Ratsprotokoll vom 8. Oktober 1880

Raths=Protokoll der kk. landesfürstlichen Stadt Steyr vom 8. Oktober 1880 Datenaufbereitung Digitalarchiv Steyr

Protocoll über die XVIII. Sitzung des Ge- meinderates der Stadt Steyr am Freitag den 8. Oktober 1880. Gegenwärtig: Der Vorsitzende: Bürgermeister Georg Pointner Die Gemeinderäte: Franz Breslmayr Emil Göppl Ferdinand Gründler Josef Haller Josef Huber Leopold Huber Anton Jäger v. Waldau Karl Jager v. Waldau Jakob Kautsch Anton Mayr Josef Peyrl Franz Ploberger Johann Redl Franz Schachinger Wenzl Wenhart Schriftführer: Gemeinde-Sekretär Friedrich Hähnel Beginn der Sitzung 3 Uhr Nachmittag. Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung und konstatirt die Anwesenheit der zur Be- schlußfähigkeit erforder- lichen Anzal von Gemeinde- rats-Mitgliedern.

Protocoll über die XVIII. Sitzung des Gemeinderates der Stadt Steyr am Freitag den 8. Oktober 1880. Gegenwärtig: Der Vorsitzende: Bürgermeister Georg Pointner Die Gemeinderäte: Franz Breslmayr Emil Göppl Ferdinand Gründler Josef Haller Josef Huber Leopold Huber Anton Jäger v. Waldau Karl Jager v. Waldau Jakob Kautsch Anton Mayr Josef Peyrl Franz Ploberger Johann Redl Franz Schachinger Wenzl Wenhart Schriftführer: Gemeinde-Sekretär Friedrich Hähnel Beginn der Sitzung 3 Uhr Nachmittag. Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung und konstatirt die Anwesenheit der zur Beschlußfähigkeit erforderlichen Anzal von Gemeinderats-Mitgliedern.

Bevor zur Tages-Ordnung übergegangen, bringt der Vorsitzende folgende Zuschriften zur Verlesung: 1. Das Dankschreiben des Bürger-Corps-Commando in Steyr. „N. 193. Löblicher Gemeinderat der l.f. Stadt Steyr! Der ergebenst Gefertigte beehrt sich anmit in seinem eigenen sowie im Namen sämmtlicher Offiziere und des Corps-Ausschusses den löblichen Gemeinderat von Steyr für seine denselben bei Gelegenheit der 500 jährigen Jubelfeier des Bürgercorps Steyr bewiesenes Wohlwollen insbesondere auch für den zur FranzJosef-Stiftung gespendeten namhaften Betrag von Dreihundert Gulden den verbindlichsten aufrichtigen Dank auszusprechen mit der freundlichen Bitte dero Wolwollen dem Corps auch in Zukunft nicht zu entziehen. Der Corps-Commandant: Franz Bichler, Hauptmann.“ Zur angenehmen Kenntnis Z. 10308.

Bevor zur Tages-Ordnung übergegangen, bringt der Vorsitzende folgende Zu- schriften zur Verlesung: 1. Das Dankschreiben des Bür- ger-Corps-Commando in Steyr. „N. 193. Löblicher Ge- meinderat der l.f. Stadt Steyr! Der ergebenst Gefer- tigte beehrt sich anmit in seinem eigenen sowie im Namen sämmtlicher Offiziere und des Corps-Ausschusses den löblichen Gemeinderat von Steyr für seine denselben bei Gelegenheit der 500 jäh- rigen Jubelfeier des Bür- gercorps Steyr bewiesenes Wohlwollen insbesondere auch für den zur Franz- Josef-Stiftung gespendeten namhaften Betrag von Dreihundert Gulden den verbindlichsten auf- richtigen Dank auszu- sprechen mit der freund- lichen Bitte dero Wolwollen dem Corps auch in Zukunft nicht zu entziehen. Der Corps-Commandant: Franz Bichler, Hauptmann.“ Zur angenehmen Kenntnis Z. 10308.

2. Das Dankschreiben des kk Statthalterei-Conipisten Carl Binder: „Löblicher Gemeinderat der kk. l.f. Kreistadt Steyr. - Der löbliche Gemeinderat hat mich in seiner letzten Sitzung aus Anlaß mei- nes Scheidens von Steyr in einer so ehrenden Wei- se ausgezeichnet und einen schwachen Verdien- ste um die Gemeinde so munifizent aner- kannt, daß ich kaum die Worte finden kann hie- für dem löblichem Ge- meinderate gebührend zu begrüssen. Ich sage dem löblichen Gemeinderate für Sein Wolwollen und Seine Sympathi aus gan- zen Herzen den innigsten Dank und werde mich immer glücklich schätzen einer so ehrenwerten Versammlung gedient zu haben, die durch das Ver- trauen ihrer Mitbürger berufen, so würdig und gewissenhaft über das Wol einer so schönen und stets emporblühen- den Stadt beräth und beschließt. Möge mir es einmal vergönnt sein

2. Das Dankschreiben des kk Statthalterei-Conipisten Carl Binder: „Löblicher Gemeinderat der kk. l.f. Kreistadt Steyr. - Der löbliche Gemeinderat hat mich in seiner letzten Sitzung aus Anlaß meines Scheidens von Steyr in einer so ehrenden Weise ausgezeichnet und einen schwachen Verdienste um die Gemeinde so munifizent anerkannt, daß ich kaum die Worte finden kann hiefür dem löblichem Gemeinderate gebührend zu begrüssen. Ich sage dem löblichen Gemeinderate für Sein Wolwollen und Seine Sympathi aus ganzen Herzen den innigsten Dank und werde mich immer glücklich schätzen einer so ehrenwerten Versammlung gedient zu haben, die durch das Vertrauen ihrer Mitbürger berufen, so würdig und gewissenhaft über das Wol einer so schönen und stets emporblühenden Stadt beräth und beschließt. Möge mir es einmal vergönnt sein

dieser Stadt der ich so gerne meine Kräfte gewidmet hätte in irgend einer Weise nützlich sein zu können; möge sie geziert durch herrliche Reize der Natur und ausgezeichnet durch den Gewerbfleiß und echten Bürgersinn ihrer Bewohner blühen und gedeihen für und für; möge mir der löbliche Gemeinderat, möge mir die Bürgerschaft immer jene freundliche Gesinnungen bewahren, mit denen sie mich bisher beglückt haben. Mit diesem innigen Wunsche verbleibe ich dem löblichen Gemeinderate in vollster Hochachtung ergebener Carl Binder kk. Statth. Konzipist. Linz am 5. Oktober 1880.“ Zur angenehmen Kenntnis Z. 79. präs. 3. Den hohen kk StatthaltereiErlaß vom 30. September 1880 Z. 9542. „Z. 9542. An die löbliche GemeindeVorstehung in Steyr

dieser Stadt der ich so gerne meine Kräfte gewid- met hätte in irgend einer Weise nützlich sein zu können; möge sie geziert durch herrliche Reize der Natur und ausgezeichnet durch den Gewerbfleiß und echten Bürgersinn ihrer Bewoh- ner blühen und gedeihen für und für; möge mir der löbliche Gemein- derat, möge mir die Bürgerschaft immer jene freundliche Gesinnun- gen bewahren, mit denen sie mich bisher beglückt haben. Mit diesem innigen Wunsche verbleibe ich dem löblichen Gemeinderate in vollster Hochachtung ergebener Carl Binder kk. Statth. Konzipist. Linz am 5. Oktober 1880.“ Zur angenehmen Kenntnis Z. 79. präs. 3. Den hohen kk Statthalterei- Erlaß vom 30. September 1880 Z. 9542. „Z. 9542. An die löbliche Gemeinde- Vorstehung in Steyr

Laut Mittheilung des kk General Commandos Wien vom 30. August l.J. Z. 13976 hat das kk Reichskriegs- ministerium mit Erlaß vom 12. August l.J. Z. 2789 bekannt gegeben, daß es vorbehaltlich der noch zu erbittenden Alh. Entscheidung, den vom General-Commando ge- stellten Antrage wornach Steyr statt Linz als Jäger Bataillons-Dislo- cation designirt wurde vollkommen einverstan- den ist, vorausgesetzt, daß dortselbst geeignete Übungsplätze zu er- halten sein werden. Der Zeitpunkt jedoch wann diese Station tatsächlich wird belegt werden kann von Seite des kk Reichs-Kriegs-Ministeriums erst dann näher bezeichnet werden, wenn über die Rückverlegung des temporär in Tirol ab- wesenden Linien- Infanterie-Regiments N. 59 und des Feldjäger- Bataillons N. 15 be- stimmtere Anhalts-Punkte gewonnen werden können.

Laut Mittheilung des kk General Commandos Wien vom 30. August l.J. Z. 13976 hat das kk Reichskriegsministerium mit Erlaß vom 12. August l.J. Z. 2789 bekannt gegeben, daß es vorbehaltlich der noch zu erbittenden Alh. Entscheidung, den vom General-Commando gestellten Antrage wornach Steyr statt Linz als Jäger Bataillons-Dislocation designirt wurde vollkommen einverstanden ist, vorausgesetzt, daß dortselbst geeignete Übungsplätze zu erhalten sein werden. Der Zeitpunkt jedoch wann diese Station tatsächlich wird belegt werden kann von Seite des kk Reichs-Kriegs-Ministeriums erst dann näher bezeichnet werden, wenn über die Rückverlegung des temporär in Tirol abwesenden LinienInfanterie-Regiments N. 59 und des FeldjägerBataillons N. 15 bestimmtere Anhalts-Punkte gewonnen werden können.

Trotzdem können aber zufolge des eingangs zitirten Erlasses schon dermalen jene Vorerhebungen betreffs des Kasernenbaus gepflogen werden die es seinerzeit möglich machen mit dem Bau ohne weitläufige Verhandlungen beginnen zu können. Hievon setze ich die Gemeinde-Vorstehung mit der Einladung in Kenntnis eine die dießfalls geeigneten Anträge behufs weiterer Verhandlung im Sinne des § 5 und ad 5 des Einquatirungsgesetzes sammt Durchführungs-Verordnung zu erstatten. Linz am 30. September 1880. Der kk Statthalter. Pino.“ Anschließend theilt der Vorsitzende mit, daß von ihm nach perin Gemeinschaft mit Herrn Gemeinderat Franz Wickhoff sönlich in Wien beim hohen kk Kriegsministerium eingeholte Information die Gemeinde die Kosten des etwaigen Kasernenbaus allein zu bestreiten haben werde. Hierüber wird diese Angelegenheit der Finanz-Section mit der Weisung zugemittelt,

Trotzdem können aber zufolge des eingangs zitirten Erlasses schon der- malen jene Vorerhebun- gen betreffs des Kasernen- baus gepflogen werden die es seinerzeit möglich machen mit dem Bau ohne weitläufige Ver- handlungen beginnen zu können. Hievon setze ich die Gemeinde-Vorste- hung mit der Einladung in Kenntnis eine die dießfalls geeigneten Anträge behufs weiterer Verhandlung im Sinne des § 5 und ad 5 des Ein- quatirungsgesetzes sammt Durchführungs-Verord- nung zu erstatten. Linz am 30. September 1880. Der kk Statthalter. Pino.“ Anschließend theilt der Vor- sitzende mit, daß von ihm nach per- in Gemeinschaft mit Herrn Gemeinderat Franz Wickhoff sönlich in Wien beim hohen kk Kriegsministe- rium eingeholte Infor- mation die Gemeinde die Kosten des etwaigen Kasernenbaus allein zu bestreiten haben werde. Hierüber wird diese Angelegenheit der Finanz-Section mit der Weisung zugemittelt,

vorzuberathen, ob unter diesen Verhältnissen und nachdem keinerlei zu einem eventuellen Umbau taugliches Object gefunden worden den Neu- bau einer Kaserne einzuraten sei bezie- hungsweise die Einho- lung eines Kostenvoran- schlages zu veranlassen. Z. 10302. Hierauf wird zur Tages- Ordnung übergegangen. Tagesordnung. 1. Eingabe des städt Polizei- Commissariates um Con- stituirung der Bemessungs- Commission zur Klassifica- tion der Militärtaxpflich- tigen. 2. Schreiben des Herrn Franz Tomitz betreffend die Widmung zweier Bücher zur Erinnerung an die 500 jährige Bestandesfeier des uniformirt bewaffne- ten Bürgercorps in Steyr. 3. Recurs des Josef Haider wegen verweigert Er- höhung seiner Unterstützung 4. Gesuch des Herrn Carl Edlbauer um Verleihung des Bür- gerrechtes.

vorzuberathen, ob unter diesen Verhältnissen und nachdem keinerlei zu einem eventuellen Umbau taugliches Object gefunden worden den Neubau einer Kaserne einzuraten sei beziehungsweise die Einholung eines Kostenvoranschlages zu veranlassen. Z. 10302. Hierauf wird zur TagesOrdnung übergegangen. Tagesordnung. 1. Eingabe des städt PolizeiCommissariates um Constituirung der BemessungsCommission zur Klassification der Militärtaxpflichtigen. 2. Schreiben des Herrn Franz Tomitz betreffend die Widmung zweier Bücher zur Erinnerung an die 500 jährige Bestandesfeier des uniformirt bewaffneten Bürgercorps in Steyr. 3. Recurs des Josef Haider wegen verweigert Erhöhung seiner Unterstützung 4. Gesuch des Herrn Carl Edlbauer um Verleihung des Bürgerrechtes.

II. Section 5. Casseamtsbericht über die Cassegebahrung im Monat August 1880. III. Section 6. Bauamtsbericht wegen Einrichtung der früheren Sekretärs-Wohnung zu Amtskanzleien. 7. Bauamtsbericht in Betreff Herstellung der Lehrerwohnung im Exjesuitengebäude. 8. Bauamtsbericht über den Materialbedarf pro 1881. 9. Bauamtsbericht mit Kostenzusammenstellung für die erfolgte Neuherstellung der Wasserleitung vom Hause No. 97 Sierningerstrasse bis zum Exjesuitengebäude. 10. Gesuch des Herrn Anton Plochberger um Gestatttung zur Legung eiserner Röhren in der Prevenhubergasse. IV. Section 11. Beschlußfassung in Betreff des Fortbestehens der Wärmestube.

II. Section 5. Casseamtsbericht über die Cassegebahrung im Monat August 1880. III. Section 6. Bauamtsbericht wegen Ein- richtung der früheren Sekretärs-Wohnung zu Amtskanzleien. 7. Bauamtsbericht in Betreff Herstellung der Lehrerwoh- nung im Exjesuitenge- bäude. 8. Bauamtsbericht über den Materialbedarf pro 1881. 9. Bauamtsbericht mit Ko- stenzusammenstellung für die erfolgte Neuher- stellung der Wasserlei- tung vom Hause No. 97 Sierningerstrasse bis zum Exjesuitengebäude. 10. Gesuch des Herrn Anton Plochberger um Gestatt- tung zur Legung eiser- ner Röhren in der Prevenhubergasse. IV. Section 11. Beschlußfassung in Betreff des Fortbestehens der Wärmestube.

12. Fortsetzung der Beratung wegen Erbauung eines neuen Armenhauses. In der I. Section: Ad I. Obmann Herr GR. Anton Jäger v. Waldau verliest ad I folgen- den Sections-Antrag: „In die Bemessungs-Commis- sion zur Classification der Militärtax-Pflichtigen seien die Herrn Leopold Huber und Jacob Kautsch aus dem Gemeinderate zu entsenden.“ Wird einstimmig ange- nommen und erklären die obgenannten Herren diese Function überneh- men zu wollen. Z. 10009. Ad. II. Die Zuschrift des Herr Franz Tomitz „Löblicher Ge- meindernt von Stadt Steyr! Gefertigter erlaubt sich heute 2 Bücher und zwar die Unterschriften der Theilnehmer am Feste vom 22. August 1881 und die fotografischen Bilder der Gruppen vom histori- schen Festzuge enthaltend zur Erinnerung an die

12. Fortsetzung der Beratung wegen Erbauung eines neuen Armenhauses. In der I. Section: Ad I. Obmann Herr GR. Anton Jäger v. Waldau verliest ad I folgenden Sections-Antrag: „In die Bemessungs-Commission zur Classification der Militärtax-Pflichtigen seien die Herrn Leopold Huber und Jacob Kautsch aus dem Gemeinderate zu entsenden.“ Wird einstimmig angenommen und erklären die obgenannten Herren diese Function übernehmen zu wollen. Z. 10009. Ad. II. Die Zuschrift des Herr Franz Tomitz „Löblicher Gemeindernt von Stadt Steyr! Gefertigter erlaubt sich heute 2 Bücher und zwar die Unterschriften der Theilnehmer am Feste vom 22. August 1881 und die fotografischen Bilder der Gruppen vom historischen Festzuge enthaltend zur Erinnerung an die

denkwürdige Feier des 500 jährigen Bestandes des bewaffneten umiform. Bürger-Corps in Steyr zu überreichen und bittet dieselben als ein Geschenk welches Gefertigter, als stets getreuer Sohn seiner theuren Vaterstadt darbringt, gütigst annehmen zu wollen. Bei dieser Gelegenheit kann es Gefertigter nicht unterlassen einem sehr geerten Gemeinderate der Stadt Steyr nochmals seinen tiefgefülten Dank für die so ehrende Auszeichnung welche demselben durch Verleihung des Ehrenbürgerrechtes zu Theil werden ließ zu wiederholen und beizufügen, daß der selbe stets jederzeit bereit ist nach besten Kräften auch in Hinkunft sein Schärflein dort wo es not thut seiner lieben Vaterstadt zu weihen. Sollte es einem löblichen Gemeinderate angenehm sein diese verschiedenen Erinnerungszeichen, welche anläßlich des Doppelfestes vom August l.J. nunmehr

denkwürdige Feier des 500 jährigen Bestandes des be- waffneten umiform. Bür- ger-Corps in Steyr zu über- reichen und bittet die- selben als ein Geschenk welches Gefertigter, als stets getreuer Sohn seiner theuren Vaterstadt dar- bringt, gütigst annehmen zu wollen. Bei dieser Gelegenheit kann es Ge- fertigter nicht unterlassen einem sehr geerten Ge- meinderate der Stadt Steyr nochmals seinen tiefge- fülten Dank für die so ehrende Auszeichnung welche demselben durch Verleihung des Ehrenbür- gerrechtes zu Theil werden ließ zu wiederholen und beizufügen, daß der selbe stets jederzeit bereit ist nach besten Kräften auch in Hin- kunft sein Schärflein dort wo es not thut sei- ner lieben Vaterstadt zu weihen. Sollte es ei- nem löblichen Gemein- derate angenehm sein diese verschiedenen Erin- nerungszeichen, welche anläßlich des Doppelfestes vom August l.J. nunmehr

vorliegen, sowie auch ältere bereits im Besitze der Gemeinde befindlichen Denkwürdigkeiten zu ordnen und even- tuell diese Gegenstände einer Besichtigun g sei- tens der Bewohner Steyrs zugänglich zu machen, so bietet Gefertigter hiezu seine Mitthilfe an, im Falle hierauf re- flectirt werden sollte. Hochachtungsvoll zeichnet Franz Tomitz Steyr am 1. Oktober 1880. Der diesbezüglichen Sections- Antrag: „Die Section stellt den Antrag es sei dem Herrn Franz Tomitz für diese Spende der Dank des Gemeinderates zu votiren, diese beiden Bücher wären im Archive zu hinterlegen und seine Bereitwilligkeit zur Mitthilfe der Ordnung des Archives zur ange- nehmen Kenntnis zu nehmen.“ Wird einstimmig ange- nommen und beschlossen an Herrn Franz Tomitz ein Dankschreiben

vorliegen, sowie auch ältere bereits im Besitze der Gemeinde befindlichen Denkwürdigkeiten zu ordnen und eventuell diese Gegenstände einer Besichtigun g seitens der Bewohner Steyrs zugänglich zu machen, so bietet Gefertigter hiezu seine Mitthilfe an, im Falle hierauf reflectirt werden sollte. Hochachtungsvoll zeichnet Franz Tomitz Steyr am 1. Oktober 1880. Der diesbezüglichen SectionsAntrag: „Die Section stellt den Antrag es sei dem Herrn Franz Tomitz für diese Spende der Dank des Gemeinderates zu votiren, diese beiden Bücher wären im Archive zu hinterlegen und seine Bereitwilligkeit zur Mitthilfe der Ordnung des Archives zur angenehmen Kenntnis zu nehmen.“ Wird einstimmig angenommen und beschlossen an Herrn Franz Tomitz ein Dankschreiben

ausfertigen zu lassen. Z 10297. Ad III. Die eingebrachte Rekursschrift des Johann Haider wegen verweigerter Erhöhung seines Armengeldes mit monatlich 1 fl: „Löbliche städt. Armen-Commission Steyr! Laut des angeschlossenem Bescheides ddo 7. d.Mts. Z. 9225 bin ich mit meinem Ansuchen um Erhöhung meiner Unterstützung abgewiesen worden. Die löbliche Armen-Commission mag vielleicht zu diesem Bescheide dadurch bestimmt worden sein, daß ich mir durch Strassenarbeit noch manches verdiene. Ich bin jedoch einige 70 Jahre alt und derart entkräftet, daß ich nur mit größter Kraftanstrengung eine Arbeit verrichten kann. Da auch mein Weib bereits 82 Jahre alt und schon durch 26 Jahre ganz erwerbsunfähig und stets bettliegerig ist, so dürfte es zur Genüge einleichtend sein, daß ich von meinem Lohne und dem Armengelde nicht alle Bedürfnisse

ausfertigen zu lassen. Z 10297. Ad III. Die eingebrachte Rekurs- schrift des Johann Haider wegen verweigerter Erhöhung seines Armengeldes mit monatlich 1 fl: „Löbliche städt. Armen-Commission Steyr! Laut des angeschlossenem Bescheides ddo 7. d.Mts. Z. 9225 bin ich mit meinem An- suchen um Erhöhung mei- ner Unterstützung abge- wiesen worden. Die löbliche Armen-Commission mag vielleicht zu diesem Beschei- de dadurch bestimmt wor- den sein, daß ich mir durch Strassenarbeit noch manches verdiene. Ich bin jedoch einige 70 Jahre alt und derart entkräftet, daß ich nur mit größter Kraft- anstrengung eine Arbeit verrichten kann. Da auch mein Weib bereits 82 Jahre alt und schon durch 26 Jahre ganz erwerbsun- fähig und stets bettliegerig ist, so dürfte es zur Ge- nüge einleichtend sein, daß ich von meinem Lohne und dem Armen- gelde nicht alle Bedürfnisse

bestreiten kann da ich für 3 Personen zu sorgen die Lebensmittel-, Quartier- und Holzpreiße aber auf einer enormen Höhe stehen. Ich würde mit der Bitte um Erhöhung meiner Unterstützung an die löbliche Armen-Commission nicht herangetreten sein, wenn mein Sohn Urban noch wie früher in den Wald gehen und uns wenig- stens das nöthige Brenn- holz herbeischaffen könnte. Leider ist dieser in Folge der langen anhaltenden Krankheit meines Weibes durch die vielen schlaflosen Nächte nun in eine an völligen Irrsin gränzende Verstimmung und Unthä- tigkeit verfallen und derzeit beinahe ganz arbeits- unfähig. Ich erlaube mir daher die Bitte diese meine Vorstellung dem löblichen Gemeinderate zu unterbreiten, welcher hiemit ehrerbietigst gebeten wird mein An- suchen um Erhöhung mei- ner Unterstützung auf- recht zu erledigen. Steyr, 22. September 1880. Josef Haider.“

bestreiten kann da ich für 3 Personen zu sorgen die Lebensmittel-, Quartierund Holzpreiße aber auf einer enormen Höhe stehen. Ich würde mit der Bitte um Erhöhung meiner Unterstützung an die löbliche Armen-Commission nicht herangetreten sein, wenn mein Sohn Urban noch wie früher in den Wald gehen und uns wenigstens das nöthige Brennholz herbeischaffen könnte. Leider ist dieser in Folge der langen anhaltenden Krankheit meines Weibes durch die vielen schlaflosen Nächte nun in eine an völligen Irrsin gränzende Verstimmung und Unthätigkeit verfallen und derzeit beinahe ganz arbeitsunfähig. Ich erlaube mir daher die Bitte diese meine Vorstellung dem löblichen Gemeinderate zu unterbreiten, welcher hiemit ehrerbietigst gebeten wird mein Ansuchen um Erhöhung meiner Unterstützung aufrecht zu erledigen. Steyr, 22. September 1880. Josef Haider.“

Der diesbezügliche SectionsAntrag: „Der Beschluß der städt. Armen-Commission ist aufrecht zu erhalten,“ wird in Erwägung, daß Johann Haider sich als Strassenkehrer täglich 80 xr verdient und seine Frau bereits das höchste Armengeld mit 5 fl per Monat bezieht mit allen gegen 2 Stimmen angenommen. Z. 9480. Der IV. Punkt der TagesOrdnung wird mit einstimmigen Beschluß für ein spätere Sitzung vertagt. II. Sektion Ad. Punkt V. Der Obmann Herr GR. Leopold Huber verliest den Casseamtsbericht pro 1880. „Resultat der Gebahrung bei der Städt-Casse in Steyr im Monate August 1880. Einnahmen im Monate August. 10733 fl 14 xr hiezu den am 31. Juli 1880 verbliebenen baren Cassarest mit 14503 fl 67 1/2 xr daher Einnahmen Summe um August 1880 25236 fl 81 1/2 xr

Der diesbezügliche Sections- Antrag: „Der Beschluß der städt. Armen-Commis- sion ist aufrecht zu erhal- ten,“ wird in Erwägung, daß Johann Haider sich als Strassenkehrer täglich 80 xr verdient und seine Frau bereits das höchste Armengeld mit 5 fl per Monat bezieht mit allen gegen 2 Stimmen angenommen. Z. 9480. Der IV. Punkt der Tages- Ordnung wird mit ein- stimmigen Beschluß für ein spätere Sitzung ver- tagt. II. Sektion Ad. Punkt V. Der Obmann Herr GR. Leopold Huber verliest den Casseamtsbericht pro 1880. „Resultat der Gebahrung bei der Städt-Casse in Steyr im Monate August 1880. Einnahmen im Monate August. 10733 fl 14 xr hiezu den am 31. Juli 1880 verbliebenen baren Cassarest mit 14503 fl 67 1/2 xr daher Einnahmen Summe um August 1880 25236 fl 81 1/2 xr

Hievon abgezogen die im Monate August bestrit- tenen Auslagen per 13016 fl 10 1/2 xr verbleibt für den Monat September 1886 ein baarer Casserest von 12220 fl 71 xr wovon 2911 fl 71 xr noch in der Sparkasse eingelegt sind. Wenn den obigen Einnah- men im Monate Au- gust per 10733 fl 14 xr die seit Beginn dieses Jahres bis zu Ende des Monates Juli 1880 statt- gefundenen Empfänge zugeschlagen werden mit 97829 fl 51 1/2 xr so erscheint dann bis Ende August 1880 ein Gesammt-Empfang von 108562 fl 65 1/2 xr und wenn den im Mo- nate August 1880 be- strittenen obigem Ausgaben per 13016 fl 10 1/2 xr die gesammten Ausgaben seit dem Jahresbegint bis Ende Juli 1880 zuge- zält werden mit 83325 fl 84 xr so zeigt sich dann bis zum Ende August 1880 eine Ausgaben Gesammt- Summe vom 96341 fl 94 1/2 xr Städt. Casse-Amt Steyr am 31. August 1880. Willner. Cassen-Director, Paarfusser, Controlor.“

Hievon abgezogen die im Monate August bestrittenen Auslagen per 13016 fl 10 1/2 xr verbleibt für den Monat September 1886 ein baarer Casserest von 12220 fl 71 xr wovon 2911 fl 71 xr noch in der Sparkasse eingelegt sind. Wenn den obigen Einnahmen im Monate Au- gust per 10733 fl 14 xr die seit Beginn dieses Jahres bis zu Ende des Monates Juli 1880 stattgefundenen Empfänge zugeschlagen werden mit 97829 fl 51 1/2 xr so erscheint dann bis Ende August 1880 ein Gesammt-Empfang von 108562 fl 65 1/2 xr und wenn den im Monate August 1880 bestrittenen obigem Ausgaben per 13016 fl 10 1/2 xr die gesammten Ausgaben seit dem Jahresbegint bis Ende Juli 1880 zuge- zält werden mit 83325 fl 84 xr so zeigt sich dann bis zum Ende August 1880 eine Ausgaben Gesammt- Summe vom 96341 fl 94 1/2 xr Städt. Casse-Amt Steyr am 31. August 1880. Willner. Cassen-Director, Paarfusser, Controlor.“

Wird einstimmig genehmigend zur Kenntnis genommen. Z 10051. III. Section Ad VI. Der Obmann Herr G.R. Josef Huber verliest den Bericht des städtischen Bauamtes betreffend die Einrichtung der früheren Sekretärs-Wohnung zu Amtslokalitäten. „Z. 745 BA. Löblicher Gemeinderat! Im Vollzuge des Auftrages von Seite des Herrn Bürgermeisters wird beigeschlossen, ein Plan für die Eintheilung der Amtslocalitäten in der gewesenen Wohnung des Gemeinde Sekretärs im II. Stock eingereicht, wodurch nicht nur den bestehenden Uibelständen in Bezug auf die Lage derselben abgeholfen werden könnte, sondern auch ein Locale zur Abhaltung der Sitzugen der Armen-Commission, Versammlungen, Wahlen etc. für welche der neu renovirte Rathsaal nicht gebraucht werden sollte, aus dem bisherigen Expedit

Wird einstimmig genehmi- gend zur Kenntnis ge- nommen. Z 10051. III. Section Ad VI. Der Obmann Herr G.R. Josef Huber verliest den Bericht des städtischen Bauamtes betreffend die Einrichtung der früheren Sekretärs-Wohnung zu Amtslokalitäten. „Z. 745 BA. Löblicher Gemeinde- rat! Im Vollzuge des Auf- trages von Seite des Herrn Bürgermeisters wird bei- geschlossen, ein Plan für die Eintheilung der Amts- localitäten in der gewe- senen Wohnung des Ge- meinde Sekretärs im II. Stock eingereicht, wodurch nicht nur den bestehenden Uibelständen in Bezug auf die Lage derselben abgeholfen werden könnte, sondern auch ein Locale zur Abhaltung der Sitzu- gen der Armen-Commission, Versammlungen, Wahlen etc. für welche der neu reno- virte Rathsaal nicht ge- braucht werden sollte, aus dem bisherigen Expedit

geschaffen würde. Die Adaptirungskosten der obigen Wohnung zu dem angeführten Zwicke und nach dem Plane vom 30. September 1880 würden sich belaufen wie folgt: 1. Umsetzen der Mauer sammt Thür in den zukünf- tigen Bureau des Kanz- lei-Directors fl 11.34 2. Umsetzen der Kachel- ofens und Beistellung einer Rauchröhre dasselbst 12.00 3. Beistellung eines Ofens fürs Amtsdiener Zimmer sammt Abtragung des be- stehenden Sparherdes 60.00 4. Versetzen einer Thür in der Wand aus dem Amtsdiener Zimmer in die Actenkammer 6.00 5. Für Weissen und Färbeln der Amtslocalitäten und diverse kleine Repa- raturen 20.66 Summe für die Adaptirungs Arbeiten fl 111.00 6. Für Gaseinleitung laut beiliegendem Kostenvoranschlag der Gasdirektion circa fl 300.00 doch dürften sich die Gaseinrichtungskosten in der Ausführung bedeutend

geschaffen würde. Die Adaptirungskosten der obigen Wohnung zu dem angeführten Zwicke und nach dem Plane vom 30. September 1880 würden sich belaufen wie folgt: 1. Umsetzen der Mauer sammt Thür in den zukünftigen Bureau des Kanzlei-Directors fl 11.34 2. Umsetzen der Kachelofens und Beistellung einer Rauchröhre dasselbst 12.00 3. Beistellung eines Ofens fürs Amtsdiener Zimmer sammt Abtragung des bestehenden Sparherdes 60.00 4. Versetzen einer Thür in der Wand aus dem Amtsdiener Zimmer in die Actenkammer 6.00 5. Für Weissen und Färbeln der Amtslocalitäten und diverse kleine Reparaturen 20.66 Summe für die Adaptirungs Arbeiten fl 111.00 6. Für Gaseinleitung laut beiliegendem Kostenvoranschlag der Gasdirektion circa fl 300.00 doch dürften sich die Gaseinrichtungskosten in der Ausführung bedeutend

geringer stellen. Gesammt Summe fl 411.00. Städt. Bauamt Steyr, am 4. Oktober 1880. Bogacki. Der Sections-Antrag: „Die Section beantragt die Einrichtung der SekretärsWohnung zu Amtslokalen nachdem vom städt. Bauamte vorliegenden Plane ung Costenberechnung im Betrage von circa 411 fl zu genehmigen und dem städt. Baumte im Regiewege zur Ausführung zu übertragen“, wird einstimmig angenommen und dem Herrn Bürgermeister überlassen wegen etwa möglicher Herabminderung der Gaseinrichtungskosten den noch ausstehenden detaillirten Voranschlag vor definitiven Abschluß genau zu prüfen. Z. 10362. Ad Punkt VIII. Die Trockenlegung der Lehrerwohnung im Exjesuitengebäude betreffend wird der Sections-Antrag dortselbst einen Canalbau, welche mit

geringer stellen. Gesammt Summe fl 411.00. Städt. Bauamt Steyr, am 4. Oktober 1880. Bogacki. Der Sections-Antrag: „Die Section beantragt die Ein- richtung der Sekretärs- Wohnung zu Amtslokalen nachdem vom städt. Bau- amte vorliegenden Plane ung Costenberechnung im Betrage von circa 411 fl zu geneh- migen und dem städt. Baumte im Regiewege zur Ausführung zu über- tragen“, wird einstimmig angenommen und dem Herrn Bürgermeister überlassen wegen etwa möglicher Herabminderung der Gaseinrichtungskosten den noch ausstehenden de- taillirten Voranschlag vor definitiven Abschluß genau zu prüfen. Z. 10362. Ad Punkt VIII. Die Trockenlegung der Lehrerwohnung im Exjesui- tengebäude betreffend wird der Sections-Antrag dortselbst einen Canalbau, welche mit

65 fl veranschlagt ist nach dem Plane des städt. Baumtes im Regie-Wege ausführen zu lassen, im Falle als bei der nochmals vorzunehmen- den ämtlichen Erhebung keine billigere Art der Trockenlegung für mög- lich befunden werde, ein- stimmig genehmigt. Ad Punkt VIII. Wird von der Sektion die Offertausschrei- bung des städt. Material- bedarfes für des Jahr 1881 im Gesammtkostenbetrage von 2981 fl 10 xr nach den städt. Bauamtsvorlagen im kurzen Wege beantragt. Einstimmig angenommen Z. 10334. Ad Punkt IX. Kommt folgender städt. Baumtsbericht zur Verlesung: „B.A. Z. 738. Löbliche Gemeinde Vorste- hung! Nachdem die Wasserleitung zum Jesuitengebäude in sich vollendet ist und die sämmtlichen Rechnun- gen bereits eingelau- fen und begliechen sind, beehre ich mich im Nach-

65 fl veranschlagt ist nach dem Plane des städt. Baumtes im Regie-Wege ausführen zu lassen, im Falle als bei der nochmals vorzunehmenden ämtlichen Erhebung keine billigere Art der Trockenlegung für möglich befunden werde, einstimmig genehmigt. Ad Punkt VIII. Wird von der Sektion die Offertausschreibung des städt. Materialbedarfes für des Jahr 1881 im Gesammtkostenbetrage von 2981 fl 10 xr nach den städt. Bauamtsvorlagen im kurzen Wege beantragt. Einstimmig angenommen Z. 10334. Ad Punkt IX. Kommt folgender städt. Baumtsbericht zur Verlesung: „B.A. Z. 738. Löbliche Gemeinde Vorstehung! Nachdem die Wasserleitung zum Jesuitengebäude in sich vollendet ist und die sämmtlichen Rechnungen bereits eingelaufen und begliechen sind, beehre ich mich im Nach-

stehenden die Wasserergebnisse und die Kosten der Neuherstellung im Ganzen und vertheilt auf die einzelnen Nutznießer bekannt zu geben. Nach der am 6. l.Mts. erfolgten en Wassermessung ergeben sich folgende Resultate. 1. Chemisches Laboratorium im Exjesuitengebäude pro Stunde 309 L 2. Öffentl Brunnen am Michaeler Platz pro Stunde 850 L 3. Im Vorstadtpfarrhof 340 L 4 Bei Herrn Gottlieb Bruckschweiger Haus N. 12 in der Kirchengasse pro Stunde 1101 L Summe 2600 L Hiezu der Brunnen beim Hause N. 97 in der Siermingerstrasse pro Stunde 649 L Gesammt Summe 3249 L Die am 6. November 1879 vorgenommene Wassermessung ergab bei den Brunnen sub Post 1 bis 4 einen Wasserzufluß von 1312.6 Liter pro Stunde es ist daher seit der Neuherstellung der Leitung der Wasserzufluß beinahe auf das Doppelte gestiegen. Die bisherigen Nutznießer

stehenden die Wasserergeb- nisse und die Kosten der Neuherstellung im Gan- zen und vertheilt auf die einzelnen Nutznießer bekannt zu geben. Nach der am 6. l.Mts. erfolg- ten en Wassermessung erge- ben sich folgende Resultate. 1. Chemisches Laboratorium im Exjesuitengebäude pro Stunde 309 L 2. Öffentl Brunnen am Michaeler Platz pro Stunde 850 L 3. Im Vorstadtpfarrhof 340 L 4 Bei Herrn Gottlieb Bruck- schweiger Haus N. 12 in der Kirchengasse pro Stunde 1101 L Summe 2600 L Hiezu der Brunnen beim Hause N. 97 in der Sier- mingerstrasse pro Stunde 649 L Gesammt Summe 3249 L Die am 6. November 1879 vor- genommene Wassermessung ergab bei den Brunnen sub Post 1 bis 4 einen Wasserzufluß von 1312.6 Liter pro Stunde es ist daher seit der Neuherstel- lung der Leitung der Wasserzufluß beinahe auf das Doppelte gestiegen. Die bisherigen Nutznießer

und der Herr Vizebürgermei- ster Gustav Gschaider gaben bezüglich des Wasserbedarfes folgende Äusserung ab: Der Herr Vorstadtpfarrer er- klärte sich mit dem zuge- messenen Wasserbezuge von 340 Liter pro Stunde einverstanden und der Herr Gottlieb Bruckectwei- ger stellt das Ansuchen um die Zutheilungen eines Wasser-Quantums von 866 Liter pro Stunde d.i. 1/3 von Gesammtwasser Zufluße per 2600 Liter pro Stunde. Nachdem Herrn Gottlieb Bruckschweiger anstatt 1101 Liter pro Stunde nur 866 Liter beansprucht, so könnte der Überschuß von 235 Li- ter ergänzt auf 340 Liter pro Stunde durch Ver- minderung des Wasser- flusses beim öffent- lichen Brunnen am Michaeler-Platz um 105 Liter dem Herrn Vize- bürgermeister Gustav Gschaider überlassen werden, womit sich der- selbe einterstanden erklärt und die auf ihn entfallenden Kosten

und der Herr Vizebürgermeister Gustav Gschaider gaben bezüglich des Wasserbedarfes folgende Äusserung ab: Der Herr Vorstadtpfarrer erklärte sich mit dem zugemessenen Wasserbezuge von 340 Liter pro Stunde einverstanden und der Herr Gottlieb Bruckectweiger stellt das Ansuchen um die Zutheilungen eines Wasser-Quantums von 866 Liter pro Stunde d.i. 1/3 von Gesammtwasser Zufluße per 2600 Liter pro Stunde. Nachdem Herrn Gottlieb Bruckschweiger anstatt 1101 Liter pro Stunde nur 866 Liter beansprucht, so könnte der Überschuß von 235 Liter ergänzt auf 340 Liter pro Stunde durch Verminderung des Wasserflusses beim öffentlichen Brunnen am Michaeler-Platz um 105 Liter dem Herrn Vizebürgermeister Gustav Gschaider überlassen werden, womit sich derselbe einterstanden erklärt und die auf ihn entfallenden Kosten

zu begleichen bereit ist. Der Wasserconsum würde daher folgender sein: Stadtgemeinde beim öffentlichen Brunnen am Michaeler-Platz und im Chemischen Laboratorium 1054 Liter Gottlieb Bruckschwaiger 866 Vizebürgermeister Gustav Gschaider 340 Vorstadtpfarrhof 340 Summa 2600 Liter Diesem Wasserbezuge entsprechen würden sich die für die Neuherstellung der Wasserleitung aufgelaufenen Kosten wie folgt vertheilen: A. Von den Gesammtkosten per 2694 fl 38 xr laut beiliegendem Ausweis für die Neuherstellung der Wasserleitung von der Brunnerstube beim Hause Nro. 97 in der Sierningerstrasse bis zum Hause N. 12 in der Kirchengesse entfällt. Auf die Stadtgemeinde fl 1092.24 dem Herr Gottlieb Bruckschwaiger 897.42 den Herrn Vizebürgermeister Gustav Gschaider 352 fl 33 1/2

zu begleichen bereit ist. Der Wasserconsum würde daher folgender sein: Stadtgemeinde beim öffentlichen Brunnen am Michaeler-Platz und im Chemischen Laborato- rium 1054 Liter Gottlieb Bruckschwai- ger 866 Vizebürgermeister Gustav Gschaider 340 Vorstadtpfarrhof 340 Summa 2600 Liter Diesem Wasserbezuge ent- sprechen würden sich die für die Neuherstellung der Wasserleitung aufge- laufenen Kosten wie folgt vertheilen: A. Von den Gesammtkosten per 2694 fl 38 xr laut beiliegendem Ausweis für die Neuher- stellung der Wasserleitung von der Brunnerstube beim Hause Nro. 97 in der Sierningerstrasse bis zum Hause N. 12 in der Kirchen- gesse entfällt. Auf die Stadtgemeinde fl 1092.24 dem Herr Gottlieb Bruckschwaiger 897.42 den Herrn Vizebür- germeister Gustav Gschaider 352 fl 33 1/2

Herrn Vorstadtpfarrer Dürnberger 352 fl 33 1/2 Bei der Annahme, daß die für die Herrn Bruckschwei- ger, Vorstadtpfarrer und Vizebürgermeister Gu- stav Gschaider von Seite der Stadtgemeinde aus- gelegte Betrag von 1602 fl 09 xr binnen 20 Jahren bei 5 % Verzinsung amortisirt werden soll, würden die jährlich am Schlusse eine jeden Jahres an die Stadt- gemeinde zu leistenden Abschlagszalungen 128 fl 55 xr betragen und im Ver- hältnisse des Wasserbezu- ges auf Herr Gottlieb Bruckschweiger fl 72.01 auf Herrn Vizebürger meister Gustav Gschaider 28.27 und Vorstadtpfarrer 28.27 Zusammen 128.55 entfallen. Von den Kosten per 948 fl für die Neuherstel- lung der Wasserleitung vom Hause N. 12 in der Kirchen- gasse bis zum Exjesuiten- gebäude Nro. 6 Micha- eler-Platz entfällt auf die Strecke vom Hause No. 12 in der Kirchengasse bis zur Abzweigung zum

Herrn Vorstadtpfarrer Dürnberger 352 fl 33 1/2 Bei der Annahme, daß die für die Herrn Bruckschweiger, Vorstadtpfarrer und Vizebürgermeister Gustav Gschaider von Seite der Stadtgemeinde ausgelegte Betrag von 1602 fl 09 xr binnen 20 Jahren bei 5 % Verzinsung amortisirt werden soll, würden die jährlich am Schlusse eine jeden Jahres an die Stadtgemeinde zu leistenden Abschlagszalungen 128 fl 55 xr betragen und im Verhältnisse des Wasserbezuges auf Herr Gottlieb Bruckschweiger fl 72.01 auf Herrn Vizebürger meister Gustav Gschaider 28.27 und Vorstadtpfarrer 28.27 Zusammen 128.55 entfallen. Von den Kosten per 948 fl für die Neuherstellung der Wasserleitung vom Hause N. 12 in der Kirchengasse bis zum Exjesuitengebäude Nro. 6 Michaeler-Platz entfällt auf die Strecke vom Hause No. 12 in der Kirchengasse bis zur Abzweigung zum

Vorstadtpfarrhofe der Betrag von 140 fl 85 xr, welcher im Verhältnisse des Wasserbezuges von Seite der Stadtgemeinde und Herrn Vorstadtpfarrer Dürnberger gedeckt werden soll. Der obige Betrag vertheilt sich daher wie folgt: Stadtgemeinde fl 106.54 Vorstadtpfarrer 34.35 und die jährlich durch 20 Jahre von Seite des Herrn Vorstadtpfarrers an die Stadtgemeinde zu leistenden Abschlagszalung würde 2 fl 76 xr betragen. Im Ganzen hätte daher der Herr Vorstadt-Pfarrer einen Betrag von fl 28.27 xr fl 2.76. = fl 31.03. durch 20 Jahre am Ende einer jeden Jahres an die Stadtgemeinde abzuzalen. Ausser den bereits ausgewiesenen Beträgen würden noch die etwaigen Erhaltungskosten von den Nutznießern zu begleichen sein, welche am Schlusse eines jeden Jahres entsprechend dem Wasserbezug zu vertheilen wären.

Vorstadtpfarrhofe der Be- trag von 140 fl 85 xr, welcher im Verhältnisse des Was- serbezuges von Seite der Stadtgemeinde und Herrn Vorstadtpfarrer Dürn- berger gedeckt werden soll. Der obige Betrag vertheilt sich daher wie folgt: Stadtgemeinde fl 106.54 Vorstadtpfarrer 34.35 und die jährlich durch 20 Jahre von Seite des Herrn Vorstadtpfarrers an die Stadtgemeinde zu lei- stenden Abschlagszalung würde 2 fl 76 xr betragen. Im Ganzen hätte daher der Herr Vorstadt-Pfarrer einen Betrag von fl 28.27 xr fl 2.76. = fl 31.03. durch 20 Jahre am Ende einer jeden Jahres an die Stadtge- meinde abzuzalen. Ausser den bereits aus- gewiesenen Beträgen würden noch die etwai- gen Erhaltungskosten von den Nutznießern zu begleichen sein, welche am Schlusse eines jeden Jahres entsprechend dem Wasserbezug zu vertheilen wären.

Städt. Bauamt Steyr am 29. Juni 1881. Bogacki.“ Der diesbezügliche Sections- Antrag: „Die Zusammenstel- lungen des städt Bau- amtes zu genehmigen, die betreffenden Parteien hievon mittelst Dekrete zu verständigen und die- selben unter Einem aufzufordern binnen 8 Tagen sich zu Äussern ob hiemit der Dekretirung obiger Kostenvertheilung einverstanden seien“ wird einstimmig angenom- men. Z. 1158. Ad Punkt. X. Uiber Sections- Antrag wird dem Herrn Anton Plochberger die Legung von eisernen Röhren in der Preven- huberstrasse auf Wider- ruf /: gegen Revers :/ ein- stimmig bewilligt. Z. 7915. IV. Section Ad Punkt XI. Der Obmann Herr GR. Wenzl Wenhart ver- liest folgenden Sections- Antrag: „Die Section stellt den Antrag der

Städt. Bauamt Steyr am 29. Juni 1881. Bogacki.“ Der diesbezügliche SectionsAntrag: „Die Zusammenstellungen des städt Bauamtes zu genehmigen, die betreffenden Parteien hievon mittelst Dekrete zu verständigen und dieselben unter Einem aufzufordern binnen 8 Tagen sich zu Äussern ob hiemit der Dekretirung obiger Kostenvertheilung einverstanden seien“ wird einstimmig angenommen. Z. 1158. Ad Punkt. X. Uiber SectionsAntrag wird dem Herrn Anton Plochberger die Legung von eisernen Röhren in der Prevenhuberstrasse auf Widerruf /: gegen Revers :/ einstimmig bewilligt. Z. 7915. IV. Section Ad Punkt XI. Der Obmann Herr GR. Wenzl Wenhart verliest folgenden SectionsAntrag: „Die Section stellt den Antrag der

löbliche Gemeinderat wolle das im vorigen Winter als Wärmestube benützte Locale im Bürgerspitals-Gebäude auch heuer wieder zu dem gleichen Zwecke während der strengsten Wintermonate zur Verfügung stellen und zugleich bestimmen, daß die Kosten für Beheitzung, Reinigung etc. von dem in der Sparkasse deponirten Restbetrag der diesbezüglichen Josef Werndl'schen Spende gedeckt werden. Die weitere Durchführung dieser Angelegenheit wäre der städt. ArmenCommission, zu übertragen.“ Wird einstimmig genehmigt und dem Herrn Franz Tomitz, welcher auch in diesem Jahre die in der Wärmestube nöthigen Möbel unentgeldlich beistellt der Dank hiefür ausgesprochen. Z. 4103 1880.

löbliche Gemeinderat wolle das im vorigen Winter als Wärmestube benützte Locale im Bürgerspitals-Gebäude auch heuer wieder zu dem gleichen Zwecke während der strengsten Wintermonate zur Ver- fügung stellen und zugleich bestimmen, daß die Kosten für Beheitzung, Reinigung etc. von dem in der Sparkasse deponir- ten Restbetrag der diesbezüglichen Josef Werndl'schen Spende gedeckt werden. Die weitere Durchführung dieser Angelegenheit wäre der städt. Armen- Commission, zu übertra- gen.“ Wird einstimmig genehmigt und dem Herrn Franz Tomitz, welcher auch in diesem Jahre die in der Wärmestube nöthigen Möbel unentgeldlich beistellt der Dank hie- für ausgesprochen. Z. 4103 1880.

Ad Punkt XII. Wird der Sections-Antrag: „Die Section stellt den Antrag der löbliche Ge- meinderat wolle seinen am 28. Februar 1879 in Be- treff der Errichtung eines Armenhauses gefaßten Sitzungsbeschluß dahin difiziren, daß einer der hiesigen Baumeister mit der Ausarbeiten eines Planes nebst Kosten- voranschlages für einen Neubau zur Unterbrin- gung von circa 100 Armen zu betrauen sei. Das dies- bezügliche Elaborat wäre dann seinerzeit dem Ge- meinderate behufs wei- terer Beschlußfassung in dieser Angelegenheit wie- der in Vorlage zu bringen“, über Vorschlag des Herr G.R. Kautsch mit dem Bemerken einstimmig angenommen, daß das Gebäude einstöckig und ohne allen Luxus auszu- führen wäre. Z. 1738. Nach nunmehriger Erschöp- fung der Tagesordnung stellt Herr G.R. Wenzl Wenhart den Antrag:

Ad Punkt XII. Wird der Sections-Antrag: „Die Section stellt den Antrag der löbliche Gemeinderat wolle seinen am 28. Februar 1879 in Betreff der Errichtung eines Armenhauses gefaßten Sitzungsbeschluß dahin difiziren, daß einer der hiesigen Baumeister mit der Ausarbeiten eines Planes nebst Kostenvoranschlages für einen Neubau zur Unterbringung von circa 100 Armen zu betrauen sei. Das diesbezügliche Elaborat wäre dann seinerzeit dem Gemeinderate behufs weiterer Beschlußfassung in dieser Angelegenheit wieder in Vorlage zu bringen“, über Vorschlag des Herr G.R. Kautsch mit dem Bemerken einstimmig angenommen, daß das Gebäude einstöckig und ohne allen Luxus auszuführen wäre. Z. 1738. Nach nunmehriger Erschöpfung der Tagesordnung stellt Herr G.R. Wenzl Wenhart den Antrag:

In der Werndlstrasse sei noch dieses Jahr die Gasbeleuchtung auszuführen was um so weniger Schwierigkeiten mache als die Leitung bereits gelegt sei. Die Anzal der Flammen möge die Bausection bestimmen. Wird einstimmig angenommen. Z. 104638. Ebenso der Schlußantrag des Herrn GR. Josef Peyrl, daß jeder Antrag dessen Genehmigung eine grössere Geldauslage zu Folge hätte, vorher der betreffenden Section zugewiesen werden müsse. Schluß der Sitzung um 5 Uhr. Der Vorsitzende: Georg Pointner Der Schriftführer: Die Gemeinderäte: Fritz Hähnel Leopold Huber Emil Göppl

In der Werndlstrasse sei noch dieses Jahr die Gasbe- leuchtung auszuführen was um so weniger Schwierigkeiten mache als die Leitung bereits gelegt sei. Die Anzal der Flammen möge die Bausection bestimmen. Wird einstimmig angenom- men. Z. 104638. Ebenso der Schlußantrag des Herrn GR. Josef Peyrl, daß jeder Antrag dessen Ge- nehmigung eine grössere Geldauslage zu Folge hätte, vorher der betref- fenden Section zugewie- sen werden müsse. Schluß der Sitzung um 5 Uhr. Der Vorsitzende: Georg Pointner Der Schriftführer: Die Gemeinderäte: Fritz Hähnel Leopold Huber Emil Göppl

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