Ratsprotokoll vom 19. Februar 1875

Raths=Protokoll der kk. landesfürstlichen Stadt Steyr vom 19. Februar 1875 Datenaufbereitung Digitalarchiv Steyr

Protocoll aufgenommen über die Sitzung des Gemeinderates der Stadt Steyr am 19. Februar 1875. Gegenwärtig: Der Vorsitzende: Moritz Crammer, Bürgermeister. Der Vize-Bürgermeister: Joseph Theyßig. Die Gemeinderäte: Karl v. Koller Joseph Ernst Anton Moser Karl Edelbauer Georg Pointer Karl Fellerer Leopold Putz Franz Hoffmann Franz Schachinger Karl Holderer Alois Vogl Leopold Huber Wenzl Wenhart Joseph Huber Franz Werndl Der Schriftführer: Iglseder, Gemeinde-Sekretär. Beginn der Sitzung: 3 1/4 Nachmittags. Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, worauf das Proto- koll der letzten Sitzung verlesen und genemigt wird. Bevor zur Tagesordnung übergegangen wird, theilt der Vorsitzende das am 4. Februar erfolgte Ableben des Eh- renbürgers von Steyr, Hr. Joseph Ritter von Edtenreich mit, worüber beschlossen wird, ein Beileidschreiben an des- sen hinterlaßene Familie zu richten. – Z. 25 praes. Derselbe stellt an den Gemeinderat die Frage, von wel-

Protocoll aufgenommen über die Sitzung des Gemeinderates der Stadt Steyr am 19. Februar 1875. Gegenwärtig: Der Vorsitzende: Moritz Crammer, Bürgermeister. Der Vize-Bürgermeister: Joseph Theyßig. Die Gemeinderäte: Karl v. Koller Joseph Ernst Anton Moser Karl Edelbauer Georg Pointer Karl Fellerer Leopold Putz Franz Hoffmann Franz Schachinger Karl Holderer Alois Vogl Leopold Huber Wenzl Wenhart Joseph Huber Franz Werndl Der Schriftführer: Iglseder, Gemeinde-Sekretär. Beginn der Sitzung: 3 1/4 Nachmittags. Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, worauf das Protokoll der letzten Sitzung verlesen und genemigt wird. Bevor zur Tagesordnung übergegangen wird, theilt der Vorsitzende das am 4. Februar erfolgte Ableben des Ehrenbürgers von Steyr, Hr. Joseph Ritter von Edtenreich mit, worüber beschlossen wird, ein Beileidschreiben an dessen hinterlaßene Familie zu richten. – Z. 25 praes. Derselbe stellt an den Gemeinderat die Frage, von wel-

chem Zeitpunkt ab der Pfandleihanstalt der Mietzins für die im Rathaus derselben eingeräumten Lokalitäten vorgeschrieben werden solle. – Hierüber wird über Antrag des G.R. Leopold Huber beschloßen, als diesfälligen Termin den Tag der Geschäftseröffnung seitens dieser Anstalt festzusetzen. 1952. Der Vorsitzende theilt weiters mit, daß der TheaterDirektor Hr. Joseph Friedl ein Gesuch um Ueberlaßung des Stadttheaters für die Saison 1875/76 eingebracht habe, und stellt mit Bezug hierauf die Frage, ob wegen Ueberlaßung des Theaters wie früher eine Konkursausschreibung zu veranlaßen sei oder ob der Gemeinderat in Berücksichtigung des vorliegenden Gesuchs hievon Umgang nehme. G.R. Putz spricht sich dahin aus, daß der Gegenstand der Sektion zur Beschlußfassung zugewiesen werden möge. Dem gegenüber bemerkt der Vorsitzende, daß, da die meisten Theater-Unternehmungen um die Osterzeit ausgeschrieben werden, und durch die Zuweisung an die Sektion die Angelegenheit allzuweit hinausgeschoben werde, sich der Gemeinderat wol auch heute über das Prinzip, ob eine Ausschreibung erfolgen solle oder nicht, definitiv aussprechen könne. Nachdem insbesonders die G.R. Holderer und v. Koller darauf hingewiesen, daß namentlich in letzterer Zeit das Pu-

chem Zeitpunkt ab der Pfandleihanstalt der Mietzins für die im Rathaus derselben eingeräumten Lokalitäten vorgeschrieben werden solle. – Hierüber wird über Antrag des G.R. Leopold Huber beschloßen, als diesfälligen Ter- min den Tag der Geschäftseröffnung seitens dieser An- stalt festzusetzen. 1952. Der Vorsitzende theilt weiters mit, daß der Theater- Direktor Hr. Joseph Friedl ein Gesuch um Ueberlaßung des Stadttheaters für die Saison 1875/76 eingebracht habe, und stellt mit Bezug hierauf die Frage, ob wegen Ue- berlaßung des Theaters wie früher eine Konkursausschrei- bung zu veranlaßen sei oder ob der Gemeinderat in Berücksichtigung des vorliegenden Gesuchs hievon Um- gang nehme. G.R. Putz spricht sich dahin aus, daß der Gegenstand der Sektion zur Beschlußfassung zugewiesen werden möge. Dem gegenüber bemerkt der Vorsitzende, daß, da die meisten Theater-Unternehmungen um die Osterzeit ausgeschrie- ben werden, und durch die Zuweisung an die Sektion die Angelegenheit allzuweit hinausgeschoben werde, sich der Gemeinderat wol auch heute über das Prinzip, ob eine Ausschreibung erfolgen solle oder nicht, definitiv ausspre- chen könne. Nachdem insbesonders die G.R. Holderer und v. Koller da- rauf hingewiesen, daß namentlich in letzterer Zeit das Pu-

blikum mehrfache Klagen gegen den Hr. Direktor Friedl erhoben habe, wird der Antrag des letztern, die Ausschrei- bung wegen Ueberlaßung des Theaters für die Saison 1875/6 zu veranlaßen, angenommen. – 1603. Derselbe gibt weiters bekannt, daß wegen Uebername der Pflasterungsarbeiten zwei Offerte und zwar eines von der Aktiengesellschaft für Straßen und Brücken- bauten in Wien, das andere von Johann Rockenschaub Anton Heindl und Franz Schreiner in Schwertberg eingelaufen seien u. übergibt dieselben der 3. Sektion zur Antragstellung in der nächsten Sitzung. – 1691. Derselbe verliest ein vom Hr. G.R. Joseph Huber eingebrach- tes Gesuch um Auflaßung des gegenwärtig bei seinem Zer- ren und Streckhammerwerke in Voglsang bestehenden freien Durchgangs behufs Umbaues desselben in eine Maschinenfabrik, wogegen sich derselbe verpflichtet, zur Erweiterung der dortigen Straße bei Anlage der Fabrik die Mauer um 2″ zurückzusetzen. – Nachdem G.R. Huber gemäß § 67 Gemeinde-Statut abgetreten, bemerkt der Vorsitzende, daß eine Servitut zu einem freien Durch- gang auf diesem Gebäude nicht hafte, daß die Gemeinde durch Erweiterung der dortigen sehr engen Passage nur profitire, und daß auch die Waffenfabriksgesellschaft, welche bei der Auflaßung dieses freien Durchgangs wol am meisten betheiligt sei, mit dieser Auflaßung sich ganz

blikum mehrfache Klagen gegen den Hr. Direktor Friedl erhoben habe, wird der Antrag des letztern, die Ausschreibung wegen Ueberlaßung des Theaters für die Saison 1875/6 zu veranlaßen, angenommen. – 1603. Derselbe gibt weiters bekannt, daß wegen Uebername der Pflasterungsarbeiten zwei Offerte und zwar eines von der Aktiengesellschaft für Straßen und Brückenbauten in Wien, das andere von Johann Rockenschaub Anton Heindl und Franz Schreiner in Schwertberg eingelaufen seien u. übergibt dieselben der 3. Sektion zur Antragstellung in der nächsten Sitzung. – 1691. Derselbe verliest ein vom Hr. G.R. Joseph Huber eingebrachtes Gesuch um Auflaßung des gegenwärtig bei seinem Zerren und Streckhammerwerke in Voglsang bestehenden freien Durchgangs behufs Umbaues desselben in eine Maschinenfabrik, wogegen sich derselbe verpflichtet, zur Erweiterung der dortigen Straße bei Anlage der Fabrik die Mauer um 2″ zurückzusetzen. – Nachdem G.R. Huber gemäß § 67 Gemeinde-Statut abgetreten, bemerkt der Vorsitzende, daß eine Servitut zu einem freien Durchgang auf diesem Gebäude nicht hafte, daß die Gemeinde durch Erweiterung der dortigen sehr engen Passage nur profitire, und daß auch die Waffenfabriksgesellschaft, welche bei der Auflaßung dieses freien Durchgangs wol am meisten betheiligt sei, mit dieser Auflaßung sich ganz

einverstanden erklärt habe. G.R. Pointer stimmt im Prinzipe mit der Auflassung des freien Durchgangs vollkommen zu, hält es jedoch für dringend wünschenswert, die Erweiterung der dortigen Straße und 3 - 4 Fuß zu erzielen, um den dortigen Verkehr zu erleichtern; er weist insbesonders darauf hin, daß jetzt wol die letzte Gelegenheit sich bieten dürfte, die dortige Passage dem Bedürfnis entsprechend zu erweitern, eine Möglichkeit, die für immer ausgeschloßen sei, wenn einmal eine neue Fabrick dort erbaut sei. Er stellt daher den Antrag, es sei eine Augenscheins-Commission an Ort und Stelle abzuhalten, bei welcher zu konstatiren sei, ob Hr. Huber nicht 3 - 4 Fuß mit seiner Mauer zurückfahren könne, und worüber dann die weitere Verhandlung gepflogen werde. Nachdem der herbeigerufene G.R. Huber diesfalls sich dahin erklärt, daß eine weitere Zurücksetzung seiner Mauer als die angebotene wol nicht leicht möglich sei, wird der Antrag des G.R. Pointer angenommen und im übrigen sich im Prinzipe für die Auflaßung des freien Durchganges ausgesprochen. 1780. Der Vorsitzende theilt weiters mit, daß der Baumeister H. Anton Plochberger Muster für Stiegengeländer im neuen Schulhausgebäude vorgelegt und um Beschlußfaßung über die Herstellung

einverstanden erklärt habe. G.R. Pointer stimmt im Prinzipe mit der Auflas- sung des freien Durchgangs vollkommen zu, hält es jedoch für dringend wünschenswert, die Erweiterung der dortigen Straße und 3 - 4 Fuß zu erzielen, um den dortigen Verkehr zu erleichtern; er weist insbesonders darauf hin, daß jetzt wol die letzte Gelegenheit sich bieten dürfte, die dortige Passage dem Bedürfnis entsprechend zu erweitern, eine Möglichkeit, die für immer ausge- schloßen sei, wenn einmal eine neue Fabrick dort er- baut sei. Er stellt daher den Antrag, es sei eine Augen- scheins-Commission an Ort und Stelle abzuhalten, bei welcher zu konstatiren sei, ob Hr. Huber nicht 3 - 4 Fuß mit seiner Mauer zurückfahren könne, und worüber dann die weitere Verhandlung gepflogen werde. Nachdem der herbeigerufene G.R. Huber diesfalls sich dahin erklärt, daß eine weitere Zurücksetzung seiner Mauer als die angebotene wol nicht leicht möglich sei, wird der Antrag des G.R. Pointer angenommen und im übri- gen sich im Prinzipe für die Auflaßung des freien Durchganges ausgesprochen. 1780. Der Vorsitzende theilt weiters mit, daß der Baumeister H. Anton Plochberger Muster für Stiegengeländer im neuen Schulhausgebäude vorgelegt und um Beschluß- faßung über die Herstellung

der Heitzanlagen und Ventilationen daselbst gebeten habe und weist diese Eingaben der 3. Sektion zur Berichterstattung in der nächsten Sitzung zu. 679, 1877. Nach diesen Mittheilungen wird zur Erledigung der Ta- ges-Ordnung geschritten. I. Section. G.R. v. Köller referirt über den Entwurf zu einer neuen Dienstes-Instruktion für die städt. Polizei- wache von Steyr. Er bemerkt hiezu vorerst, daß die Sektion sich dahin geeinigt habe, von diesem Entwurfe welcher in 3 Abschnitte, nemlich das Organisations-Sta- tut, die eigentliche Dienstes Instruktion und einen spe- ziellen Theil, enthaltend besondere Vorschriften, zerfalle, bloß den ersten Theil dem Gemeinderate zur Genemigung vorzulegen, während die beiden andern Theile dem Herrn Bürgermeister zur Behandlung im eigenen Wirkungskreis zuzuweisen wären. Nachdem Referent noch hervorgehoben, daß betreff der pekuniä- ren Fragen mit der 2. Sektion gemeinschaftlich verhan- delt worden sei, geht er zur Verlesung der einzelnen Paragraphe des 1. Abschnittes der Dienstes-Instruktion, enthaltend das Organisationsstatut, und der hiezu an- führten Begründung des Vorlageberichtes über. In dieser Instruktion wird in 2 Paragraphen nachstehendes festge- setzt: Die Benennung „Polizeiwache“ wird umgewandelt in

der Heitzanlagen und Ventilationen daselbst gebeten habe und weist diese Eingaben der 3. Sektion zur Berichterstattung in der nächsten Sitzung zu. 679, 1877. Nach diesen Mittheilungen wird zur Erledigung der Tages-Ordnung geschritten. I. Section. G.R. v. Köller referirt über den Entwurf zu einer neuen Dienstes-Instruktion für die städt. Polizeiwache von Steyr. Er bemerkt hiezu vorerst, daß die Sektion sich dahin geeinigt habe, von diesem Entwurfe welcher in 3 Abschnitte, nemlich das Organisations-Statut, die eigentliche Dienstes Instruktion und einen speziellen Theil, enthaltend besondere Vorschriften, zerfalle, bloß den ersten Theil dem Gemeinderate zur Genemigung vorzulegen, während die beiden andern Theile dem Herrn Bürgermeister zur Behandlung im eigenen Wirkungskreis zuzuweisen wären. Nachdem Referent noch hervorgehoben, daß betreff der pekuniären Fragen mit der 2. Sektion gemeinschaftlich verhandelt worden sei, geht er zur Verlesung der einzelnen Paragraphe des 1. Abschnittes der Dienstes-Instruktion, enthaltend das Organisationsstatut, und der hiezu anführten Begründung des Vorlageberichtes über. In dieser Instruktion wird in 2 Paragraphen nachstehendes festgesetzt: Die Benennung „Polizeiwache“ wird umgewandelt in

die Benennung „Sicherheitswache“, wonach der Polizeiwachmeister den Titel „Inspektor“, die Polizeiwachmänner den Titel „Sicherheitswachmänner“ erhalten. Es wird die Bestimmung der Wache normirt, der Personalstand der selben auf einen Wach-Inspektor, einen Führer, einen Gefangenaufseher und 7 Sicherheitswachmänner (3 I. Classe und 4 II. Cl.) festgesetzt, deren Bezüge bestimmt und denselben die Pensionsfähigkeit nach den für die Staatsdiener geltenden Formen zuerkannt. Außerdem enthält die Instruktion die nötigen Bestimmungen über die Aufnams-Bedingungen, die Einführung einer 3monatlichen Probe-Dienst-Zeit, über das Ernennungsrecht, die Rangirung der Mannschaft, den Eid, die Amtskleidung, die Obliegenheiten, den gesetzlichen Schutz, die Anerkennung für besondere Leistungen, die Strafen, die freie Zeit und Urlaub, die Verehelichung und den Austritt aus den Wache. Hienach stellt Referent namens der 1. u. 2. Section den Antrag, dem ersten Abschnitte der vorliegenden Instruktion vollinhaltlich die Zustimmung zu ertheilen. Eine Debatte entspinnt sich nur über den §. 20, in welchem normirt wird, daß der dritte Theil der Wachleute sich verehelichen dürfe, und betheiligen sich an derselben hauptsächlich die G.R. Ernst und Putz, welche eine Entscheidung darüber wünschen, ob die Frauen der Wachmänner

die Benennung „Sicherheitswache“, wonach der Polizeiwach- meister den Titel „Inspektor“, die Polizeiwachmänner den Titel „Sicherheitswachmänner“ erhalten. Es wird die Bestimmung der Wache normirt, der Personalstand der selben auf einen Wach-Inspektor, einen Führer, einen Gefangenaufseher und 7 Sicherheitswachmänner (3 I. Clas- se und 4 II. Cl.) festgesetzt, deren Bezüge be- stimmt und denselben die Pensionsfähigkeit nach den für die Staatsdiener geltenden Formen zuerkannt. Außerdem enthält die Instruktion die nötigen Bestim- mungen über die Aufnams-Bedingungen, die Einfüh- rung einer 3monatlichen Probe-Dienst-Zeit, über das Ernennungsrecht, die Rangirung der Mannschaft, den Eid, die Amtskleidung, die Obliegenheiten, den gesetzlichen Schutz, die Anerkennung für besondere Leistungen, die Strafen, die freie Zeit und Urlaub, die Verehelichung und den Austritt aus den Wache. Hienach stellt Referent namens der 1. u. 2. Section den Antrag, dem ersten Abschnitte der vorliegenden Instruk- tion vollinhaltlich die Zustimmung zu ertheilen. Eine Debatte entspinnt sich nur über den §. 20, in welchem normirt wird, daß der dritte Theil der Wachleute sich verehelichen dürfe, und betheiligen sich an derselben hauptsächlich die G.R. Ernst und Putz, welche eine Entschei- dung darüber wünschen, ob die Frauen der Wachmänner

auch einen Anspruch auf eine Pension haben. Beide sprechen sich dagegen aus und stellt G.R. Putz dies- falls den Antrag, den §. 20 dahin abzuändern, daß die Verehelichung eines Wachmannes nur gegen Aus- stellung eines Reverses, durch welchen er auf jeden Anspruch für seine Familie verzichte, zu gestatten sei. G.R. v. Koller erklärt sich gegen Aufname dieser Bestim- mung in den §. 20 und hält die ursprüngliche Faßung desselben aufrecht. Bei der Abstimmung wird dieselbe je- doch abgelehnt und der Antrag des G.R. Putz zum Be- schluß erhoben. Hienach wird der 1. Abschnitt der Instruktion in blos einhellig angenommen. Z. 3. praes. II. Section. Vizebürgermeister Theysig referirt über das Gesuch der Instituts Vorstehung der Barm- herzigen Schwestern im St. Anna Spital um Gewährung eines Theuerungszuschlages per 1120 fl 80 xrfür das abgelaufene Jahr 1874, und stellt namens der Sektion den Antrag, diesem Ansuchen keine Folge zu geben, jedoch mit Rücksicht auf die herrschende Theuerung, wie im Vor- jahre einen Beitrag von 300 fl zu gewähren. Hiezu bemerkt der Vorsitzende, daß das genannte In- stitut laut Vertrag vom 5. Juni 1849 ein Pauschale von 2310 fl aus der Gemeindekasse, an Interessen aus

auch einen Anspruch auf eine Pension haben. Beide sprechen sich dagegen aus und stellt G.R. Putz diesfalls den Antrag, den §. 20 dahin abzuändern, daß die Verehelichung eines Wachmannes nur gegen Ausstellung eines Reverses, durch welchen er auf jeden Anspruch für seine Familie verzichte, zu gestatten sei. G.R. v. Koller erklärt sich gegen Aufname dieser Bestimmung in den §. 20 und hält die ursprüngliche Faßung desselben aufrecht. Bei der Abstimmung wird dieselbe jedoch abgelehnt und der Antrag des G.R. Putz zum Beschluß erhoben. Hienach wird der 1. Abschnitt der Instruktion in blos einhellig angenommen. Z. 3. praes. II. Section. Vizebürgermeister Theysig referirt über das Gesuch der Instituts Vorstehung der Barmherzigen Schwestern im St. Anna Spital um Gewährung eines Theuerungszuschlages per 1120 fl 80 xrfür das abgelaufene Jahr 1874, und stellt namens der Sektion den Antrag, diesem Ansuchen keine Folge zu geben, jedoch mit Rücksicht auf die herrschende Theuerung, wie im Vorjahre einen Beitrag von 300 fl zu gewähren. Hiezu bemerkt der Vorsitzende, daß das genannte Institut laut Vertrag vom 5. Juni 1849 ein Pauschale von 2310 fl aus der Gemeindekasse, an Interessen aus

den Stiftungskapitalien 133 fl 50 xr bezieht, welch letzten sich in diesem Jahre wieder und 100 - 150 fl vermehren; überdies den Theuerungsbeitrag zu 200 fl was eine Summe von 2743 fl 50 xr ausmache, für die auswärtigen Kranken erhält dasselbe ohnehin von der Zuständigkeitsgemeinde die Ersatzleistung. Er bemerkt, daß die Gemeinde weder verpflichtet sei, einen solch exorbitanten Betrag zu leisten, noch sich hiezu in der Lage befinde. Bei der Abstimmung wird der Sektionsantrag einstimmig angenommen. 1385. Derselbe referirt über die Note des Landesausschußes, mit welcher derselbe den Bürgermeister einladet, die Frage der Beitragsleistung zu den Kosten der Anlegung des Fischhuberberges nochmals dem Gemeinderate unter Darstellung des in dieser Note angeführten Sachverhaltes zur Beratung vorzulegen, und dahin zu wirken, daß diesfalls den von allen Seiten gesezten Erwartungen entsprochen werde. Nachdem Referent obige Note vollinhaltlich verlesen, stellt er namens den Sektion den Antrag, den in der Gemeinderatssitzung vom 8. November v.J. gefaßten Beschluß auf Ablehnung einer Beitragsleistung aufrecht zu halten. Der Vorsitzende bemerkt, daß die Gemeinde Steyr damit,

den Stiftungskapitalien 133 fl 50 xr bezieht, welch letz- ten sich in diesem Jahre wieder und 100 - 150 fl ver- mehren; überdies den Theuerungsbeitrag zu 200 fl was eine Summe von 2743 fl 50 xr ausmache, für die auswärtigen Kranken erhält dasselbe ohnehin von der Zuständigkeitsgemeinde die Ersatzleistung. Er be- merkt, daß die Gemeinde weder verpflichtet sei, einen solch exorbitanten Betrag zu leisten, noch sich hiezu in der Lage befinde. Bei der Abstimmung wird der Sektionsantrag einstim- mig angenommen. 1385. Derselbe referirt über die Note des Landesausschu- ßes, mit welcher derselbe den Bürgermeister ein- ladet, die Frage der Beitragsleistung zu den Kosten der Anlegung des Fischhuberberges nochmals dem Ge- meinderate unter Darstellung des in dieser Note an- geführten Sachverhaltes zur Beratung vorzulegen, und dahin zu wirken, daß diesfalls den von allen Seiten gesezten Erwartungen entsprochen wer- de. Nachdem Referent obige Note vollinhaltlich verlesen, stellt er namens den Sektion den Antrag, den in der Gemeinderatssitzung vom 8. November v.J. gefaßten Beschluß auf Ablehnung einer Beitragsleistung aufrecht zu halten. Der Vorsitzende bemerkt, daß die Gemeinde Steyr damit,

daß sie auch um die Anlegung des Fischuberberges petitionirt habe, noch keineswegs eine Verpflichtung zu einer Beitragsleistung eingegangen sei, wie dies in der verlesenen Note darzustellen versucht werde. Bei der Abstimmung wird der Antrag der Sektion mit Majorität zum Beschluß erhoben. 1528. III. Section. G.R. J. Huber referirt über die Eingabe des Baumei- sters Hr. Ant. Plochberger, mit welcher derselbe ersucht wegen der Situirung der Turngeräte und der chemischen Apparate in neuen Schulhaus Anordnung zu treffen und fällt namens der Sektion den Antrag, zu diesem Behufe vom städt. Ingeneur Karl Bischof in Wien, welcher schon viele Turnschulen eingerichtet habe, einen Plan hier- über einzuholen. Der Vorschende bemerkt, daß der Gemeinderat schon frü- her beschlossen habe, behufs der Anlage der Turnschule

daß sie auch um die Anlegung des Fischuberberges petitionirt habe, noch keineswegs eine Verpflichtung zu einer Beitragsleistung eingegangen sei, wie dies in der verlesenen Note darzustellen versucht werde. Bei der Abstimmung wird der Antrag der Sektion mit Majorität zum Beschluß erhoben. 1528. III. Section. G.R. J. Huber referirt über die Eingabe des Baumeisters Hr. Ant. Plochberger, mit welcher derselbe ersucht wegen der Situirung der Turngeräte und der chemischen Apparate in neuen Schulhaus Anordnung zu treffen und fällt namens der Sektion den Antrag, zu diesem Behufe vom städt. Ingeneur Karl Bischof in Wien, welcher schon viele Turnschulen eingerichtet habe, einen Plan hierüber einzuholen. Der Vorschende bemerkt, daß der Gemeinderat schon früher beschlossen habe, behufs der Anlage der Turnschule

sich mit dem hiesigen Turnrate ins Einvernehmen zu setzen, und wünscht, daß dies daher beobachtet werde; es könnte dann immerhin, wenn es der Turnrat für notwendig finde, ein Plan von einem Ingeneur eingeholt werden. G.R. v. Koller schließt sich den Ausführungen des Vorsitzenden an und verweist darauf, daß der Turnverein ohnehin im Besitz einer großen Zahl derartiger Pläne sei. Bezüglich der Einrichtung des chemischen Laboratoriums bemerkt der Vorsitzende, daß dasselbe in änlicher Weise eingerichtet werden könne, wie in der hiesigen Oberrealschule, falls es sich daselbst bewährt habe. Es wird sohin beschloßen, vorliegende Eingabe der Begutachtung eines Comites aus dem Turnrat und von Sachverständigen zu unterziehen. 1540. IV. Section. G.R. Fellerer referirt 1. über das Gesuch der Eva Resch um Verleihung der von ihrem verstorbenen Manne früher genoßenen Armenportion zu 15 xr und wird der Antrag der Sektion auf Bewilligung des Gesuches angenommen. 1741. 2. über das Gesuch der Magdalene Förster, um Erhöhung ihren bisherigen Armenportion von wöchentlich 15 xr auf 20 xr, und wird der Antrag der Sektion, dieselbe mit wöchentlich 20 xr zu bethei-

sich mit dem hiesigen Turnrate ins Einvernehmen zu setzen, und wünscht, daß dies daher beobachtet werde; es könnte dann immerhin, wenn es der Turnrat für notwendig finde, ein Plan von einem Ingeneur einge- holt werden. G.R. v. Koller schließt sich den Ausführungen des Vorsitzen- den an und verweist darauf, daß der Turnverein oh- nehin im Besitz einer großen Zahl derartiger Pläne sei. Bezüglich der Einrichtung des chemischen Laboratoriums bemerkt der Vorsitzende, daß dasselbe in änlicher Weise eingerichtet werden könne, wie in der hiesigen Oberreal- schule, falls es sich daselbst bewährt habe. Es wird sohin beschloßen, vorliegende Eingabe der Begut- achtung eines Comites aus dem Turnrat und von Sachverständigen zu unterziehen. 1540. IV. Section. G.R. Fellerer referirt 1. über das Gesuch der Eva Resch um Verleihung der von ihrem verstorbenen Manne frü- her genoßenen Armenportion zu 15 xr und wird der Antrag der Sektion auf Bewilligung des Gesuches ange- nommen. 1741. 2. über das Gesuch der Magdalene Förster, um Erhöhung ihren bisherigen Armenportion von wöchentlich 15 xr auf 20 xr, und wird der Antrag der Sektion, dieselbe mit wöchentlich 20 xr zu bethei-

len, zum Beschluß erhoben. 1645. Schluß der Sitzung: 5 1/4 Uhr. Edelbauer G.R. Ant. Moser Crammer Iglseder Schriftführer

len, zum Beschluß erhoben. 1645. Schluß der Sitzung: 5 1/4 Uhr. Edelbauer G.R. Ant. Moser Crammer Iglseder Schriftführer

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