geführte Sammlung freiwilliger Beiträge das gewünschte Re- sultat nicht erzielt, so muß ich die weitere Bedingung stellen, daß statt der erwähnten Sammlung eine entsprechende Ar- mensteuer eingeführt wird. – Indem meine vorstehenden An- träge den Zweck haben, die Armenfrage einen radikalen Lö- sung zuzuführen, so bemerke ich, daß ich nur dann meine in die- sem Schreiben der Stadtgemeinde gemachten Zusagen aufrecht halte, wenn die von mir gestellten Bedingungen in vollem Umfange erfüllt werden. Ich wiederhole dieses mit allem Nachdruck, da ich schon häufig die Beobachtung machte, daß sich gerade wolhabende Persönlichkeiten, deren es in meiner Vaterstadt so viele gibt, nicht entschließen können, ihren Säckel zu Gunsten der notleidenden Menschheit aufzumachen. – Schließlich bemerke ich, daß ich eine baldige Erledigung meines vorstehenden Antrages wün- sche, und die vorgeschlagene Subskription bis Ende Februar d.J. durch- geführt sehen möchte, um wegen des Weiterbaues meiner Villa die nötigen Vorkehrungen treffen zu können. - Steyr den 18. Ja- nuar 1878. Joseph Werndl.“ Der Vorsitzende eröffnet sohin die Debatte und erklärt, da sich niemand zum Wort meldet, die Sitzung für 10 Minuten un- terbrochen, um vorerst eine gegenseitige Besprechung zu ermög- lichen. Nach Wiederaufname der Sitzung verliest der Vorsitzende nochmals die an die Gemeinde Vorstehung gerichtete Zuschrift und bemerkt, daß er noch am Tage ihres Erhaltes an Hr. Joseph Werndl, welcher inzwischen nach Wien abgereist sei, telegraphirt habe, ob er die- se Angelegenheit nicht bis zu seinen Rückkehr verschieben dürfe, oder ob er nicht vorher zu einer persönlichen Rücksprache bereit wäre, in welchem Falle er sogleich ihm nach Wien nachgereist wäre.
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