Raths=Protokoll der kk. landesfürstlichen Stadt Steyr vom 2. April 1880 Datenaufbereitung Digitalarchiv Steyr
Raths-Protokoll über die VI. Sitzung des Gemeinderathes der Stadt Steyr am 2. April 1880. Gegenwärtig: Der Vorsitzende: Bürgermeister Georg Pointner Der Vizebürgermeister Gustav Gschaider Die Gemeinderäte: Franz Breslmayr Mathias Perz Ferdinand Gründler Josef Peyrl Josef Haller Franz Ploberger Dr. Johann Hochhauser Leopold Putz Leopold Huber Josef Reder Anton Jäger v. Waldau. Johann Redl Karl Jäger v. Waldau Franz Schachinger Anton Landsiedl Wenzl Wenhart Anton Mayr Franz Wickhoff Schriftführer: Gemeinde- Sekretär Leopold Anton Iglseder Beginn der Sitzung 3 Uhr Nachmittag.
Raths-Protokoll über die VI. Sitzung des Gemeinderathes der Stadt Steyr am 2. April 1880. Gegenwärtig: Der Vorsitzende: Bürgermeister Georg Pointner Der Vizebürgermeister Gustav Gschaider Die Gemeinderäte: Franz Breslmayr Mathias Perz Ferdinand Gründler Josef Peyrl Josef Haller Franz Ploberger Dr. Johann Hochhauser Leopold Putz Leopold Huber Josef Reder Anton Jäger v. Waldau. Johann Redl Karl Jäger v. Waldau Franz Schachinger Anton Landsiedl Wenzl Wenhart Anton Mayr Franz Wickhoff Schriftführer: Gemeinde- Sekretär Leopold Anton Iglseder Beginn der Sitzung 3 Uhr Nachmittag.
Tagesordnung I. Section 1. 2. 3. 4. Amtsbericht mit Vorlageberichten der Wahlkommissionen pcto Bestätigung der Gemeinderatswahlen. 5. Gesuch der Frau Zäzilia Senff um bedingte Aufnahme ihres Sohnes in den Gemeindeverband der Stadt Steyr. 6. Protokollar-Äusserung der Fiaker über den Entwurf einer neuen Fiaker-Ordnung. 7. Amtsbericht mit dem Entwurf einer neuen LändOrdnung II. Section 8. Casseamtsbericht über die Cassegebahrung im Dezember 1879. 9. Casseamtsbericht über die Hinauszalung der Militär Quartiergelder für das Jahr 1879. 10. Commissions-Protokoll wegen Abtretung eines städt. Grundes am Herrn Johann Kraker 11. Eingabe der Fest-CentralComittees zur Feier des 500jährigen Bestandes des BürgerCorps von Steyr um eine Subvention zu den Festausla- gen. 12. Offertbegebung pcto Lieferung
Tagesordnung I. Section 1. 2. 3. 4. Amtsbericht mit Vorlage- berichten der Wahlkommissio- nen pcto Bestätigung der Gemeinderatswahlen. 5. Gesuch der Frau Zäzilia Senff um bedingte Aufnahme ihres Sohnes in den Gemeindever- band der Stadt Steyr. 6. Protokollar-Äusserung der Fiaker über den Entwurf einer neuen Fiaker-Ord- nung. 7. Amtsbericht mit dem Ent- wurf einer neuen Länd- Ordnung II. Section 8. Casseamtsbericht über die Casse- gebahrung im Dezember 1879. 9. Casseamtsbericht über die Hinauszalung der Mili- tär Quartiergelder für das Jahr 1879. 10. Commissions-Protokoll wegen Abtretung eines städt. Grun- des am Herrn Johann Kraker 11. Eingabe der Fest-Central- Comittees zur Feier des 500- jährigen Bestandes des Bürger- Corps von Steyr um eine Subvention zu den Festausla- gen. 12. Offertbegebung pcto Lieferung
der Montur für die städt. Sicherheitswache. 13. Vergebung des Stadttheaters für die Wintersaison 1880/81. 14. Amtsbericht mit Lizita- tionsbedingnissen pcto Ver- mietung des Verschleißge- wölbes im Neuthorgebäude. 15. 16. /: in vertraulicher Sitzung:/ Amtsberichte wegen Abschrei- bung von Communal-Umla- gen Rückständen. III. Section. 17. Sectionsbericht wegen Renovi- rung des Ratssaales. 18. Schreiben des kk Stadtschulrates mit Eingabe des Central-Aus- schusses für die Feier des 900-järi- gen Bestandes von Steyr, wegen Reconstruction des Festsaales im Bürgerschulgebäude. 19. 20. Gutachten der Herrn Josef Huber und Anton Plochberger über die Reconstrution des Festsaalles im Bürgerschul- gebäude. IV. Section 21. Schreiben des kk Stadtschul- rathes Steyr um Anschaffung gen von Lehrbehelfen für die Stadt-Mädchenschule.
der Montur für die städt. Sicherheitswache. 13. Vergebung des Stadttheaters für die Wintersaison 1880/81. 14. Amtsbericht mit Lizitationsbedingnissen pcto Vermietung des Verschleißgewölbes im Neuthorgebäude. 15. 16. /: in vertraulicher Sitzung:/ Amtsberichte wegen Abschreibung von Communal-Umlagen Rückständen. III. Section. 17. Sectionsbericht wegen Renovirung des Ratssaales. 18. Schreiben des kk Stadtschulrates mit Eingabe des Central-Ausschusses für die Feier des 900-järigen Bestandes von Steyr, wegen Reconstruction des Festsaales im Bürgerschulgebäude. 19. 20. Gutachten der Herrn Josef Huber und Anton Plochberger über die Reconstrution des Festsaalles im Bürgerschulgebäude. IV. Section 21. Schreiben des kk Stadtschulrathes Steyr um Anschaffung gen von Lehrbehelfen für die Stadt-Mädchenschule.
Der Vorsitzende erklärt die Sitzung für eröffnet, nachdem die Versammlung so zalreich besucht sei. Hierauf wird zur Tagesordnung übergegangen. 1. 2. 3. 4. I. Section G.R. Anton v. Jäger verliest nachstehenden Amtsbericht: „Löblicher Gemeinderat! Mit Bezug auf die anliegende Kundmachung vom 19. d. M. beere ich mich hiemitergebenst zu berichten, daß gegen die Giltigkeit der an 15. 17. und 19. d.M. vollzogenen Gemeinderatswahlen während der achttägigen Reclamationsfrist keine Einwendungen erhoben wurden. Steyr, am 27. März 1880. Amtmann.“ Sodann verliest Referent folgenden Bericht: „Löblicher Gemeinderat! - Die gefertigte Walkommission beert sich hiemit in der Anlage den Walakt über die heute vorgenommene Wahl von 3 Gemeinderäten für den III. Walkörper zu überreichen. Wahlkommission
Der Vorsitzende erklärt die Sitzung für eröffnet, nachdem die Versammlung so zalreich besucht sei. Hierauf wird zur Tagesordnung übergegangen. 1. 2. 3. 4. I. Section G.R. Anton v. Jäger verliest nachstehenden Amtsbericht: „Löblicher Gemeinderat! Mit Bezug auf die anlie- gende Kundmachung vom 19. d. M. beere ich mich hiemit- ergebenst zu berichten, daß gegen die Giltigkeit der an 15. 17. und 19. d.M. vollzogenen Gemeinderatswahlen während der achttägigen Reclamations- frist keine Einwendungen erhoben wurden. Steyr, am 27. März 1880. Amtmann.“ Sodann verliest Referent fol- genden Bericht: „Löblicher Ge- meinderat! - Die gefertigte Walkommission beert sich hie- mit in der Anlage den Wal- akt über die heute vorge- nommene Wahl von 3 Gemein- deräten für den III. Walkörper zu überreichen. Wahlkommission
des III. Wahlkörpers Steyr, den 15. März 1880. Leopold Ofterberger, Carl Lorenzi, Alois Meixner, Romann Mayrhofer Wilhelm Melichar.“ Hiezu verliest Referent fol- genden Sections-Antrag: „Bei der am 1. April 1881 nach Ablauf der achttägigen Re- klamationsfrist vorgenom- menen Prüfung des Walaktes des III. Walkörpers durch die Rechtssection hat sich kein Anstand ergeben, auch die Vollmachten waren richtig und haben sich bei dieser Wal 301 Wäler betheiligt. Die absolute Majorität ist somit 151. Diese Mehrheit haben er- halten: Herr Anton Jäger, Brauer mit 296, Herr Mathias Perz, Kaufmann mit 288, Herr Jakob Kautsch, Bankdirector mit 164 Stimmen, welche somit als Gemeinderäte gewält erscheinen, und zwar auf die Dauer von 3 Jahren.“ Steyr, am 1. April 1880. Anton Jäger, Dr. Hochhauser, Gustav Gschaider, Franz Wickhoff. Die Bestättigung dieser Walen wird einstimmig ertheilt. Z 3055. -
des III. Wahlkörpers Steyr, den 15. März 1880. Leopold Ofterberger, Carl Lorenzi, Alois Meixner, Romann Mayrhofer Wilhelm Melichar.“ Hiezu verliest Referent folgenden Sections-Antrag: „Bei der am 1. April 1881 nach Ablauf der achttägigen Reklamationsfrist vorgenommenen Prüfung des Walaktes des III. Walkörpers durch die Rechtssection hat sich kein Anstand ergeben, auch die Vollmachten waren richtig und haben sich bei dieser Wal 301 Wäler betheiligt. Die absolute Majorität ist somit 151. Diese Mehrheit haben erhalten: Herr Anton Jäger, Brauer mit 296, Herr Mathias Perz, Kaufmann mit 288, Herr Jakob Kautsch, Bankdirector mit 164 Stimmen, welche somit als Gemeinderäte gewält erscheinen, und zwar auf die Dauer von 3 Jahren.“ Steyr, am 1. April 1880. Anton Jäger, Dr. Hochhauser, Gustav Gschaider, Franz Wickhoff. Die Bestättigung dieser Walen wird einstimmig ertheilt. Z 3055. -
Sodann verliest Referent folgenden Bericht: „Löblicher Gemeinderat! - Die gefertigte Walkommission des II. Walkörpers beert sich hiemit anliegend den Walakt über die heute vorgenommene Wal von 5 Gemeinderäten im Vorlage zu bringen. Walkommission des II. Walkörpers Steyr, am 17. März 1880. Josef Peyrl Vorsitzender, G. Bruckschweiger, Franz Stohl, Mattias Brandstetter, Hanns Eidenböck.“ Hiezu verliest Referent namens der Section folgenden Antrag: „Bei der am 1. April d.J. von der Rechtsektion vorgenommen Prüfung der Walresultate des II. Walkörpers ergab sich kein Anstand, auch die dem selben beiliegenden Vollmachten wurden richtig befunden und es haben sich hiebei 367 Wäler betheiligt, daher die abslute Majorität 184 beträgt. Diese Mehrheit haben erhalten. Herr Leopold Huber, Hausbesitzer in der Stadt mit 361 Stimmen, Herr Johann Redl, Maler mit 345 Stimmen, Herr Anton Mayr, Bürstenfabrikant mit 198
Sodann verliest Referent folgenden Bericht: „Löblicher Gemeinderat! - Die ge- fertigte Walkommission des II. Walkörpers beert sich hie- mit anliegend den Walakt über die heute vorgenom- mene Wal von 5 Gemeinde- räten im Vorlage zu bringen. Walkommission des II. Walkörpers Steyr, am 17. März 1880. Josef Peyrl Vorsitzender, G. Bruck- schweiger, Franz Stohl, Mattias Brandstetter, Hanns Eiden- böck.“ Hiezu verliest Referent namens der Section folgenden Antrag: „Bei der am 1. April d.J. von der Rechtsektion vorgenommen Prüfung der Walresultate des II. Walkörpers ergab sich kein Anstand, auch die dem selben beiliegenden Vollmach- ten wurden richtig befunden und es haben sich hiebei 367 Wäler betheiligt, daher die abs- lute Majorität 184 beträgt. Diese Mehrheit haben erhalten. Herr Leopold Huber, Hausbesitzer in der Stadt mit 361 Stimmen, Herr Johann Redl, Maler mit 345 Stimmen, Herr Anton Mayr, Bürstenfabrikant mit 198
Stimmen, Herr Josef Reder, Holz- händler mit 191 Stimmen, Herr Franz Schachinger, Rauch- fangkehrermeister mit 187 Stimmen. Steyr am 1. April 1880. Anton Jäger, Dr. Hochhauser, Gustav Gschaider, Franz Wickhoff.“ Die Bestätigung dieser Walen wird einstimmig ertheilt. - Z. 3218. Sodann verliest Referent folgen- den Bericht: „Löblicher Ge- meinderat! Mit Bezug auf den § 38 G.St. beert sich die gefer- tigte Walkommission den Wal- akt über die heute vorge- nommene Wal eines Gemei- derates im ersten Walkörper ergebenst zu überreichen. Walkommission des I. Walkörpers- Steyr, am 19. März 1880. Carl Fellerer, Emil Göppl, Anton Land- siedl, Friedrich Brandl, Franz Osbild.“ Hiezu verliest Referent folgen- den Sections-Antrag: „Der von der Walkommission des I. Walkörpers versiegelt über- gebene Walakt wurde nach § 38 G.St. durch die gefertigte Rechtsektion geprüft, und da keine Einwendungen
Stimmen, Herr Josef Reder, Holzhändler mit 191 Stimmen, Herr Franz Schachinger, Rauchfangkehrermeister mit 187 Stimmen. Steyr am 1. April 1880. Anton Jäger, Dr. Hochhauser, Gustav Gschaider, Franz Wickhoff.“ Die Bestätigung dieser Walen wird einstimmig ertheilt. - Z. 3218. Sodann verliest Referent folgenden Bericht: „Löblicher Gemeinderat! Mit Bezug auf den § 38 G.St. beert sich die gefertigte Walkommission den Walakt über die heute vorgenommene Wal eines Gemeiderates im ersten Walkörper ergebenst zu überreichen. Walkommission des I. WalkörpersSteyr, am 19. März 1880. Carl Fellerer, Emil Göppl, Anton Landsiedl, Friedrich Brandl, Franz Osbild.“ Hiezu verliest Referent folgenden Sections-Antrag: „Der von der Walkommission des I. Walkörpers versiegelt übergebene Walakt wurde nach § 38 G.St. durch die gefertigte Rechtsektion geprüft, und da keine Einwendungen
gegen die Gültigkeit der Wahlen in der achttägigen Reklamationsfrist gemacht wurden, auch die dem Walakte beiliegenden Vollmachten richtig befunden wurden, wird das Ergebnis dieses Walkörpers dem löblichem Gemeinderate mitgetheilt. Bei der am 19. März d.J. vorgenommenen Neuwahl des I. Walkörpers haben sich 312 Wäler betheiligt, daher die absolute Majorität 157 beträgt. Diese Mehrheit hat erhalten: Herr Emil Göppel mit 174 Stimmen. Steyr, am 1. April 1880. Anton Jäger, Gustav Gschaider, Dr. Hoch hauser, Franz Wickhoff.“ Die Bestätigung dieser Wal wird einstimmig ertheilt Z 3218. Der Vorsitzende bemerkt durch den vorgenommenen Walakt seien die Ergänzungswallen für die nächsten 3. Jahre nunmehr wieder zur Durchführung gelangt und werde demnach die Constituirung des neuen Gemeinderates, sowie die Wal des Vicebürgermeisters am nächsten Sonntag 10 Uhr Vormittags stattfinden, wozu
gegen die Gültigkeit der Wah- len in der achttägigen Re- klamationsfrist gemacht wurden, auch die dem Wal- akte beiliegenden Vollmach- ten richtig befunden wurden, wird das Ergebnis dieses Wal- körpers dem löblichem Ge- meinderate mitgetheilt. Bei der am 19. März d.J. vorge- nommenen Neuwahl des I. Walkörpers haben sich 312 Wäler betheiligt, daher die absolute Majorität 157 beträgt. Diese Mehrheit hat erhalten: Herr Emil Göppel mit 174 Stimmen. Steyr, am 1. April 1880. Anton Jäger, Gustav Gschaider, Dr. Hoch hauser, Franz Wickhoff.“ Die Bestätigung dieser Wal wird einstimmig ertheilt Z 3218. Der Vorsitzende bemerkt durch den vorgenommenen Walakt seien die Ergänzungswallen für die nächsten 3. Jahre nunmehr wieder zur Durchführung gelangt und werde demnach die Constitui- rung des neuen Gemeinderates, sowie die Wal des Vicebürgermei- sters am nächsten Sonntag 10 Uhr Vormittags stattfinden, wozu
die Mitglieder der Gemein- derates besonders eingeladen werden. 5. G.R. Anton v. Jäger verliest das Gesuch der Frau Cäzilia Senff als Mutter, und des Herrn Franz Tomitz als Vormund um bedingte Aufnahme ihres minderjährigen Sohnes Josef Gustav, Senff in den Ge- meindeverband der Stadt Steyr und stellt hiezu folgen- den Sections-Antrag: „Nach- dem die Mutter dieses Kin- des gegenwärtig nach Alten- burg im Großherzogthum Baden zuständig ist, hält die Section es nicht für ange- zeigt, diesem Ansuchen der malen folge zu leisten.“ Beschluß nach Antrag. - Z. 3378. 6. G.R. Anton v. Jäger verliest nach- stehendes Protokoll: „Protokoll, aufgenommen von der Ge- meindevorstehung Steyr am 22. März 1880. Gegenwär- tig die Gefertigten. Gege- stand: Über den vom Amte erstatteten Bericht vom 22 Februr 1880 Z 2046, womit ein Entwurf der neuen Fiaker-Ordnung dem Ge-
die Mitglieder der Gemeinderates besonders eingeladen werden. 5. G.R. Anton v. Jäger verliest das Gesuch der Frau Cäzilia Senff als Mutter, und des Herrn Franz Tomitz als Vormund um bedingte Aufnahme ihres minderjährigen Sohnes Josef Gustav, Senff in den Gemeindeverband der Stadt Steyr und stellt hiezu folgenden Sections-Antrag: „Nachdem die Mutter dieses Kindes gegenwärtig nach Altenburg im Großherzogthum Baden zuständig ist, hält die Section es nicht für angezeigt, diesem Ansuchen der malen folge zu leisten.“ Beschluß nach Antrag. - Z. 3378. 6. G.R. Anton v. Jäger verliest nachstehendes Protokoll: „Protokoll, aufgenommen von der Gemeindevorstehung Steyr am 22. März 1880. Gegenwärtig die Gefertigten. Gegestand: Über den vom Amte erstatteten Bericht vom 22 Februr 1880 Z 2046, womit ein Entwurf der neuen Fiaker-Ordnung dem Ge-
meinderathe vorgelegt wurde hat derselbe in seiner Sitzung vom 27. Februar d.J. beschlossen hierüber die Fiaker durch das Amt einvernehmen zu lassen. Auf Grund dessen wurden die Fiaker von Steyr und der von dreien derselben mit Eingabe de praes 7. März 1880 Z 2744 namhaft gemachte Vertreter Dr. Reinhart mit Currende vom 19. März d.J. zur Einvernehmung auf den Heutigen vorgeladen wobei erschienen sind: Herr Dr. Reinhart und die Fiaker Felbermayr, Humer, Koller um Mühlberghuber. Denselben wurde der Entwurf der neuen Fiaker-Ordnung paragraphenweise vorgetragen und mit ihnen durchgesprochen, wonach dieselben durch ihren Vertreter nachstehende Erklärung abgeben. Der uns mitgetheilte Ent- wurf legt uns allerdings bedeutende Verpflichtungen auf allein wir erklären uns mit dem Entwurfe in seiner Gänze einverstanden, und werden uns den projectirten
meinderathe vorgelegt wur- de hat derselbe in seiner Sitzung vom 27. Februar d.J. beschlossen hierüber die Fiaker durch das Amt ein- vernehmen zu lassen. Auf Grund dessen wurden die Fiaker von Steyr und der von dreien derselben mit Eingabe de praes 7. März 1880 Z 2744 namhaft gemachte Vertreter Dr. Reinhart mit Currende vom 19. März d.J. zur Einvernehmung auf den Heutigen vorgeladen wobei erschienen sind: Herr Dr. Reinhart und die Fiaker Felbermayr, Humer, Koller um Mühlberghuber. Den- selben wurde der Entwurf der neuen Fiaker-Ordnung paragraphenweise vorgetra- gen und mit ihnen durch- gesprochen, wonach dieselben durch ihren Vertreter nach- stehende Erklärung abgeben. Der uns mitgetheilte Ent- wurf legt uns allerdings bedeutende Verpflichtun- gen auf allein wir er- klären uns mit dem Ent- wurfe in seiner Gänze einverstanden, und wer- den uns den projectirten
Bestimmungen gerne unter- werfen, wenn wir anderseits gegenüber den frenden Fiakern um Lohnfuhrwerks- besitzern Seitens der löbli- chen Gemeinde den ent- sprechenden Schutz finden. Insbesondere müssen wir diesen Schutz gegenüber dem Haller-Lohnfuhrwerke am Bahnhofe Steyr hier in Anspruch nehmen. Die Haller Fiaker und Lohnfuhrwerke haben sich am hiesigen Bahn- hofe durch besondere Protek- tionen die ihnen zu Theil wurden derart einge- nießet, daß dieselben zur Zeit des regen Verkehres zwi- schen dem Bahnhofe Steyr und dem Badeorte Hall nahezu das ganze Fuhrwerk für sich haben. Man hat diesen Fuhr- werken seitens der Bahn- verwaltung Begünstigun- gen eingeräumt, die kaum mit dem Betriebsreglement und mit der Gewerbepolizei im Einklange stehen dürf- ten. Sie haben im Bahnraion eine Extratafel aufgestellt, wo die Ankündigung ent- halten ist, daß in diesem Raume Extrawägen nach
Bestimmungen gerne unterwerfen, wenn wir anderseits gegenüber den frenden Fiakern um Lohnfuhrwerksbesitzern Seitens der löblichen Gemeinde den entsprechenden Schutz finden. Insbesondere müssen wir diesen Schutz gegenüber dem Haller-Lohnfuhrwerke am Bahnhofe Steyr hier in Anspruch nehmen. Die Haller Fiaker und Lohnfuhrwerke haben sich am hiesigen Bahnhofe durch besondere Protektionen die ihnen zu Theil wurden derart eingenießet, daß dieselben zur Zeit des regen Verkehres zwischen dem Bahnhofe Steyr und dem Badeorte Hall nahezu das ganze Fuhrwerk für sich haben. Man hat diesen Fuhrwerken seitens der Bahnverwaltung Begünstigungen eingeräumt, die kaum mit dem Betriebsreglement und mit der Gewerbepolizei im Einklange stehen dürften. Sie haben im Bahnraion eine Extratafel aufgestellt, wo die Ankündigung enthalten ist, daß in diesem Raume Extrawägen nach
Hall zu bekommen seien, sie haben ihre besonderen Agenten im Banrayon aufgestellt welche die ankommenden Gäste geradezu abfangen, und sie von dem gewöhnlichem Ausgange vom Bahnhofe abdrängen und zu jenem Ausgange verweisen, wo die kk Post verkehrt etc. Wenn nun schon die Verpflichtung obliegt, über Anordnung der löblichen Gemeindevorstehung bei ankommenden und abgehenden Zügen am Bahnhofe zu erscheinen, so darf uns auch zu der Zeit wann ein grösserer Verkehr von fremden besteht, das Geschäft nicht durch frende Lohnführer verkümmert werden und halten wir es nicht mehr als für billig, sondern auch für recht, daß die Bestimmungen der § § 27, 28 und 29 des vorliegenden Entwurfes auch auf alle fremden Lohnfuhrwerke ausgedehnt werden, und daß bei der durch die löbliche Gemeindevorstehung zu treffenden Anordnung rücksichtlich der Standplätze immerhin eine
Hall zu bekommen seien, sie haben ihre besonderen Agen- ten im Banrayon aufge- stellt welche die ankommen- den Gäste geradezu abfangen, und sie von dem gewöhnli- chem Ausgange vom Bahnhofe abdrängen und zu jenem Ausgange verweisen, wo die kk Post verkehrt etc. Wenn nun schon die Verpflichtung obliegt, über Anordnung der löblichen Gemeindevor- stehung bei an- kommenden und abgehen- den Zügen am Bahnhofe zu erscheinen, so darf uns auch zu der Zeit wann ein grösserer Verkehr von frem- den besteht, das Geschäft nicht durch frende Lohnführer ver- kümmert werden und hal- ten wir es nicht mehr als für billig, sondern auch für recht, daß die Bestimmungen der § § 27, 28 und 29 des vor- liegenden Entwurfes auch auf alle fremden Lohnfuhr- werke ausgedehnt werden, und daß bei der durch die löbliche Gemeindevorste- hung zu treffenden Anord- nung rücksichtlich der Stand- plätze immerhin eine
mehrere Rücksicht auf die ein- heimischen Fiaker genom- men werde da insbesondere der § 26 des Entwurfes und noch weitere Bestimmungen der Fiaker-Ordnung und auch wie schon gesagt, nicht unbedeutende Opfer auf erlegt.“ Hiezu verliest Referent die zitirten Paragrafe 26, 27. 28 u. 29 aus dem Entwurfe welche lauten: „§ 26. Der Fiaker ist verpflichtet, zu jeder Zeit bei Tag und Nacht Bestellung anzunehmen. Bei jedem Brande, zu welchem die Feuer- wehr ausrückt, oder wenn es die Gemeinde-Vorstehung in anderen besonderen Fällen befielt, hat der Fiaker seine Wägen und Pferde über Aufforderung des Feuer- wehr-Commandos oder der Gemeinde-Vorstehung so- gleich auf den verlangten Platz zur Verfügung zu stellen. Die geleisteten Dienste werden nach den Tarife gezalt, bei Bränden erhält überdies der mit seinen Pferden zuerst zur Verfügung erschienene
mehrere Rücksicht auf die einheimischen Fiaker genommen werde da insbesondere der § 26 des Entwurfes und noch weitere Bestimmungen der Fiaker-Ordnung und auch wie schon gesagt, nicht unbedeutende Opfer auf erlegt.“ Hiezu verliest Referent die zitirten Paragrafe 26, 27. 28 u. 29 aus dem Entwurfe welche lauten: „§ 26. Der Fiaker ist verpflichtet, zu jeder Zeit bei Tag und Nacht Bestellung anzunehmen. Bei jedem Brande, zu welchem die Feuerwehr ausrückt, oder wenn es die Gemeinde-Vorstehung in anderen besonderen Fällen befielt, hat der Fiaker seine Wägen und Pferde über Aufforderung des Feuerwehr-Commandos oder der Gemeinde-Vorstehung sogleich auf den verlangten Platz zur Verfügung zu stellen. Die geleisteten Dienste werden nach den Tarife gezalt, bei Bränden erhält überdies der mit seinen Pferden zuerst zur Verfügung erschienene
Fiaker eine angemessene Prämie. § 27. Am Bahnhofe haben bei den ankommenden und abgehenden Zügen jene Fiaker zu erscheinen, welche hiezu von der Gemeinde-Vorstehung abgeordnet werden. In dieser Beziehung wird jedem Fiaker vor Beginn eines jeden Monats von der Gemeinde-Vorstehung eine Consignation zugestellt, welche jene Tage und Züge bezeichnet, an und zu welchen der Fiaker am Bahnhofe zur Dienstverrichtung sich einzufinden hat. Übrigens steht es jedem Fiaker frei, auch wenn ihn die Reihe des Dienstes nicht trifft, am Bahnhofe zu erscheinen. Die Aufstellungsplätze am Bahnhofe, sowol für die diensthabenden, sowie für die nicht im Dienste stehenden Fiaker bestimmt der Bürger- meister. § 28.: Am Bahnhofe hat der Fiaker bei seinem aufgestellten Wagen zu verbleiben und darf hiebei keine fremde Person wegen der Aufnahme von Passagiren interveni- ren.
Fiaker eine angemessene Prämie. § 27. Am Bahnhofe haben bei den ankommen- den und abgehenden Zü- gen jene Fiaker zu er- scheinen, welche hiezu von der Gemeinde-Vorstehung abgeordnet werden. In dieser Beziehung wird jedem Fiaker vor Beginn eines jeden Monats von der Ge- meinde-Vorstehung eine Consignation zugestellt, welche jene Tage und Züge bezeichnet, an und zu wel- chen der Fiaker am Bahn- hofe zur Dienstverrichtung sich einzufinden hat. Übri- gens steht es jedem Fiaker frei, auch wenn ihn die Reihe des Dienstes nicht trifft, am Bahnhofe zu erscheinen. Die Aufstellungsplätze am Bahnhofe, sowol für die diensthabenden, sowie für die nicht im Dienste stehenden Fiaker bestimmt der Bürger- meister. § 28.: Am Bahnhofe hat der Fiaker bei seinem aufgestellten Wagen zu verbleiben und darf hiebei keine fremde Person wegen der Aufnahme von Passagiren interveni- ren.
§ 29. Jedes polizeiwidrige Verhal- ten am Bahnhof oder Standplatz, wodurch die Ordnung und der Anstand verletzt oder ein Ärgernis gegeben wird be- gründet eine Übertretung des kais. Patentes vom 20. April 1854 die mit Ordnungsbussen von 1 - 100 fl oder der Strafe der Anhaltung von 6 Stunden, bis zu 14 Tagen geahndet wird. Referent führt dann in der Vor- des Protokolles lesung fort. - „Wir würden end- lich die Bitte stellen, daß Seitens der löblichen Gemeinde-Vor- stehung die Stationsleitung der Rudolfbahn hier dahin an- gegangen werde, daß inbe- sonders mit Rücksicht auf den § 27 des Entwurfes jene Begün- stigungen, welche seit einiger Zeit ungerechtfertigter Weiß den Haller Lohnfuhrwerken eingeräumt worden sind, daß insonderheit nicht gestat- tet werde, daß im innern Rayon der Bahn Wägen sich aufstellen, die Haller Lohnfuhrwerke, ihre Agenten dort das reisende Publicum belästigen lassen, daß der für den Postverkehr bestimmte zweite Ausgang für das Haller-Fuhrwerk benützt
§ 29. Jedes polizeiwidrige Verhalten am Bahnhof oder Standplatz, wodurch die Ordnung und der Anstand verletzt oder ein Ärgernis gegeben wird begründet eine Übertretung des kais. Patentes vom 20. April 1854 die mit Ordnungsbussen von 1 - 100 fl oder der Strafe der Anhaltung von 6 Stunden, bis zu 14 Tagen geahndet wird. Referent führt dann in der Vordes Protokolles lesung fort. - „Wir würden endlich die Bitte stellen, daß Seitens der löblichen Gemeinde-Vorstehung die Stationsleitung der Rudolfbahn hier dahin angegangen werde, daß inbesonders mit Rücksicht auf den § 27 des Entwurfes jene Begünstigungen, welche seit einiger Zeit ungerechtfertigter Weiß den Haller Lohnfuhrwerken eingeräumt worden sind, daß insonderheit nicht gestattet werde, daß im innern Rayon der Bahn Wägen sich aufstellen, die Haller Lohnfuhrwerke, ihre Agenten dort das reisende Publicum belästigen lassen, daß der für den Postverkehr bestimmte zweite Ausgang für das Haller-Fuhrwerk benützt
werde etc. Speziell wolle die löbliche Gemeinde-Vorstehung dahinwirken, daß das hier mit der Bahn ankommende Publicum am Bahnhofe Steyr nur allein den Hauptausgang benützen dürfe. Weiters wolle die löbliche Gemeinde-Vorstehung es bei der Kronprinz Rudolf-Bahn zu bewirken suchen, daß die directe Karten-Ausgabe für die Fahrten vom Bahnhofe Steyr bis Hall für Extrawägen aufgehoben werde. In Steyr bestehen ohnehin so viele Fiaker und Lohnkutscher, daß das reisende Publicum wegen der Weiterbeförderung von Steyr nie in Verlegenheit kommt, und wird das Monopol welches Seitens der Rudolfbahn dem Herrn Postmeister von Hall eingeräumt wurde, wie wir wissen, nicht selten zu ungebührlichen Forderungen an die Passagiere ausgenützt. Auch bitten wir es wolle eine Bestimmung dahin getroffen werden, daß nicht bestellte Wägen der fremden Lohn-
werde etc. Speziell wolle die löbliche Gemeinde-Vorstehung dahinwirken, daß das hier mit der Bahn ankommende Publicum am Bahnhofe Steyr nur allein den Hauptaus- gang benützen dürfe. Wei- ters wolle die löbliche Ge- meinde-Vorstehung es bei der Kronprinz Rudolf-Bahn zu bewirken suchen, daß die directe Karten-Ausgabe für die Fahrten vom Bahnhofe Steyr bis Hall für Extrawägen aufgehoben werde. In Steyr bestehen ohnehin so viele Fiaker und Lohnkutscher, daß das reisende Publicum wegen der Weiterbeförde- rung von Steyr nie in Ver- legenheit kommt, und wird das Monopol welches Seitens der Rudolfbahn dem Herrn Postmeister von Hall eingeräumt wurde, wie wir wissen, nicht selten zu ungebührlichen Forderungen an die Passa- giere ausgenützt. Auch bit- ten wir es wolle eine Bestimmung dahin getroffen werden, daß nicht bestellte Wägen der fremden Lohn-
führer gar nicht zugelassen werden, oder daß ihnen zum mindesten nicht ein Standort vor unseren Wä- gen eingeräumt werde. Hinsichtlich des Tarifes für die Fahrten sind die von den Fiakern gewünschten Ab- änderungen in dem Tarif mit rother Tinte eingetra gen. Dr. Reinhart, Ignaz Humer, Michael Koller, Ignaz Mühl- berghuber. Jakob Felbermayr. Zur Beglaubigung. Iglseder, R. Göppl, Schriftführer.“ Referent gibt dann noch die bei einigen Fahrten in die Um- gebung von den Fiakern ge- wünschten Abänderungen des Tarifes bekannt und stellt sohin folgenden Sektions- Antrag: „In den mit den Fiakern und ihrem Vertre- ter Dr. Reichart aufgenom- menen Protokolle erklären sich dieselben dem Ent- wurfe der neuen Fiaker- Ordnung im großen Ganzen einverstanden, jedoch verwah- ren sich dieselben gegen die Aufstellung des Post- omnibusses von Hall im Bahnhoffrayon, dann gegen die
führer gar nicht zugelassen werden, oder daß ihnen zum mindesten nicht ein Standort vor unseren Wägen eingeräumt werde. Hinsichtlich des Tarifes für die Fahrten sind die von den Fiakern gewünschten Abänderungen in dem Tarif mit rother Tinte eingetra gen. Dr. Reinhart, Ignaz Humer, Michael Koller, Ignaz Mühlberghuber. Jakob Felbermayr. Zur Beglaubigung. Iglseder, R. Göppl, Schriftführer.“ Referent gibt dann noch die bei einigen Fahrten in die Umgebung von den Fiakern gewünschten Abänderungen des Tarifes bekannt und stellt sohin folgenden SektionsAntrag: „In den mit den Fiakern und ihrem Vertreter Dr. Reichart aufgenommenen Protokolle erklären sich dieselben dem Entwurfe der neuen FiakerOrdnung im großen Ganzen einverstanden, jedoch verwahren sich dieselben gegen die Aufstellung des Postomnibusses von Hall im Bahnhoffrayon, dann gegen die
Directe Kartenausgabe Steyr Hall für Extrawägen und verlangen weiters, daß sämmtliche ankommende Passagiere den gewöhnlichen Ausgang zu benützen verhalten worden sollen. Die Section kann auf die Willfahrung dieses Ansuchens nicht einraten. Die direkte Kartenausgabe liegt nämlich im Interesse des Publicums und entzieht sich der Competenz der hiesigen GemeindeVorstehung. Dieselbe kann auch wegen Aufstellung des Postomibusses nichts verfügen weil dieselbe im Bahnrayon mit Erlaubnis der Verwaltung der Rudolfsbahn stattfindet und für die Passagiere, welche direkte Bahnkarten haben, eine grössere Bequemlichkeit bietet, für die übrigen Passagiere muß jedoch die Concurrenz freigegeben bleiben.“ G.R. Peyrl erklärt aus dem Gesuche der Fiaker entnommen zu haben, daß sie bitten, die Gemeinde-Vertretung oder Gemeindevorstehung möge sich mit der Bahn-Direction
Directe Kartenausgabe Steyr Hall für Extrawägen und verlangen weiters, daß sämmtliche ankommende Passagiere den gewöhnlichen Ausgang zu benützen ver- halten worden sollen. Die Section kann auf die Will- fahrung dieses Ansuchens nicht einraten. Die direkte Kar- tenausgabe liegt nämlich im Interesse des Publicums und entzieht sich der Compe- tenz der hiesigen Gemeinde- Vorstehung. Dieselbe kann auch wegen Aufstellung des Postomibusses nichts verfügen weil dieselbe im Bahnrayon mit Erlaubnis der Verwal- tung der Rudolfsbahn statt- findet und für die Passagiere, welche direkte Bahnkarten haben, eine grössere Bequem- lichkeit bietet, für die übri- gen Passagiere muß jedoch die Concurrenz freigegeben blei- ben.“ G.R. Peyrl erklärt aus dem Ge- suche der Fiaker entnommen zu haben, daß sie bitten, die Gemeinde-Vertretung oder Gemeindevorstehung möge sich mit der Bahn-Direction
ins Einvernehmen setzen; er glaube dieser Versuch könnte doch gemacht werden. Er glau- be daß diese Leute doch auch einige Rücksicht verdienen, nachdem gerade diese Bitt- steller Gemeindeangehörige seien, auch ihre Steuern zu leisten haben und im Jahre hindurch zu allen möglichen verschiedenen Gemeinde- lasten geladen und von denselben nicht ausgeschieden werden, daher sei es auch in erster Linie die Pflicht der Gemeinde-Vertretung, daß man Einheimische, soweit es möglich sei und soweit hiedurch den Fremden ihre Rechte nicht genommen werden, eintreten und ihre Bitte be- rücksichtigen solle. Man habe recht gut durch ein paar Jahre im allgemeinen in der Stadt die Bemerkung gemacht, und haben es nicht nur die Lohnkutscher und Wirthe, sondern auch viele andern Geschäftsleute gefühlt, daß man beinah gar keine Fremden mehr hier sehe, die mit der Bahn ankommen, sondern daß durch die
ins Einvernehmen setzen; er glaube dieser Versuch könnte doch gemacht werden. Er glaube daß diese Leute doch auch einige Rücksicht verdienen, nachdem gerade diese Bittsteller Gemeindeangehörige seien, auch ihre Steuern zu leisten haben und im Jahre hindurch zu allen möglichen verschiedenen Gemeindelasten geladen und von denselben nicht ausgeschieden werden, daher sei es auch in erster Linie die Pflicht der Gemeinde-Vertretung, daß man Einheimische, soweit es möglich sei und soweit hiedurch den Fremden ihre Rechte nicht genommen werden, eintreten und ihre Bitte berücksichtigen solle. Man habe recht gut durch ein paar Jahre im allgemeinen in der Stadt die Bemerkung gemacht, und haben es nicht nur die Lohnkutscher und Wirthe, sondern auch viele andern Geschäftsleute gefühlt, daß man beinah gar keine Fremden mehr hier sehe, die mit der Bahn ankommen, sondern daß durch die
Einführung der direkten Fahrkarten nach Hall die Passagiere sofort weg nach Hall fahren, während sie früher in die Stadt gefahren seien, hier ein paar Stunden verweilten, sich die Stadt angesehen hätten in derselben, herumgegangen seien und auch mit den Kaufleuten Geschäfte gemacht hätten. Das vermisse man jetzt durch und durch. Er glaube daher nicht nur im Interesse der Fiaker sondern aller Geschäftsleute hier dürfte dieser Bitte doch in der Richtung willfahrt werden, daß sich die Gemeinde-Vorstehung bei der Eisenbahndirektion verwende um es dahin zu bringen, daß die Tafel im Innern des Bahnhofes beseitigt werde, daß die Fiaker von Hall sich ebensogut in der Reihe aufstellen müssen, wie die hiesigen, wodurch es dann ohnehin den Fremden anheimgestellt erscheine, welchen Lohnkutscher sie nehmen wollen. Er möchte daher den Antrag stellen, daß in der angedeuteten Richtung die
Einführung der direkten Fahr- karten nach Hall die Passa- giere sofort weg nach Hall fahren, während sie früher in die Stadt gefahren seien, hier ein paar Stunden ver- weilten, sich die Stadt ange- sehen hätten in derselben, herumgegangen seien und auch mit den Kaufleu- ten Geschäfte gemacht hätten. Das vermisse man jetzt durch und durch. Er glaube daher nicht nur im Interesse der Fiaker sondern aller Geschäfts- leute hier dürfte dieser Bitte doch in der Richtung willfahrt werden, daß sich die Gemeinde-Vorstehung bei der Eisenbahndirektion verwende um es dahin zu bringen, daß die Tafel im Innern des Bahnhofes beseitigt werde, daß die Fiaker von Hall sich ebensogut in der Reihe aufstellen müssen, wie die hiesigen, wodurch es dann ohnehin den Fremden anheimgestellt erscheine, welchen Lohnkutscher sie nehmen wollen. Er möchte daher den Antrag stellen, daß in der ange- deuteten Richtung die
nötigen Schritte Seitens der Gemeinde-Vorstehung gemacht werden. G.R. Reder erklärt sich erinnern zu können daß, solange die Fahrt zwischen St. Peter und Steyr be- standen habe, kein Steyrer Kut- scher in St. Peter habe einen Passa- gier nehmen dürfen, wenn er nicht bestellt gewesen sei. Es sei ihm selbst der Fall vorge- kommen, daß er einmal von St. Peter weg mit dem dort an- wesenden Lohnkutscher Feld- bauer habe fahren wollen, was nicht geduldet worden sei, in- dem die Gendarmerie mit ihm in den Ort hinein gefahren sei, beim Bezirksgericht die Beschwer- de geführt habe worauf er dann habe einen Postwagen nehmen müssen. Wenn es dort so sein könne, so solle es auch in Steyr sein. G.R. Ploberger bemerkt, daß die Wägen, welche von Hall hier seien alle telegrafisch bestellt seien. Staffeln täten die Haller Wägen ohnehin nicht und komme es nicht vor, daß Wägen von Hall blos auf den Bahnhof fahren, um Passagiere
nötigen Schritte Seitens der Gemeinde-Vorstehung gemacht werden. G.R. Reder erklärt sich erinnern zu können daß, solange die Fahrt zwischen St. Peter und Steyr bestanden habe, kein Steyrer Kutscher in St. Peter habe einen Passagier nehmen dürfen, wenn er nicht bestellt gewesen sei. Es sei ihm selbst der Fall vorgekommen, daß er einmal von St. Peter weg mit dem dort anwesenden Lohnkutscher Feldbauer habe fahren wollen, was nicht geduldet worden sei, indem die Gendarmerie mit ihm in den Ort hinein gefahren sei, beim Bezirksgericht die Beschwerde geführt habe worauf er dann habe einen Postwagen nehmen müssen. Wenn es dort so sein könne, so solle es auch in Steyr sein. G.R. Ploberger bemerkt, daß die Wägen, welche von Hall hier seien alle telegrafisch bestellt seien. Staffeln täten die Haller Wägen ohnehin nicht und komme es nicht vor, daß Wägen von Hall blos auf den Bahnhof fahren, um Passagiere
zu erhalten, er wolle dieselben nicht in Schulz nehmen; aber es bestehe eben zwischen Wien und Hall eine direkte Fahrt-Verbindung und könne man daher nichts machen. G.R. Dr. Hochhauser will zur Aufklärung das ihm Bekannte vorbringen. Es seien seinerzeit, so lange die direkte Fahrtverbindung bestanden habe, wiederholt Beschwerden an den Landeausschuss gerade über die Steyrer Fiaker von Seite des Publikums gelangt, daß die Passagiere häufig von hier mangels an Wägen und wegen der horrenden Preise nicht fort können. Infolge dessen habe der Landes-Ausschuss zum Schutze seiner Landesanstalt die Ausgabe von direkten Jahrkarten veranlaßt, um das Publikum zu schützen und habe der Postmeister von Hall die Verpflichtung, soviele Passagiere als kommen zu befördern. Nachdem übrigens nur ein Omnibus da sei, so fahren ohnehin die hiesigen Fiaker auch und
zu erhalten, er wolle dieselben nicht in Schulz nehmen; aber es bestehe eben zwischen Wien und Hall eine direkte Fahrt-Verbindung und könne man daher nichts machen. G.R. Dr. Hochhauser will zur Aufklärung das ihm Bekannte vorbringen. Es seien seiner- zeit, so lange die direkte Fahrtverbindung bestanden habe, wiederholt Beschwerden an den Landeausschuss ge- rade über die Steyrer Fiaker von Seite des Publikums gelangt, daß die Passagiere häufig von hier man- gels an Wägen und wegen der horrenden Preise nicht fort können. Infolge dessen habe der Landes-Ausschuss zum Schutze seiner Landesan- stalt die Ausgabe von direk- ten Jahrkarten veranlaßt, um das Publikum zu schützen und habe der Postmeister von Hall die Verpflichtung, soviele Passagiere als kommen zu befördern. Nachdem übri- gens nur ein Omnibus da sei, so fahren ohnehin die hiesigen Fiaker auch und
seien insoferne nicht geschädigt. Die Gemeinde Steyr könne bei dem Umstande nachdem der Postomnibus von Hall eine direkte Verbindung mit dem Bahnhofe habe gar nicht darauf dringen, daß eine Änderung eintrete. Der Postomnibus von Hall nehme die Post und die Frach- ten am Bahnhof auf und gebe daselbst die Post direkt ab. Er könne daher seinen Auf stellungsplatz nicht heraußen neh- men. Es handle sich also hier um die kk Post, welche sich der Com- petenz der Gemeinde ent- ziehe Der einzige unberech- tigte Fall würde sein, wenn der Postmeister von Hall oder seine Leute am Bahn- hofe die Aufnahme von Passa- gieren ausschreien würden, das dürfe nicht sein, hierauf solle die Gemeinde ihr Au- genmerk richten. Übrigens habe er, so häufig er am Bahn- hoffe verkehre, nie einen derartigen Mißbrauch gese- hen oder davon gehört. Richtig sei, daß gegenwärtig weni- ger Leute von Hall in Steyr zu sehen seien, allein das liege in anderen Umständen
seien insoferne nicht geschädigt. Die Gemeinde Steyr könne bei dem Umstande nachdem der Postomnibus von Hall eine direkte Verbindung mit dem Bahnhofe habe gar nicht darauf dringen, daß eine Änderung eintrete. Der Postomnibus von Hall nehme die Post und die Frachten am Bahnhof auf und gebe daselbst die Post direkt ab. Er könne daher seinen Auf stellungsplatz nicht heraußen nehmen. Es handle sich also hier um die kk Post, welche sich der Competenz der Gemeinde entziehe Der einzige unberechtigte Fall würde sein, wenn der Postmeister von Hall oder seine Leute am Bahnhofe die Aufnahme von Passagieren ausschreien würden, das dürfe nicht sein, hierauf solle die Gemeinde ihr Augenmerk richten. Übrigens habe er, so häufig er am Bahnhoffe verkehre, nie einen derartigen Mißbrauch gesehen oder davon gehört. Richtig sei, daß gegenwärtig weniger Leute von Hall in Steyr zu sehen seien, allein das liege in anderen Umständen
in dem mangelhaften Besuch von Hall selbst. Wenn sich die Zeiten bessern würden, so würden auch wieder mehr Reisende hieher kommen. Er glaube, daß sich die Angelegenheit füglich nicht anders erledigen lasse, als daß der Sektions-Antrag beabsichtige nachdem die Einführung von direkten Fahrkarten im Interesse der LandesAnstalt, des Publikums und der Bahn erfolgt sei und solle sich die Gemeinde nicht in Etwas mischen was ihr nicht zustehe. Nachdem hienach viele Mitglieder des Gemeinderates durcheinander sprechen ersucht der Vorsitzende, daß immer nur Einer spreche indem wenn so viele zusammen reden, man nicht wisse was gesagt werde. G.R. Peyrl bemerkt, daß sich die Gemeinde mit seinem Antrage in keine Gefahr begebe. Wenn diese Schritte gemacht würden, so habe man nur die Bitte der Fiaker erfüllt.
in dem mangelhaften Besuch von Hall selbst. Wenn sich die Zeiten bessern würden, so würden auch wieder mehr Reisende hieher kommen. Er glaube, daß sich die Ange- legenheit füglich nicht an- ders erledigen lasse, als daß der Sektions-Antrag beab- sichtige nachdem die Einfüh- rung von direkten Fahrkar- ten im Interesse der Landes- Anstalt, des Publikums und der Bahn erfolgt sei und solle sich die Gemeinde nicht in Etwas mischen was ihr nicht zustehe. Nachdem hienach viele Mit- glieder des Gemeinderates durcheinander sprechen er- sucht der Vorsitzende, daß immer nur Einer spreche indem wenn so viele zusam- men reden, man nicht wisse was gesagt werde. G.R. Peyrl bemerkt, daß sich die Gemeinde mit seinem Antrage in keine Gefahr begebe. Wenn diese Schritte gemacht würden, so habe man nur die Bitte der Fiaker erfüllt.
Es heiße in dem Gesuche auch, daß auf dem Bahnhofe auch colportirt werde und er sehe selbst in der Tafel die daselbst angebracht sei, und in der die Wägen nach Hall angekündet seien ein theilweises Colportiren in- dem dies den Leuten schon auffalle und sie diese Tafel sehen bevor sie noch wissen ob draussen Lohnkutscher ste- hen. Er habe nicht vom Postwa- gen gesprochen, derselbe ge- höre allerdings auf den Platz wo er stehe, aber ausser dem Postwagen seien noch andere Equipagen von Hall da, die einen Vorzug haben und den hiesigen Lohnkutschern angereiht sein sollen, dann stehe es den Fremden frei, einen beliebigen Wagen aufzunehmen und sei auf diese Weise dem Gesuche theilweise Rechnung getra- gen, ohne daß die Gemein- de ein Opfer übernehme. Man müsse bedenken, daß man den Fiakern auch Lasten auferlege. Dieselben müssen auf jeden Ruf kom- men und ihre Steuer leisten, die auch nicht geringe seien.
Es heiße in dem Gesuche auch, daß auf dem Bahnhofe auch colportirt werde und er sehe selbst in der Tafel die daselbst angebracht sei, und in der die Wägen nach Hall angekündet seien ein theilweises Colportiren indem dies den Leuten schon auffalle und sie diese Tafel sehen bevor sie noch wissen ob draussen Lohnkutscher stehen. Er habe nicht vom Postwagen gesprochen, derselbe gehöre allerdings auf den Platz wo er stehe, aber ausser dem Postwagen seien noch andere Equipagen von Hall da, die einen Vorzug haben und den hiesigen Lohnkutschern angereiht sein sollen, dann stehe es den Fremden frei, einen beliebigen Wagen aufzunehmen und sei auf diese Weise dem Gesuche theilweise Rechnung getragen, ohne daß die Gemeinde ein Opfer übernehme. Man müsse bedenken, daß man den Fiakern auch Lasten auferlege. Dieselben müssen auf jeden Ruf kommen und ihre Steuer leisten, die auch nicht geringe seien.
Er möchte nochmals erwähnen, daß es eine Verpflichtung der Gemeinde sei ihre eigenen Geschäftsleute nach Möglichkeit und ohne andern einen Nachtheil zuzufügen zu schützen, und bitte er daher nochmals, es möge in dem Sinne des Gesuches der Fiaker ein Übereinkommen getroffen werden; werde von der Bahn hierauf nicht eingegangen und finde diese Bitte kein Gehör, dann habe die Gemeinde wenigstens das ihrige gethan. GR. Dr. Hochhauser entgegnet daß G.R. Peyrl ohnehin auf dem Sektions-Antrag stehe, welcher dahin gehe daß die directe Fahrtverbindung sich der Competenz der Gemeinde entziehe, während alles übrige nach der Fiaker-Ordnung gehe. G.R. Wickhoff bemerkt, G.R. Peyrl gebe selbst zu, daß eine Abänderung in der Aufstellung des Postwagens nicht möglich sei, denn wenn
Er möchte nochmals erwähnen, daß es eine Verpflichtung der Gemeinde sei ihre eige- nen Geschäftsleute nach Möglichkeit und ohne andern einen Nachtheil zu- zufügen zu schützen, und bitte er daher nochmals, es möge in dem Sinne des Gesuches der Fiaker ein Übereinkommen ge- troffen werden; werde von der Bahn hierauf nicht eingegangen und finde diese Bitte kein Gehör, dann habe die Gemeinde wenig- stens das ihrige gethan. GR. Dr. Hochhauser entgegnet daß G.R. Peyrl ohnehin auf dem Sektions-Antrag stehe, welcher dahin gehe daß die directe Fahrtver- bindung sich der Compe- tenz der Gemeinde ent- ziehe, während alles übrige nach der Fiaker-Ordnung gehe. G.R. Wickhoff bemerkt, G.R. Peyrl gebe selbst zu, daß eine Abänderung in der Auf- stellung des Postwagens nicht möglich sei, denn wenn
auch selbst die Rudolfbahn hie- zu geneigt wäre, so würde dies das Post-Aerar, resp. das Handelsministerium nicht zugeben, da es nicht angehe, daß Pakete, Briefe und Geld- sendungen, welch letztere jährlich circa 200000 fl betragen, aus dem Bahnhofe herausge- tragen werden. Mit einem derartigen Einschreiten wür- de die Gemeinde ein Fiasko machen. Ebenso würde ein Einschreiten hinsichtlich der Ausgabe der Extra-Billette nichts nützen, nachdem selbe zur Beförderung der Commun- kation über Anregung des Landesausschusses ei- geführt worden seien. Die Gemeinde könne sich nur darauf beschränken, daß am Bahnhofe die polizeiliche Ordnung eingehalten werde, daß sich die Leute nicht vordrängen und Passagiere abfangen dürfen, wie es häufig der Fall sei und daß die Passa- giere von den Haller-Agen- ten nicht belästigt werden. G.R. Peyrl erwiedert, daß für die Haller-Wägen im Inneren des Bahnhofes colportirt
auch selbst die Rudolfbahn hiezu geneigt wäre, so würde dies das Post-Aerar, resp. das Handelsministerium nicht zugeben, da es nicht angehe, daß Pakete, Briefe und Geldsendungen, welch letztere jährlich circa 200000 fl betragen, aus dem Bahnhofe herausgetragen werden. Mit einem derartigen Einschreiten würde die Gemeinde ein Fiasko machen. Ebenso würde ein Einschreiten hinsichtlich der Ausgabe der Extra-Billette nichts nützen, nachdem selbe zur Beförderung der Communkation über Anregung des Landesausschusses eigeführt worden seien. Die Gemeinde könne sich nur darauf beschränken, daß am Bahnhofe die polizeiliche Ordnung eingehalten werde, daß sich die Leute nicht vordrängen und Passagiere abfangen dürfen, wie es häufig der Fall sei und daß die Passagiere von den Haller-Agenten nicht belästigt werden. G.R. Peyrl erwiedert, daß für die Haller-Wägen im Inneren des Bahnhofes colportirt
werde, während die hiesigen Faker nicht hinein dürfen. Dadurch entgehe denselben schon etwas. In dieser Richtung könne und müsse ihnen daher entgegen gekommen werden. Man habe häufig gesehen, daß die hiesigen Fiaker vom Bahnhofe leer hereingefahren seien ohne ein Geschäft zu machen. Es dürfe daher einem nicht Wunder nehmen, wenn die Leute dann verdrießlich würden und ihren Verpflichtungen auch nicht nachkommen und nicht hinausfahren. Der Vorsitzende erwiedert auf das Gesagte daß die gegenwärtigen Zustände auf der Bahn ohne Zuthunder Gemeinde geschaffen worden seien. Die Aufstellung des Postwagens von Hall und dessen Bestellung zur Beförderung der Passagiere sei von Seite der Landes-Ausschusses und der Badeverwaltung Hall im Einvernehmen mit der Kronprinz-Rudolf Bahn erfolgt und mögen
werde, während die hiesigen Faker nicht hinein dürfen. Dadurch entgehe denselben schon etwas. In dieser Rich- tung könne und müsse ihnen daher entgegen ge- kommen werden. Man habe häufig gesehen, daß die hiesigen Fiaker vom Bahn- hofe leer hereingefahren seien ohne ein Geschäft zu machen. Es dürfe daher einem nicht Wunder neh- men, wenn die Leute dann verdrießlich würden und ihren Verpflichtungen auch nicht nachkommen und nicht hinausfahren. Der Vorsitzende erwiedert auf das Gesagte daß die gegenwärtigen Zustände auf der Bahn ohne Zuthun- der Gemeinde geschaffen worden seien. Die Auf- stellung des Postwagens von Hall und dessen Be- stellung zur Beförderung der Passagiere sei von Seite der Landes-Ausschusses und der Badeverwaltung Hall im Einvernehmen mit der Kronprinz-Rudolf Bahn erfolgt und mögen
die früheren Übelstände dazu beigetragen haben, daß dies eingeleitet wurde denn dieselben Beschwerden, welche gegenwärtig gegen die Haller-Wägen erhoben wür- den haben früher gegen den Fiaker Huemer bestan- den, welcher sich auch solche Über- griffe zu schulden kommen ließ, die jetzt die hiesigen Fiaker dem Postmeister von Hall zur Last legen wollen. Die Sektion habe darauf ein- geraten und werde auch von Seite der Gemeinde-Vor- stehung überwacht werden, daß jene Passagiere welche sich mit keinen directen Fahrkarten ausweisen können, durch den mitt- leren Gang hinaus gehen müssen und sich draussen um ein Fuhrwerk bekümmern. Jedem Passagiere stehe es dann frei, einen Haller oder Steyrer Wagen zu neh- men. Derjenige der am billigsten sei, werde die Fuhr bekommen und es dürfe dann weder innerhalb noch ausserhalb des Bahn hofes eine Colportage statt-
die früheren Übelstände dazu beigetragen haben, daß dies eingeleitet wurde denn dieselben Beschwerden, welche gegenwärtig gegen die Haller-Wägen erhoben würden haben früher gegen den Fiaker Huemer bestanden, welcher sich auch solche Übergriffe zu schulden kommen ließ, die jetzt die hiesigen Fiaker dem Postmeister von Hall zur Last legen wollen. Die Sektion habe darauf eingeraten und werde auch von Seite der Gemeinde-Vorstehung überwacht werden, daß jene Passagiere welche sich mit keinen directen Fahrkarten ausweisen können, durch den mittleren Gang hinaus gehen müssen und sich draussen um ein Fuhrwerk bekümmern. Jedem Passagiere stehe es dann frei, einen Haller oder Steyrer Wagen zu nehmen. Derjenige der am billigsten sei, werde die Fuhr bekommen und es dürfe dann weder innerhalb noch ausserhalb des Bahn hofes eine Colportage statt-
finden, wie es auch im § 27. des Fiaker Ordnung heiße, daß jeder bei seinem Wagen zu verbleiben habe und nur daselbst die Aufnahme eines Passagieres stattfinden könne. Er glaube daher, daß ein Einschreiten der Gemeinde bei der Verwaltung der Kronprinz-Rudolfbahn um Abstellung der direk- Fahrkarten ten ganz nutzlos sein würde. Dies sei auch ein Gegenstand der die Stadt Steyr gar nicht rege berühren könne, man werde übrigens soviel als möglich auf die hiesigen Fiaker Rücksicht nehmen. G.R. Peyrl bemerkt, daß bei dem Umstande als es sich hier um Einführungen des Landes-Ausschusses und des Ministeriums handle und nachdem man sich keiner Hoffnung hingeben könne, daß überhaupt etwas erwirkt würde da die ganze Angelegenheit nicht im Wirkungskreise der Ge meinde liege welche er in den Worten des Bürgermeister schon ein theilweises Einlenken gefunden haben würde
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2