Ratsprotokoll vom 22. Jänner 1878

dennoch darüber die kommunalen Interessen nie vergießt, und der, namentlich in den letzten Jahren mehrfach angeregten Frage, wie den Armen ein menschenwürdiges Asil zu schaffen sei, seine fortgesetzte Aufmerksamkeit angedeihen läßt. Beseelt von dem Wunsche, hier schnelle und gründliche Hilfe zu gewähren, tritt dieser Mann mit einer beispiellosen Opferwilligkeit vor uns und bietet uns zu diesem Zwecke seine im vorigen Jahre begonnene Villa nebst den anliegenden Grundstücken an, welche ihm bereits einen Kosten aufwand von 104,000 fl verursacht haben; und bringt uns hiemit eine Leistung entgegen, die nicht nur in unserer Vaterstadt, nein, die überhaupt weit und breit ihres gleichen nicht finden wird. Dieses bereits unter Dach gebrachte Gebäude nebst den Grundstücken im Ausmasse von ca 5 Joch widmet Herr Josef Werndl der Gemeinde als Armen-Versorgungshaus, wozu es nach der Ansicht des edlen Schenkers vollkommen geeignet sei, ohne jede Gegenleistung für sich und verzichtet hiemit für immer auf ein Besitzthum, welches alljährlich eine Verzinsung von 5000 fl repräsentirt.

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