Raths=Protokoll der kk. landesfürstlichen Stadt Steyr vom 5. Juli 1878 Datenaufbereitung Digitalarchiv Steyr
Raths Protokoll über die XVI. Sitzung des Gemeinderates der Stadt Steyr am 5. Juli 1878. Gegenwärtig: Der Vorsitzende: Bürgermeister Moriz Crammer. Der Vice-Bürgermeister: Gustav Gschaider. Die Gemeinderäte: Franz Jäger v. Waldau Franz Breslmayr Karl Jäger v. Waldau Ferdinand Gründler Anton Mayr Josef Haller Matthias Perz Franz Hofman Josef Peyrl Karl Holub Georg Pointner Josef Huber Josef Reder Leopold Huber Johann Redl Anton Jäger v. Waldau Wenzl Wenhart Franz Wickhoff Schriftführer: Gemeinde Sekretär Leop. Ant. Iglseder. Begin der Sitzung 3 1/4 Uhr Nachmittags. Tages-Ordnung Mittheilungen
Raths Protokoll über die XVI. Sitzung des Gemeinderates der Stadt Steyr am 5. Juli 1878. Gegenwärtig: Der Vorsitzende: Bürgermeister Moriz Crammer. Der Vice-Bürgermeister Gustav Gschaider. Die Gemeinderäte: Franz Jäger v. Waldau Franz Breslmayr Karl Jäger v. Waldau Ferdinand Gründler Anton Mayr Josef Haller Matthias Perz Franz Hofman Josef Peyrl Karl Holub Georg Pointner Josef Huber Josef Reder Leopold Huber Johann Redl Anton Jäger v. Waldau Wenzl Wenhart Franz Wickhoff Schriftführer: Gemeinde Sekretär Leop. Ant. Iglseder. Begin der Sitzung 3 1/4 Uhr Nachmittags. Tages-Ordnung Mittheilungen
I. Section: 1., 2. Gesuche um Verleihung der Wasenmeisterstelle. 3. Gesuch um Verleihung des Bürgerrechtes. 2. Gesuch um Ertheilung der AufnamsZusicherung in den Gemeindeverband. II. Section: 5. Gesuch der Sicherheitswachmannschaft um Erhöhung des Relutums. 6. Bericht des städt. Cassa-Amtes über die Cassagebahrung im Monate Mai 1878. 7. Amtsbericht über das Erlöschen der Hundsteuer. III. Section: 8. Gesuch mehrerer Hausbesitzer in der Vorstadt Ennsdorf wegen Anbringung einer Gaslaterne in der Kollergasse am Eingang vor der Bahnhofstrasse. 9. Schreiben des Anton Poschacher wegen Lieferung der Pflastersteine für die Pfarrgasse. 10. Bericht des städtischen Bauamtes wegen Verkauf von alten Messing. IV. Section. 11. Schreiben der gräfl. Lamberg'schen Güter Direktion in Betreff der nachgesuchten Überlassung des Quenghofes zu einem Nothspitale.
I. Section: 1., 2. Gesuche um Verleihung der Wasen- meisterstelle. 3. Gesuch um Verleihung des Bürger- rechtes. 4. Gesuch um Ertheilung der AufnamsZusicherung in den Gemeindeverband. II. Section: 5. Gesuch der Sicherheitswachmannschaft um Erhöhung des Relutums. 6. Bericht des städt. Cassa-Amtes über die Cassagebahrung im Monate Mai 1878. 7. Amtsbericht über das Erlöschen der Hundsteuer. III. Section: 8. Gesuch mehrerer Hausbesitzer in der Vorstadt Ennsdorf wegen Anbrin- gung einer Gaslaterne in der Kollergasse am Eingang vor der Bahnhofstrasse. 9. Schreiben des Anton Poschacher wegen Lieferung der Pflaster- steine für die Pfarrgasse. 10. Bericht des städtischen Bauamtes wegen Verkauf von alten Messing. IV. Section. 11. Schreiben der gräfl. Lamberg'schen Güter Direktion in Betreff der nachgesuchten Überlassung des Queng- hofes zu einem Nothspitale.
Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, konsta- tirt die Anwesenheit der zur Beschlußfä- higkeit erforderlichen Anzal von Gemein- derats-Mitgliedern und bringt, sodann die Zuschriften der Redaktionen des Al- penboten und der Steyrer Zeitung zur Ver- lesung, in welchen sich dieselben in Beant- wortung der an sie ergangenen Einladung zur Besichtigung des Armenhauses in Genua bedingt bereit erklären. Der Vorsitzende bemerkt hiezu, daß nach seiner Ansicht diese beiden Schreiben dem General-Direktor der österreichischen Waffenfabrik Herrn Josef Werndl mit- zutheilen wären, damit er seine wei- tere Willensmeinung hierüber er- klären könne. Die Versammlung erklärt sich hiemit einverstanden. — Z. 6626 7346. Der Vorsitzende bemerkt weiters, daß in Folge eines in einer der letzten Gemeinderat-Sitzungen gefaßten Beschlußes, es mögen sich einige Herren nach Linz begeben, um sich von der Verwendbarkeit des zur Feuersignalisirung daselbst eingeführten Telephon Apparates zu überzeugen, er mit dem Ober-Kommandanten der Feuerwehr, dem G.R. Josef Huber, dem städt. Ingenieur und 3 Mitgliedern der Feuerwehr vor circa 14 Tagen nach Linz gereist sei, woselbst sich sämt- liche Herren die ganze Einrichtung genau
Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, konstatirt die Anwesenheit der zur Beschlußfähigkeit erforderlichen Anzal von Gemeinderats-Mitgliedern und bringt, sodann die Zuschriften der Redaktionen des Alpenboten und der Steyrer Zeitung zur Verlesung, in welchen sich dieselben in Beantwortung der an sie ergangenen Einladung zur Besichtigung des Armenhauses in Genua bedingt bereit erklären. Der Vorsitzende bemerkt hiezu, daß nach seiner Ansicht diese beiden Schreiben dem General-Direktor der österreichischen Waffenfabrik Herrn Josef Werndl mitzutheilen wären, damit er seine weitere Willensmeinung hierüber erklären könne. Die Versammlung erklärt sich hiemit einverstanden. — Z. 6626 7346. Der Vorsitzende bemerkt weiters, daß in Folge eines in einer der letzten Gemeinderat-Sitzungen gefaßten Beschlußes, es mögen sich einige Herren nach Linz begeben, um sich von der Verwendbarkeit des zur Feuersignalisirung daselbst eingeführten Telephon Apparates zu überzeugen, er mit dem Ober-Kommandanten der Feuerwehr, dem G.R. Josef Huber, dem städt. Ingenieur und 3 Mitgliedern der Feuerwehr vor circa 14 Tagen nach Linz gereist sei, woselbst sich sämtliche Herren die ganze Einrichtung genau
besichtigt und sich von der vorzüglichen Wirkung des Telephon Apparates persönlich die Überzeugung verschafft hätten. Es dürf te sich daher die Einführung dieses Apparates um so mehr empfehlen, als dieselbe kaum viel höher als auf 100 fl zu stehen kommen würde; er ersuche daher über diese bereits seit längerer Zeit anhängige Frage schlüßig zu werden. Vice-Bürgermeister Gschaider führt aus, daß hinsichtlich der Kostenfrage ein definitiver Anhaltspunkt doch noch nicht vorliege und daß nach seiner Meinung die Einführung dieses Apparates doch höher kommen würde; er stellt daher den Antrag, es sei hinsichtlich der beabsichtigten Einführung eines FeuerSignalisirungs-Apparates in der vom Vorsitzenden angeregten Weise ein KostenVoranschlag dem Gemeinderate vorzulegen auf Grund dessen derselbe dann seine weiteren Beschlüsse fassen werde. Hiebei macht er auf eine im Pfarrthum bestehende Unzukömmlichkeit betreff des Anschlagens an die Feuerglocke aufmerksam, indem der hiezu vorräthige Hammer nicht mehr verwendet werden könne, wodurch der Thürmer gezwungen sei, bei einer Signalisirung immer erst zum Glockenhause hinunter zu eilen, er wünscht daher, daß die vorhandene, jedoch unbenutzbare Vor-
besichtigt und sich von der vorzüglichen Wir- kung des Telephon Apparates persönlich die Überzeugung verschafft hätten. Es dürf te sich daher die Einführung dieses Apparates um so mehr empfehlen, als dieselbe kaum viel höher als auf 100 fl zu stehen kommen würde; er ersuche daher über diese bereits seit längerer Zeit anhängige Frage schlüßig zu werden. Vice-Bürgermeister Gschaider führt aus, daß hin- sichtlich der Kostenfrage ein definitiver An- haltspunkt doch noch nicht vorliege und daß nach seiner Meinung die Einführung dieses Appa- rates doch höher kommen würde; er stellt daher den Antrag, es sei hinsicht- lich der beabsichtigten Einführung eines Feuer- Signalisirungs-Apparates in der vom Vor- sitzenden angeregten Weise ein Kosten- Voranschlag dem Gemeinderate vorzulegen auf Grund dessen derselbe dann seine wei- teren Beschlüsse fassen werde. Hiebei macht er auf eine im Pfarrthum bestehende Un- zukömmlichkeit betreff des Anschlagens an die Feuerglocke aufmerksam, indem der hiezu vorräthige Hammer nicht mehr ver- wendet werden könne, wodurch der Thür- mer gezwungen sei, bei einer Signal- isirung immer erst zum Glockenhause hinunter zu eilen, er wünscht daher, daß die vorhandene, jedoch unbenutzbare Vor-
richtung, durch welche das Anschlagen von der Wohnung des Thürmers aus möglich sei, wieder in Stand gesetzt werde, was mit keinen bedeutenden Kosten ver- bunden sein könne. G.R. Josef Huber unterstützt diesen An- trag des Vize-Bürgermeisters Gschaider, welcher bei der Abstimmung zum Beschlus- se erhoben wird. Hierauf wird zur Tagesordnung über- gegangen. I. Section: 1. 2. G.R. Pointner verliest die um Verleihung der erledigten Wasenmeister-Stelle ein- gelangten 2 Gesuche des Herrn Johann Pühringer und der Katharina Hofstetter, Wasenmeisters-Wittwe in der Gemeinde Garsten und stellt namens der Section den Antrag, die in Erledigung gekommene Stelle eines Wasenmeisters in Steyr, mit welcher eine Remuneration pr jährlich 100 fl nebst den sonstigen tarifmässigen Gebühren verbunden sei, der Bewerbe- rin Katharina Hofstetter, Wasenmeister- in in Pergern No 17 unter der Geschäftslei- tung ihres Sohnes Johann Hofstetter zuzu- erkennen. Beschluß nach Antrag. — Z. 5796 & 6470.
richtung, durch welche das Anschlagen von der Wohnung des Thürmers aus möglich sei, wieder in Stand gesetzt werde, was mit keinen bedeutenden Kosten verbunden sein könne. G.R. Josef Huber unterstützt diesen Antrag des Vize-Bürgermeisters Gschaider, welcher bei der Abstimmung zum Beschlusse erhoben wird. Hierauf wird zur Tagesordnung übergegangen. I. Section: 1. 2. G.R. Pointner verliest die um Verleihung der erledigten Wasenmeister-Stelle eingelangten 2 Gesuche des Herrn Johann Pühringer und der Katharina Hofstetter, Wasenmeisters-Wittwe in der Gemeinde Garsten und stellt namens der Section den Antrag, die in Erledigung gekommene Stelle eines Wasenmeisters in Steyr, mit welcher eine Remuneration pr jährlich 100 fl nebst den sonstigen tarifmässigen Gebühren verbunden sei, der Bewerberin Katharina Hofstetter, Wasenmeisterin in Pergern No 17 unter der Geschäftsleitung ihres Sohnes Johann Hofstetter zuzuerkennen. Beschluß nach Antrag. — Z. 5796 & 6470.
3. G.R. Pointner verliest das Gesuch des Herrn Leopold Weigner, Handelsmann & Hausbesitzer in Steyr am Grünmarkt um Ertheilung des Bürgerrechtes gegen Erlag der Taxe & empfiehlt namens der Section unter Hinweis darauf, daß derselbe bereits im Jahre 1873 in den Gemeindeverband der Stadt Steyr aufgenommen worden sei, die Willfahrung des Gesuches. Wird die Verleihung des Bürgerrechtes an Herrn Gesuchsteller beschlossen. — Z. 7113. 4. G.R. Pointer verliest das Gesuch der Frau Christine Pfisterer, Kaufmannswittwe in Steyr, mit welchem dieselbe um die bedingte Zusicherung der Aufname in den Gemeinde-Verband der Stadt behufs Wiedererlangung der oesterreichischen Staatsbürgerschaft Steyr nachsucht und stellt hiezu namens der Section den Antrag, der Gesuchstellerin sammt ihren Kindern dieselbe zu bewilligen; nachdem sie vor ihrer Verehelichung ebenfalls nach Steyr zuständig gewesen sei. Nach Befürwortung des Sections-Antrages durch G.R. Wenhart wird derselbe zum Beschlusse erhoben. — Z. 7125. II. Section 5. G.R. Leopold Huber verliest das Gesuch
3. G.R. Pointner verliest das Gesuch des Herrn Leo- pold Weigner, Handelsmann & Hausbesitzer in Steyr am Grünmarkt um Ertheilung des Bürgerrechtes gegen Erlag der Taxe & empfiehlt namens der Section unter Hinweis darauf, daß derselbe bereits im Jahre 1873 in den Gemeindeverband der Stadt Steyr aufgenommen worden sei, die Willfahrung des Gesuches. Wird die Verleihung des Bürgerrechtes an Herrn Gesuchsteller beschlossen. — Z. 7113. 4. G.R. Pointer verliest das Gesuch der Frau Christine Pfisterer, Kaufmannswittwe in Steyr, mit welchem dieselbe um die bedingte Zusicherung der Aufname in den Gemeinde-Verband der Stadt behufs Wiedererlangung der oesterreichischen Staatsbürgerschaft Steyr nachsucht und stellt hiezu namens der Section den Antrag, der Gesuchstel- lerin sammt ihren Kindern dieselbe zu bewilligen; nachdem sie vor ihrer Verehelichung ebenfalls nach Steyr zu- ständig gewesen sei. Nach Befürwortung des Sections-An- trages durch G.R. Wenhart wird derselbe zum Beschlusse erhoben. — Z. 7125. II. Section 5. G.R. Leopold Huber verliest das Gesuch
der Mannschaft der städtischen Sicherheits- Wache um Erhöhung des für Anschaf- fung der kleinen Montur (Beschu- hung, Wäsche, Halbbindel, Handschuhe u, dgl.) zugewiesenen Relutums pr monatlich 3 fl für einen Wachmann und stellt namens der Section den Antrag, es sei dieses Relutum pr Mann von 3 fl auf 5 fl monatlich zu erhöhen. Nachdem der Vorsitzende noch näher ausführt, daß die Mannschaft mit dem bestehenden Relutum unmöglich für Beschaffung der kleinen Montur ausreichen könne und daher den Sec- tionsantrag befürwortet, wird der- selbe angenommen. — Z. 156 praes. 6. G.R. Leopold Huber verliest den Bericht des städt. Cassa-Amtes über die Kassage- bahrung im Monate Mai 1878, wornach sich die Einnahmen auf 14372 fl 51 xr und die Ausgaben auf 6536 fl 79 1/2 xr beliefen, und mit Schluß des Monates ein baarer Kassarest mit 11752 fl 3 xr verblieb. Referent bemerkt, daß das Kassa-Journal durch G.R. Gründler & Ploberger geprüft & richtig befunden worden sei. Wird zur Kenntnis genommen. — Z. 6625. 7. G.R. Leopold Huber verließ nachstehenden
der Mannschaft der städtischen SicherheitsWache um Erhöhung des für Anschaffung der kleinen Montur (Beschuhung, Wäsche, Halbbindel, Handschuhe u, dgl.) zugewiesenen Relutums pr monatlich 3 fl für einen Wachmann und stellt namens der Section den Antrag, es sei dieses Relutum pr Mann von 3 fl auf 5 fl monatlich zu erhöhen. Nachdem der Vorsitzende noch näher ausführt, daß die Mannschaft mit dem bestehenden Relutum unmöglich für Beschaffung der kleinen Montur ausreichen könne und daher den Sectionsantrag befürwortet, wird derselbe angenommen. — Z. 156 praes. 6. G.R. Leopold Huber verliest den Bericht des städt. Cassa-Amtes über die Kassagebahrung im Monate Mai 1878, wornach sich die Einnahmen auf 14372 fl 51 xr und die Ausgaben auf 6536 fl 79 1/2 xr beliefen, und mit Schluß des Monates ein baarer Kassarest mit 11752 fl 3 xr verblieb. Referent bemerkt, daß das Kassa-Journal durch G.R. Gründler & Ploberger geprüft & richtig befunden worden sei. Wird zur Kenntnis genommen. — Z. 6625. 7. G.R. Leopold Huber verließ nachstehenden
Amtsbericht: „Löbliche Gemeinde Vorstehung. Mit 31. Juli d.J. geht der Termin wegen Versteuerung der Hunde zu Ende, daher in Betreff der Wiederversteuerung derselben für das Jahr 1878/79 der Beschluß zu fassen sein wird. Indem ich hievon die ergebene Anzeige erstatte, schließe ich eine diesbezügliche Kundmachung vom vorigen Jahre an. Steyr am 23. Juni 1878 Amtmann.“ Referent stellt hiezu namens der Section den Antrag, die bisher bestandene HundeVersteuerung, auch für das kommende Jahr wieder durchzuführen. G.R. Haller macht darauf aufmerksam, daß sehr viele Hunde verheimlicht werden und wünscht, daß in dieser Richtung mit Strenge vorgegangen und die betreffenden Hausbesitzer verantwortlich gemacht werden sollen, wogegen G.R. Leopold Huber auf Punkt 2 der bestehenden Kundmachung, welcher dieses ohnehin normire, verweist und wozu noch der Vorsitzende bemerkt, daß die Durchführung der Hundekontrolle stets eine schwierige sei.
Amtsbericht: „Löbliche Gemeinde Vorstehung. Mit 31. Juli d.J. geht der Termin wegen Versteuerung der Hunde zu Ende, da- her in Betreff der Wiederversteue- rung derselben für das Jahr 1878/79 der Beschluß zu fassen sein wird. Indem ich hievon die ergebene An- zeige erstatte, schließe ich eine dies- bezügliche Kundmachung vom vori- gen Jahre an. Steyr am 23. Juni 1878 Amtmann.“ Referent stellt hiezu namens der Section den Antrag, die bisher bestandene Hunde- Versteuerung, auch für das kommende Jahr wieder durchzuführen. G.R. Haller macht darauf aufmerksam, daß sehr viele Hunde verheimlicht werden und wünscht, daß in dieser Richtung mit Strenge vorgegangen und die betreffenden Hausbe- sitzer verantwortlich gemacht werden sollen, wogegen G.R. Leopold Huber auf Punkt 2 der beste- henden Kundmachung, welcher dieses ohne- hin normire, verweist und wozu noch der Vorsitzende bemerkt, daß die Durchfüh- rung der Hundekontrolle stets eine schwie- rige sei.
G.R. Franz von Jaeger stellt den Antrag, daß jene Hunde, welche versteuert und mit Marken versehen seien, vom Einfangen befreit seien und deren Besitzer keiner Strafe unterliegen sollen. Die G.R. Wenhart am Peyrl wünschen gleichfalls eine schonende Handhabung hinsichtlich der Verordnung des Einfangen herrenloser Hunde, und betont letzterer noch insbe- sonders, daß auch das Verbot wegen des Mitnehmens der Hunde in Gasthäuser, we- nigstens gleichmäßig durchgeführt, hiebei aber von der im vorigen Jahre ausge- übten Strenge abgegangen werden wolle. Der Vorsitzende bemerkt hiegegen, daß der Gemeinderat die strenge und rücksichts- lose Durchführung dieses Verbotes de- kretirt habe, daher er diesen Auftrag auch habe ausführen müßen. G.R. Mayr hebt hervor, daß der Beschluß betreffend das Verbot des Mitnehmens der Hunde in Gasthäuser seinerzeit allgemeine Mißstimmung hervor- gerufen habe und sich überhaupt nicht recht durchführen lasse. Wenn jemand für seinen Hund Steuer gäbe, so solle er auch des Recht haben, denselben mitneh- men
G.R. Franz von Jaeger stellt den Antrag, daß jene Hunde, welche versteuert und mit Marken versehen seien, vom Einfangen befreit seien und deren Besitzer keiner Strafe unterliegen sollen. Die G.R. Wenhart am Peyrl wünschen gleichfalls eine schonende Handhabung hinsichtlich der Verordnung des Einfangen herrenloser Hunde, und betont letzterer noch insbesonders, daß auch das Verbot wegen des Mitnehmens der Hunde in Gasthäuser, wenigstens gleichmäßig durchgeführt, hiebei aber von der im vorigen Jahre ausgeübten Strenge abgegangen werden wolle. Der Vorsitzende bemerkt hiegegen, daß der Gemeinderat die strenge und rücksichtslose Durchführung dieses Verbotes dekretirt habe, daher er diesen Auftrag auch habe ausführen müßen. G.R. Mayr hebt hervor, daß der Beschluß betreffend das Verbot des Mitnehmens der Hunde in Gasthäuser seinerzeit allgemeine Mißstimmung hervorgerufen habe und sich überhaupt nicht recht durchführen lasse. Wenn jemand für seinen Hund Steuer gäbe, so solle er auch des Recht haben, denselben mitneh- men
zu dürfen, es gebe ohnehin genug gesetzliche Strafen, daher der Gemeinderat bedacht sein solle nicht noch andere Strafen für seine Mitbürger festzustellen; dann müße er auch im Interesse der Armen sprechen, indem bei einer Durchführung dieses Verbotes und Verhängung von Strafen wegen dessen Übertretung die Sammlungen für die Armen ein viel geringeres Resultat ergeben, weil in Folge der Mißstimmung zalreiche Partheien weniger oder nicht spenden; er möchte daher beantragen, daß derjenige Hundebesitzer, welcher einen Hund in ein Gast- oder Kafféhaus mitnehme, keiner Strafe mehr unterliegen solle. Der Vorsitzende entgegnet, daß die Aufhebung dieses Verbotes nicht wünschenswerth sei, indem jedenfalls durch das Mitnehmen der Hunde in Gasthäuser eine Belästigung für das übrige Publikum verbunden sei. Wenn auch das Verboth nicht brüske durchgeführt werde, so seien doch jetzt schon weniger Hunde in den Gasthäusern anzutreffen; das Publikum würde sich nach und nach daran gewöhnen und
zu dürfen, es gebe ohnehin genug gesetzliche Strafen, daher der Gemein- derat bedacht sein solle nicht noch an- dere Strafen für seine Mitbürger festzustellen; dann müße er auch im Interesse der Armen sprechen, indem bei einer Durchführung die- ses Verbotes und Verhängung von Strafen wegen dessen Über- tretung die Sammlungen für die Armen ein viel geringeres Resul- tat ergeben, weil in Folge der Miß- stimmung zalreiche Partheien weni- ger oder nicht spenden; er möchte daher beantragen, daß derjenige Hundebesitzer, welcher einen Hund in ein Gast- oder Kafféhaus mitneh- me, keiner Strafe mehr unterlie- gen solle. Der Vorsitzende entgegnet, daß die Auf- hebung dieses Verbotes nicht wün- schenswerth sei, indem jedenfalls durch das Mitnehmen der Hunde in Gasthäuser eine Belästigung für das übrige Publikum verbunden sei. Wenn auch das Verboth nicht brüske durch- geführt werde, so seien doch jetzt schon weniger Hunde in den Gasthäusern anzutreffen; das Publikum würde sich nach und nach daran gewöhnen und
dieser Missbrauch würde mit der Zeit ganz aufhören. G.R. Winter erklärt sich gleichfalls ge- gen eine Aufhebung des Verbotes we- gen des Mitnehmen der Hunde in die Gasthäuser, indem er bemerkt, daß die vom G.R. Mayr betonte allgemeine Missstimmung des Publikum hierüber keinesfalls eine so große sei, und sich höchstens auf einige Hundebesitzer beschränke. Die Durchführung dieses Verbotes habe schon bereits bewirkt, daß man durch die Hunde nicht mehr so arg belästigt werde, obwohl in letzte- rer Zeit dessen Handhabung keine so strenge gewesen sei. Man solle froh sein, daß dieser arge Misbrauch, der in frü- heren Jahren außerordentlich belä- stigend gewesen sei, anfange aufzu- hören. G.R. Anton v. Jaeger frägt den Vorsit- zenden, was es mit den ausgegebe- nen Freimarken für Hunde für ein Bewandtnis habe, worauf der Vorsitzende erwiedert, daß selbe blos für die Haushunde der Unter- standshäuser ausgegeben wur- den.
dieser Missbrauch würde mit der Zeit ganz aufhören. G.R. Winter erklärt sich gleichfalls gegen eine Aufhebung des Verbotes wegen des Mitnehmen der Hunde in die Gasthäuser, indem er bemerkt, daß die vom G.R. Mayr betonte allgemeine Missstimmung des Publikum hierüber keinesfalls eine so große sei, und sich höchstens auf einige Hundebesitzer beschränke. Die Durchführung dieses Verbotes habe schon bereits bewirkt, daß man durch die Hunde nicht mehr so arg belästigt werde, obwohl in letzterer Zeit dessen Handhabung keine so strenge gewesen sei. Man solle froh sein, daß dieser arge Misbrauch, der in früheren Jahren außerordentlich belästigend gewesen sei, anfange aufzuhören. G.R. Anton v. Jaeger frägt den Vorsitzenden, was es mit den ausgegebenen Freimarken für Hunde für ein Bewandtnis habe, worauf der Vorsitzende erwiedert, daß selbe blos für die Haushunde der Unterstandshäuser ausgegeben wurden.
Nachdem G.R. Franz von Jaeger seinen Antrag über die Erklärung des Vorsitzenden, daß hinsichtlich des Einfangen der herrenlosen Hunde ohnehin die nötige Instruction bereits erlassen worden sei, zurückziehen zu wollen erklärt, wird der Antrag des Gemeinderates Mayr zur Abstimmung gebracht, welcher mit allen gegen die Stimme des Antragstellers verworfen wird, wonach der Sectionsantrag mit dem umgekehrten Stimmenverhältnis zum Beschluße erhoben wird. — Z. 7013. III. Section 8. G.R. Reder verliest das Gesuch mehrerer Hausbesitzer in der Kollergasse um Anbringung einer Gaslampe in der KollerGasse am Eingange von der Bahnhofstrasse und stellt namens der Section den Antrag, die Aufstellung einer Gaslaterne zu bewilligen und die richtige Anbringung derselben durch das Amt erheben zu lassen. Beschluß nach Antrag. — Z. 6769. 9. G.R. Reder verliest eine Zuschrift des Herrn Anton Poschacher, mit welcher derselbe in folge Aufforderung die Lieferung von Würfelsteinen zur Pflasterung der Pfarrgasse offerirt, bemerkt hiezu
Nachdem G.R. Franz von Jaeger seinen Antrag über die Erklärung des Vorsitzenden, daß hinsichtlich des Einfangen der herrenlo- sen Hunde ohnehin die nötige Instruc- tion bereits erlassen worden sei, zurückziehen zu wollen erklärt, wird der Antrag des Gemeinderates Mayr zur Abstimmung gebracht, welcher mit allen gegen die Stimme des Antrag- stellers verworfen wird, wonach der Sectionsantrag mit dem umgekehrten Stimmenverhältnis zum Beschluße erhoben wird. — Z. 7013. III. Section 8. G.R. Reder verliest das Gesuch mehrerer Hausbesitzer in der Kollergasse um An- bringung einer Gaslampe in der Koller- Gasse am Eingange von der Bahnhofstras- se und stellt namens der Section den Antrag, die Aufstellung einer Gaslater- ne zu bewilligen und die richtige An- bringung derselben durch das Amt er- heben zu lassen. Beschluß nach Antrag. — Z. 6769. 9. G.R. Reder verliest eine Zuschrift des Herrn Anton Poschacher, mit welcher derselbe in folge Aufforderung die Lieferung von Würfelsteinen zur Pflasterung der Pfarrgasse offerirt, bemerkt hiezu
daß eine Pflasterung mit diesen Steinen blos für eine Theilstrecke der Pfarrgasse im Ausmasse von 100 Quadrat Meter auf 1200 fl, daher viel zu theuer zu stehen komme und stellt sohin namens der Section den Antrag, zur probeweisen Verbesserung dieser Gasse das Pflaster bis zum Teißig Hause zu entfernen und mit Schotter zubelegen, das mittlere Rinnsal mit kleinen Kugelsteinen zu pflastern und den unteren Theil der Gasse auszubessern. Vice-Bürgermeister Gschaider erklärt sich mit der Aufreißung des Pflasters und dessen Ersatz mit Schotter nicht einver- standen, weil die Gasse zu enge sei, daher sich nur ein Geleise bilde und ein ordentlicher Stand daselbst um so weni- ger zu erzielen sein werde, als Man- gels einer Strassenwalze ein haltbarer Grund sich nie bilden würde. G.R. Haller führt an, daß er auch für eine Kieselpflasterung gewesen wäre, nachdem die Pflasterung nach dem Of- ferte des Herrn Poschacher einen Ko- stenaufwand von 6000 fl für die ganze Gasse erfordern würde; als nachdem es aber ein allgemeiner Wunsch sei, diese Gasse zu beschottern, so solle man
daß eine Pflasterung mit diesen Steinen blos für eine Theilstrecke der Pfarrgasse im Ausmasse von 100 Quadrat Meter auf 1200 fl, daher viel zu theuer zu stehen komme und stellt sohin namens der Section den Antrag, zur probeweisen Verbesserung dieser Gasse das Pflaster bis zum Teißig Hause zu entfernen und mit Schotter zubelegen, das mittlere Rinnsal mit kleinen Kugelsteinen zu pflastern und den unteren Theil der Gasse auszubessern. Vice-Bürgermeister Gschaider erklärt sich mit der Aufreißung des Pflasters und dessen Ersatz mit Schotter nicht einverstanden, weil die Gasse zu enge sei, daher sich nur ein Geleise bilde und ein ordentlicher Stand daselbst um so weniger zu erzielen sein werde, als Mangels einer Strassenwalze ein haltbarer Grund sich nie bilden würde. G.R. Haller führt an, daß er auch für eine Kieselpflasterung gewesen wäre, nachdem die Pflasterung nach dem Offerte des Herrn Poschacher einen Kostenaufwand von 6000 fl für die ganze Gasse erfordern würde; als nachdem es aber ein allgemeiner Wunsch sei, diese Gasse zu beschottern, so solle man
einmal damit den Versuch machen, daher die Section den vorliegenden Antrag stelle. G.R. Franz von Jager unterstützt den Sectionsantrag. G.R. Holub interpellirt den Vorsitzenden wegen des Bauzustandes des sogenannten Meßnerhauses, indem durch eine eventuelle Beseitigung desselben eine Regulirung der Pfarrgasse sich besser durchführen ließe. Der Vorsitzende erwiedert, daß seinerzeit anläßlich eines Gesuches um Vorname einer Adaptirung in diesem Hause konstatirt worden sei, daß eine solche Adaptirung wegen des baufälligen Zustandes dieses Hauses nicht möglich sei, über kurz oder lang würde man jedenfalls dieses Haus untersuchen müssen, wobei sich herausstellen durfte, daß dessen Beseitigung wegen Baufälligkeit erforderlich sei. G.R. Pointner betont, daß durch eine Abtragung dieses Hauses auch die Pfarrkirche sich viel schöner im Anblicke präsentiren und auch für die Zufuhr bei Reconstruirung des Thurmes eine bedeutende Erleichterung
einmal damit den Versuch machen, daher die Section den vorliegenden Antrag stelle. G.R. Franz von Jager unterstützt den Sec- tionsantrag. G.R. Holub interpellirt den Vorsit- zenden wegen des Bauzustandes des sogenannten Meßnerhauses, indem durch eine eventuelle Beseitigung des- selben eine Regulirung der Pfarrgasse sich besser durchführen ließe. Der Vorsitzende erwiedert, daß seinerzeit anläßlich eines Gesuches um Vorname einer Adaptirung in diesem Hause kon- statirt worden sei, daß eine solche Adapti- rung wegen des baufälligen Zustandes dieses Hauses nicht möglich sei, über kurz oder lang würde man jedenfalls dieses Haus untersuchen müssen, wobei sich herausstellen durfte, daß dessen Beseiti- gung wegen Baufälligkeit erforderlich sei. G.R. Pointner betont, daß durch eine Abtra- gung dieses Hauses auch die Pfarrkirche sich viel schöner im Anblicke präsentiren und auch für die Zufuhr bei Reconstruirung des Thurmes eine bedeutende Erleichterung
geschaffen würde. Der Antrag der Section wird angenom- men. — Z. 7180. 10. G.R. Reder verliest einen Bericht des städt. Bauamtes, mit welchem dasselbe anzeigt, daß H. Johann Peteler die im Besitze der Gemeinde befindlichen 4 Formen aus Messing zum Giessen der Bleirohre zu kaufen wünsche und für eine als solche zu benützende Form sammt Eisenmate- rial 56 xr pr Kilo, für die übrigen ohne Eisenmaterial 52 xr pr Kilo offerirt. Referent stellt hiezu unter Hinweis dar- auf, daß vom alten Wasserpumpwerke noch manche Metalle und Messingbestand- theile vorhanden seien, namens der Section den Antrag, diesen Gegenstand zu vertagen, und sämmtliche alte Messing- waare im Offertwege zu vergeben. Nach einer kurzen Debatte wird beschlossen, die als solche zu benützenden Formen dem H. Peteler nach seinem Anbote zu überlas- sen und die übrige vorräthige Messing- waare im Lizitationswege hintanzu- geben. — Z. 7324. IV. Section 11. G.R. Wenhart trägt vor, der löbl. Gemeinde- rat hat in seiner vorletzten Sitzung
geschaffen würde. Der Antrag der Section wird angenommen. — Z. 7180. 10. G.R. Reder verliest einen Bericht des städt. Bauamtes, mit welchem dasselbe anzeigt, daß H. Johann Peteler die im Besitze der Gemeinde befindlichen 4 Formen aus Messing zum Giessen der Bleirohre zu kaufen wünsche und für eine als solche zu benützende Form sammt Eisenmaterial 56 xr pr Kilo, für die übrigen ohne Eisenmaterial 52 xr pr Kilo offerirt. Referent stellt hiezu unter Hinweis darauf, daß vom alten Wasserpumpwerke noch manche Metalle und Messingbestandtheile vorhanden seien, namens der Section den Antrag, diesen Gegenstand zu vertagen, und sämmtliche alte Messingwaare im Offertwege zu vergeben. Nach einer kurzen Debatte wird beschlossen, die als solche zu benützenden Formen dem H. Peteler nach seinem Anbote zu überlassen und die übrige vorräthige Messingwaare im Lizitationswege hintanzugeben. — Z. 7324. IV. Section 11. G.R. Wenhart trägt vor, der löbl. Gemeinderat hat in seiner vorletzten Sitzung
über Antrag der hohen k.k. Statthalterei eine aus den Mitgliedern der 4. Section und den hiesigen Ärzten bestehende Sanitäts-Commission ins Leben gerufen, und dieselbe in erster Linie mit der Aufgabe betraut, ein zu einem Nothspitale behufs Unterbringung contagiös erkrankter Personen geeignetes Gebäude ausfindig zu machen. Die genannte Kommission hat in ihrer ersten, am 25. May d.J. stattgefundenen Sitzung den gräflich Lamberg'schen Quenghof zu dem erwähnten Zwecke am passendsten bezeichnet, und den Herrn Bürgermeister als Vorsitzenden ersucht, sich an die Herrschaft Steyr mit der Anfrage zu wenden, ob und eventuell unter welchen Bedingungen dieselbe geneigt wäre, der Gemeinde Steyr das fragliche Object zu einem Nothspitale zu überlassen. Das hierauf in dieser Angelegenheit von der hiesigen Gemeinde-Vorstehung an die löbl. gräfl. Lambergsche Guts-Direktion Steyr gerichtete Schreiben wurde von letzterer in folgender Weise beantwortet: „N. 298 Löbliche Stadt GemeindeVorstehung! Die achtungsvoll gefertigte Gutsdirektion bedauert, dem mit woldortiger Zuschrift vom 27. v.Mts. Z. 6076 hieher bekannt gegebenen Wunsche, den herrschäft. Quenghof der Gemeinde
über Antrag der hohen k.k. Statthalterei eine aus den Mitgliedern der 4. Section und den hiesigen Ärzten bestehende Sanitäts-Commission ins Leben geru- fen, und dieselbe in erster Linie mit der Aufgabe betraut, ein zu einem Nothspitale behufs Unterbringung conta- giös erkrankter Personen geeignetes Gebäude ausfindig zu machen. Die genannte Kommission hat in ihrer ersten, am 25. May d.J. stattgefundenen Sitzung den gräflich Lamberg'schen Quenghof zu dem erwähnten Zwecke am passend- sten bezeichnet, und den Herrn Bürger- meister als Vorsitzenden ersucht, sich an die Herrschaft Steyr mit der Anfrage zu wenden, ob und eventuell unter wel- chen Bedingungen dieselbe geneigt wäre, der Gemeinde Steyr das fragliche Object zu einem Nothspitale zu überlassen. Das hierauf in dieser Angelegenheit von der hiesigen Gemeinde-Vorstehung an die löbl. gräfl. Lambergsche Guts-Direk- tion Steyr gerichtete Schreiben wurde von letzterer in folgender Weise beant- wortet: „N. 298 Löbliche Stadt Gemeinde- Vorstehung! Die achtungsvoll gefertigte Gutsdirektion bedauert, dem mit wol- dortiger Zuschrift vom 27. v.Mts. Z. 6076 hieher bekannt gegebenen Wunsche, den herrschäft. Quenghof der Gemeinde
zum Zwecke der Etablirung eines Blat- ternspitales zu überlassen, nicht ent- sprechen zu können, nachdem eine an- derweitige zweckentsprechende Unter- bringung der dort befindlichen herr- schaftl. Bediensteten und Pensionisten, dann der Zugpferde und Wägen nicht thunlich ist. — Achtungsvoll Gräfl. Lamberg'sche Gutsdirektion Steyr am 21. Juni 1878. — Dr. Parger. Nachdem also dieses Project gescheitert ist, die Errichtung eines Nothspitales aber durch den Statthalterei-Erlaß vom 30. April Z. 4630, der Gemeinde Steyr zur un- abweisbaren Pflicht gemacht wurde, so hielt es die Section für ihre Aufgabe dem löbl. Gemeinderate heute 2 andere ihr zu dem gedachten Zwecke geeignet scheinende Gebäude in Vorschlag zu bringen, dieselben sind: 1. Der der hiesigen Bräuer-Cammer ge- hörige Schlüsselhof. 2. Die beim sogenannten Stiefvater- gute befindlichen, vor einigen Jahren in das Eigenthum des Herrn Josef Reder übergegangenen, ehemaligen Gasthaus- Tanzlokalitäten, für den Fall, als auch von diesen Objecten keines zu erlangen ist, überhaupt ein zweckentsprechendes Lokale in Bälde nicht ausfindig gemacht werden kann, bringt die Section einen
zum Zwecke der Etablirung eines Blatternspitales zu überlassen, nicht entsprechen zu können, nachdem eine anderweitige zweckentsprechende Unterbringung der dort befindlichen herrschaftl. Bediensteten und Pensionisten, dann der Zugpferde und Wägen nicht thunlich ist. — Achtungsvoll Gräfl. Lamberg'sche Gutsdirektion Steyr am 21. Juni 1878. — Dr. Parger. Nachdem also dieses Project gescheitert ist, die Errichtung eines Nothspitales aber durch den Statthalterei-Erlaß vom 30. April Z. 4630, der Gemeinde Steyr zur unabweisbaren Pflicht gemacht wurde, so hielt es die Section für ihre Aufgabe dem löbl. Gemeinderate heute 2 andere ihr zu dem gedachten Zwecke geeignet scheinende Gebäude in Vorschlag zu bringen, dieselben sind: 1. Der der hiesigen Bräuer-Cammer gehörige Schlüsselhof. 2. Die beim sogenannten Stiefvatergute befindlichen, vor einigen Jahren in das Eigenthum des Herrn Josef Reder übergegangenen, ehemaligen GasthausTanzlokalitäten, für den Fall, als auch von diesen Objecten keines zu erlangen ist, überhaupt ein zweckentsprechendes Lokale in Bälde nicht ausfindig gemacht werden kann, bringt die Section einen
nur mit den unumgänglich nothwendigen Kosten herzustellenden Neubau in Vorschlag. Die Auswahl des Platzes hiefür bliebe der Wohlmeinung des löbl. Gemeinderate überlassen. Referent bemerkt hiezu, daß, nachdem sich die Eigenthümer dieser erwähnten Objecte im Gemeinderate befinden, dieselben gleich heute die Erklärung abgeben könnten, ob sie zu deren Überlassung bereit seien. G.R. Reder bemerkt, daß nach seiner Ansicht der Schlüsselhof zum fraglichen Zwecke wohl geeignet sei, daß aber dessen Adaptirung so viele Kosten verursachen dürfte, als die Erbauung eines neuen Gebäudes, während der Schlüßelhof dann doch noch nicht Eigenthum der Gemeinde wäre. Ein ähnliches Verhältnis sei auch hinsichtlich der im Stiefvatergute befindlichen Gasthaus und Tanzlokalitäten, welche überdies zum fraglichen Zwecke kaum zu verwenden wären. G.R. Anton v. Jäger erklärt hinsichtlich des Schlüsselhofes die Erklärung der Mitinteressenten einzuholen und selbe bis längstens Sonntag dem Vorsitzenden bekannt zugeben.
nur mit den unumgänglich nothwendi- gen Kosten herzustellenden Neubau in Vorschlag. Die Auswahl des Platzes hiefür bliebe der Wohlmeinung des löbl. Gemeinderate überlassen. Referent bemerkt hiezu, daß, nachdem sich die Eigenthümer dieser erwähnten Ob- jecte im Gemeinderate be- finden, dieselben gleich heute die Er- klärung abgeben könnten, ob sie zu deren Überlassung bereit seien. G.R. Reder bemerkt, daß nach seiner Ansicht der Schlüsselhof zum fraglichen Zwecke wohl geeignet sei, daß aber dessen Adap- tirung so viele Kosten verursachen dürf- te, als die Erbauung eines neuen Gebäu- des, während der Schlüßelhof dann doch noch nicht Eigenthum der Gemeinde wäre. Ein ähnliches Verhältnis sei auch hinsichtlich der im Stiefvatergute befind- lichen Gasthaus und Tanzlokalitäten, wel- che überdies zum fraglichen Zwecke kaum zu verwenden wären. G.R. Anton v. Jäger erklärt hinsichtlich des Schlüsselhofes die Erklärung der Mitinter- essenten einzuholen und selbe bis läng- stens Sonntag dem Vorsitzenden be- kannt zugeben.
Der Vorsitzende nimmt dieses zur Kenntnis und bemerkt, daß er nach Einlangen dieser Erklärung den Gegenstand der Sanitäts-Commission zur weiteren Beratschlagung vorlegen werde. — Z. 6942. Nachdem sohin die Tagesordnung erschöpft erscheint, hält der Vorsitzende die Um- frage, ob einer der Gemeinderat noch irgend etwas vorzubringen und einen Antrag zu stellen wünsche, worüber sich G.R. Haller das Wort erbittet & das Ersuchen stellt, es möge die Bau- Section von den durch die Gemeinde vorzunehmenden Arbeiten immer in Kenntnis gesetzt werden, nachdem es für ein Mitglied der Bau- Section nicht angenehm sei, wenn es von seinen Mitbürgern in dieser Richtung gefragt werde, kei- nen Bescheid geben zu können. Der Vorsitzende erwiedert, daß ohnehin die Einführung bestehe, daß jeden Sonntag um 10 Uhr unter Zuziehung der Bau-Section Bau- Raport gehalten werde, in welchem alle in der kommenden Woche vorzunehmenden Arbeiten festgesetzt würden und es nicht seine Schuld sei, wenn kein Mit- glied der Bau-Section hiezu erscheine.
Der Vorsitzende nimmt dieses zur Kenntnis und bemerkt, daß er nach Einlangen dieser Erklärung den Gegenstand der Sanitäts-Commission zur weiteren Beratschlagung vorlegen werde. — Z. 6942. Nachdem sohin die Tagesordnung erschöpft erscheint, hält der Vorsitzende die Umfrage, ob einer der Gemeinderat noch irgend etwas vorzubringen und einen Antrag zu stellen wünsche, worüber sich G.R. Haller das Wort erbittet & das Ersuchen stellt, es möge die BauSection von den durch die Gemeinde vorzunehmenden Arbeiten immer in Kenntnis gesetzt werden, nachdem es für ein Mitglied der BauSection nicht angenehm sei, wenn es von seinen Mitbürgern in dieser Richtung gefragt werde, keinen Bescheid geben zu können. Der Vorsitzende erwiedert, daß ohnehin die Einführung bestehe, daß jeden Sonntag um 10 Uhr unter Zuziehung der Bau-Section BauRaport gehalten werde, in welchem alle in der kommenden Woche vorzunehmenden Arbeiten festgesetzt würden und es nicht seine Schuld sei, wenn kein Mitglied der Bau-Section hiezu erscheine.
Die Bausection möge daher nur regelmässig zu diesem Rapport erscheinen und selbst bestimmen, welche Mitglieder und eventuell in welcher Reihenfolge dieselben hiebei zu interveniren hätten. Weiters stellt G.R. Franz v. Jäger das Ersuchen, es möge bei der nächsten Sitzung bekannt gegeben werden ob der Gas-Consum in Steyr nicht schon jene Höhe erreicht habe, welche laut Vertrag eine Herabsetzung des Gaspreises mit sich führe. Hierauf Schluß der Sitzung um 5 Uhr Abends. Crammer Vorsitzender Franz Hofmann Gemeinde Rath L.A. Iglseder Schriftführer Anton Jäger Gemeinderat
Die Bausection möge daher nur regelmäs- sig zu diesem Rapport erscheinen und selbst bestimmen, welche Mitglieder und eventuell in welcher Reihenfolge dieselben hiebei zu interveniren hätten. Weiters stellt G.R. Franz v. Jäger das Ersuchen, es möge bei der nächsten Sitzung bekannt gegeben werden ob der Gas-Consum in Steyr nicht schon jene Höhe erreicht habe, wel- che laut Vertrag eine Herabsetzung des Gaspreises mit sich führe. Hierauf Schluß der Sitzung um 5 Uhr Abends. Crammer Vorsitzender Franz Hofmann Gemeinde Rath L.A. Iglseder Schriftführer Anton Jäger Gemeinderat
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