früheren sichern Lebensstellung als besoldete Kinder- gärtnerin entschädigen wurde. Doch gieng ich mutig an die Arbeit, da ich wohl wußte, daß aller Anfang schwer sei. Seither ist nun ein volles Jahr verstrichen, und trotz meinen An- strengungen, den Besuch des Kindergartens zu heben, trotzdem ich die monatliche Gebühr für jedes Kind auf 2 fl. herabgesetzt habe, ist der Be- such des Kindergartens, er zählt gegenwärtig nur 18 Zöglinge, so schwach, daß ich bei dem Umstande, als mir die Beschaffung und Erhaltung der Lehr- mittel, sowie die Haltung der notwendigen Wär- terin monatlich bedeutende Auslagen macht, auch mit den bescheidensten Ansprüchen meine Rechnung nicht finden kann. Ich will hier die Gründe, welche sich noch gegenwärtig einem allgemeinen Zuspruch des Kindergartens ent- gegenstellen, nicht näher erörtern, da sie oh- nehin ziemlich bekannt sind; ich glaube auch zu- versichtlich hoffen zu dürfen, daß, wenn einmal die Aufgabe und das Ziel mehr ins Bewußtsein des Publikums gedrungen und die Anstalt bes- ser bekannt geworden sein wird, dessen Be- such sich heben und mich in den Stand setzen wird, die Anstalt zu erhalten. Unter den gegenwär- tigen Umständen aber sie ohne jede weitere Unterstützung fortzuführen, wird mir kaum mehr möglich und ich muß mich leider mit dem Gedan- ken einer eventuellen Auflassung derselben schon jetzt vertraut machen. Eine solche Wie- derauflassung des Kindergartens dürfte aber
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