Raths=Protokoll der kk. landesfürstlichen Stadt Steyr vom 12. Dezember 1879 Datenaufbereitung Digitalarchiv Steyr
Raths-Protokoll über die XXIII. Sitzung des Gemeindera- thes der Stadt Steyr am 12. De- zember 1879. Gegenwärtig Der Vorsitzende: Bürgermeister Georg Pointner Die Gemeinderäte Franz Breslmayr Anton Landsiedl Ferdinand Gründler Anton Mayr Josef Haller Mathias Perz Josef Huber Josef Peyrl Leopold Huber Franz Ploberger Anton Jäger v. Waldau Leopold Putz Karl Jäger v. Waldau Josef Reder Franz Jäger v. Waldau Johann Redl Franz Schachinger Wenzl Wenhart Schriftführer: Gemeinde-Sekretär Leopold Anton Jglseder Beginn der Sitzung 3 1/4 Uhr N.M.
Raths-Protokoll über die XXIII. Sitzung des Gemeinderathes der Stadt Steyr am 12. Dezember 1879. Gegenwärtig Der Vorsitzende: Bürgermeister Georg Pointner Die Gemeinderäte Franz Breslmayr Anton Landsiedl Ferdinand Gründler Anton Mayr Josef Haller Mathias Perz Josef Huber Josef Peyrl Leopold Huber Franz Ploberger Anton Jäger v. WaldauLeopold Putz Karl Jäger v. Waldau Josef Reder Franz Jäger v. Waldau Johann Redl Franz Schachinger Wenzl Wenhart Schriftführer: Gemeinde-Sekretär Leopold Anton Jglseder Beginn der Sitzung 3 1/4 Uhr N.M.
Tagesordnung I. Section 1. Gesuch des Herrn Franz Teplitzky um Aufnahme in den Gemeindeverband und Verleihung des Bürgerrechtes. 2. Amtsbericht mit dem Entwurf der neuen Fleischbeschau-Ordnung. 3. Zuschrift des Handelscremiums Steyr in Angelegenheit der Bahn SteyrWels-Kirchdorf. II. Section 4. Amtsbericht über die Cassegebahrung im November 1879. 5. Amtsbericht wegen Wal eines Comitees zur Präliminar-Beratung. 6. Begebung der städt. Wirtschaftsfuhren. III. Section 7. Bauamtsbericht mit Kostenvoranschlag für Herstellung der Wegüber-
Tagesordnung I. Section 1. Gesuch des Herrn Franz Tep- litzky um Aufnahme in den Gemeindeverband und Verleihung des Bürger- rechtes. 2. Amtsbericht mit dem Ent- wurf der neuen Fleisch- beschau-Ordnung. 3. Zuschrift des Handelscre- miums Steyr in Ange- legenheit der Bahn Steyr- Wels-Kirchdorf. II. Section 4. Amtsbericht über die Cassegebahrung im Novem- ber 1879. 5. Amtsbericht wegen Wal eines Comitees zur Prä- liminar-Beratung. 6. Begebung der städt. Wirt- schaftsfuhren. III. Section 7. Bauamtsbericht mit Ko- stenvoranschlag für Her- stellung der Wegüber-
gänge am Franz-Josef-Platz. 8. Zuschrift der Gesellschaft für Gasindustrie wegen Ver- setzung einer Laterne am Franz-Josef-Platz. 9. Eingabe der Direktion der Versuchs-Anstalt um Anschaffung von Öfen und Vorhängen. 10. Eingabe der Hausbesitzer am Grünmarkt pcto Strassenregulierung da- selbst. 11. Technisches Gutachten we- gen Rekonstruktion des Festsaales im Bürger- schulgebäude. 12. Bauamtsbericht wegen Errichtung eines neuen Holzschuppens. 13. Amtsbericht mit den Offertbedingnissen we- gen Lieferung von Schulbänken für die Knabenvolksschule in Steyrdorf.
gänge am Franz-Josef-Platz. 8. Zuschrift der Gesellschaft für Gasindustrie wegen Versetzung einer Laterne am Franz-Josef-Platz. 9. Eingabe der Direktion der Versuchs-Anstalt um Anschaffung von Öfen und Vorhängen. 10. Eingabe der Hausbesitzer am Grünmarkt pcto Strassenregulierung daselbst. 11. Technisches Gutachten wegen Rekonstruktion des Festsaales im Bürgerschulgebäude. 12. Bauamtsbericht wegen Errichtung eines neuen Holzschuppens. 13. Amtsbericht mit den Offertbedingnissen wegen Lieferung von Schulbänken für die Knabenvolksschule in Steyrdorf.
14. Comiteebericht über die neue Strassenbenennung. IV. Section 15. 16. Eingabe der Oberrealschul-Direktion und Äusserung des Turnverreins wegen Benützung von Turngeräten. 17. Zuschrift der städt. ArmenCommission Steyr wegen Verleihung einer Leopold Pacher'schen Pfründenstiftung pr täglich 17 1/2 xr. 18. Erlaß der kk Statthalterei pct. Erstattung eines Präsentationsvorschlages für ein erledigtes JungFenzl'sches Stipendium pr jährlich 60 fl.
14. Comiteebericht über die neue Strassenbenen- nung. IV. Section 15. 16. Eingabe der Oberreal- schul-Direktion und Äusserung des Turnver- reins wegen Benützung von Turngeräten. 17. Zuschrift der städt. Armen- Commission Steyr wegen Verleihung einer Leopold Pacher'schen Pfründen- stiftung pr täglich 17 1/2 xr. 18. Erlaß der kk Statthalterei pct. Erstattung eines Präsentationsvorschlages für ein erledigtes Jung- Fenzl'sches Stipendium pr jährlich 60 fl.
Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, konstatirt die Anwesenheit der zur Beschlußfähigkeit erforder- lichen Anzal von Gemein- derats-Mitgliedern und geht hierauf zur Tages- Ordnung über. I. Sektion 1. G.R. Anton v. Jäger verliest das Gesuch des Herrn Franz Teplitzky um Aufnahme in den Gemeindever- band und Verleihung des Bürgerrechtes der Stadt Steyr und stellt folgenden Sektions-Antrag: „Der Antrag der Sektion lautet auf Genehmi- gung mit dem Zusatze, es sei dem Herrn Gesuch- steller mit Rücksicht der ohne Entgeld der Ge- meinde so häufig ge- leisteten Dienste als Dolmetsch der bömischen Sprache der Erlag der sti- pulirten Taxen zu er- lassen.“ Nach einer kurzen, zwischen
Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, konstatirt die Anwesenheit der zur Beschlußfähigkeit erforderlichen Anzal von Gemeinderats-Mitgliedern und geht hierauf zur TagesOrdnung über. I. Sektion 1. G.R. Anton v. Jäger verliest das Gesuch des Herrn Franz Teplitzky um Aufnahme in den Gemeindeverband und Verleihung des Bürgerrechtes der Stadt Steyr und stellt folgenden Sektions-Antrag: „Der Antrag der Sektion lautet auf Genehmigung mit dem Zusatze, es sei dem Herrn Gesuchsteller mit Rücksicht der ohne Entgeld der Gemeinde so häufig geleisteten Dienste als Dolmetsch der bömischen Sprache der Erlag der stipulirten Taxen zu erlassen.“ Nach einer kurzen, zwischen
dem G.R. Peyrl, dem Referenten und dem Vorsitzenden geführten Debatte wird der Antrag der Sektion angenommen. - Z. 11850. 2. G.R. Anton v. Jäger verliest nachstehenden Amtsbericht: „Löblicher Gemeinderat! Mit Bezug auf den Sitzungsbeschluß des löblichen Gemeinderathes vom 29. August d.J. Z. 6940 wird angebogen das Protokollargutachten der hiesigen Fleischbeschauer vom 9. Oktober d.J. über den Entwurf der zu revidirenden Fleischbeschau-Ordnung vorgelegt, und hat sich das Amt mit Schreiben vom 1. September d.J. an die CommunalBehörden von Wien, Graz, Linz und Salzburg um Mittheilung der durchschnittlichen Jahresentlohnung eines Fleischbeschauer
dem G.R. Peyrl, dem Refe- renten und dem Vor- sitzenden geführten De- batte wird der Antrag der Sektion angenom- men. - Z. 11850. 2. G.R. Anton v. Jäger verliest nachstehenden Amtsbe- richt: „Löblicher Gemein- derat! Mit Bezug auf den Sitzungsbeschluß des löblichen Gemeindera- thes vom 29. August d.J. Z. 6940 wird angebogen das Protokollargutachten der hiesigen Fleischbe- schauer vom 9. Oktober d.J. über den Entwurf der zu revidirenden Fleischbeschau-Ordnung vorgelegt, und hat sich das Amt mit Schrei- ben vom 1. September d.J. an die Communal- Behörden von Wien, Graz, Linz und Salz- burg um Mittheilung der durchschnittlichen Jahresentlohnung eines Fleischbeschauer
und um eine dort et- wa bestehende Belehrung oder Instruktion über die Kenntzeichen des gesunden und krank- haften Zustandes des Pferdefleisches gewendet und hierauf die anlie- gend mitfolgenden Er- ledigungen erhalten. Laut diesen Erledigungen wird die Fleischbeschau in Wien und Graz durch die städtischen Markt- kommissäre und in Salz- burg durch den städtischen Schlachthofverwalter ge- gen einen Jahresgehalt von 800-1400 f nebst Naturalwohnung oder entsprechenden Quartier- geld in den dort beste- henden Schlachthäusern besorgt und in Linz durch den Thierarzt Jakob Gastgeb für einen Jah- resgehalt per 365 fl vorge- nommen. Bezüglich der Beschau der Pferdeflei- sches bestehen nur in Wien und Graz be-
und um eine dort etwa bestehende Belehrung oder Instruktion über die Kenntzeichen des gesunden und krankhaften Zustandes des Pferdefleisches gewendet und hierauf die anliegend mitfolgenden Erledigungen erhalten. Laut diesen Erledigungen wird die Fleischbeschau in Wien und Graz durch die städtischen Marktkommissäre und in Salzburg durch den städtischen Schlachthofverwalter gegen einen Jahresgehalt von 800-1400 f nebst Naturalwohnung oder entsprechenden Quartiergeld in den dort bestehenden Schlachthäusern besorgt und in Linz durch den Thierarzt Jakob Gastgeb für einen Jahresgehalt per 365 fl vorgenommen. Bezüglich der Beschau der Pferdefleisches bestehen nur in Wien und Graz be-
sondere Vorschriften. Diesen Vorschriften analog wurde demnach der beiliegende Entwurf der Fleischbeschau-Ordnung ergänzt. Steyr am 5. November 1879. Wansner, Polizei-Commissär.“ Referent bemerkt, daß der Entwurf der Fleischbeschau ein längerer Artikel sei, von dessen Verlesung Umgang genommen werden könne, weil ihn die Sektion ohnehin durchberathen habe: derselbe enthalte auch einen Anfang hinsichtlich der Pferdeschlachtung. Referent verliest dann das mit den Fleischbeschauern aufgenommene Protokoll vom 9. Oktober d.J. laut welchem dieselben erklären, daß sie gegen diesen Entwurf der Fleischbeschau-Ordnung nichts zu bemerken und einzuwenden
sondere Vorschriften. Die- sen Vorschriften analog wurde demnach der beiliegende Entwurf der Fleischbeschau-Ordnung ergänzt. Steyr am 5. November 1879. Wansner, Polizei-Commissär.“ Referent bemerkt, daß der Entwurf der Fleisch- beschau ein längerer Artikel sei, von dessen Verlesung Umgang genommen werden könne, weil ihn die Sektion ohnehin durchberathen habe: derselbe enthalte auch einen Anfang hinsichtlich der Pferdeschlach- tung. Referent ver- liest dann das mit den Fleischbeschauern auf- genommene Protokoll vom 9. Oktober d.J. laut welchem dieselben er- klären, daß sie gegen diesen Entwurf der Fleischbeschau-Ordnung nichts zu bemerken und einzuwenden
haben und konstatirt über eine Zwischenbe- merkung des Vorsitzen- den, daß laut den in der Gemeinderats-Sit- zung vom 29. August d.Js. vorgelesenen Protokolle auch sämmtliche hiesige Fleischbeschauer sich damit einverstanden und derselben pflichtgemäß nachzukommen erklärt haben. Sohin stellt Referent namens der Sektion den Antrag: „Der löbliche Gemeinderat wolle den Entwurf der neuen Fleischbeschau-Ordnung genehmigen, bezüglich der Pferdeschlachtung habe die Gemeinde Steyr sich mit der Bezirkshaupt- mannschaft im Einver- nehmen zu setzen, nachdem im Gemein- degebiete kein Pferde- schlachthaus sich befindet, jedoch waren die Ver- kaufs-Lokale durch eigene Tafeln mit
haben und konstatirt über eine Zwischenbemerkung des Vorsitzenden, daß laut den in der Gemeinderats-Sitzung vom 29. August d.Js. vorgelesenen Protokolle auch sämmtliche hiesige Fleischbeschauer sich damit einverstanden und derselben pflichtgemäß nachzukommen erklärt haben. Sohin stellt Referent namens der Sektion den Antrag: „Der löbliche Gemeinderat wolle den Entwurf der neuen Fleischbeschau-Ordnung genehmigen, bezüglich der Pferdeschlachtung habe die Gemeinde Steyr sich mit der Bezirkshauptmannschaft im Einvernehmen zu setzen, nachdem im Gemeindegebiete kein Pferdeschlachthaus sich befindet, jedoch waren die Verkaufs-Lokale durch eigene Tafeln mit
der deutlichen Aufschrift: „Verkauf von Pferdefleisch“ zu bezeichnen und im Verkaufs-Lokale der Preis durch Anschlagen eines Tarifes ersichtlich zu machen. Die Entlohnung der Fleischbeschauer, denen Herr Eppinger als dritter beizuziehen wäre, beträgt zusammen 330 fl pro anno, und es solle dabei sein Verbleiben haben. Den Fleischbeschauern werde es auch anheim gestellt, eine Eintheilung dieser Geschäftsverrichtungen unter sich veranlassen zu wollen.“ G.R. Gründler stellt die Frage, ob denn der Pferdefleischhauer nicht in Aichet schlage, worüber der Vorsitzende bemerkt, daß derselbe in Aichet und in Ennsdorf ein Verschleißgewölbe habe, während er die Schlachtungen in Garsten
der deutlichen Aufschrift: „Verkauf von Pferdefleisch“ zu bezeichnen und im Verkaufs-Lokale der Preis durch Anschla- gen eines Tarifes er- sichtlich zu machen. Die Entlohnung der Fleischbe- schauer, denen Herr Eppinger als dritter bei- zuziehen wäre, beträgt zusammen 330 fl pro anno, und es solle dabei sein Verbleiben haben. Den Fleischbeschauern werde es auch anheim gestellt, eine Eintheilung dieser Geschäftsverrich- tungen unter sich ver- anlassen zu wollen.“ G.R. Gründler stellt die Frage, ob denn der Pferdefleisch- hauer nicht in Aichet schlage, worüber der Vorsitzende bemerkt, daß derselbe in Aichet und in Ennsdorf ein Ver- schleißgewölbe habe, während er die Schlach- tungen in Garsten
vornehme. G.R. Breslmayr frägt, ob die beiden bisherigen Fleischbeschauer auch jeder 1100 fl bezogen habe, worüber der Vorsitzende bemerkt, daß dieselben zusammen 328 fl, jedoch nicht zu gleichen Theilen bezogen haben, indem Herr Reisinger für die Vornahme der Beschau der Schweine al- lein 150 f beziehe, während sie die übrige Fleischbeschau mit einer Entlohnung von 100 fl und für jene im Ölberg mit 78 fl miteinander besorgen. G.R. Breslmayr glaubt, es solle für die Vornahme der Pferdefleischbeschau ein anderer Beschauer bestellt werden; im übrigen unterstütze er den Sektions-Antrag und glaube, daß zu Vermei- dung von Colissionen die 3 Fleischbeschauer mit Dekret zu verständigen
vornehme. G.R. Breslmayr frägt, ob die beiden bisherigen Fleischbeschauer auch jeder 1100 fl bezogen habe, worüber der Vorsitzende bemerkt, daß dieselben zusammen 328 fl, jedoch nicht zu gleichen Theilen bezogen haben, indem Herr Reisinger für die Vornahme der Beschau der Schweine allein 150 f beziehe, während sie die übrige Fleischbeschau mit einer Entlohnung von 100 fl und für jene im Ölberg mit 78 fl miteinander besorgen. G.R. Breslmayr glaubt, es solle für die Vornahme der Pferdefleischbeschau ein anderer Beschauer bestellt werden; im übrigen unterstütze er den Sektions-Antrag und glaube, daß zu Vermeidung von Colissionen die 3 Fleischbeschauer mit Dekret zu verständigen
seien, daß sie in ihrem Dienste abzuwechseln haben. G.R. Wenhart meint, es sei notwendig, daß diese Herrn anzeigen, in welcher Weise sie ihre Verpflichtungen gegenseitig vertheilen damit die Gemeinde wisse, an wen sie sich zu halten habe; er halte dieß für sehr notwendig, denn trotz aller Maßregeln, die in dieser Beziehung getroffen seien, habe er auf dem Markte ein hinniges Schwein gesehen, dessen Genuß bekanntlich höchst gesundheitsschädlich sei. Der Vorsitzende bemerkt, er würde nach dem Antrage des G.R. Wenhart die Fleischbeschauer vorrufen und mit ihnen ein Übereinkommen
seien, daß sie in ihrem Dienste abzuwechseln haben. G.R. Wenhart meint, es sei notwendig, daß diese Herrn anzeigen, in welcher Weise sie ihre Verpflichtungen gegen- seitig vertheilen damit die Gemeinde wisse, an wen sie sich zu halten habe; er halte dieß für sehr notwendig, denn trotz aller Maßregeln, die in dieser Beziehung getroffen seien, habe er auf dem Markte ein hinniges Schwein gesehen, dessen Genuß bekanntlich höchst ge- sundheitsschädlich sei. Der Vorsitzende bemerkt, er würde nach dem Antrage des G.R. Wenhart die Fleischbe- schauer vorrufen und mit ihnen ein Übereinkommen
treffen, in welcher Weise die Fleischbeschau vorge- nommen werden solle. Wenn hiedurch Unzukömm- lichkeiten entstünden, so müßte eben einer ent- hoben werden, was möglich sei, nachdem auch in Linz nur ein ein- ziger Fleischbeschauer bestellt sei. Der Antrag der Sektion mit dem Zusatzantrag des G.R. Wenhart wird angenommen. - Z. 11012 3. G.R. Anton v. Jäger verliest nachstehendes Schreiben: „Steyr am 2. Dezember 1879. Löbliche Gemeindevor- stehung! - Das ergebenst unterfertigte Handels- Gremium von Steyr erlaubt sich einer löblichen Gemeindevorstehung mitzutheilen, daß in seiner gestern abge- haltenen ausserordent- lichen Generalver- sammlung einstimmig
treffen, in welcher Weise die Fleischbeschau vorgenommen werden solle. Wenn hiedurch Unzukömmlichkeiten entstünden, so müßte eben einer enthoben werden, was möglich sei, nachdem auch in Linz nur ein einziger Fleischbeschauer bestellt sei. Der Antrag der Sektion mit dem Zusatzantrag des G.R. Wenhart wird angenommen. - Z. 11012 3. G.R. Anton v. Jäger verliest nachstehendes Schreiben: „Steyr am 2. Dezember 1879. Löbliche Gemeindevorstehung! - Das ergebenst unterfertigte HandelsGremium von Steyr erlaubt sich einer löblichen Gemeindevorstehung mitzutheilen, daß in seiner gestern abgehaltenen ausserordentlichen Generalversammlung einstimmig
der Beschluß gefaßt wurde, an eine löbliche Gemeindevorstehung die Bitte zu richten, ehesten Schritte zu thun, damit die, die Interessen der Stadt Steyr so tief berührende Ausführung der Kremsthalbahn nicht zu Stande komme, dagegen das alte Projekt einer Verbindung von Steyr mit beispielsweise Wels und einer Zweigbahn nach Kirchdorf, als dem Sitze unserer Sensenindustrie wieder aufgenommen und auch durchgeführt werde. Wir richten an eine löbliche Gemeindevorstehung die ergebene Bitte, dieser so dringenden und so wichtigen Frage die volle Aufmerksamkeit zuzuwenden und mit uns des Interesse der Stadt Steyr in jeder
der Beschluß gefaßt wurde, an eine löb- liche Gemeindevorste- hung die Bitte zu rich- ten, ehesten Schritte zu thun, damit die, die Interessen der Stadt Steyr so tief berührende Aus- führung der Krems- thalbahn nicht zu Stande komme, dagegen das alte Projekt einer Ver- bindung von Steyr mit beispielsweise Wels und einer Zweigbahn nach Kirchdorf, als dem Sitze unserer Sensen- industrie wieder aufgenommen und auch durchgeführt wer- de. Wir richten an eine löbliche Gemein- devorstehung die er- gebene Bitte, dieser so dringenden und so wichtigen Frage die volle Aufmerk- samkeit zuzuwen- den und mit uns des Interesse der Stadt Steyr in jeder
Hinsicht zu wahren, und gehen den Entscheidun- gen einer löblichen Gemeindevorstehung entgegen. Mit Hochach- tung, das Handels- Gremium in Steyr. Vorstand: Gustav Gschai- der. Der Schriftführer: Jakob Kautsch.“ Hiezu vorliest Referent nachstehenden Sektions- Antrag: „Wie bereits bekannt, hat am 8. d. M. in Kremsmünster eine Versammlung von Herren aus Steyr, Sier- ning, Hall, Krems- münster, Wels, Kirch- dorf stattgefunden und wurde laut Mittei- lung des Herrn Bür- germeisters ein Cen- tral-Comitee aufge- stellt, welches mit der Aufgabe betraut wur- de, das längere Zeit schon bestehende Eisenbahnprojekt
Hinsicht zu wahren, und gehen den Entscheidungen einer löblichen Gemeindevorstehung entgegen. Mit Hochachtung, das HandelsGremium in Steyr. Vorstand: Gustav Gschaider. Der Schriftführer: Jakob Kautsch.“ Hiezu vorliest Referent nachstehenden SektionsAntrag: „Wie bereits bekannt, hat am 8. d. M. in Kremsmünster eine Versammlung von Herren aus Steyr, Sierning, Hall, Kremsmünster, Wels, Kirchdorf stattgefunden und wurde laut Mitteilung des Herrn Bürgermeisters ein Central-Comitee aufgestellt, welches mit der Aufgabe betraut wurde, das längere Zeit schon bestehende Eisenbahnprojekt
Steyr-Wels mit der Zweigbahn Kirchdorf zu realisiren. Zum Zwecke der Einleitung der hiezu nöthigen Vorarbeiten glaubt die Sektion auf die Bewilligung eines Beitrages pr 3000 fl aus Gemeindemitteln einraten zu dürfen, nachdem auch von der Stadtvertretung Wels ein gleich grosser Betrag zu gleichen Zwecke in Aussicht genommen ist.“ Der Vorsitzende führt an, daß ihm heute das Protokoll über die in Kremsmünster stattgehabte Versammlung zugekommen sei, welches er verliest und welches lautet:
Steyr-Wels mit der Zweig- bahn Kirchdorf zu rea- lisiren. Zum Zwecke der Einleitung der hie- zu nöthigen Vorar- beiten glaubt die Sektion auf die Be- willigung eines Bei- trages pr 3000 fl aus Gemeindemitteln einraten zu dürfen, nachdem auch von der Stadtvertretung Wels ein gleich grosser Be- trag zu gleichen Zwecke in Aussicht genommen ist.“ Der Vorsitzende führt an, daß ihm heute das Pro- tokoll über die in Kremsmünster statt- gehabte Versammlung zugekommen sei, welches er verliest und welches lautet:
„Protokoll! über die am 8. Dezember 1879 stattgehabte Verhandlung betreffend die Realisirung eines Vizinalbahnprojektes Wels-Steyr-Kirchdorf-Michl- dorf in einer von Abgeordneten aus Wels, Steyr, Kirchdorf-Michldorf, Hall, Stift Kremsmün- ster, Markt Kremsmünster, Sierning, Sierning- hofen und Neuzeug in Kremsmünster abge- haltenen Versammlung: Die Versammlung eröffnet um 11 1/4 Uhr Herr Göllerich aus Wels, welcher im Namen seine Welser Mitbürger die zalreich Anwesen- den herzlich begrüßt und den Dank für ihr Erscheinen anspricht. Er bemerkt, daß es notwendig sein werde zur Leitung der Debatten einen Vorsitzenden zu wählen, und glaubt im Sinne der ganzen Versamm- lung zu sprechen, wenn er den an- wesenden Herrn Bürgermeister von Steyr ersucht, den Vorsitz zu über- nemen. Dieser Vorschlag findet allgemeine Zu- stimmung. Der Herr Bürgermeister von Steyr dankt für des Vertrauen
„Protokoll! über die am 8. Dezember 1879 stattgehabte Verhandlung betreffend die Realisirung eines Vizinalbahnprojektes Wels-Steyr-Kirchdorf-Michldorf in einer von Abgeordneten aus Wels, Steyr, Kirchdorf-Michldorf, Hall, Stift Kremsmünster, Markt Kremsmünster, Sierning, Sierninghofen und Neuzeug in Kremsmünster abgehaltenen Versammlung: Die Versammlung eröffnet um 11 1/4 Uhr Herr Göllerich aus Wels, welcher im Namen seine Welser Mitbürger die zalreich Anwesenden herzlich begrüßt und den Dank für ihr Erscheinen anspricht. Er bemerkt, daß es notwendig sein werde zur Leitung der Debatten einen Vorsitzenden zu wählen, und glaubt im Sinne der ganzen Versammlung zu sprechen, wenn er den anwesenden Herrn Bürgermeister von Steyr ersucht, den Vorsitz zu übernemen. Dieser Vorschlag findet allgemeine Zustimmung. Der Herr Bürgermeister von Steyr dankt für des Vertrauen
welches ihm entgegen gebracht wird, glaubt aber, daß, da die Einladung von Wels ausgegangen sei, auch der anwesende Herr Bürgermeister von Wels den Vorsitz übernehmen solle. Da sich die Versamlung hiemit einverstanden erklärt, übernimmt Herr Bürgermeister Bauer den Vorsitz und beantragt, daß Gemeindebeamte Kreuzer aus Wels als Schriftführer zu fungiren habe. Dieser Antrag wird genehmigt. Sofort ergreift Herr Stadtsekretär Göllerich des Wort: Vor allem müsse er in seinem und im Namen seiner Welser Mitbürger konstatiren, daß der Zweck der heutigen Versamlung nicht darin bestehen könne, die projektirte Bahn von Linz nach Kremsmünster zu hindern, oder wol gar unmöglich zu machen. Wenn das Konsortium in Linz die nöthigen Geldmittel aufbringe, so werde es sein Projekt durchführen. Sowie aber die Landeshauptstadt bestrebt gewesen sei mit aller Energie ihr Interesse durch des Bahnobjekt Linz-Kremsmünster zu wahren und zu fördern, so sei es ebenso Sache der beider Städte Steyr und Wels ihre Localinteressen, die durch das fragliche Projekt gefährdet erscheinen,
welches ihm entgegen gebracht wird, glaubt aber, daß, da die Einladung von Wels ausgegangen sei, auch der anwe- sende Herr Bürgermeister von Wels den Vorsitz übernehmen solle. Da sich die Versamlung hiemit einverstanden erklärt, übernimmt Herr Bürgermeister Bauer den Vorsitz und beantragt, daß Gemeindebeam- te Kreuzer aus Wels als Schriftführer zu fungiren habe. Dieser Antrag wird genehmigt. Sofort ergreift Herr Stadtsekre- tär Göllerich des Wort: Vor allem müsse er in seinem und im Namen seiner Welser Mitbür- ger konstatiren, daß der Zweck der heutigen Versamlung nicht darin bestehen könne, die projektirte Bahn von Linz nach Kremsmün- ster zu hindern, oder wol gar un- möglich zu machen. Wenn das Konsortium in Linz die nöthi- gen Geldmittel aufbringe, so werde es sein Projekt durchführen. Sowie aber die Landeshauptstadt bestrebt gewesen sei mit aller Energie ihr Interesse durch des Bahnobjekt Linz-Kremsmün- ster zu wahren und zu fördern, so sei es ebenso Sache der beider Städte Steyr und Wels ihre Localinteressen, die durch das fragli- che Projekt gefährdet erscheinen,
mit gleicher Energie zu wahren. Dazu geselle sich noch ein anderes hoch wichtiges Moment, denn höher als das lokale stehe das Landesinteresse u. ein solches Landesinteresse befriedige ein Projekt, welches der nothleidenden Sensen- industrie, endlich den so lange ersehn- ten Anschlußpunkt an die Westbahn ge- währe. Dieses Interesse habe Wels stets vor Augen gehalten und sei seit Jahren be- strebt gewesen, denselben durch mehrere technisch u. wirtschaftl. vorgearbeitete Pro- jekte mit nicht unbedeutenden Opfern Rechnung zu tragen. Nunmehr sei der Gedanke aufge- taucht, daß nicht bloß den Local, sondern selbst den Landesinteressen am besten entsprochen würde, wenn durch eine Vizinalbahn die beiden Städte Wels u. Steyr und zugleich durch eine Auszweigung dieselben mit Kirchdorf-Michldorf in Verbindung gebracht würden. Die Vizinalbahn würde den Inte- ressen der Sensen- und Eisenindustrie durch die Verbindung mit 2 Haupt- verkehrsadern des Reiches in eminenter Weise dienen, und zugleich den Kohlenbergwerken in Wolfsegg und Tomasroith in neues Verkehrsgebiet erschließen.
mit gleicher Energie zu wahren. Dazu geselle sich noch ein anderes hoch wichtiges Moment, denn höher als das lokale stehe das Landesinteresse u. ein solches Landesinteresse befriedige ein Projekt, welches der nothleidenden Sensenindustrie, endlich den so lange ersehnten Anschlußpunkt an die Westbahn gewähre. Dieses Interesse habe Wels stets vor Augen gehalten und sei seit Jahren bestrebt gewesen, denselben durch mehrere technisch u. wirtschaftl. vorgearbeitete Projekte mit nicht unbedeutenden Opfern Rechnung zu tragen. Nunmehr sei der Gedanke aufgetaucht, daß nicht bloß den Local, sondern selbst den Landesinteressen am besten entsprochen würde, wenn durch eine Vizinalbahn die beiden Städte Wels u. Steyr und zugleich durch eine Auszweigung dieselben mit Kirchdorf-Michldorf in Verbindung gebracht würden. Die Vizinalbahn würde den Interessen der Sensen- und Eisenindustrie durch die Verbindung mit 2 Hauptverkehrsadern des Reiches in eminenter Weise dienen, und zugleich den Kohlenbergwerken in Wolfsegg und Tomasroith in neues Verkehrsgebiet erschließen.
Dieser Gedanke sei gleichzeitig von den beiden Hendelsgremien in Wels und Steyr aufgenommen worden und habe in allen Klassen der Bevölkerung beider Städte den lebhaftesten Anklang gefunden. Er sind sonach beide Handelsgremien dahin überein gekommen, daß zur Berathung und Beschließung der zur Realisirung dieses Gedankens nothwendigen Maßregeln eine Versammlung der Interessenten in Kremsmünster einberufen werde, und daß die bezügliche Einladung von Wels auszugehen habe. Dies sei die Genesis der heutigen Versammlung. Dieselbe habe sich nunmehr anzusprechen, ob sie den angedeuteten Projekte nicht blos ihre Sympathien, sondern auch den Willen werkthätigster Unterstützung entgegen bringe. Hr. Bürgermeister Pointner aus Steyr erklärt im Namen der Vertreter dieser Stadt, daß er dem Projekte WelsSteyr-Kirchdorf-Michldorf vollkommen beistimme und daß die Stadt Steyr gewillt sei, alles aufzubieten, um dieses Projekt zu realisiren.
Dieser Gedanke sei gleichzeitig von den beiden Hendelsgremien in Wels und Steyr aufgenommen worden und habe in allen Klassen der Bevölkerung bei- der Städte den lebhaftesten Anklang ge- funden. Er sind sonach beide Handelsgremien da- hin überein gekommen, daß zur Bera- thung und Beschließung der zur Realisi- rung dieses Gedankens nothwendigen Maßregeln eine Versammlung der Interessen- ten in Kremsmünster einberufen werde, und daß die bezügliche Einladung von Wels auszugehen habe. Dies sei die Genesis der heutigen Ver- sammlung. Dieselbe habe sich nunmehr anzusprechen, ob sie den angedeuteten Projekte nicht blos ihre Sympathien, sondern auch den Willen werkthätigster Unterstützung entgegen bringe. Hr. Bürgermeister Pointner aus Steyr erklärt im Namen der Vertreter die- ser Stadt, daß er dem Projekte Wels- Steyr-Kirchdorf-Michldorf vollkommen beistimme und daß die Stadt Steyr ge- willt sei, alles aufzubieten, um dieses Projekt zu realisiren.
Es wird von keiner Seite gegen das Projekt gesprochen. Sofort verliest Herr Göllerich den ersten Antrag dahin lautend: Der Bau einer Vizinalbahn von Steyr nach Wels mit der gleichzeitig auszufüh- renden Abzweigung nach Kirchdorf- Michldorf entspricht nicht blos der lokalen Interessen der genannten Städte und Märkte, sondern durch die Verbindung der Sensenindustrie mit 2 Hauptverkehrs- adern des Reiches dem wolverstande- nen Interesse des Landes und des Staa- tes. Es ist deßhalb mit allen zu Gebote stehen- den Mitteln die ehebaldigste Realisirung dieses Projektes anzustreben. Dieser Antrag wird mit lebhaften Bei- falle aufgenommen. Gegen derselben wird kein Wider- spruch erhoben. Es wird zur Abstimmung geschritten u. der Antrag, wie die vorgenommene Gegenprobe beweißt, mit allen gegen eine Stimme angenommen. Hr. Göllerich verliest den 2ten Antrag; derselbe lautet: Es wird aus der Mitte der heutigen Versammlung ein Zentral-Comite gewählt, welche die Aufgabe erhält,
Es wird von keiner Seite gegen das Projekt gesprochen. Sofort verliest Herr Göllerich den ersten Antrag dahin lautend: Der Bau einer Vizinalbahn von Steyr nach Wels mit der gleichzeitig auszuführenden Abzweigung nach KirchdorfMichldorf entspricht nicht blos der lokalen Interessen der genannten Städte und Märkte, sondern durch die Verbindung der Sensenindustrie mit 2 Hauptverkehrsadern des Reiches dem wolverstandenen Interesse des Landes und des Staates.Es ist deßhalb mit allen zu Gebote stehenden Mitteln die ehebaldigste Realisirung dieses Projektes anzustreben. Dieser Antrag wird mit lebhaften Beifalle aufgenommen. Gegen derselben wird kein Widerspruch erhoben. Es wird zur Abstimmung geschritten u. der Antrag, wie die vorgenommene Gegenprobe beweißt, mit allen gegen eine Stimme angenommen. Hr. Göllerich verliest den 2ten Antrag; derselbe lautet: Es wird aus der Mitte der heutigen Versammlung ein Zentral-Comite gewählt, welche die Aufgabe erhält,
alle erforderlichen Maßregeln zur Durchführung des Projektes zu treffen u. insbesonders die diesfalls erforderlichen Schritte bei der hohen Regierung in den Volksvertretungen einzuleiten. Dieser Antrag sowie der 3te Antrag, lautend: In den beiden Städten Steyr u. Wels u. in den bezeichneten Märkten, sowie überhaupt in allen Ortschaften, wo es zweckmässig erscheint, sind Lokalagitationskomités zu wählen, welche in ununterbrochener Verbindung mit dem Zentralkomite stehend, die Aufgabe erhalten, sofort Subskriptionen von Beiträgen zur Durchführung des Projektes oder unentgeltliche Materiallieferungen, Grundablösungen etz. zu realisiren. Werden in gleicher Weise von der Versammlung angenommen. Hr. D. Albach kk. Notar in Kirchdorf erklärt: Die Anwesenden Vertreter von Kirchdorf-Michldorf u. der Sensenindustrie begrüssen das vorgebrachte Projekt mit lebhafter Sympathie, weshalb sie auch für alle 3 Anträge für
alle erforderlichen Maßregeln zur Durchführung des Projektes zu tref- fen u. insbesonders die diesfalls erforderlichen Schritte bei der hohen Regierung in den Volksvertre- tungen einzuleiten. Dieser Antrag sowie der 3te Antrag, lautend: In den beiden Städten Steyr u. Wels u. in den bezeichneten Märkten, sowie überhaupt in allen Ortschaften, wo es zweckmässig erscheint, sind Lokalagi- tationskomités zu wählen, welche in ununterbrochener Verbindung mit dem Zentralkomite stehend, die Auf- gabe erhalten, sofort Subskriptionen von Beiträgen zur Durchführung des Projektes oder unentgeltliche Materiallie- ferungen, Grundablösungen etz. zu re- alisiren. Werden in gleicher Weise von der Versammlung angenommen. Hr. D. Albach kk. Notar in Kirchdorf erklärt: Die Anwesenden Vertreter von Kirchdorf-Michldorf u. der Sen- senindustrie begrüssen das vorgebrachte Projekt mit lebhafter Sympathie, wes- halb sie auch für alle 3 Anträge für
ihre Person gestimmt haben, sie besitzen aber keine Vollmachten, um namens der beiden Märkte u. der Sensengenossen- schaft Beschlüsse zu faßen, weßhalb sie das Er- suchen stellen, daß ihnen das Protokoll über die heutige Versammlung ehebaldigst zugesendet werde, damit von beiden Mark- ten u. von der Sensengenossenschaft Beschluß gefaßt werden könne. Aus diesem Grunde werden sie sich auch vorläufig an der Wahl in das Zentral- komité nicht betheiligen. Hr. Bürgermeister Fux von Hall gibt eine Erklärung im ähnlichen Sinne ab, konstatirt aber, daß der Markt Bad Hall das Projekt freudigst begrüsse u. seine Realisirung mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu fördern bereit sei. Das Stift Kremsmünster erklärt durch seinen Vertreter, daß es die Re- alisirung des Projektes lebaft wünsche, aber mit Rücksicht auf die Mittel des Stiftes, wel- ches bereits bei der Bahn Linz-Krems- münster engagirt sei, das Projekt finanziell nicht werde fördern können, u. deshalb in das Zentralkomité nicht wählen werde.
ihre Person gestimmt haben, sie besitzen aber keine Vollmachten, um namens der beiden Märkte u. der Sensengenossenschaft Beschlüsse zu faßen, weßhalb sie das Ersuchen stellen, daß ihnen das Protokoll über die heutige Versammlung ehebaldigst zugesendet werde, damit von beiden Markten u. von der Sensengenossenschaft Beschluß gefaßt werden könne. Aus diesem Grunde werden sie sich auch vorläufig an der Wahl in das Zentralkomité nicht betheiligen. Hr. Bürgermeister Fux von Hall gibt eine Erklärung im ähnlichen Sinne ab, konstatirt aber, daß der Markt Bad Hall das Projekt freudigst begrüsse u. seine Realisirung mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu fördern bereit sei. Das Stift Kremsmünster erklärt durch seinen Vertreter, daß es die Realisirung des Projektes lebaft wünsche, aber mit Rücksicht auf die Mittel des Stiftes, welches bereits bei der Bahn Linz-Kremsmünster engagirt sei, das Projekt finanziell nicht werde fördern können, u. deshalb in das Zentralkomité nicht wählen werde.
Eine gleiche Erklärung gibt der Bürgermeister von Kremsmünster ab. Es kommt nunmehr die Frage der Wahl in das Zentralkomité zur Verhandlung. Die Vertreter der Ortschaften Sierning, Sierninghofen und Neuzeug begrüssen freudigst das Projekt u. erklären an der Wahl theilzunehmen. Herr Haslinger in Wels beantragt, daß die Wahl in das Zentralkomité durch die interessirten Städte, Märkte u. Ortschaften aus der Mitte ihrer Bürger nachträglich geschehe. Herr Muhr aus Wels spricht sich gegen diesen Antrag aus, weil derselbe die Sache nur verzögerrn könnte. Im gleichen Sinne spricht Herr Göllerich aus Wels, der zugleich dem Wunsche Ausdruck gibt, es möge das Zentralkomité nicht aus einer zu großen Anzal von Mitgliedern bestehen, damit es in seiner raschen Thätigkeit nicht gehemmt werde. Herr Gruber aus Wels beantragt, es solle die Wahl in das Zentralkomité
Eine gleiche Erklärung gibt der Bür- germeister von Kremsmünster ab. Es kommt nunmehr die Frage der Wahl in das Zentralkomité zur Verhandlung. Die Vertreter der Ortschaften Sierning, Sierninghofen und Neuzeug begrüssen freu- digst das Projekt u. erklären an der Wahl theilzunehmen. Herr Haslinger in Wels beantragt, daß die Wahl in das Zentralkomité durch die interessir- ten Städte, Märkte u. Ortschaften aus der Mitte ihrer Bürger nachträglich geschehe. Herr Muhr aus Wels spricht sich gegen diesen Antrag aus, weil derselbe die Sache nur verzögerrn könnte. Im gleichen Sinne spricht Herr Göllerich aus Wels, der zugleich dem Wunsche Ausdruck gibt, es möge das Zentralkomité nicht aus einer zu großen Anzal von Mitgliedern beste- hen, damit es in seiner raschen Thätigkeit nicht gehemmt werde. Herr Gruber aus Wels be- antragt, es solle die Wahl in das Zentralkomité
in der heutigen Versammlung stattfinden und zwar sollen die Städte Steyr und Wels je 3, die Märkte Michldorf, Kirchdorf, Hall und die Sensengenossenschaft je einen und die Ortschaften Sierning, Sierninghofen und Neuzeug gleichfalls einen Abgeord- neten wälen. Zur Besprechung sei eine Unter- brechung der Sitzung von 10 Minuten zu gestatten. Diese Anträge werden zur Abstimmung gebracht, angenommen, und die Sitzung auf 10 Minuten unterbrochen. Nach wieder aufgenommener Sitzung wird das Walresultat verkündet. Als gewählt erscheinen: a. von der Stadt Steyr: die Herren: Bürgermeister Pointner, Advokat Dr. Hochhauser und Kaufmann Gschai- der, Vorstand des Handelsgremiums in Steyr. b. von der Stadt Wels die Herren: Kaufmann Gruber, Vorstand des Welser Handelsgremiums, Lederfabri- kant Haslinger und Stadtsekretär Göl- lerich.
in der heutigen Versammlung stattfinden und zwar sollen die Städte Steyr und Wels je 3, die Märkte Michldorf, Kirchdorf, Hall und die Sensengenossenschaft je einen und die Ortschaften Sierning, Sierninghofen und Neuzeug gleichfalls einen Abgeordneten wälen. Zur Besprechung sei eine Unterbrechung der Sitzung von 10 Minuten zu gestatten. Diese Anträge werden zur Abstimmung gebracht, angenommen, und die Sitzung auf 10 Minuten unterbrochen. Nach wieder aufgenommener Sitzung wird das Walresultat verkündet. Als gewählt erscheinen: a. von der Stadt Steyr: die Herren: Bürgermeister Pointner, Advokat Dr. Hochhauser und Kaufmann Gschaider, Vorstand des Handelsgremiums in Steyr. b. von der Stadt Wels die Herren: Kaufmann Gruber, Vorstand des Welser Handelsgremiums, Lederfabrikant Haslinger und Stadtsekretär Göllerich.
von Sierning, Sierninghofen und Neuzeug Herr August Wimmer Forsthofbesitzer in Sierning. Herr Viktor Stiegler aus Steyr, der das vorliegende Projekt und die heute gefaßten Beschlüsse mit lebhafter Freude begrüßt, spricht die Ansicht aus, daß die Interessenten der Bahnverbindung LinzKremsmünster sich wahrscheinlich an den hohen Landtag um Unterstützung wenden werden. Er sei der Ansicht, daß eine solche Unterstützung vielmehr dem heutigen Projekte zukomme und stelle sonach den Resolutionsantrag, daß die Versammlung die Erwartung ausspreche und in geeigneter Weise zur Geltung bringe, daß eine solche Landesunterstützung nicht zu gewähren sei. Dr. Albach spricht sich gegen diesen Antrag aus, weil vorläufig noch nicht vorliege, daß Linz überhaupt eine solche Unterstützung begehre, weil, wenn eine solche begehrt würde, es Sache der Herrn Abgeordneten sein wird, die Landesinteressen zu wahren, u. weil ihm ein solcher Resolutionsantrag gefährlich erscheine, da derselbe auch auf das heute besprochene Projekt angewendet werden könnte.
von Sierning, Sierninghofen und Neuzeug Herr August Wimmer Forsthofbesitzer in Sierning. Herr Viktor Stiegler aus Steyr, der das vorliegende Projekt und die heute ge- faßten Beschlüsse mit lebhafter Freude begrüßt, spricht die Ansicht aus, daß die In- teressenten der Bahnverbindung Linz- Kremsmünster sich wahrscheinlich an den hohen Landtag um Unterstützung wen- den werden. Er sei der Ansicht, daß eine solche Un- terstützung vielmehr dem heutigen Projekte zukomme und stelle sonach den Resolutionsantrag, daß die Ver- sammlung die Erwartung ausspreche und in geeigneter Weise zur Gel- tung bringe, daß eine solche Lan- desunterstützung nicht zu gewäh- ren sei. Dr. Albach spricht sich gegen diesen Antrag aus, weil vorläufig noch nicht vorliege, daß Linz überhaupt eine solche Unterstützung begehre, weil, wenn eine solche begehrt würde, es Sache der Herrn Ab- geordneten sein wird, die Landesin- teressen zu wahren, u. weil ihm ein solcher Resolutionsantrag gefährlich er- scheine, da derselbe auch auf das heute besprochene Projekt angewendet werden könnte.
Hr. Göllerich erklärt, daß er sich gleichfalls gegen den Resulutionsantrag in dieser Form aussprechen müße. Er halte es namentlich als Lantagsabgeordneter des Sensen Industriebezirkes für seine Pflicht, in der Sache seine Ansicht klar auszusprechen. Er hege die Überzeugung, daß das heutige besprochene Projekt ein gesundes sei, und daß seine Realisirung zunächst auch den Interes- sen der Sensen-Industrie, folglich der Interessen des Landes am besten entspreche. Wenn daher im Landtage die Subventionsfrage zur Sprache kommen sollte, and wenn in- zwischen durch thätige und energische Arbeit das heute besprochene Projekt Fleisch u. Blut erhalten haben werde, dann werde er im Landtage dafür sich aussprechen, daß bevor die Landesvertretung sich für eine wie immer gearte- te Unterstützung der Bahn Linz u. Kremsmün- ster bestimme, auch des Projekt Steyr-Wels, Kirchdorf genau geprüft, und erwegen werde, welches dieser beiden Projekte dem Landesinteresse am meisten Rechnung trägt. Herr Kaspar Zeitlinger aus Blumau bei Kirchdorf spricht sich gleichfalls gegen den Resolutions-Antrag aus. Hr. Stiegler erklärt, daß es im ferne liege durch seinen Resolutions-Antrag irgend eine Animosität gegen die Landeshauptstadt zu bethätigen. Er wolle nur das Landesinteresse wehren und sei der bestimmten Ansicht, daß wenn von einer Landes- unterstützung die Rede sei, eine solche verzugswei- se dem heute besprochenen Projekte gebühre.
Hr. Göllerich erklärt, daß er sich gleichfalls gegen den Resulutionsantrag in dieser Form aussprechen müße. Er halte es namentlich als Lantagsabgeordneter des Sensen Industriebezirkes für seine Pflicht, in der Sache seine Ansicht klar auszusprechen. Er hege die Überzeugung, daß das heutige besprochene Projekt ein gesundes sei, und daß seine Realisirung zunächst auch den Interessen der Sensen-Industrie, folglich der Interessen des Landes am besten entspreche. Wenn daher im Landtage die Subventionsfrage zur Sprache kommen sollte, and wenn inzwischen durch thätige und energische Arbeit das heute besprochene Projekt Fleisch u. Blut erhalten haben werde, dann werde er im Landtage dafür sich aussprechen, daß bevor die Landesvertretung sich für eine wie immer geartete Unterstützung der Bahn Linz u. Kremsmünster bestimme, auch des Projekt Steyr-Wels, Kirchdorf genau geprüft, und erwegen werde, welches dieser beiden Projekte dem Landesinteresse am meisten Rechnung trägt. Herr Kaspar Zeitlinger aus Blumau bei Kirchdorf spricht sich gleichfalls gegen den Resolutions-Antrag aus. Hr. Stiegler erklärt, daß es im ferne liege durch seinen Resolutions-Antrag irgend eine Animosität gegen die Landeshauptstadt zu bethätigen. Er wolle nur das Landesinteresse wehren und sei der bestimmten Ansicht, daß wenn von einer Landesunterstützung die Rede sei, eine solche verzugsweise dem heute besprochenen Projekte gebühre.
Er modifizire deßhalb seinen Resolutionsantrag dahin, daß derselbe zu lauten habe: Die Versammlung beschließt, daß die in ihr vertretenen Gemeinden and Korporationen erforderlichenfalls gegenüber dem hohen Landtage die Erwartung auszusprechen haben, daß falls das Comité oder Interessenten der projektirten Vizinalbahn Linz-Kremsmünster für diese Linie im Lande eine Subvention beanspruchen sollen, eine solche nicht früher bewilliget werde, bevor nicht das Bahnprojekt Steyr-Kirchdorf, Michldorf-Wels dem hohen Landtage vorgelegt u. von diesem eingehend geprüft werden sein wird. Für diesen modifizirten Resolutions Antrage sprechen die Herren Pointner, Haslinger, Wimmer, Muhr und Gruber, und es wird derselbe nachdem der Antrag des Hr. Dr. Albach auf Übergang zur Tagesordnung abgelehnt worden ist, mit Stimmenmehrheit angenommen. Im Verlaufe der dießbezüglichen Debatte erklärt Herr Jungreitmair, Rüß in Kematen, als Mitglied des Konsortiums Linz-Kremsmünster, daß bisher von demselben ein Beschluß auf Inanspruchnahme einer Landes-Unterstützung nicht gefaßt worden sei. Nachdem noch Herr Gruber aus Wels die Vortheile des besprochenen Projektes reassumirt, für den zalreichen Besuch der Versammlung den wärmsten Dank ausgesprochen und auf das Gelingen des Projektes unter lebhafter Zustimmung toastiert hatte, wird die Versammlung die von mehr als 200 Personen besucht war, um 1/2 2 Uhr vom Vorsitzenden geschlossen. Bauer m/p Vorsitzender Heinrich Kreuzer m/p” Schriftführer Auth. v. J. Haas in Wels. - Verleger. Das Comite.
Er modifizire deßhalb seinen Resolutionsantrag dahin, daß der- selbe zu lauten habe: Die Versammlung beschließt, daß die in ihr vertretenen Gemeinden and Korporationen erforderlichenfalls gegenüber dem hohen Landtage die Erwartung auszusprechen haben, daß falls das Comité oder Interessenten der projek- tirten Vizinalbahn Linz-Kremsmünster für diese Linie im Lande eine Subvention beanspruchen sollen, ei- ne solche nicht früher bewilliget werde, bevor nicht das Bahnprojekt Steyr-Kirchdorf, Michldorf-Wels dem hohen Landtage vorgelegt u. von diesem eingehend ge- prüft werden sein wird. Für diesen modifizirten Resolutions Antrage spre- chen die Herren Pointner, Haslinger, Wimmer, Muhr und Gruber, und es wird derselbe nachdem der Antrag des Hr. Dr. Albach auf Übergang zur Tagesordnung abge- lehnt worden ist, mit Stimmenmehrheit angenommen. Im Verlaufe der dießbezüglichen Debatte erklärt Herr Jungreitmair, Rüß in Kematen, als Mitglied des Kon- sortiums Linz-Kremsmünster, daß bisher von dem- selben ein Beschluß auf Inanspruchnahme einer Lan- des-Unterstützung nicht gefaßt worden sei. Nachdem noch Herr Gruber aus Wels die Vortheile des besprochenen Projektes reassumirt, für den zalrei- chen Besuch der Versammlung den wärmsten Dank ausgesprochen und auf das Gelingen des Projektes unter lebhafter Zustimmung toastiert hatte, wird die Versammlung die von mehr als 200 Personen besucht war, um 1/2 2 Uhr vom Vorsitzenden geschlossen. Bauer m/p Vorsitzender Heinrich Kreuzer m/p” Schriftführer Auth. v. J. Haas in Wels. - Verleger. Das Comite.
Der Vorsitzende bemerkt hiezu, daß auf Grund des Ergebnisses dieser Ver- sammlung bei der nachträglich stattgehabten Sitzung des Zentral-Ausschusses beschlossen worden sei, man solle dahin trachten, daß von Seite der Stadt Steyr und Wels je ein Beitrag von 3000 fl für die Vorarbeiten der Tra- cirung der Bahn und Erwirkung der Vor-Con- zession gewährt werde. In dieser Richtung sei geltend gemacht wor- den, daß eine Subscip- tion wegen Aufbrin- gung dieses Betrages nicht am Platze wäre, nachdem nämlich die Städte Steyr und Wels an dem Zustandekom- men dieser Bahn be- sonders interessirt seien und diese Tra- cirungs-Kosten nicht als hinausgeworfenes Geld betrachtet werden
Der Vorsitzende bemerkt hiezu, daß auf Grund des Ergebnisses dieser Versammlung bei der nachträglich stattgehabten Sitzung des Zentral-Ausschusses beschlossen worden sei, man solle dahin trachten, daß von Seite der Stadt Steyr und Wels je ein Beitrag von 3000 fl für die Vorarbeiten der Tracirung der Bahn und Erwirkung der Vor-Conzession gewährt werde. In dieser Richtung sei geltend gemacht worden, daß eine Subsciption wegen Aufbringung dieses Betrages nicht am Platze wäre, nachdem nämlich die Städte Steyr und Wels an dem Zustandekommen dieser Bahn besonders interessirt seien und diese Tracirungs-Kosten nicht als hinausgeworfenes Geld betrachtet werden
könne, daher auch die Sektion auf Bewilligung dieses Betrages einrathe. G.R. Peyrl bemerkt daß, wenn er richtig verstanden habe, laut des Sektions-Antrages die Gemeinde Wels einen Betrag von 3000 fl zu diesem Zwecke in Aussicht genommen habe, daher dort noch nichts positives beschlossen sei. Es solle daher auch Steyr den Welsern in dieser Richtung nicht vorgreifen und der Beschluß dahin gehen, daß auch von Seite der Gemeinde Steyr ein Beitrag von 3000 fl in Aussicht genommen werde. Der Vorsitzende erwiedert, daß die Mitglieder des Central-Comitees, welche in Kremsmünster obigen Be-
könne, daher auch die Sektion auf Bewilli- gung dieses Betrages einrathe. G.R. Peyrl bemerkt daß, wenn er richtig verstan- den habe, laut des Sektions-Antrages die Gemeinde Wels einen Betrag von 3000 fl zu diesem Zwecke in Aus- sicht genommen habe, daher dort noch nichts positives beschlossen sei. Es solle daher auch Steyr den Welsern in dieser Richtung nicht vorgreifen und der Beschluß dahin gehen, daß auch von Seite der Gemeinde Steyr ein Beitrag von 3000 fl in Aussicht genommen werde. Der Vorsitzende erwie- dert, daß die Mitglie- der des Central-Comi- tees, welche in Krems- münster obigen Be-
schluß faßten, selbstver- ständlich nicht zu sagen konnte, daß Steyr und Wels 3000 fl geben müssen, sondern nur einen solchen Beitrag in Aus- sicht nehmen konnten. Um übrigens der An- schauung des G.R. Peyrl Rechnung zu tragen, so könnte der Sektions- Antrag dahin formu- lirt werden, daß Steyr unter der Bedingung einen Beitrag von 3000 fl zu diesem Zwecke leiste, wenn auch die Gemein- devertretung von Wels einen gleichen Beitrag bewillige. G.R. Peyrl erklärt sich mit dieser Modification einverstanden. G.R. Franz v. Jäger frägt, wie es mit diesen 3000 fl zu halten sei; ob diesel- ben seinerzeit, wenn die Bahn zu Stande komme, der Gemeinde Steyr
schluß faßten, selbstverständlich nicht zu sagen konnte, daß Steyr und Wels 3000 fl geben müssen, sondern nur einen solchen Beitrag in Aussicht nehmen konnten. Um übrigens der Anschauung des G.R. Peyrl Rechnung zu tragen, so könnte der SektionsAntrag dahin formulirt werden, daß Steyr unter der Bedingung einen Beitrag von 3000 fl zu diesem Zwecke leiste, wenn auch die Gemeindevertretung von Wels einen gleichen Beitrag bewillige. G.R. Peyrl erklärt sich mit dieser Modification einverstanden. G.R. Franz v. Jäger frägt, wie es mit diesen 3000 fl zu halten sei; ob dieselben seinerzeit, wenn die Bahn zu Stande komme, der Gemeinde Steyr
zu Gute gerechnet würden. Der Vorsitzende bejaht diese Frage und bemerkt, daß dieser Beitrag eben in die Gesammtkosten der Bahn eingerechnet werde. Wen aus dem Projekte nichts würde, dann sei allerdings derselbe umsonst verwendet. G.R. Ploberger betont, man müsse jetzt alles anwenden, um diese Bahn zu Stande zu bringen, denn es handle sich um unsere Haut. Auch die Linzer täten in dieser Richtung alles. Besser wäre es freilich für Steyr und Wels, wenn gar keine Bahn zu Stande käme. G.R. Anton v. Jäger modifizirt sohin den SektionsAntrag dahin, daß im zweiten Absatze desselben statt den Worten „nachdem in Aussicht
zu Gute gerechnet würden. Der Vorsitzende bejaht die- se Frage und bemerkt, daß dieser Beitrag eben in die Gesammtkosten der Bahn eingerechnet werde. Wen aus dem Projekte nichts würde, dann sei allerdings derselbe umsonst verwendet. G.R. Ploberger betont, man müsse jetzt alles anwenden, um diese Bahn zu Stande zu brin- gen, denn es handle sich um unsere Haut. Auch die Linzer täten in dieser Richtung alles. Besser wäre es freilich für Steyr und Wels, wenn gar keine Bahn zu Stande käme. G.R. Anton v. Jäger modi- fizirt sohin den Sektions- Antrag dahin, daß im zweiten Absatze dessel- ben statt den Worten „nachdem in Aussicht
genommen ist“, gesetzt wer- de, „wenn bewilligt wird“ und wird der Sektions- Antrag in dieser modi- fizirten Fassung ein- stimmig angenommen. Z. 11968. II. Section 4. G.R. Leopold Huber refe- rirt über den Bericht des städtischen Kasseamtes ü- ber die Cassegebahrung im Monate November 1879, wonach sich die Ein- nahmen in diesem Mo- nate auf 30789 f 92 1/2 xr und die Ausgaben auf 10,638 fl 84 1/2 belaufen haben und für den Monat Dezember ein baarer Kassarest mit 38,017 fl 21 1/2 verblieben sei, wovon 20,000 fl in der Spar- kasse angelegt seien. Referent bemerkt, daß das Kasse-Journal von den G.R. Franz v. Jäger und Perz geprüft und richtig befunden worden sei. Wird zur Kenntnis genommen - Z. 12108.
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