Raths=Protokoll der kk. landesfürstlichen Stadt Steyr vom 17. April 1878 Datenaufbereitung Digitalarchiv Steyr
Protokoll über die XI. Sitzung des Gemeinderates der Stadt Steyr am 17. April 1878. Gegenwärtig: Der Vorsitzende: Bürgermeister Moriz Crammer. Der Vice Bürgermeister: Carl Edelbauer. Die Gemeinderäte: Ferdinand Gründler Gustav Gschaider Josef Huber Leopold Huber Anton Jäger v. Waldau Samuel Mauß Anton Mayr Mathias Perz Franz Ploberger Georg Pointner Josef Reder Johann Redl Franz Schachinger Franz Tomitz Wenz Wenhart Franz Wickhoff Schriftführer: Gemeinde Sekretär Leop. Ant. Iglseder Beginn der Sitzung 3 Uhr Nachmittags. Tages-Ordnung Mittheilungen. I. Section 1. Ansuchen der Juliane Zahlmayr um Aufname ihres verstorbenen Gatten in die Bürgermatrik.
Protokoll über die XI. Sitzung des Gemeinderates der Stadt Steyr am 17. April 1878. Gegenwärtig: Der Vorsitzende: Bürgermeister Moriz Crammer. Der Vice Bürgermeister: Carl Edelbauer. Die Gemeinderäte: Ferdinand Gründler Gustav Gschaider Josef Huber Leopold Huber Anton Jäger v. Waldau Samuel Mauß Anton Mayr Mathias Perz Franz Ploberger Georg Pointner Josef Reder Johann Redl Franz Schachinger Franz Tomitz Wenz Wenhart Franz Wickhoff Schriftführer: Gemeinde Sekretär Leop. Ant. Iglseder Beginn der Sitzung 3 Uhr Nachmittags. Tages-Ordnung Mittheilungen. I. Section 1. Ansuchen der Juliane Zahlmayr um Aufname ihres verstorbenen Gatten in die Bürgermatrik.
II. Section 2. Bericht des Cassa-Amtes über die Caßa- -Gebahrung im Dezember 1877 3. Gesuch um eine Remuneration. 4. Gesuch um eine Krankenaushilfe. 5. Gesuch der städt. Gewölb- & Feuerwache um Erhöhung ihrer Bezuge für die Sommermonate. 6. Gesuch des Philosophen-Unterstützungs- -Vereines in Wien um eine Subvention. 7. Gesuch des Herrn Josef Friedl um bedingungsweise Überlassung des Stadt-Theaters auf 3 Jahre. III. Section 8. Gesuch um Bewilligung der Einleitung der stadt. Wasserleitung in die Ölberg-Fleischbänke. 9. Bericht des städt. Bauamtes über einen Gemeindegrund in Wieserfeld. 10. Bericht des stadt. Bauamtes über einen Grund auf der Gmain. IV. Section 11. Zuschrift des hochw. Herrn Vinzenz Hahn pto Herstellung einer Priesterwohnung im Bruderhause. 12. Präsentations-Vorschlag für ein erledigtes Johann Pfefferl'- sches Stipendium.
II. Section 2. Bericht des Cassa-Amtes über die Caßa- -Gebahrung im Dezember 1877 3. Gesuch um eine Remuneration. 4. Gesuch um eine Krankenaushilfe. 5. Gesuch der städt. Gewölb- & Feuerwache um Erhöhung ihrer Bezuge für die Sommermonate. 6. Gesuch des Philosophen-Unterstützungs- -Vereines in Wien um eine Subvention. 7. Gesuch des Herrn Josef Friedl um be- dingungsweise Überlassung des Stadt-Theaters auf 3 Jahre. III. Section 8. Gesuch um Bewilligung der Einlei- tung der stadt. Wasserleitung in die Ölberg-Fleischbänke. 9. Bericht des städt. Bauamtes über ei- nen Gemeindegrund in Wieserfeld. 10. Bericht des stadt. Bauamtes über ei- nen Grund auf der Gmain. IV. Section 11. Zuschrift des hochw. Herrn Vinzenz Hahn pto Herstellung einer Priesterwoh- nung im Bruderhause. 12. Präsentations-Vorschlag für ein erledigtes Johann Pfefferl'- sches Stipendium.
Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, kon- statirt die Anwesenheit der zur Beschluß fähigkeit erforderlichen Anzal von Ge- meinderats-Mitgliedern und macht hier- auf nachstehende Mittheilungen: a. Betreffend die Nachwahl aus dem II. Wahlkörper; derselbe liest: „Löblicher Gemeinderat. In Entsprechung des in der Gemeinderats-Sitzung vom 5. April d.J. ausgesprochenen Wunsches, die im II. Wahlkörper angeordnete Wahl ei- nes Gemeinderates erst nach Ablauf der Rekursfrist auszuschreiben und mit Rücksicht auf die inzwischen eintretenden Osterfeiertage habe ich Montag den 29. April d.J. als Wahl- tag bestimmt, und werde ich zu Mit- gliedern der Wahlkommission diesel- ben Herren einladen, welche bei der letzten Wahl im II. Wahlkörper fun- girten. Ich beehre mich dieses dem löbl. Gemeinderate zur Kenntnis mitzu- theilen.“ Wird zur Kenntnis ge- nommen. — Z. 3901. b. Ein Schreiben der k. k. Telegraphen-Direk- tion Linz, welches lautet: „No 877 An die löbl. Stadtgemeinde Vorstehung in Steyr. Über das geschätzte Schreiben vom 29. Jänner 1878 Z. 13455, mit welchem eine entsprechende Vergütung für die unentgeldliche Benüt- zung der dortigen Telegraphen-Stations-
Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, konstatirt die Anwesenheit der zur Beschluß fähigkeit erforderlichen Anzal von Gemeinderats-Mitgliedern und macht hierauf nachstehende Mittheilungen: a. Betreffend die Nachwahl aus dem II. Wahlkörper; derselbe liest: „Löblicher Gemeinderat. In Entsprechung des in der Gemeinderats-Sitzung vom 5. April d.J. ausgesprochenen Wunsches, die im II. Wahlkörper angeordnete Wahl eines Gemeinderates erst nach Ablauf der Rekursfrist auszuschreiben und mit Rücksicht auf die inzwischen eintretenden Osterfeiertage habe ich Montag den 29. April d.J. als Wahltag bestimmt, und werde ich zu Mitgliedern der Wahlkommission dieselben Herren einladen, welche bei der letzten Wahl im II. Wahlkörper fungirten. Ich beehre mich dieses dem löbl. Gemeinderate zur Kenntnis mitzutheilen.“ Wird zur Kenntnis genommen. — Z. 3901. b. Ein Schreiben der k. k. Telegraphen-Direktion Linz, welches lautet: „No 877 An die löbl. Stadtgemeinde Vorstehung in Steyr. Über das geschätzte Schreiben vom 29. Jänner 1878 Z. 13455, mit welchem eine entsprechende Vergütung für die unentgeldliche Benützung der dortigen Telegraphen-Stations-
Lokalitäten angesprochen wurde, beehrt man sich in Gemäßheit des Erlasses des hohen k. k. Handels-Ministeriums vom 27. März l. J. Z. 8523 höflich zu erwiedern, daß das Budget der k. k. Telegraphen Anstalt eine derlei unvorhergesehene Auslage nicht gestattet. Zugleich aber giebt sich die gefertigte Direktion die Ehre, der löbl. Stadtgemeinde Repraesentanz für die bisherige unentgeldliche Überlassung der fraglichen Lokalitäten den Dank der k. k. Telegraphen-Verwaltung abzustatten. Nach bewerkstelligter Übersiedlung der Telegraphen-Station zu Steyr in das dem Herrn Anton Landsiedl gehörige Gebäude werden die dermaligen Telegraphen-Stations-Lokalien an Wohldieselbe rückübergeben werden. Linz am 2. April 1878. k.k. Telegraphen Direktion: Czernohorsky.“ Wird zur Kenntnis genommen. Z. 3882 c. Ein an ihn selbst gerichtetes Schreiben des H. Josef Werndl, welches lautet: „Steyr am 17. April 1878. Euer Wolgeboren! Ich habe heute an die löbl. Stadtgemeinde- -Vorstehung ein Gesuch um die Ertheilung des politischen Consenses zum Bau von Häusern auf dem sogenannten Eysnfelde gerichtet, und zugleich mein s. Z. gestelltes Offert wegen Erwerbung des Direktionsgebäudes der Rudolfsbahn
Lokalitäten angesprochen wurde, beehrt man sich in Gemäßheit des Erlasses des hohen k. k. Handels-Ministeriums vom 27. März l. J. Z. 8523 höflich zu erwiedern, daß das Budget der k. k. Telegraphen An- stalt eine derlei unvorhergesehene Aus- lage nicht gestattet. Zugleich aber giebt sich die gefertigte Direktion die Ehre, der löbl. Stadtgemeinde Repraesentanz für die bisherige unentgeldliche Überlassung der fraglichen Lokalitäten den Dank der k. k. Telegraphen-Verwaltung abzu- statten. Nach bewerkstelligter Über- siedlung der Telegraphen-Station zu Steyr in das dem Herrn Anton Landsiedl ge- hörige Gebäude werden die dermali- gen Telegraphen-Stations-Lokalien an Wohldieselbe rückübergeben wer- den. Linz am 2. April 1878. k.k. Tele- graphen Direktion: Czernohorsky.“ Wird zur Kenntnis genommen. Z. 3882 c. Ein an ihn selbst gerichtetes Schreiben des H. Josef Werndl, welches lautet: „Steyr am 17. April 1878. Euer Wolgeboren! Ich habe heute an die löbl. Stadtgemeinde- -Vorstehung ein Gesuch um die Erthei- lung des politischen Consenses zum Bau von Häusern auf dem sogenannten Eysnfelde gerichtet, und zugleich mein s. Z. gestelltes Offert wegen Erwerbung des Direktionsgebäudes der Rudolfsbahn
durch die Gemeinde erneuert, da, wie ich höre, heute eine Gemeinderatssit- zung abgehalten wird, so wäre es mir angenehm, wenn gleich bei dersel- ben über die beregten Gegenstände verhandelt und mir der Beschluß hierüber ehemöglichst zugestellt würde, damit ich wegen der entlassenen Arbeiter bald meine Verfügung treffen könnte. Es zeichnet hochachtungsvoll, Josef Werndl.“ Das an die Gemeinde-Vorstehung ge- richtete Schreiben lautet: „Löbliche Ge- meinde Vorstehung! Durch das heranziehen der Rudolfsbahn-Beamten nach Steyr wur- de die Wohnungsnoth weit größer, als ich mir dies ursprünglich vorgestellt hatte, und haben nicht nur die oberwähnten Beamten, sondern auch die Angestellten und Arbeiter der Waffenfabrik durch diese Calamität außerordentlich gelitten. Hauptsächlich aus diesem Grunde habe ich die Kündigung des Direktionsgebäudes vorgenommenn, um den mir unter- stehenden Arbeitern das Leben zu er- leichtern. Da jedoch die Rudolfsbahn-Ver- waltung auf meine Kündigung nicht eingegangen ist und sich überhaupt dahin ausgesprochen hat, die Direktion in Steyr zu belassen und dieselbe nöthi- genfalls in andere Lokalitäten unter- zubringen, so wurde meine Absicht
durch die Gemeinde erneuert, da, wie ich höre, heute eine Gemeinderatssitzung abgehalten wird, so wäre es mir angenehm, wenn gleich bei derselben über die beregten Gegenstände verhandelt und mir der Beschluß hierüber ehemöglichst zugestellt würde, damit ich wegen der entlassenen Arbeiter bald meine Verfügung treffen könnte. Es zeichnet hochachtungsvoll, Josef Werndl.“ Das an die Gemeinde-Vorstehung gerichtete Schreiben lautet: „Löbliche Gemeinde Vorstehung! Durch das heranziehen der Rudolfsbahn-Beamten nach Steyr wurde die Wohnungsnoth weit größer, als ich mir dies ursprünglich vorgestellt hatte, und haben nicht nur die oberwähnten Beamten, sondern auch die Angestellten und Arbeiter der Waffenfabrik durch diese Calamität außerordentlich gelitten. Hauptsächlich aus diesem Grunde habe ich die Kündigung des Direktionsgebäudes vorgenommenn, um den mir unterstehenden Arbeitern das Leben zu erleichtern. Da jedoch die Rudolfsbahn-Verwaltung auf meine Kündigung nicht eingegangen ist und sich überhaupt dahin ausgesprochen hat, die Direktion in Steyr zu belassen und dieselbe nöthigenfalls in andere Lokalitäten unterzubringen, so wurde meine Absicht
vollkommen vereitelt. Um nun dem vorberegten Übelstande nach Möglichkeit abzuhelfen und die, gegenwärtig nothleidenden Arbeiter wenigstens theilweise zu beschäftigen, gedenke ich auf dem sogenannten Eysnfelde nach dem beiliegenden Plane eine Anzal Häuser zu erbauen, wozu ich um den politischen Consens ersuche. Schließlich bemerke ich noch, daß mich die löbl. Gemeinde Vorstehung sehr verbinden wurde, wenn sie auf mein, seinerzeit gestelltes Offert wegen Erwerbung des Direktions-Gebäudes der Rudolfsbahn, welches ich hiemit erneuern, eingehen wollte. Es würden mir nämlich hiedurch Mittel an die Hand gegeben, den bereits früher angedeuteten Bau von Häusern in noch größerem Umfange zu bewerkstelligen. Steyr am 17. April 1878 Josef Wendl.“ G.R. Reder glaubt, es sei mit Rücksicht auf die Wichtigkeit dieses neuerlichen Anbotes des Herrn Josef Werndl wegen käuflicher Überlassung des Betriebs-Direktions Gebäudes ein eigenes Comité wiederzusetzen, welches die erforderlichen Erhebungen zu pflegen, die Frage zu prüfen und in Erwägung zu ziehen habe, auf welche Weise sich eventuell diese Sache ausführen
vollkommen vereitelt. Um nun dem vor- beregten Übelstande nach Möglichkeit abzuhelfen und die, gegenwärtig noth- leidenden Arbeiter wenigstens theil- weise zu beschäftigen, gedenke ich auf dem sogenannten Eysnfelde nach dem beiliegenden Plane eine Anzal Häuser zu erbauen, wozu ich um den politischen Consens ersuche. Schließlich bemerke ich noch, daß mich die löbl. Gemeinde Vor- stehung sehr verbinden wurde, wenn sie auf mein, seinerzeit gestelltes Offert wegen Erwerbung des Direkti- ons-Gebäudes der Rudolfsbahn, welches ich hiemit erneuern, eingehen wollte. Es würden mir nämlich hiedurch Mit- tel an die Hand gegeben, den bereits früher angedeuteten Bau von Häusern in noch größerem Umfange zu be- werkstelligen. Steyr am 17. April 1878 Josef Wendl.“ G.R. Reder glaubt, es sei mit Rücksicht auf die Wich- tigkeit dieses neuerlichen Anbotes des Herrn Josef Werndl wegen käuflicher Ü- berlassung des Betriebs-Direktions Gebäu- des ein eigenes Comité wiederzusetzen, welches die erforderlichen Erhebungen zu pflegen, die Frage zu prüfen und in Erwägung zu ziehen habe, auf welche Weise sich eventuell diese Sache ausführen
laße und wornach dasselbe an den Gemeinde- rat ein Gutachten abzugeben habe. G.R. Ploberger erwiedert, er habe noch nie- manden gesehen, der etwas ohne Geld ge- kauft habe; er frage, ob die Gemeinde hiezu ein Geld habe und bemerkt, er wiße nicht, wie überhaupt von einem Kaufe die Rede sein könne, wenn man kein Geld und nur Schulden habe. G.R. Josef Huber empfiehlt den Antrag des G.R. Reder zur Annahme, das man das Project keineswegs als verwerflich betrachten könne, nachdem der Gemein- derat gegenwärtig die Gewißheit habe, daß die Betriebs-Direktion der Kronprinz- Rudolfsbahn in Steyr verbleibe, und das Gebäude seine Prozente abwerfe. G.R. Mayr erklärt sich gleichfalls mit dem Antrage des G.R. Reder einverstan- den. G.R. Pointner unterstützt diesen Antrag gleichfalls um so mehr, als diese Angele- genheit nicht auf der heutigen Tages-Ord- nung stehe und nach der Geschäfts-Ord- nung über solche Fragen ein Sections- Antrag vorliegen müßte.
laße und wornach dasselbe an den Gemeinderat ein Gutachten abzugeben habe. G.R. Ploberger erwiedert, er habe noch niemanden gesehen, der etwas ohne Geld gekauft habe; er frage, ob die Gemeinde hiezu ein Geld habe und bemerkt, er wiße nicht, wie überhaupt von einem Kaufe die Rede sein könne, wenn man kein Geld und nur Schulden habe. G.R. Josef Huber empfiehlt den Antrag des G.R. Reder zur Annahme, das man das Project keineswegs als verwerflich betrachten könne, nachdem der Gemeinderat gegenwärtig die Gewißheit habe, daß die Betriebs-Direktion der KronprinzRudolfsbahn in Steyr verbleibe, und das Gebäude seine Prozente abwerfe. G.R. Mayr erklärt sich gleichfalls mit dem Antrage des G.R. Reder einverstanden. G.R. Pointner unterstützt diesen Antrag gleichfalls um so mehr, als diese Angelegenheit nicht auf der heutigen Tages-Ordnung stehe und nach der Geschäfts-Ordnung über solche Fragen ein SectionsAntrag vorliegen müßte.
G.R. Wenhart bezeichnet es mit Rücksicht auf den Wunsch des H. Josef Werndl nach einer baldigen Antwort als opportun, daß behufs Beschlußfaßung über diesen Gegenstand in Kürze eine Sitzung einberufen werde, und zwar könnte, nachdem derselbe so wichtig sei, hiezu eine außerordentliche Sitzung einberufen werden. G.R. Reder glaubt, daß mit Rücksicht auf die nothwendigen Erhebungen es wohl nicht leicht möglich sei, vor den Feiertagen diese Sache auszutragen; worauf G. R. Wenhart erwiedert, es sei möglich, daß erst in 3 Wochen wieder eine ordentliche Sitzung sei, während man dem Wunsche des Herrn Werndl früher entsprechen könne. Der Vorsitzende bemerkt, daß jedenfalls früher als in 3 Wochen eine Sitzung sein werde; übrigens hänge eine Entscheidung der Frage, ob die Gemeinde die ses Gebäude kaufen solle oder nicht, wohl nicht vom Gemeinderate allein ab, nachdem hiezu ein Landesgesetz & die Sanktion des Kaisers erforderlich sei. Der Gemeinderat werde sich nichts vergeben, wenn er den Gegenstand einem Comité zuweise, welches in
G.R. Wenhart bezeichnet es mit Rücksicht auf den Wunsch des H. Josef Werndl nach einer baldigen Antwort als opportun, daß behufs Beschlußfaßung über diesen Gegenstand in Kürze eine Sitzung einberufen werde, und zwar könnte, nachdem derselbe so wichtig sei, hiezu eine außerordentliche Sitzung einbe- rufen werden. G.R. Reder glaubt, daß mit Rücksicht auf die nothwendigen Erhebungen es wohl nicht leicht möglich sei, vor den Feierta- gen diese Sache auszutragen; wor- auf G. R. Wenhart erwiedert, es sei möglich, daß erst in 3 Wochen wieder eine ordentliche Sitzung sei, während man dem Wunsche des Herrn Werndl früher entsprechen könne. Der Vorsitzende bemerkt, daß jedenfalls früher als in 3 Wochen eine Sitzung sein werde; übrigens hänge eine Entschei- dung der Frage, ob die Gemeinde die ses Gebäude kaufen solle oder nicht, wohl nicht vom Gemeinderate allein ab, nachdem hiezu ein Landesgesetz & die Sanktion des Kaisers erforderlich sei. Der Gemeinderat werde sich nichts vergeben, wenn er den Gegenstand einem Comité zuweise, welches in
kürzester Frist eine Sitzung abhalten solle und dem Gemeinderate bei seiner nächsten Sitzung Bericht zu erstatten habe, wo dann alles in Erwägung gezogen werden könne. Was den weiteren Punkt wegen Ertheilung des Consens zur Erbauung mehreren Häuser betreffe so gehöre dieser in den übertragenen Wirkungskreis der Gemeinde-Vorste- hung und werde er, sobald die erfor- derlichen Plane überreicht wurden, so- fort die Baucommission abhalten; selbst- verständlich unterliege diese Frage im allgemeinen gar keinem Anstande Hienach bringt der Vorsitzende den An- trag des G. K. Reder zur Abstimmung, welcher mit allen gegen 2 Stimmen zum Beschluße erhoben wird. - Z. 4552. Der Vorsitzende ersucht dann, die Wahl des Comité vorzunehmen und wird be- stimmt, daß dasselbe aus sämmtlichen Mitgliedern der Finanz Section und den Obmännern der übrigen Sectionen zu bestehen habe. d. Eine Zuschrift des Vorstadt Pfarramtes mit welcher dasselbe zur Theilname an der am 20. dM. um 5 Uhr Abends statt- findenden Auferstehungsfeier einladet.
kürzester Frist eine Sitzung abhalten solle und dem Gemeinderate bei seiner nächsten Sitzung Bericht zu erstatten habe, wo dann alles in Erwägung gezogen werden könne. Was den weiteren Punkt wegen Ertheilung des Consens zur Erbauung mehreren Häuser betreffe so gehöre dieser in den übertragenen Wirkungskreis der Gemeinde-Vorstehung und werde er, sobald die erforderlichen Plane überreicht wurden, sofort die Baucommission abhalten; selbstverständlich unterliege diese Frage im allgemeinen gar keinem Anstande Hienach bringt der Vorsitzende den Antrag des G. K. Reder zur Abstimmung, welcher mit allen gegen 2 Stimmen zum Beschluße erhoben wird. - Z. 4552. Der Vorsitzende ersucht dann, die Wahl des Comité vorzunehmen und wird bestimmt, daß dasselbe aus sämmtlichen Mitgliedern der Finanz Section und den Obmännern der übrigen Sectionen zu bestehen habe. d. Eine Zuschrift des Vorstadt Pfarramtes mit welcher dasselbe zur Theilname an der am 20. dM. um 5 Uhr Abends stattfindenden Auferstehungsfeier einladet.
Wird zur Kenntnis genommen. — Z. 2444 Weiters bemerkt der Vorsitzende, er habe noch 2 Berichtigungen zu machen, und trägt diesfalls vor: „In der Gemeinderats-Sitzung vom 5. April d.J. wurde bei Verhandlung der Frage, ob aus dem II. Wahlkörper eine Nachwahl statt zufinden habe vom Herrn G.R. Leopold Huber auf die finanzielle Lage der Stadt verwiesen und hiebei unter andern bemerkt, daß die Stadt-Cassa in Verlegenheit gekommen wäre, am 1. April an die Sparkassa die Zinsen zu zahlen, wenn nicht noch von der Waffenfabrik rechtzeitig eine Umlage eingezalt worden wäre. Ich bin auf diese Äußerung erst beim Lesen des Sitzungs-Protokolles aufmerksam geworden, & war daher leider nicht in der Lage, selbe sofort richtig zu stellen. Um etwaigen weitern irrigen Meinungen, die sich hiedurch im Publikum bilden könnten, vorzubeugen, sehe ich mich daher heute für verpflichtet, diese in der Gemeinderatssitzung gefallene Äußerung hiemit dahin zu berichtigen, daß die Gemeinde mit keinerlei Zinsenzahlungen im Rückstande ist und daß insbesonders sämmtliche an die Sparkassa zu leistenden Zinsenzahlungen bereits im Jänner d.J. erstattet wurden, wie ich dies in den Gemeinderats-Sitzung vom
Wird zur Kenntnis genommen. — Z. 2444 Weiters bemerkt der Vorsitzende, er habe noch 2 Berichtigungen zu machen, und trägt diesfalls vor: „In der Gemein- derats-Sitzung vom 5. April d.J. wurde bei Verhandlung der Frage, ob aus dem II. Wahl- körper eine Nachwahl statt zufinden habe vom Herrn G.R. Leopold Huber auf die fi- nanzielle Lage der Stadt verwiesen und hiebei unter andern bemerkt, daß die Stadt-Cassa in Verlegenheit gekommen wäre, am 1. April an die Sparkassa die Zinsen zu zahlen, wenn nicht noch von der Waffenfabrik rechtzeitig eine Umlage eingezalt worden wäre. Ich bin auf diese Äußerung erst beim Lesen des Sitzungs-Pro- tokolles aufmerksam geworden, & war daher leider nicht in der Lage, selbe sofort richtig zu stellen. Um etwaigen weitern irrigen Meinungen, die sich hiedurch im Publikum bilden könnten, vorzu- beugen, sehe ich mich daher heute für verpflich- tet, diese in der Gemeinderatssitzung ge- fallene Äußerung hiemit dahin zu berich- tigen, daß die Gemeinde mit keinerlei Zinsenzahlungen im Rückstande ist und daß insbesonders sämmtliche an die Sparkassa zu leistenden Zinsenzahlungen be- reits im Jänner d.J. erstattet wurden, wie ich dies in den Gemeinderats-Sitzung vom
15. Februar d. J. laut dem ohnehin in den Händen der Herren Mitglieder des Gemeinderates befindlichen Protocolle bereits mitzuthei- len die Ehre hatte. Weiters muß ich eine von mir selbst in der Gemeinderatssitzung vom 30. v. M. gemachte Äußerung, welche auf einem Irrthum beruhte, richtig stellen. Bei dem Punkte der Tagesordnung betref- fend die Begebung der Kanalisirungs- arbeiten wurde vom H. G.R. Wenhart die Frage aufgeworfen, ob der Kanal aus Ziegeln oder Steinen hergestellt werde, welche Frage ich dahin beantwortete, daß derselbe nach dem Plane aus Steinen her- zustellen sei. Wie ich mir aber die Über- zeugung verschaffte, war laut des vom Gemeinderate genehmigten Planes und Kostenvoranschlages stets nur ein Kanal aus Ziegeln beantragt, was daher hiemit berichtigt sei. G.R. Wenhart bemerkt, er habe deswegen die Frage gestellt, weil ihm darum zu thun gewesen sei, daß schon im Gemeinderate ausgesprochen werde, daß, wenn der Kanal aus Ziegeln gemacht werde, es als dringend nothwendig erscheine, bei der Auswahl die- ser Ziegel genaue Aufsicht zu führen, weil schlechte Ziegel in die Erde gemauert, in eini- gen Jahren schon sich zerbröckeln und hiedurch
15. Februar d. J. laut dem ohnehin in den Händen der Herren Mitglieder des Gemeinderates befindlichen Protocolle bereits mitzutheilen die Ehre hatte. Weiters muß ich eine von mir selbst in der Gemeinderatssitzung vom 30. v. M. gemachte Äußerung, welche auf einem Irrthum beruhte, richtig stellen. Bei dem Punkte der Tagesordnung betreffend die Begebung der Kanalisirungsarbeiten wurde vom H. G.R. Wenhart die Frage aufgeworfen, ob der Kanal aus Ziegeln oder Steinen hergestellt werde, welche Frage ich dahin beantwortete, daß derselbe nach dem Plane aus Steinen herzustellen sei. Wie ich mir aber die Überzeugung verschaffte, war laut des vom Gemeinderate genehmigten Planes und Kostenvoranschlages stets nur ein Kanal aus Ziegeln beantragt, was daher hiemit berichtigt sei. G.R. Wenhart bemerkt, er habe deswegen die Frage gestellt, weil ihm darum zu thun gewesen sei, daß schon im Gemeinderate ausgesprochen werde, daß, wenn der Kanal aus Ziegeln gemacht werde, es als dringend nothwendig erscheine, bei der Auswahl dieser Ziegel genaue Aufsicht zu führen, weil schlechte Ziegel in die Erde gemauert, in einigen Jahren schon sich zerbröckeln und hiedurch
der Gemeinde eine höhere Auslage verursacht würde, als wenn der Kanal gleich aus Steinen hergestellt würde. Hierauf wird zur Tagesordnung übergegangen. I. Section: 1. G.R. Pointner verliest den Amtsbericht, mit welchem die Bitte der Frau Juliane Zalmayr um Einzeichnung ihres verstorbenen Gatten Josef Zalmayr in die Bürgermatrik dem Gemeinderate zur Entscheidung vorgelegt wird, dann den beiliegenden Extract aus dem Gewerbe Protocolle, aus welchem hervorgeht, daß derselbe ein im Rekurswege erhaltenes Personal-Buchbindergewerbe vom Jahre 1834 - 1846 in Steyr betrieben und versteuert habe & bemerkt dann, daß, wenn der Gemeinderat den Besitzer eines derartigen PersonalGewerbes mit einem andern, welcher ein bürgerliches Haus oder ein bürgerliches Gewerbe besessen habe, gleichstelle, auch die vorliegende Frage wegen seiner Aufname in die Bürgermatrik zu bejahen sei. Es handle sich daher nur um die Frage, ob der Inhaber eines solchen Personal-Gewerbes, das dem betreffenden überdies nicht von der Gemeinde selbst, sondern erst im Rekurswege von der Regierung verliehen worden
der Gemeinde eine höhere Auslage verur- sacht würde, als wenn der Kanal gleich aus Steinen hergestellt würde. Hierauf wird zur Tagesordnung übergegan- gen. I. Section: 1. G.R. Pointner verliest den Amtsbericht, mit welchem die Bitte der Frau Juliane Zalmayr um Einzeichnung ihres verstorbe- nen Gatten Josef Zalmayr in die Bürger- matrik dem Gemeinderate zur Entschei- dung vorgelegt wird, dann den beilie- genden Extract aus dem Gewerbe Protocolle, aus welchem hervorgeht, daß derselbe ein im Rekurswege erhaltenes Personal-Buch- bindergewerbe vom Jahre 1834 - 1846 in Steyr betrieben und versteuert habe & bemerkt dann, daß, wenn der Gemeinderat den Besitzer eines derartigen Personal- Gewerbes mit einem andern, welcher ein bürgerliches Haus oder ein bürgerliches Ge- werbe besessen habe, gleichstelle, auch die vorliegende Frage wegen seiner Aufna- me in die Bürgermatrik zu bejahen sei. Es handle sich daher nur um die Frage, ob der Inhaber eines solchen Personal-Gewerbes, das dem betreffenden überdies nicht von der Gemeinde selbst, sondern erst im Rekurs- wege von der Regierung verliehen worden
sei, dieselben bürgerlichen Rechte erworben habe; dies sei im Gesetze nicht klar ausge- sprochen; nach seinem Erachten habe ein solcher Gewerbsbesitzer dieselben gleichen bürgerlichen Rechte, und stelle daher die Section den Antrag auf die Einzeichnung des Josef Zalmayr in die Bürgermatrik. Nach der Zwischenfrage des G.R. Ploberger, ob Gesuchstellerin Kinder habe und der erfolgten Bejahung dieser Frage und der weiteren Bemerkung, daß dieser Umstand irrelevant sei, nachdem Gesuchstellerin je- denfalls in Steyr Heimats berechtigt und da- her die Gemeinde ohnehin im Verarmungs- falle zu deren Unterstützung verpflichtet sei, wird der Antrag der Section angenom- men. Z. 3986 II. Section 2. G.R. Leopold Huber verliest den Bericht des stdt. Cassamtes über die Kassagebahrung im Dezember 1877, wornach sich die Einnah- men in diesem Monate auf 40,218 fl 58 ½ xr in Baaren und 33 fl 46 x in Obligatio- nen, und die Ausgaben auf 39,309 fl 18 xr beliefen, und für den Monat Jänner 1878 einer baarer Kassarest mit 11899 fl 51 xr ver- blieb. Referent bemerkt, daß das Kassa- Journal durch die G.R. Gründler und Perz geprüft und richtig befunden worden sei.
sei, dieselben bürgerlichen Rechte erworben habe; dies sei im Gesetze nicht klar ausgesprochen; nach seinem Erachten habe ein solcher Gewerbsbesitzer dieselben gleichen bürgerlichen Rechte, und stelle daher die Section den Antrag auf die Einzeichnung des Josef Zalmayr in die Bürgermatrik. Nach der Zwischenfrage des G.R. Ploberger, ob Gesuchstellerin Kinder habe und der erfolgten Bejahung dieser Frage und der weiteren Bemerkung, daß dieser Umstand irrelevant sei, nachdem Gesuchstellerin jedenfalls in Steyr Heimats berechtigt und daher die Gemeinde ohnehin im Verarmungsfalle zu deren Unterstützung verpflichtet sei, wird der Antrag der Section angenommen. Z. 3986 II. Section 2. G.R. Leopold Huber verliest den Bericht des stdt. Cassamtes über die Kassagebahrung im Dezember 1877, wornach sich die Einnahmen in diesem Monate auf 40,218 fl 58 ½ xr in Baaren und 33 fl 46 x in Obligationen, und die Ausgaben auf 39,309 fl 18 xr beliefen, und für den Monat Jänner 1878 einer baarer Kassarest mit 11899 fl 51 xr verblieb. Referent bemerkt, daß das KassaJournal durch die G.R. Gründler und Perz geprüft und richtig befunden worden sei.
Wird zur Kenntnis genommen. — Z. 4339. 3. G. R. Leopold Huber verliest ein gemeinschaftlich vom städt. Caßen-Controllor H. Johann Paarfußer und dem Kanzellisten H. Franz Wittigschlager eingebrachtes Gesuch um Gewährung der, seit einer langen Reihe von Jahren für die Anfertigung der Repartition ausgesetzten Remuneration pr 50 fl und stellt namens der Section unter Hinweis darauf, daß diese Remuneration den mit der Anlage dieser Repartition beschäftigten Beamten seit 18 Jahren vom Gemeinderate bewilligt und bei der letzten Präliminar-Beratung wahrscheinlich vom Comité einzusetzen vergessen worden sei den Antrag auf Flüßigmachung der erbetenen Remuneration pr 50 fl. - Beschluß nach Antrag. — Z. 98 praes. 4. G. R. Leopold Huber verliest ein Gesuch des Aushilfs-Amtsdieners H. Franz Faßbender, mit welchem derselbe um einen Krankheitskostenbeitrag unter Vorlage eines ärztlichen Contos mit 6 fl 80 xr und einer Medikamenten Rechnung mit 7 fl 8 xr ansucht, und stellt hienach namens der Section den Antrag, der löbl. Gemeinderat wolle die nachgewiesenen Kosten pr 13 fl. 88 xr bewilligen. Wird angenommen. — Z. 85 praes.
Wird zur Kenntnis genommen. — Z. 4339. 3. G. R. Leopold Huber verliest ein gemeinschaft- lich vom städt. Caßen-Controllor H. Johann Paarfußer und dem Kanzellisten H. Franz Wittigschlager eingebrachtes Gesuch um Gewährung der, seit einer langen Reihe von Jahren für die Anfertigung der Re- partition ausgesetzten Remuneration pr 50 fl und stellt namens der Section un- ter Hinweis darauf, daß diese Remune- ration den mit der Anlage dieser Re- partition beschäftigten Beamten seit 18 Jahren vom Gemeinderate bewilligt und bei der letzten Präliminar-Beratung wahrscheinlich vom Comité einzusetzen ver- gessen worden sei den Antrag auf Flüßigma- chung der erbetenen Remuneration pr 50 fl. - Beschluß nach Antrag. — Z. 98 praes. 4. G. R. Leopold Huber verliest ein Gesuch des Aushilfs-Amtsdieners H. Franz Faßbender, mit welchem derselbe um einen Krank- heitskostenbeitrag unter Vorlage eines ärztlichen Contos mit 6 fl 80 xr und einer Medikamenten Rechnung mit 7 fl 8 xr ansucht, und stellt hienach namens der Section den Antrag, der löbl. Gemeinde- rat wolle die nachgewiesenen Kosten pr 13 fl. 88 xr bewilligen. Wird ange- nommen. — Z. 85 praes.
5. G.R. Leopold Huber führt an, daß die städt. Gewölbe und Feuer-Wächter ein Gesuch um Aufbesserung ihrer Entlohnung welche im Sommer wöchentlich 2 fl und im Winter wöchentlich 3 fl 50 xr betra- ge, für die Sommermonate einge- bracht hätten und stellt namens der Section den Antrag auf Abweisung dieses Gesuches, welcher angenommen wird. — Z. 2640. 6. G.R. Leopold Huber führt an, daß der Aus- schuß des Philosophen Unterstützungs-Vereins an der k. k. Universität in Wien ein Ge- such um eine Subvention für das lau- fende 22. Vereinsjahr eingebracht habe und bemerkt, daß die Section hierü- ber nicht schlüßig geworden sei, und die Bestimmung dem löbl. Gemeinde rate überlasse. G.R. Gschaider frägt, ob dieser Verein nicht im Vorjahre gleichfalls um eine solche Unter- stützung eingeschritten sei, und was dem- selben damals gegeben worden sei, worauf G. R. Ploberger erwidert, daß demselben damals nichts gegeben worden sei und daß man ohnehin in Steyr selbst genug an Unterstützungen zu geben habe; wenn man von hier an den Ge- meinderat in Wien eine solche Bitte um-
5. G.R. Leopold Huber führt an, daß die städt. Gewölbe und Feuer-Wächter ein Gesuch um Aufbesserung ihrer Entlohnung welche im Sommer wöchentlich 2 fl und im Winter wöchentlich 3 fl 50 xr betrage, für die Sommermonate eingebracht hätten und stellt namens der Section den Antrag auf Abweisung dieses Gesuches, welcher angenommen wird. — Z. 2640. 6. G.R. Leopold Huber führt an, daß der Ausschuß des Philosophen Unterstützungs-Vereins an der k. k. Universität in Wien ein Gesuch um eine Subvention für das laufende 22. Vereinsjahr eingebracht habe und bemerkt, daß die Section hierüber nicht schlüßig geworden sei, und die Bestimmung dem löbl. Gemeinde rate überlasse. G.R. Gschaider frägt, ob dieser Verein nicht im Vorjahre gleichfalls um eine solche Unterstützung eingeschritten sei, und was demselben damals gegeben worden sei, worauf G. R. Ploberger erwidert, daß demselben damals nichts gegeben worden sei und daß man ohnehin in Steyr selbst genug an Unterstützungen zu geben habe; wenn man von hier an den Gemeinderat in Wien eine solche Bitte um-
Unterstützung stellen wurde, würde man von demselben auch nichts erhalten. Es wird beschlossen das vorliegende Gesuch abzuweisen. - Z. 2782. 7. G.R. Leopold Huber verließ nachstehendes Gesuch des Theater-Direktors Herrn Josef Friedl: „Löblicher Gemeinderat! Der ergebenst Gefertigte bittet einen löbl. Gemeinderath um die Verleihung des hiesigen Stadttheaters auf drei Jahre, und verpflichtet sich der Gefertigte in diesem Falle zur Herstellung neuer Sperrsitze, neuer Dekorationen und zur Restaurirung des Zuschauerraumes. Dieses Ansuchen motivirt derselbe mit nachstehenden Gründen. Die gänzliche Unbrauchbarkeit der Sperrsitze beweisen wohl am besten die fortwährenden Klagen des theaterbesuchenden Publikums. Die Dekorationen befinden sich in einem Zustande, der es nun schon zur Unmöglichkeit macht, dieselben weiter benutzen zu können; ebenso bedarf auch die äußere Ausstattung des Zuschauerraumes einer gründlichen Renovierung. Alle obgenannten Übelstände verpflichtet sich nun der ergebenst Gefertigte zu beseitigen, und dem Innern des Theaters im Laufe
Unterstützung stellen wurde, würde man von demselben auch nichts erhalten. Es wird beschlossen das vorliegende Ge- such abzuweisen. - Z. 2782. 7. G.R. Leopold Huber verließ nachstehen- des Gesuch des Theater-Direktors Herrn Josef Friedl: „Löblicher Gemeinderat! Der ergebenst Gefertigte bittet einen löbl. Gemeinderath um die Verleihung des hie- sigen Stadttheaters auf drei Jahre, und verpflichtet sich der Gefertigte in die- sem Falle zur Herstellung neuer Sperr- sitze, neuer Dekorationen und zur Restaurirung des Zuschauerraumes. Dieses Ansuchen motivirt derselbe mit nachstehenden Gründen. Die gänz- liche Unbrauchbarkeit der Sperrsitze beweisen wohl am besten die fortwäh- renden Klagen des theaterbesuchenden Publikums. Die Dekorationen be- finden sich in einem Zustande, der es nun schon zur Unmöglichkeit macht, dieselben weiter benutzen zu können; ebenso bedarf auch die äußere Ausstattung des Zuschau- erraumes einer gründlichen Re- novierung. Alle obgenannten Übel- stände verpflichtet sich nun der erge- benst Gefertigte zu beseitigen, und dem Innern des Theaters im Laufe
der Sommermonate in gefälliges, den Anforderungen des Publikums entsprechendes Ansehen zu geben, wenn der löbl. Gemeinderat demselben das Theater für die Zeitdauer von 3 Jahren verleiht. Abgesehen davon, daß die meisten Stadttheater auf län- ger als Eine Saison vergeben wer- den, könnte der löbl. Gemeinderat sich ja kontraktlich das Recht vorbehal- ten, dem Gefertigten im Falle ei- ner Pflichtverletzung von Jahr zu Jahr kündigen zu können. Steyr am 13. April 1878 Josef Friedl Theaterdirektor.“ Referent bemerkt, daß sich die Section hie- über dahin ausspreche, es wolle der löbl. Gemeinderat dem Herrn Friedl sein Ansuchen bewilligen mit dem Bemerken, daß bei Unternehmung der Renovirung zuerst das Amt zu verständigen sei. G. R. Ploberger wünscht, daß demselben hiebei zugleich bekannt gegeben werde, daß sich die Gemeinde hiefür auf keine Zahlungen einlassen könne; denn es sei möglich, daß, wenn er etwas ma- chen lasse, er später vielleicht an die Gemeinde einen Anspruch erheben könnte,
der Sommermonate in gefälliges, den Anforderungen des Publikums entsprechendes Ansehen zu geben, wenn der löbl. Gemeinderat demselben das Theater für die Zeitdauer von 3 Jahren verleiht. Abgesehen davon, daß die meisten Stadttheater auf länger als Eine Saison vergeben werden, könnte der löbl. Gemeinderat sich ja kontraktlich das Recht vorbehalten, dem Gefertigten im Falle einer Pflichtverletzung von Jahr zu Jahr kündigen zu können. Steyr am 13. April 1878 Josef Friedl Theaterdirektor.“ Referent bemerkt, daß sich die Section hieüber dahin ausspreche, es wolle der löbl. Gemeinderat dem Herrn Friedl sein Ansuchen bewilligen mit dem Bemerken, daß bei Unternehmung der Renovirung zuerst das Amt zu verständigen sei. G. R. Ploberger wünscht, daß demselben hiebei zugleich bekannt gegeben werde, daß sich die Gemeinde hiefür auf keine Zahlungen einlassen könne; denn es sei möglich, daß, wenn er etwas machen lasse, er später vielleicht an die Gemeinde einen Anspruch erheben könnte,
übrigens möchte er dem Herrn Friedl das Theater lieber auf eine längere Reihe von Jahren geben, wenn er dasselbe ordentlich herrichten lasse, nur fürchte er, daß wieder mit Ansprüchen an die Gemeinde herangetreten werden könnte. Der Vorsitzende erwiedert, daß im Falle der Annahme des Sections Antrages ohnehin jedenfalls ein bestimmter Vertrag mit H. Friedl gemacht werden müßte. G. R. Pointer hält es für unbillig, daß man von Herrn Friedl das Theater restauriren lasse; derselbe übe mit diesem Gesuche nur eine Pression auf den Gemeinderat aus, welcher im vorigen Jahre das Theater besichtigt habe, ohne die für nothwendig erkannten Renovirungen desselben durch zuführen; er glaube und wolle es nicht in Abrede stellen, daß Herr Friedl vielleicht in der Lage sei, die nicht unbedeutenden Kosten zu übernehmen, aber, wo nähme derselbe hiefür die Entschädigung her; er werde auf keinen Fall seine Rechnung finden und darum halte er die Übertragung der Renovirung auf H. Friedl für unbillig, wenn dieselbe
übrigens möchte er dem Herrn Friedl das Theater lieber auf eine längere Reihe von Jahren geben, wenn er dasselbe ordentlich herrichten lasse, nur fürchte er, daß wieder mit Ansprüchen an die Gemeinde herangetreten werden könnte. Der Vorsitzende erwiedert, daß im Falle der Annahme des Sections An- trages ohnehin jedenfalls ein be- stimmter Vertrag mit H. Friedl ge- macht werden müßte. G. R. Pointer hält es für unbillig, daß man von Herrn Friedl das Theater re- stauriren lasse; derselbe übe mit diesem Gesuche nur eine Pression auf den Gemeinderat aus, welcher im vorigen Jahre das Theater besichtigt habe, ohne die für nothwendig er- kannten Renovirungen desselben durch zuführen; er glaube und wolle es nicht in Abrede stellen, daß Herr Friedl vielleicht in der Lage sei, die nicht unbe- deutenden Kosten zu übernehmen, aber, wo nähme derselbe hiefür die Ent- schädigung her; er werde auf keinen Fall seine Rechnung finden und darum halte er die Übertragung der Renovirung auf H. Friedl für unbillig, wenn dieselbe
schon notwendig sei, so sei es schöner, wenn sie die Gemeinde auf ihre Kosten über- nehme. G.R. Leopold Huber bemerkt, daß H. Friedl bei dieser Frage von anderer Seite un- terstützt werde. G.R. Reder erklärt sich mit der Ansicht des G.R. Pointer einverstanden, nach- dem es H. Friedl nicht möglich sein werde, auf seine Kosten die Renovirung durch- zuführen. Der Vorsitzende erwiedert, daß er es selbst gehört habe, wie Hrn. Friedl meh- rere Herren aufgefordert hätten, dieses Ansuchen zu stellen, wobei sie ihn unterstützen würden. G.R. Ploberger betont, daß die Gemeinde mit der erbetenen Bewilligung nur gewinnen könne und auf keinen fall etwas verliere; wenn Friedl hiebei verliere, so gehe das die Ge- meinde nichts an; die Gemeinde müße ja froh sein, wenn sie nicht alle Jahre das Theater zur Wieder- vergebung neu auszuschreiben brauche. G.R. Mayr macht auf andere Seiten der
schon notwendig sei, so sei es schöner, wenn sie die Gemeinde auf ihre Kosten übernehme. G.R. Leopold Huber bemerkt, daß H. Friedl bei dieser Frage von anderer Seite unterstützt werde. G.R. Reder erklärt sich mit der Ansicht des G.R. Pointer einverstanden, nachdem es H. Friedl nicht möglich sein werde, auf seine Kosten die Renovirung durchzuführen. Der Vorsitzende erwiedert, daß er es selbst gehört habe, wie Hrn. Friedl mehrere Herren aufgefordert hätten, dieses Ansuchen zu stellen, wobei sie ihn unterstützen würden. G.R. Ploberger betont, daß die Gemeinde mit der erbetenen Bewilligung nur gewinnen könne und auf keinen fall etwas verliere; wenn Friedl hiebei verliere, so gehe das die Gemeinde nichts an; die Gemeinde müße ja froh sein, wenn sie nicht alle Jahre das Theater zur Wiedervergebung neu auszuschreiben brauche. G.R. Mayr macht auf andere Seiten der
Frage aufmerksam; es sei zwar wahr, daß das Stadttheater, wie Herr Friedl geschildert habe, sehr herunter gekommen sei, weil der frühere Gemeinderat auf das Theater überhaupt keinen Werth gelegt habe. Nach der Zwischenbemerkung des G.R. Ploberger, daß auch der jetzige Gemeinderat hiefür nichts gethan habe, ersucht G.R. Mayr, ihn ausreden zu lassen, und fährt fort, daß der Gemeinderat sich selbst überzeugt habe, in welchem Zustande das Theater sei, und daß wohl vieles dazu gehöre, wenn man dasselbe herrichten lassen wolle; weiters hänge es doch nicht von der Außenseite des Theaters allein ab, sondern auch von der Direktion und den Mitgliedern, welche so bestellt sein sollen, daß sie den Wunschen des Publikums entsprechen und ihnen Rechnung tragen. Es gebe viele Mitglieder des Gemeinderates die das Theater noch gar nie gesehen hätten und nie in dasselbe hineingeseien außer bei einer kommissionelles Besichtigung desselben kommen, daher er betonen müsse, daß es nicht blos auf die inneren Räume ankomme, sondern auch auf die Aufführung der Theaterstücke. Wenn der Direktor die Saison eröffne, dann komme er mit einem
Frage aufmerksam; es sei zwar wahr, daß das Stadttheater, wie Herr Friedl geschildert habe, sehr herunter gekom- men sei, weil der frühere Gemein- derat auf das Theater überhaupt kei- nen Werth gelegt habe. Nach der Zwischenbemerkung des G.R. Ploberger, daß auch der jetzige Gemein- derat hiefür nichts gethan habe, ersucht G.R. Mayr, ihn ausreden zu lassen, und fährt fort, daß der Gemeinderat sich selbst überzeugt habe, in welchem Zustande das Theater sei, und daß wohl vieles dazu gehöre, wenn man dasselbe herrichten lassen wolle; weiters hänge es doch nicht von der Außenseite des Theaters allein ab, sondern auch von der Direktion und den Mitgliedern, welche so bestellt sein sollen, daß sie den Wunschen des Publikums entsprechen und ih- nen Rechnung tragen. Es gebe viele Mitglieder des Gemeinderates die das Theater noch gar nie gesehen hätten und nie in dasselbe hineinge- seien außer bei einer kommissionelles Besichtigung desselben kommen, daher er betonen müsse, daß es nicht blos auf die inneren Räume ankomme, sondern auch auf die Aufführung der Theaterstücke. Wenn der Direktor die Saison er- öffne, dann komme er mit einem
großen Personale, mit Schauspielen & Operetten, bald aber verschwinden die Helden, und Operetten hört man keine mehr /: lebhafte Heiterkeit :/ dann müßten Gäste kommen, weil das Personal zu wenig geworden sei. Zur Durchführung einer Restaurirung gehöre schon ein großes Kapital und ein tüchtiger Direktor habe genug zu thun, wenn er das Personale herhalten wolle, wie es sein solle. Man solle daher auch dem Publikum Rech- nung tragen und prüfen, ob Gesuchsteller als Direktor den verlangten Leistungen entspreche und werde der Gemeinderat dann, wenn demselben das Theater nur auf ein Jahr verliehen werde und er schreite dann wieder um dasselbe ein, das- selbe, wenn er seinen Verpflichtungen nachge- kommen, gewiß wieder verleihen; es sei zwar sehr schön, wenn sich der Theater-Direktor zur Renovirung des Theaters erbiete, nur glaube er, daß die gestellten Bedingungen von demselben nicht erfüllt werden würden, er bitte daher auch an das Publikum zu den- ken. G. R. Gschaider führt an, er habe schon öfters ge- hört, daß das Theater in baulicher Beziehung sicherheitsgefährlich sein soll und möchte fra- gen, ob dasselbe schon einmal von Fachmän- nern untersucht worden sei, dann, wenn sich dieses bewahrheite, so wäre die Gemeinde
großen Personale, mit Schauspielen & Operetten, bald aber verschwinden die Helden, und Operetten hört man keine mehr /: lebhafte Heiterkeit :/ dann müßten Gäste kommen, weil das Personal zu wenig geworden sei. Zur Durchführung einer Restaurirung gehöre schon ein großes Kapital und ein tüchtiger Direktor habe genug zu thun, wenn er das Personale herhalten wolle, wie es sein solle. Man solle daher auch dem Publikum Rechnung tragen und prüfen, ob Gesuchsteller als Direktor den verlangten Leistungen entspreche und werde der Gemeinderat dann, wenn demselben das Theater nur auf ein Jahr verliehen werde und er schreite dann wieder um dasselbe ein, dasselbe, wenn er seinen Verpflichtungen nachgekommen, gewiß wieder verleihen; es sei zwar sehr schön, wenn sich der Theater-Direktor zur Renovirung des Theaters erbiete, nur glaube er, daß die gestellten Bedingungen von demselben nicht erfüllt werden würden, er bitte daher auch an das Publikum zu denken. G. R. Gschaider führt an, er habe schon öfters gehört, daß das Theater in baulicher Beziehung sicherheitsgefährlich sein soll und möchte fragen, ob dasselbe schon einmal von Fachmännern untersucht worden sei, dann, wenn sich dieses bewahrheite, so wäre die Gemeinde
verpflichtet, die nöthigen Herstellungen zu veranlassen. Der Vorsitzende erwiedert, daß das Theater vom Zimmermeister H. Huber und einem Baumeister untersucht worden sei, wodurch aber die Behauptung, es seien die Säulen morsch und nicht mehr trag fähig, sich nicht als wahr herausgestellt hätten. Man habe die Säulen angebohrt, und gefunden, daß das Holz ganz gesund sei, es sei nur einmal die Rede gewesen, das Theater im allgemeinen zu restauriren & hiebei eine Eisenkonstruction einzuführen, das sei aber wieder in die Ferne geschoben worden. G. R. Pointer stellt den Antrag, es sei Herrn Friedl, wenn er schon bereit sei, etwas für das Theater zu leisten, aufzufordern, bekannt zu geben, was er jedes Jahr herstellen und wie viel er darauf verwenden wolle, damit auf Grund dessen dann mit demselben ein bestimmter Vertrag abgeschlossen werden könne; wenn dann dieser Vorschlag dem Gemeinderate entspreche und für genügend gefunden würde, dann sei die Sache anders und dann könne man auf sein vorliegendes Ansuchen eingehen. Die Gemeinde müße sich aber sicher stellen, damit dieselbe für den Fall, als er seinen
verpflichtet, die nöthigen Herstellungen zu veranlassen. Der Vorsitzende erwiedert, daß das Thea- ter vom Zimmermeister H. Huber und einem Baumeister untersucht worden sei, wodurch aber die Behauptung, es seien die Säulen morsch und nicht mehr trag fä- hig, sich nicht als wahr herausgestellt hätten. Man habe die Säulen angebohrt, und gefun- den, daß das Holz ganz gesund sei, es sei nur einmal die Rede gewesen, das Thea- ter im allgemeinen zu restauriren & hiebei eine Eisenkonstruction einzufüh- ren, das sei aber wieder in die Ferne geschoben worden. G. R. Pointer stellt den Antrag, es sei Herrn Friedl, wenn er schon bereit sei, etwas für das Theater zu leisten, aufzufordern, be- kannt zu geben, was er jedes Jahr herstel- len und wie viel er darauf verwenden wolle, damit auf Grund dessen dann mit demselben ein bestimmter Vertrag abge- schlossen werden könne; wenn dann dieser Vorschlag dem Gemeinderate entspreche und für genügend gefunden würde, dann sei die Sache anders und dann könne man auf sein vorliegendes Ansuchen eingehen. Die Gemeinde müße sich aber sicher stellen, damit dieselbe für den Fall, als er seinen
eingegangenen Verpflichtungen nicht vollstän- dig nachkomme, nicht für dasjenige, was er bereits durchgeführt habe, eine Entschädigung verlangen könne; denn, wenn er heute mit der Arbeit anfange und er finde nicht anderweitig eine Unterstützung, so könne er nichts ausrichten und man könne ihm auch nicht auftragen, für die Gemeinde tau- sende von Gulden auszugeben. G.R. Ploberger betont, daß Herr Friedl in seinem Gesuche ausdrücklich es dem Gemeinderate frei stelle, ihm alljährlich zu kündigen, wenn er seinen Verpflichtungen nicht nach- komme. G.R. Tomitz fragt, ob das nächste Jahr, für welches dem H. Friedl das Theater bereits überlassen sei, in die weiter erbetenen 3 Jahre einzurechnen sei; worauf G.R. Pointer erwiedert, daß dieses nicht der Fall sei, daher es sich für den Gemeinde- rat eigentlich um eine Verleihung des Theaters auf 4 Jahre handle. Nach dieser Aufklä- rung erklärt G.R. Tomitz sich dem An- trage des G.R. Pointner anzuschließen, welcher zum Beschluße erhoben und wobei bestimmt wird, daß das Resultat der hier- über mit H. Friedl einzuleitenden Verhand- lungen wieder dem Gemeinderate zur Be- schlußschaftung vorzulegen sei. — Z. 4370.
eingegangenen Verpflichtungen nicht vollständig nachkomme, nicht für dasjenige, was er bereits durchgeführt habe, eine Entschädigung verlangen könne; denn, wenn er heute mit der Arbeit anfange und er finde nicht anderweitig eine Unterstützung, so könne er nichts ausrichten und man könne ihm auch nicht auftragen, für die Gemeinde tausende von Gulden auszugeben. G.R. Ploberger betont, daß Herr Friedl in seinem Gesuche ausdrücklich es dem Gemeinderate frei stelle, ihm alljährlich zu kündigen, wenn er seinen Verpflichtungen nicht nachkomme. G.R. Tomitz fragt, ob das nächste Jahr, für welches dem H. Friedl das Theater bereits überlassen sei, in die weiter erbetenen 3 Jahre einzurechnen sei; worauf G.R. Pointer erwiedert, daß dieses nicht der Fall sei, daher es sich für den Gemeinderat eigentlich um eine Verleihung des Theaters auf 4 Jahre handle. Nach dieser Aufklärung erklärt G.R. Tomitz sich dem Antrage des G.R. Pointner anzuschließen, welcher zum Beschluße erhoben und wobei bestimmt wird, daß das Resultat der hierüber mit H. Friedl einzuleitenden Verhandlungen wieder dem Gemeinderate zur Beschlußschaftung vorzulegen sei. — Z. 4370.
II. Section 8. G.R. Reder erklärt, er habe geglaubt, der heutigen Sitzung nicht beiwohnen zu können und habe daher das Referat über die der Bausection zugewiesenen Akten dem G.R. Josef Huber übergeben. G.R. Josef Huber verliest das Gesuch des Herrn Karl Winkelmayr, Fleischhauer in Dambach und Consorten um Bewilligung der Einleitung der städt. Wasserleitung in die Fleischverschleiß-Lokalitäten am Ölberge auf eigene Kosten, und den hiezu vom städt. Bauamte erstatteten Bericht, mit welchem die erbetenen Maßregeln unter der Voraussetzung der Anlage eines geeigneten Kanales als zuläßig bezeichnet u. die Festsetzung eines Wasserquantums von 15 Eimer beantragt wird, und erklärt sohin, daß die Bausection sich der Ansicht des Bauamtes anschließe, nachdem die Einleitung und Kanalherstellung auf Kosten der Gesuchsteller erfolge. G.R. Leopold Huber glaubt, daß die Herstellung eines eigenen Kanales nicht nöthig sei, nachdem sich ohnehin in der unmittelbaren Nähe ein solcher befinde; worüber derselbe vom Referenten dahin aufgeklärt wird, daß es sich eben bloß um eine Einzapfung in diesem bestehenden Kanal handle,
II. Section 8. G.R. Reder erklärt, er habe geglaubt, der heutigen Sitzung nicht beiwohnen zu können und habe daher das Referat über die der Bausection zugewiesenen Akten dem G.R. Josef Huber übergeben. G.R. Josef Huber verliest das Gesuch des Herrn Karl Winkelmayr, Fleischhauer in Dambach und Consorten um Bewilligung der Ein- leitung der städt. Wasserleitung in die Fleischverschleiß-Lokalitäten am Ölberge auf eigene Kosten, und den hiezu vom städt. Bauamte erstatteten Bericht, mit welchem die erbetenen Maßregeln unter der Vor- aussetzung der Anlage eines geeigneten Kanales als zuläßig bezeichnet u. die Fest- setzung eines Wasserquantums von 15 Eimer beantragt wird, und erklärt sohin, daß die Bausection sich der Ansicht des Bau- amtes anschließe, nachdem die Einleitung und Kanalherstellung auf Kosten der Gesuchsteller erfolge. G.R. Leopold Huber glaubt, daß die Herstellung eines eigenen Kanales nicht nöthig sei, nachdem sich ohnehin in der unmittelba- ren Nähe ein solcher befinde; worüber derselbe vom Referenten dahin aufge- klärt wird, daß es sich eben bloß um ei- ne Einzapfung in diesem bestehenden Kanal handle,
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