufene vom Herrn Anton Ritter v. Grimmes, zusammengestellte, Chronik des Jubiläumsfestes des Stadt Steyr wird über Antrag des Herrn Gemeinederathes Kautsch einstimmig einem Comité bestehend aus den Herren Gemeinderäthen Dr. Hochhauser, Wenhart und Breslmayr zur Uiberprüfung und Berichterstattung zugewiesen. II. Section 6. Referent Sktionsobmann Herr Gemeinderath Leopold Huber, verliest den LandesausschußErlaß vom 26. Dezember v.Js. Z. 14679 wonach der Stadtgemeinde Steyr die Einhebung aller in der Sitzung vom 14. Dezember

festgesetzten Zuschläge und Umlagen bewilligt wird. Nur bezüglich der Einhebung der Verbrauchsumlage auf Bier in der Höhe von 60 xr pr Hectoliter, erklärt der Landesausschuß, daß zur Erlassung des diesbezüglichen Landesgesetzes der nächste Landtag competent sei. Hierauf wird der diesbezügliche Sections Antrag: Für den Bierconsum in Steyr wolle anstatt des bisherigen 30 % Verzehrungssteuerzuschlages bei dem hohen Landtage die Bewilligung zur Einhebung einer gleich hohen Umlage das ist sechzig Kreuzer pr Hektoliter Bier gesetzlich erwirkt, vorläufig aber die bisherige Art und Weise der Einhebung dieser Verbrauchumlagesowie die Rückvergütung bei der Ausfuhr des Bieres beibehalten werden, da diese

festgesetzten Zuschläge und Umlagen bewilligt wird. Nur bezüglich der Einhebung der Verbrauchsumlage auf Bier in der Höhe von 60 xr pr Hectoli- ter, erklärt der Landesausschuß, daß zur Erlassung des diesbezüg- lichen Landesgesetzes der näch- ste Landtag competent sei. Hierauf wird der diesbezügliche Sections Antrag: Für den Bierconsum in Steyr wolle anstatt des bisherigen 30 % Verzehrungssteuerzuschlages bei dem hohen Landtage die Bewil- ligung zur Einhebung einer gleich hohen Umlage das ist sechzig Kreuzer pr Hektoliter Bier gesetzlich erwirkt, vorläufig aber die bisherige Art und Weise der Einhebung dieser Verbrauch- umlage sowie die Rückvergütung bei der Ausfuhr des Bieres bei- behalten werden, da diese

Umlage mit Rücksichtnahme auf die bestehenden Bierpreise ohnehin von den Konsumenten indirekt getragen wird. Damit aber diese Verbrauchsumlage schon dermalen eine gesetzliche Basis erlangt, so wolle vorläufig bis zur Erwirkung des diesbezüglichen Landes- gesetzes bei dem hohen Landesausschus- se die Bewilligung zur Abnahme einer Umlage von fünfzig Kreuzer pr Hectoliter Bier für das Jahr 1881 nachgesucht werden. einstimmig angenommen. 7. Wird folgende Zuschrift verlesen: An den löblichen Gemeinderath der Stadt Steyr! Auf Grund des vom Herrn kk. Be- zirks Schul Inspektors Johann Vavrovsky in der Sitzung des kk. Stadtschulrathes vom 29. Dezember 1880 gestellten Antrages, es sei durch den gefertigten kk. Stadtschulrath an einem löblichen Gemeinderathe

Umlage mit Rücksichtnahme auf die bestehenden Bierpreise ohnehin von den Konsumenten indirekt getragen wird. Damit aber diese Verbrauchsumlage schon dermalen eine gesetzliche Basis erlangt, so wolle vorläufig bis zur Erwirkung des diesbezüglichen Landesgesetzes bei dem hohen Landesausschusse die Bewilligung zur Abnahme einer Umlage von fünfzig Kreuzer pr Hectoliter Bier für das Jahr 1881 nachgesucht werden. einstimmig angenommen. 7. Wird folgende Zuschrift verlesen: An den löblichen Gemeinderath der Stadt Steyr! Auf Grund des vom Herrn kk. Bezirks Schul Inspektors Johann Vavrovsky in der Sitzung des kk. Stadtschulrathes vom 29. Dezember 1880 gestellten Antrages, es sei durch den gefertigten kk. Stadtschulrath an einem löblichen Gemeinderathe

der Stadt Steyr bei dem Umstande, als wahrscheinlich mit Anfangs Jänner die Fortbildungsschule in Steyr mit einen Anfangs und einen Lehrcurs ins Leben treten und seien Vorträge in zwei Localitäten des Bürgerschulgebäudes und zwar an Sonntagen Vormittags und Nachmittags und an Montagen Abends abgehalten wird das Ersuchen um gefällige Uiberlassung von zwei Lehrzimmern und des Zeichensaales im Bürgerschulgebäude und um Beistellung der diesbezüglichen Beleuchtung und Beheitzung zu obiger Zeit zu stellen. Indem ich mich dieses einstimmigen Sitzungsbeschlusses hiemit entledige, beehre ich mich gleichzeitig zu ersuchen den diesbezüglichen Beschluß ehegefälligst anher bekannt geben zu wollen. kk. Stadtschulrath Steyr am 1. Jänner 1891. Der Vorsitzende. Georg Pointner.

der Stadt Steyr bei dem Um- stande, als wahrscheinlich mit Anfangs Jänner die Fortbildungs- schule in Steyr mit einen Anfangs und einen Lehrcurs ins Leben treten und seien Vorträge in zwei Localitäten des Bürgerschulge- bäudes und zwar an Sonntagen Vormittags und Nachmittags und an Montagen Abends abgehalten wird das Ersuchen um gefällige Uiberlassung von zwei Lehrzim- mern und des Zeichensaales im Bürgerschulgebäude und um Bei- stellung der diesbezüglichen Be- leuchtung und Beheitzung zu obiger Zeit zu stellen. Indem ich mich dieses einstimmi- gen Sitzungsbeschlusses hiemit entledige, beehre ich mich gleich- zeitig zu ersuchen den diesbezüg- lichen Beschluß ehegefälligst anher bekannt geben zu wollen. kk. Stadtschulrath Steyr am 1. Jänner 1891. Der Vorsitzende. Georg Pointner.

Der Sektionsantrag lautet: Dem Ansuchen des Stadtschulra- thes Folge zu geben, und die erfor- derliche Beistellung der Beheitzung und Beleuchtung in den bezeichneten Lehrzimmern zu dem erwähnten Zwecke bewilligen zu wollen. Gemeinderath Peyrl erkundigt sich über das Wesen der Fortbil- dungsschulen. Gemeinderath Kautsch erklärt die Nützlichkeit dieser Schulen, indem dort den schon ausserhalb der Schule Stehenden, die Gelegenheit gebo- then wird, sich namentlich im Rech- nen Lesen und Schreiben im fort- laufenden zu erhalten, und das be- sonders bei Gewerbsleuten leicht vorkommende in Vergessenheit ge- rathen des in der Volksschule Ge- lernten, verhindert wird. Hierauf wird der Sektionsantrag einstimmig angenommen. 11. Nun referirt für die IV.te Section Sections Obmann Herr G.R. Stellvertreter Josef Peyrl betreffend

Der Sektionsantrag lautet: Dem Ansuchen des Stadtschulrathes Folge zu geben, und die erforderliche Beistellung der Beheitzung und Beleuchtung in den bezeichneten Lehrzimmern zu dem erwähnten Zwecke bewilligen zu wollen. Gemeinderath Peyrl erkundigt sich über das Wesen der Fortbildungsschulen. Gemeinderath Kautsch erklärt die Nützlichkeit dieser Schulen, indem dort den schon ausserhalb der Schule Stehenden, die Gelegenheit gebothen wird, sich namentlich im Rechnen Lesen und Schreiben im fortlaufenden zu erhalten, und das besonders bei Gewerbsleuten leicht vorkommende in Vergessenheit gerathen des in der Volksschule Gelernten, verhindert wird. Hierauf wird der Sektionsantrag einstimmig angenommen. 11. Nun referirt für die IV.te Section Sections Obmann Herr G.R. Stellvertreter Josef Peyrl betreffend

Präsentations-Vorschlages für die eventuelle Verleihung des Alt-Fenzlischen Stipendiums. * (Herr Gemeinderath Josef Huber erscheint im Saale und nimmt seinen Sitz ein.) Eingelaufen sind zwei Gesuche. Das Eine vom Franz Neumayr Notariatsbeamten in Raab, nach Steyr zuständig, mittellos und Vater von 4 unversorgten Kindern, für seinen die 2. Gymnasialclasse in Ried besuchenden Sohn Friedrich, (G.R.) das andere von Anton Mayr, Bürger, Bürstenmacher und Hausbesitzer in Steyr, Vater von 5 unversorgten Kindern bei dem Umstande, daß sein Haus stark belastet, und das Geschäft kein großes Erträgnis ebenfalls nicht bemittelt zu nennen, für seinen die 5. Realschulclasse in Steyr besuchenden Sohn Karl Nachdem ausser dem in Rede stehenden nur noch ein Stipen-

Präsentations-Vorschlages für die eventuelle Verleihung des Alt-Fenzlischen Stipendiums. * (Herr Gemeinderath Josef Huber erscheint im Saale und nimmt seinen Sitz ein.) Eingelaufen sind zwei Gesuche. Das Eine vom Franz Neumayr Notari- atsbeamten in Raab, nach Steyr zu- ständig, mittellos und Vater von 4 unversorgten Kindern, für sei- nen die 2. Gymnasialclasse in Ried besuchenden Sohn Friedrich, (G.R.) das andere von Anton Mayr, Bür- ger, Bürstenmacher und Haus- besitzer in Steyr, Vater von 5 un- versorgten Kindern bei dem Um- stande, daß sein Haus stark be- lastet, und das Geschäft kein großes Erträgnis ebenfalls nicht bemittelt zu nennen, für seinen die 5. Realschulclasse in Steyr besuchenden Sohn Karl Nachdem ausser dem in Rede stehenden nur noch ein Stipen-

dium für Steyr existirt, um welches sich auch Realschüler bewerben können, für Gymnasialschüler aber mehrere Stipendien in Steyr existiren, ferners Karl Mayr bessere Zeugnisse als Friedrich Neumayr hat, so beantragt die Sektion, der löbliche Gemeinderath wolle folge des zuerkannten Prä- sentations-Vorschlages, der erledig- ten Alt Fenzl'schen Stipendien, dem an der hiesigen kk. Staatsoberreal- schule studierenden Karl Mayr Sohn des Herrn Anton Mayr, Bür- stenmacher und Hausbesitzer No 191 alt 13 neu in der Wehrgrabengasse, Steyerdorf primo loco in Vorschlag Aufstellung bringen; jedoch hat Bittsteller, Anton Mayr, das fehlende Mittellosigkeits- Zeugniß noch nachzubringen. Wird einstimmig angenommen. - Z. 13398. III. Section Referent: Obmann Herr Gemeinderath Josef Huber. 8. In Folge Gemeinderathsbeschlußes

dium für Steyr existirt, um welches sich auch Realschüler bewerben können, für Gymnasialschüler aber mehrere Stipendien in Steyr existiren, ferners Karl Mayr bessere Zeugnisse als Friedrich Neumayr hat, so beantragt die Sektion, der löbliche Gemeinderath wolle folge des zuerkannten Präsentations-Vorschlages, der erledigten Alt Fenzl'schen Stipendien, dem an der hiesigen kk. Staatsoberrealschule studierenden Karl Mayr Sohn des Herrn Anton Mayr, Bürstenmacher und Hausbesitzer No 191 alt 13 neu in der Wehrgrabengasse, Steyerdorf primo loco in Vorschlag Aufstellung bringen; jedoch hat Bittsteller, Anton Mayr, das fehlende MittellosigkeitsZeugniß noch nachzubringen. Wird einstimmig angenommen. - Z. 13398. III. Section Referent: Obmann Herr Gemeinderath Josef Huber. 8. In Folge Gemeinderathsbeschlußes

vom 17. Dezember 1880 betreffend Beleuchtung der Schmidstiege wurde am 28 v.Mts. ein commissioneller Lokalaugenschein vorgenommen und hiebei die Nothwendigkeit der Aufstellung zweier Gaslaternen dortselbst festgestellt und die Gaswerks Direktion um Bekanntgabe des diesbezüglichen Kostenvoranschlages ersucht. Für den laufenden Winter jedoch, wurde die einstweilige Anschaffung zweier Petroleum Laternenlampen beantragt, für deren Aufzünden, Auslöschen und Reinigen Herr Kanonicus und Stadtpfarrer Arminger zu sorgen versprach. Auf Grund dieses wird der Sektionsantrag zur Beleuchtung des Stadtpfarrkirchenplatzes und der sogenannten Schmidstiege vorläufig zwei Petroleumlaternlampen zweckentsprechend anbringen zu lassen, einstimmig angenommen. Herr Gemeinderath Peyrl meint er

vom 17. Dezember 1880 betreffend Beleuchtung der Schmidstiege wur- de am 28 v.Mts. ein commissioneller Lokalaugenschein vorgenommen und hiebei die Nothwendigkeit der Aufstellung zweier Gaslaternen dortselbst festgestellt und die Gaswerks Di- rektion um Bekanntgabe des dies- bezüglichen Kostenvoranschlages ersucht. Für den laufenden Winter jedoch, wurde die einstweilige Anschaffung zweier Petroleum Laternenlampen beantragt, für deren Aufzünden, Auslöschen und Reinigen Herr Kanonicus und Stadtpfarrer Arminger zu sorgen versprach. Auf Grund dieses wird der Sekti- onsantrag zur Beleuchtung des Stadtpfarrkirchenplatzes und der sogenannten Schmidstiege vorläufig zwei Petroleumlaternlampen zweck- entsprechend anbringen zu lassen, einstimmig angenommen. Herr Gemeinderath Peyrl meint er

stimme dafür, doch hätten die Bewohner im Ort dasselbe Recht und solle man wie er in der letz- ten Sitzung angeregt habe, auch dort vorläufig Petroleumbeleuch- tung einführen. Herr Gemeinderath Kautsch meint, daß zu den letzten Häusern in Ort der Verkehr sehr gering sei und diesfalls mit der Schmidstiege nicht verglichen werden könne. Herr Gemeinderath Ploberger wünscht, daß man sich strenge an die Tages- ordnung halten und die Debatten nicht nutzlos ausdehnen solle. Hierauf schließt der Vorsitzende die Debatte indem er sagte, daß die Bewohner in Ort an besagter Stel- le Gasbeleuchtung wünschen, wenn sie mit Petroleumlatern Lampen zufrieden sind so mögen sie darum einkommen, dann werde ebenfalls wie bei der Schmidstiege eine Commis- sion stattfinden und an Ort und Stelle über die Nothwendigkeit der angesuchten Beleuchtung u. s. w. beschließen werden.

stimme dafür, doch hätten die Bewohner im Ort dasselbe Recht und solle man wie er in der letzten Sitzung angeregt habe, auch dort vorläufig Petroleumbeleuchtung einführen. Herr Gemeinderath Kautsch meint, daß zu den letzten Häusern in Ort der Verkehr sehr gering sei und diesfalls mit der Schmidstiege nicht verglichen werden könne. Herr Gemeinderath Ploberger wünscht, daß man sich strenge an die Tagesordnung halten und die Debatten nicht nutzlos ausdehnen solle. Hierauf schließt der Vorsitzende die Debatte indem er sagte, daß die Bewohner in Ort an besagter Stelle Gasbeleuchtung wünschen, wenn sie mit Petroleumlatern Lampen zufrieden sind so mögen sie darum einkommen, dann werde ebenfalls wie bei der Schmidstiege eine Commission stattfinden und an Ort und Stelle über die Nothwendigkeit der angesuchten Beleuchtung u. s. w. beschließen werden.

(Herr Gemeinderath Kautsch verläßt den Saal.) 9. Kommt folgendes Gesuch zur Verlesung. - Löbl. Gemeinde Vorstehung! Bei der bauämtlichen Revision meiner vorgelegten Abrechnung über die hergestellte Verstärkung des Trambodens im Festsaale der hiesigen Bürgerschule wurde mir der Mehrbetrag für die verwendete zweite Eisenbahnschiene mit den hiezu gehörigen Verbindungsringen und Schrauben im Gesammtbetrage pr 154 fl 80 xr gestrichen, da in meiner Kostenberechnung vom 6. März v.Js. nur eine Eisenbahnschiene mit Zugehör angenommen wurde. Indem sich aber bei Legung von nur einer Eisenbahnschiene in der Mitte die sich selbe als unzulänglich zeigte, habe ich die Legung Schiene zwar Schienen einer zweitent angeordnet und beide im Abstande von der Mauer auf 1/3 der Tramlänge, legen lassen, wodurch die Decke sehr vortheilhaft verstärkt und versteift wurde. Bei dem äusserst billigen Preise, wel-

(Herr Gemeinderath Kautsch verläßt den Saal.) 9. Kommt folgendes Gesuch zur Verlesung. - Löbl. Gemeinde Vorstehung! Bei der bauämtlichen Revision mei- ner vorgelegten Abrechnung über die hergestellte Verstärkung des Trambodens im Festsaale der hiesigen Bürgerschule wurde mir der Mehrbe- trag für die verwendete zweite Eisen- bahnschiene mit den hiezu gehörigen Verbindungsringen und Schrauben im Gesammtbetrage pr 154 fl 80 xr ge- strichen, da in meiner Kostenberechnung vom 6. März v.Js. nur eine Eisenbahnschie- ne mit Zugehör angenommen wurde. Indem sich aber bei Legung von nur einer Eisenbahnschiene in der Mitte die sich selbe als unzulänglich zeigte, habe ich die Legung Schiene zwar Schienen einer zweitent angeordnet und beide im Abstande von der Mauer auf 1/3 der Tram- länge, legen lassen, wodurch die Decke sehr vortheilhaft verstärkt und ver- steift wurde. Bei dem äusserst billigen Preise, wel-

chen ich ohnehin bei meiner Berech- nung angenommen habe und bei der vortheilhaften Verbesserung, die durch die Hinzugabe einer zweiten Ei- senbahnschiene erzielt wurde, glaube ich keine Fehlbitte zu machen, wenn ich das ergebene Ersuchen stelle, es möge nur der weiters berechnete Betrag pr 154 fl 84 xr gütigst zur Zahlung angewiesen werden zu dem ich ohnehin die zur bes- seren Sicherung der Fehlträmme aus Eisen und Holz hergestellte, Mittelver- bindung gar nicht in Rechnung gestellt habe Steyr am 27 Dezember 1880. Ant. Plochberger Der bezügliche Amtsbericht lautet: Es wird hiemit bestättigt, daß Herr Anton Plochberger bei der vorgenom- menen Reconstruktion des Trammbo- dens im Festsaale des Bürgerschulge- bäudes, zur Uibertragung der Bela- stung auf die eisernen Träger, anstatt einer Eisenbahnschiene in der Mitte der Träger, 2 Stück Eisenbahnschienen in einer Entfernung von 1/3 der Traver- senlängen angebracht hat, wo durch eine bessere Lastvertheilung auf die

chen ich ohnehin bei meiner Berechnung angenommen habe und bei der vortheilhaften Verbesserung, die durch die Hinzugabe einer zweiten Eisenbahnschiene erzielt wurde, glaube ich keine Fehlbitte zu machen, wenn ich das ergebene Ersuchen stelle, es möge nur der weiters berechnete Betrag pr 154 fl 84 xr gütigst zur Zahlung angewiesen werden zu dem ich ohnehin die zur besseren Sicherung der Fehlträmme aus Eisen und Holz hergestellte, Mittelverbindung gar nicht in Rechnung gestellt habe Steyr am 27 Dezember 1880. Ant. Plochberger Der bezügliche Amtsbericht lautet: Es wird hiemit bestättigt, daß Herr Anton Plochberger bei der vorgenommenen Reconstruktion des Trammbodens im Festsaale des Bürgerschulgebäudes, zur Uibertragung der Belastung auf die eisernen Träger, anstatt einer Eisenbahnschiene in der Mitte der Träger, 2 Stück Eisenbahnschienen in einer Entfernung von 1/3 der Traversenlängen angebracht hat, wo durch eine bessere Lastvertheilung auf die

Traversen erreicht wurde und der ganze Boden an Festigkeit bedeutend gewonnen hat. Der hiefür in der Abrechnung angesetzte Betrag von 154 fl 80 xr wurde aus dem Grunde gestrichen, weil seinerzeit die Verstärkung des obigen Bodens nicht nach Einheitspreisen, sondern um eine Pauschalsumme an Herrn Anton Plochberger, vergeben worden ist. Städt. Bauamt Steyr am 3. Jänner 1881. Gesehen: Hähnel Secretär. Bogacki. Die Section konnte sich diesfalls nicht einigen. Die Majorität beantragt die Abweisung des Gesuches von Herrn Anton Plochberger, weil die Kostenvergütung von 154 fl 40 xr für Verstärkung des Bodens nicht nach Einheitspreisen sondern um eine Panschalsumme dem Herrn Anton Plochberger übertragen wurde. Die Minorität beantragt die Anweisung zur Auszahlung des ange-

Traversen erreicht wurde und der ganze Boden an Festigkeit be- deutend gewonnen hat. Der hiefür in der Abrechnung ange- setzte Betrag von 154 fl 80 xr wurde aus dem Grunde gestrichen, weil seinerzeit die Verstärkung des obigen Bodens nicht nach Einheitspreisen, sondern um eine Pauschalsumme an Herrn Anton Plochberger, vergeben worden ist. Städt. Bauamt Steyr am 3. Jänner 1881. Gesehen: Hähnel Secretär. Bogacki. Die Section konnte sich diesfalls nicht einigen. Die Majorität beantragt die Abwei- sung des Gesuches von Herrn Anton Plochberger, weil die Kostenvergü- tung von 154 fl 40 xr für Verstärkung des Bodens nicht nach Einheitspreisen sondern um eine Panschalsumme dem Herrn Anton Plochberger übertragen wurde. Die Minorität beantragt die An- weisung zur Auszahlung des ange-

suchten Betrages von 154 fl 84 xr aus dem Grunde, weil die Anbringung der 2.ten Eisenschiene sammt den Hengeisen zur Verstärkung des Bodens für nothwendig erachtet wird. Nach längerer Debatte in welcher die Gemeinderäthe Peyrl, Reder, Haller für die Annahme des Majo- ritäts Antrages, Herr Gemeinderath Redl gegen denselben sprechen, rea- sumirt der Vorsitzende, es sei klar, daß Gesuchsteller von Rechtswegen nichts zu fordern habe, doch frage es sich ob man seinem Ansuchen nicht etwa aus Billigkeitsgründen Folge geben wolle. Bei der hierauf folgenden Abstim- mung wird der Antrag der Mi- norität mit allen gegen zwei Stim- men (Josef Huber und Johann Redl) abgelehnt, und der Antrag der Majorität auf Abweisung des Ansuchens angenommen. 10. Betreffend Einführung der freiw. Feuerwehrwache im städt. Theater,

suchten Betrages von 154 fl 84 xr aus dem Grunde, weil die Anbringung der 2.ten Eisenschiene sammt den Hengeisen zur Verstärkung des Bodens für nothwendig erachtet wird. Nach längerer Debatte in welcher die Gemeinderäthe Peyrl, Reder, Haller für die Annahme des Majoritäts Antrages, Herr Gemeinderath Redl gegen denselben sprechen, reasumirt der Vorsitzende, es sei klar, daß Gesuchsteller von Rechtswegen nichts zu fordern habe, doch frage es sich ob man seinem Ansuchen nicht etwa aus Billigkeitsgründen Folge geben wolle. Bei der hierauf folgenden Abstimmung wird der Antrag der Minorität mit allen gegen zwei Stimmen (Josef Huber und Johann Redl) abgelehnt, und der Antrag der Majorität auf Abweisung des Ansuchens angenommen. 10. Betreffend Einführung der freiw. Feuerwehrwache im städt. Theater,

machte die diesbezügliche LocalCommission folgende Vorschläge: 1. In der rückseitigen Verlängerung der Bühne wäre ein Wasserbottich aufzustellen, ferner ein Schlauch zu deponiren von genügender Länge um die Verbindung mit dem auf der Promenade zunächst gelegenen Hydranten der städt. Wasserleitung herzustellen, endlich zwischen diesem Raume und dem Magazine eine eiserne Thüre anzubringen. 2. Auf dem Schnürboden wären 2 kleinere Wasserbottiche aufzustellen als welche Petroleumfässer verwendet werden könnten, ferner daselbst an einem eisernen Ringe ein Knotentau anzubringen, welches dem Schnürmeister die Rettung auf die Bühne ermöglichen würde. 3. Es wäre ein Extincteur anzuschaffen und in der Nähe der Bühne in Bereitschaft zu halten

machte die diesbezügliche Local- Commission folgende Vorschläge: 1. In der rückseitigen Verlänge- rung der Bühne wäre ein Was- serbottich aufzustellen, ferner ein Schlauch zu deponiren von ge- nügender Länge um die Verbin- dung mit dem auf der Promenade zunächst gelegenen Hydranten der städt. Wasserleitung herzustellen, endlich zwischen diesem Raume und dem Magazine eine eiserne Thüre anzubringen. 2. Auf dem Schnürboden wären 2 kleinere Wasserbottiche aufzustel- len als welche Petroleumfässer verwendet werden könnten, ferner daselbst an einem eisernen Ringe ein Knotentau anzubringen, wel- ches dem Schnürmeister die Rettung auf die Bühne ermöglichen würde. 3. Es wäre ein Extincteur anzu- schaffen und in der Nähe der Bühne in Bereitschaft zu halten

(die Extincteure, wie solche in der Waffenfabrick in Verwendung stehen, haben sich zur Unterdrü- ckung von Bränden in geschlosse- nen Räumen sehr gut bewährt; sind durch einen Mann zu bedie- nen, dürften auf circa 40 fl zu stehen kommen) 4. Bei der Wasserbottichen neben der Garderobe, hinter der Büh- ne und im Wachzimmer wären je 6 Wassereimer, auf dem Schnür- boden je 2 Wassereiner in Bereit- schaft zu halten. Angezeigt erschiene es noch, das stren- ge Verbot des Rauchens im Theater in möglichst sichtbarer Form bei jeder dem Publikum zugängiger Gasflamme zu affigiren. Nach Ausführung dieser Vorschlä- ge dürfte zur Verhütung der Aus- breitung eines Brandes und zur Aufrechthaltung der in solchen Fällen gefährdeten Ordnung eine Feuerwache von 2 Mann der freiwilligen Feuer-

(die Extincteure, wie solche in der Waffenfabrick in Verwendung stehen, haben sich zur Unterdrückung von Bränden in geschlossenen Räumen sehr gut bewährt; sind durch einen Mann zu bedienen, dürften auf circa 40 fl zu stehen kommen) 4. Bei der Wasserbottichen neben der Garderobe, hinter der Bühne und im Wachzimmer wären je 6 Wassereimer, auf dem Schnürboden je 2 Wassereiner in Bereitschaft zu halten. Angezeigt erschiene es noch, das strenge Verbot des Rauchens im Theater in möglichst sichtbarer Form bei jeder dem Publikum zugängiger Gasflamme zu affigiren. Nach Ausführung dieser Vorschläge dürfte zur Verhütung der Ausbreitung eines Brandes und zur Aufrechthaltung der in solchen Fällen gefährdeten Ordnung eine Feuerwache von 2 Mann der freiwilligen Feuer-

wehr genügen. Dieselben hätte 1/3 Stunde vor Beginn der Vorstellung zu erscheinen, der eine Mann hätte auf der Bühne Aufstellung zu nehmen und fiele ihm bei Ausbruch eines Brandes, die Aufgabe zu denselben, mit Hilfe des Theaterpersonales zu bekämpfen. Der zweite Mann hätte seinen Posten im Parterre an der Thüre, welche in den Hof des städt. Gefangenhauses führt, er hätte bei eintretender Gefahr, vorerst diese Thüre zu öffnen und zu trachten, daß sich das Parterre Publikum durch diese und die derselben gegenüberliegende Thüre entferne. Die Aufgabe des im Theater anwesenden Sicherheitswachmannes wäre es darauf zu sehen, daß der Haupteingang des Theaters nach Möglichkeit nur vom Gallerie Publikum als Ausgang benützt werde. Der Logenschließer hätte die Thüre, welche im ersten Stockwerke in

wehr genügen. Dieselben hätte 1/3 Stunde vor Beginn der Vor- stellung zu erscheinen, der eine Mann hätte auf der Bühne Auf- stellung zu nehmen und fiele ihm bei Ausbruch eines Brandes, die Aufgabe zu denselben, mit Hilfe des Theaterpersonales zu bekämpfen. Der zweite Mann hätte seinen Posten im Parterre an der Thüre, welche in den Hof des städt. Gefan- genhauses führt, er hätte bei ein- tretender Gefahr, vorerst diese Thüre zu öffnen und zu trachten, daß sich das Parterre Publikum durch diese und die derselben gegen- überliegende Thüre entferne. Die Aufgabe des im Theater anwesen- den Sicherheitswachmannes wäre es darauf zu sehen, daß der Hauptein- gang des Theaters nach Möglich- keit nur vom Gallerie Publikum als Ausgang benützt werde. Der Logenschließer hätte die Thüre, welche im ersten Stockwerke in

das städt. Gefangenhaus führt zu öffnen und das Logen-Publi- kum zu veranlassen durch diese Thüre sich zu entfernen. Die Fen- stergitter im 1ten und 2ten Stockwer- ke des Theatergebäudes wären ent- weder gänzlich zu entfernen, oder wenigstens zum Öffnen herzurichten. Nach Schluß jeder Vorstellung und zwar nach Entfernung des Publi- kums, sowie des Bühnenpersonales wäre durch die Feuerwache eine gewissenhafte Besichtigung aller inneren Räume des Theaters vorzu- nehmen. Für die Feuerwache wäre eine In- struction auszuarbeiten. Die diesbezüglichen Kosten wurden vom städt. Bauamte auf circa 150 fl berechnet. Beim Baurapporte am 26. v.Mts. wur- de einstimmig beschlossen, obige Vor- schläge dem löbl. Gemeinderath zur Annahme zu empfehlen. Nachdem der Vorsitzende noch erwährt, daß die freiwillige Feuerwehr die

das städt. Gefangenhaus führt zu öffnen und das Logen-Publikum zu veranlassen durch diese Thüre sich zu entfernen. Die Fenstergitter im 1ten und 2ten Stockwerke des Theatergebäudes wären entweder gänzlich zu entfernen, oder wenigstens zum Öffnen herzurichten. Nach Schluß jeder Vorstellung und zwar nach Entfernung des Publikums, sowie des Bühnenpersonales wäre durch die Feuerwache eine gewissenhafte Besichtigung aller inneren Räume des Theaters vorzunehmen. Für die Feuerwache wäre eine Instruction auszuarbeiten. Die diesbezüglichen Kosten wurden vom städt. Bauamte auf circa 150 fl berechnet. Beim Baurapporte am 26. v.Mts. wurde einstimmig beschlossen, obige Vorschläge dem löbl. Gemeinderath zur Annahme zu empfehlen. Nachdem der Vorsitzende noch erwährt, daß die freiwillige Feuerwehr die

ist vert zuneh Wachen unentgeltlich beistellt und die Gemeinde laut AssekuranzVertrag verpflichtet sei eine Feuerwache einzuführen, wurden einstimmig die Ausführung obiger Vorschläge beschlossen und die Kostensumme von 150 fl bewilligt. Nach Erschöpfung der Tagesordnung ergreift Herr Gemeinderath Wickhoff das Wort zu einen vertrauli- 12. chen Antrag. In Folge der num möglicherweise nächstens statthabenden Uibernahme der Westbahn in den Staatsbetrieb, und der hieraus vermuthlich sich ergebenden Betriebsvereinigung der West und RudolfsBahn, ist es wahrscheinlich, daß das Handelsministerium die Verlegung der Betriebs Verwaltung von Steyr beschließenund durchzuführen versuchen könnte. Welche Nachtheile hieraus für

ist vertraulich (nicht in die Zeitung auf- zunehmen.) Wachen unentgeltlich beistellt und die Gemeinde laut Assekuranz- Vertrag verpflichtet sei eine Feuerwache einzuführen, wurden einstimmig die Ausführung obiger Vorschläge beschlossen und die Ko- stensumme von 150 fl bewilligt. Nach Erschöpfung der Tagesordnung ergreift Herr Gemeinderath Wick- hoff das Wort zu einen vertrauli- 12. chen Antrag. In Folge der num möglicherwei- se nächstens statthabenden Uiber- nahme der Westbahn in den Staats- betrieb, und der hieraus vermuth- lich sich ergebenden Betriebsver- einigung der West und Rudolfs- Bahn, ist es wahrscheinlich, daß das Handelsministerium die Verlegung der Betriebs Verwaltung von Steyr beschließen und durchzufüh- ren versuchen könnte. Welche Nachtheile hieraus für

können. Steyr erwachsen, ist allgemein bekannt und müsse man daher rechtzeitig trachten diese Ge- fahr abzuwenden. Es möge daher eine Deputation bestehend aus den Herren Bür- germeister und zwei Gemeinderäthen sich demnächst nach Wien (den hiezu geeigneten Zeitpunkt werde Wickhoff er von Wien aus bekannt geben), zum Handelsminister und eventuell auch zu Sr. Majestät gehen und dortselbst um Belassung der Be- triebs Verwaltung oder Errich- tung einer ähnlichen Eisenbahn- Verwaltungsbehörde in Steyr gebethen werden. Schlüßlich ersucht er die beiden Herrn Redakteure, mögen in dieser Sache absolut schweigen damit nicht andere Städte die Gelegenheit benützen und um Verlegung wenn auch nur ei- nes Theiles der Verwaltung in ihr Gemeindegebieth ansuchen. Dieser Antrag wird in seiner

können. Steyr erwachsen, ist allgemein bekannt und müsse man daher rechtzeitig trachten diese Gefahr abzuwenden. Es möge daher eine Deputation bestehend aus den Herren Bürgermeister und zwei Gemeinderäthen sich demnächst nach Wien (den hiezu geeigneten Zeitpunkt werde Wickhoff er von Wien aus bekannt geben), zum Handelsminister und eventuell auch zu Sr. Majestät gehen und dortselbst um Belassung der Betriebs Verwaltung oder Errichtung einer ähnlichen EisenbahnVerwaltungsbehörde in Steyr gebethen werden. Schlüßlich ersucht er die beiden Herrn Redakteure, mögen in dieser Sache absolut schweigen damit nicht andere Städte die Gelegenheit benützen und um Verlegung wenn auch nur eines Theiles der Verwaltung in ihr Gemeindegebieth ansuchen. Dieser Antrag wird in seiner

Gesammtheit von den Herrn Gemeinderäthen Ploberger und Peyerl unterstützt, und sodann einstimmig angenommen. Für die Deputation werden die Herrn Bürgermeistes Pointner und Gemeineterath Wickhoff und Gemeinderath Leopold Huber gewählt, auch welche Wahl, dieselben annehmen. 13. Hierauf interpellirt Herr Gemeinderath Peyrl den Vorsitzenden, daß am letzten Donnerstag als ersten Markttag sich der neue städt. Gefällspächter erlaubte, schon bei den Mauthen die Marktgefälle zu erheben und hiebei mit großer Rücksichtslosigkeit vorgehe so, daß allgemeiner Unwille hierüber im Publikum zu bemerken sei, er frage daher ob ihm dies erlaubt werde, und wenn nicht, möge es ihm sofort eingestellt werden. Dieser Antrag wird von den Herrn Gemeinderäthen Landsiedl u. Ploberger kräftig unterstützt, indem sie hinwei-

Gesammtheit von den Herrn Gemeinderäthen Ploberger und Peyerl unterstützt, und sodann einstimmig angenommen. Für die Deputation werden die Herrn Bürgermeistes Pointner und Gemeineterath Wickhoff und Gemeinderath Leopold Huber gewählt, auch welche Wahl, dieselben annehmen. 13. Hierauf interpellirt Herr Gemein- derath Peyrl den Vorsitzenden, daß am letzten Donnerstag als ersten Markttag sich der neue städt. Gefällspächter erlaubte, schon bei den Mauthen die Marktge- fälle zu erheben und hiebei mit großer Rücksichtslosigkeit vorgehe so, daß allgemeiner Unwille hier- über im Publikum zu bemerken sei, er frage daher ob ihm dies erlaubt werde, und wenn nicht, möge es ihm sofort eingestellt werden. Dieser Antrag wird von den Herrn Gemeinderäthen Landsiedl u. Ploberger kräftig unterstützt, indem sie hinwei-

sen, daß Steyr eine offene und nicht durch eine Linienmauth abgesperrte Stadt sei, daher die Einhebung der Marktgefälle nach wie vor gehandhabt werden möge. Der Vorsitzende erklärt hierauf, er habe allerdings dem Gefällpächter über sein Ansuchen gestattet, daß Markt er die Standgebühr schon bei der Mauth gegen Verabfolgung einer Marke ein- heben könne, es jedoch den Partheien frei stehe bei der Mauth oder am Stand zu zahlen. Klagen seien ihm ämtlich noch nicht zuge- kommen und werde er und das Amt wenn solche vorkommen den Partheien gewiß Recht verschaffen. Uibri- gens werde er diesbezüglich mit den Mauthpächter die weitere Verein- barung treffen. Herr Gemeinderath Peyrl, gibt sich damit zufrieden aeussert aber den Wunsch, man solle in den Zeitungen kundmachen, daß es den Partheien frei stehe, bei der Mauth oder am

sen, daß Steyr eine offene und nicht durch eine Linienmauth abgesperrte Stadt sei, daher die Einhebung der Marktgefälle nach wie vor gehandhabt werden möge. Der Vorsitzende erklärt hierauf, er habe allerdings dem Gefällpächter über sein Ansuchen gestattet, daß Markt er die Standgebühr schon bei der Mauth gegen Verabfolgung einer Marke einheben könne, es jedoch den Partheien frei stehe bei der Mauth oder am Stand zu zahlen. Klagen seien ihm ämtlich noch nicht zugekommen und werde er und das Amt wenn solche vorkommen den Partheien gewiß Recht verschaffen. Uibrigens werde er diesbezüglich mit den Mauthpächter die weitere Vereinbarung treffen. Herr Gemeinderath Peyrl, gibt sich damit zufrieden aeussert aber den Wunsch, man solle in den Zeitungen kundmachen, daß es den Partheien frei stehe, bei der Mauth oder am

Stand zu zahlen. 14. Zum Schluß theilt der Vorsitzende noch mit, daß der Stadtgemeinde 50 Karten a 20 xr zum Linzer Bauerntag zugesendet worden sind und zur Verfügung der Gemeinde Insassen stehen. Schluß der Sitzung 4 Uhr Nachmittags. Der Vorsitzende Georg Pointner Die Gemeinderäthe Johann Redl Franz Breslmayr Der Schriftführer Fritz Hähnel

Stand zu zahlen. 14. Zum Schluß theilt der Vorsitzende noch mit, daß der Stadtgemeinde 50 Karten a 20 xr zum Linzer Bauerntag zugesendet worden sind und zur Verfügung der Gemeinde Insassen stehen. Schluß der Sitzung 4 Uhr Nach- mittags. Der Vorsitzende Georg Pointner Die Gemeinderäthe Johann Redl Franz Breslmayr Der Schriftführer Fritz Hähnel

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