Raths=Protokoll der kk. landesfürstlichen Stadt Steyr vom 27. November 1874 Datenaufbereitung Digitalarchiv Steyr
Raths-Protocoll über die Sitzung des Gemeinderates der Stadt Steyr am 27. November 1874. Anwesende: Bürgermeister Moritz Crammer, Vorsitzender. Vizebürgermeister Joseph Theißig. Die G.R. Joseph Ernst, Karl Edel- bauer, Franz Hoffmann, Karl Holderer, Leopold Huber, Joseph Huber, Karl v. Koller, Joseph Reichl, Franz Schachinger, Alois Vogl, Wenzl Wenhart. Schriftführer: L.A. Iglseder, Gemeinde-Sekretär. Beginn der Sitzung: 3 ½ Uhr Nachmittags. Das Protokoll über die letzte Sitzung wird verlesen und genemigt. Der Vorsitzende verliest eine Zuschrift des o.d.e. Landesausschußes, mit welchen derselbe bekannt gibt, daß keine Majestät der Kaiser mit A.h. Entschließung vom 19. Oktober d.J. den von dem o.ö. Landtage u. den 6. Sitzung am 24. September 1874 gefaßten Beschluß, womit die der Stadtgemeinde Steyr, die mit A.h. Entschließung vom 17. April 1864, dann mit Gesetz vom 7. Dezember 1869 jeweilig für die Dauer von 5 Jahren genemigte Einhebung der Brücken u. Pflastermaut auf weitere 5 Jahre verlängert wurde, genemigt haben. – Hiezu be- merkt der Vorsitzende, daß hievon bereits die öffentliche Verlaut- barung erfolgt sei. – Wird zur Kenntnis genommen. 10428. I. Sektion. G.R. v. Koller referirt über das Gesuch des Hr. Wen- zel Nimmerfroh, Werkführer in der hiesigen Waffenfabrik um Auf- name in den Gemeinde Verband der Stadt Steyr und stellt mit dem bemerken, daß die anberaumte Sektionssitzung beschlußunfähig gewe- sen sei, im eigenen Namen den Antrag, Gesuchsteller gegen Erlag der Taxen in den Gemeinde-Verband aufzunehmen. – Beschluß nach An- trag. – 10340. 2. Derselbe referirt über eine Zuschrift der Direktion der Gasfabrik Steyr, mit welcher dieselbe um Abänderung des Punktes III. des zwischen der Stadtgemeinde Steyr und der Gas-Industrie-Gesellschaft zu Augsburg vereinbarten Vertragsentwurfes betreffend den Verkauf des der erstern gehörigen Hauses No. 204 bei der Steyr er- sucht. Nach dem von der Gemeinde verfaßten Entwurfe hätte nemlich die Gasindustriegesellschaft die Verpflichtung, den obern Theil dieses
Raths-Protocoll über die Sitzung des Gemeinderates der Stadt Steyr am 27. November 1874. Anwesende: Bürgermeister Moritz Crammer, Vorsitzender. Vizebürgermeister Joseph Theißig. Die G.R. Joseph Ernst, Karl Edelbauer, Franz Hoffmann, Karl Holderer, Leopold Huber, Joseph Huber, Karl v. Koller, Joseph Reichl, Franz Schachinger, Alois Vogl, Wenzl Wenhart. Schriftführer: L.A. Iglseder, Gemeinde-Sekretär. Beginn der Sitzung: 3 ½ Uhr Nachmittags. Das Protokoll über die letzte Sitzung wird verlesen und genemigt. Der Vorsitzende verliest eine Zuschrift des o.d.e. Landesausschußes, mit welchen derselbe bekannt gibt, daß keine Majestät der Kaiser mit A.h. Entschließung vom 19. Oktober d.J. den von dem o.ö. Landtage u. den 6. Sitzung am 24. September 1874 gefaßten Beschluß, womit die der Stadtgemeinde Steyr, die mit A.h. Entschließung vom 17. April 1864, dann mit Gesetz vom 7. Dezember 1869 jeweilig für die Dauer von 5 Jahren genemigte Einhebung der Brücken u. Pflastermaut auf weitere 5 Jahre verlängert wurde, genemigt haben. – Hiezu bemerkt der Vorsitzende, daß hievon bereits die öffentliche Verlautbarung erfolgt sei. – Wird zur Kenntnis genommen. 10428. I. Sektion. G.R. v. Koller referirt über das Gesuch des Hr. Wenzel Nimmerfroh, Werkführer in der hiesigen Waffenfabrik um Aufname in den Gemeinde Verband der Stadt Steyr und stellt mit dem bemerken, daß die anberaumte Sektionssitzung beschlußunfähig gewesen sei, im eigenen Namen den Antrag, Gesuchsteller gegen Erlag der Taxen in den Gemeinde-Verband aufzunehmen. – Beschluß nach Antrag. – 10340. 2. Derselbe referirt über eine Zuschrift der Direktion der Gasfabrik Steyr, mit welcher dieselbe um Abänderung des Punktes III. des zwischen der Stadtgemeinde Steyr und der Gas-Industrie-Gesellschaft zu Augsburg vereinbarten Vertragsentwurfes betreffend den Verkauf des der erstern gehörigen Hauses No. 204 bei der Steyr ersucht. Nach dem von der Gemeinde verfaßten Entwurfe hätte nemlich die Gasindustriegesellschaft die Verpflichtung, den obern Theil dieses
Hauses zu Wohnungslokalitäten zu adaptiren, während nach dem Vorschlage der Direktion es denselben nach P. II unbenommen bleiben solle, das Haus oder den Platz auch für andere Fabrickszweck zu benützen und hiefür bauliche Veränderungen und Einrichtungen zu treffen. Nachdem Referent beide Vertragsentwürfe in ihrem Wortlaut verlesen, stellt er den Antrag, den vom Gemeindeamte verfaßten Entwurf die Zustimmung zu ertheilen und jenen von der Gasfabriksdirektion abzulesen und letzterer zu bedeuten, daß sie, wenn in der Zukunft Veränderungen mit diesem Objekte vorzunehmen werden wollten, hierum bei der Gemeinde von Fall zu Fall nachzusuchen habe. Der Vorsitzende bemerkt, daß nach mündlichen Mittheilungen seitens der Direktion die Adaptirung der obern Lokalitäten zu einer Wohnung für den Fabriksdirektor beabsichtigt sei, wozu dieselbe ohnehin nach dem vom Gemeindeamt verfaßten Vertragsentwurfe berechtigt sei. Der Antrag des Referenten wird einhellig zum Beschluß erhoben. 1045. 3. Derselbe referirt über das vom Gemeindeamte unter Zuziehung eines Technikers aufgenommene Protokoll über einen Lokalaugenschein, der zur Erhebung, ob und unter welchen Bedingungen die von H.A. Käferböck eigenmächtig erfolgte Umgestaltung seines Glashauses in Aichet in ein Wohngebäude u. dessen Benützung als solches gestattet werden könne, am 20. November d.J. vorgenommen wurde. Nach Erörterung des Sachverhaltes, aus welchem hervorgeht, daß H.A. Käferböck dieses Lokale trotz wiederholter Verbote der Gemeinde Vorstehung und gegen die Entscheidung des Gemeinderates vom 6. Dezember 1872 als Wohnung benützt, und nach Verlesung des Commissionsprotokolls stellt Referent den Antrag, unter Aufrechthaltung des erwähnten Gemeinderatsbeschlußes dem Hr. A. Käferböck die fernere Bewohnung dieser nur als Glashaus hergestellten Gebäudes strengstens zu untersagen und die Beobachtung dieses Verbotes wenn nötig durch Strafmaßregeln zu erzwingen. G.R. Ernst gibt der Meinung Ausdruck, daß noch viel ungeeignetere Lokalitäten als Wohnungen benützt werden und spricht sich daher gegen das Verbot aus. G.R. Vogl macht aufmerksam, daß mit Rücksicht auf den Umstand, als bereits ein früherer Beschluß des Gemeinderates vorliege, es nicht thunlich sei
Hauses zu Wohnungslokalitäten zu adaptiren, während nach dem Vorschlage der Direktion es denselben nach P. II unbenommen bleiben solle, das Haus oder den Platz auch für andere Fabrickszweck zu benützen und hiefür bauliche Veränderungen und Einrichtungen zu treffen. Nachdem Referent beide Vertragsentwürfe in ihrem Wortlaut ver- lesen, stellt er den Antrag, den vom Gemeindeamte verfaßten Ent- wurf die Zustimmung zu ertheilen und jenen von der Gasfabriksdi- rektion abzulesen und letzterer zu bedeuten, daß sie, wenn in der Zukunft Veränderungen mit diesem Objekte vorzunehmen werden wollten, hierum bei der Gemeinde von Fall zu Fall nachzusuchen habe. Der Vorsitzende bemerkt, daß nach mündlichen Mittheilungen seitens der Direktion die Adaptirung der obern Lokalitäten zu einer Wohnung für den Fabriksdirektor beabsichtigt sei, wozu dieselbe ohnehin nach dem vom Gemeindeamt verfaßten Ver- tragsentwurfe berechtigt sei. Der Antrag des Referenten wird einhellig zum Beschluß erhoben. 1045. 3. Derselbe referirt über das vom Gemeindeamte unter Zuziehung eines Technikers aufgenommene Proto- koll über einen Lokalaugenschein, der zur Er- hebung, ob und unter welchen Bedingungen die von H.A. Käferböck eigenmächtig erfolgte Umgestaltung sei- nes Glashauses in Aichet in ein Wohngebäude u. dessen Benützung als solches gestattet werden könne, am 20. November d.J. vorgenom- men wurde. Nach Erörterung des Sachverhaltes, aus welchem her- vorgeht, daß H.A. Käferböck dieses Lokale trotz wiederholter Verbote der Gemeinde Vorstehung und gegen die Entscheidung des Gemeinde- rates vom 6. Dezember 1872 als Wohnung benützt, und nach Verlesung des Commissionsprotokolls stellt Referent den Antrag, unter Auf- rechthaltung des erwähnten Gemeinderatsbeschlußes dem Hr. A. Kä- ferböck die fernere Bewohnung dieser nur als Glashaus hergestellten Gebäudes strengstens zu untersagen und die Beobachtung dieses Ver- botes wenn nötig durch Strafmaßregeln zu erzwingen. G.R. Ernst gibt der Meinung Ausdruck, daß noch viel ungeeignetere Lokalitäten als Wohnungen benützt werden und spricht sich daher gegen das Verbot aus. G.R. Vogl macht aufmerksam, daß mit Rücksicht auf den Umstand, als bereits ein früherer Beschluß des Gemeinderates vorliege, es nicht thunlich sei
die Bewilligung zur Benützung dieses Lokales als Wohnung zu gestatten und schließt sich demnach dem Antrage des Referenten an. Nach einigen Aufklärungen des Vorsitzenden wird der Antrag des Referenten angenommen. 10646. II. Sektion. 1. G.R. Leopold Huber referirt über den vom städt. Cassaamt vorgelegten Bericht betreffend den Abschluß des Stadt-Casse-Journals für Oktober 1874. – Wird zur Kenntnis ge- nommen. 10590. 2. Der Vorsitzende trägt vor den Bericht des städt. Kassaamtes betreffend das Präliminare über die Geldgebahrung bei der Stadtkasse und den städt. Versorgungsanstalten im Jahre 1875. Hienach belaufen sich die für das Jahr 1875 präliminirten ge- wönlichen Jahreseinkünfte auf 38.042 fl, die gewönlichen Jahres- auslagen auf 83.669 fl, daher eine außerordentliche Einnahmen- Ergänzung mit 45.627 fl notwendig erscheine. Hiezu kommen als außerordentliche Auslagen. Die Verzehrungssteuer-Zuschlagsrück- zahlung für die Bier-Ausfuhr sammt Perzeptionskosten mit 3620 fl, für das neue Schulgebäude pr 38.878 fl, für größere Neubauten pr 28.549 fl u. sind Passivkapitalien-Rückzahlung pr 1100 fl zusammen mit 72.147, daher im ganzen aufzubringen seien 117.774 fl. Zur Bedeckung dieses Betrages sei aber weder eine Erhöhung der bisherigen Gemeinde-Umlagen, noch die Aufname neuer Darlehen notwendig, indem die zu erwartenden Kaufschillings u. [?] Ablösungszahlungen, der noch ausständige Rest pr 35.000 fl von dem im Jahr 1874 kontrahirten Darlehen pr 60.000 fl, die bisherigen Um- lagen, nemlich die 40 % Anlage von den direkten Steuern, die Ge- bäude-Zinskreuzer u. die 20 % Verzehrungs-Steuer Zuschläge wahr- scheinlich so viel einbringen werden, das der noch verbleibende Rest zu 4894 fl zur Zahlung auf den diesjährigen Kassarest ange- wiesen werden könne. Der Vorsitzende legt sodann das Präliminare zur Einsicht auf u. bemerkt, daß die erforderliche Verlautbarung bereits veranlaßt worden sei. 10792 u. 10793. 3. G.R. Leopold Huber referirt über das Gesuch des städt. Gefangen- aufsehers Alois Eder um gnädige Verleihung eines Pauschales für die Reinigungsarbeiten in den Polizei-Arresten. – Unter
die Bewilligung zur Benützung dieses Lokales als Wohnung zu gestatten und schließt sich demnach dem Antrage des Referenten an. Nach einigen Aufklärungen des Vorsitzenden wird der Antrag des Referenten angenommen. 10646. II. Sektion. 1. G.R. Leopold Huber referirt über den vom städt. Cassaamt vorgelegten Bericht betreffend den Abschluß des Stadt-Casse-Journals für Oktober 1874. – Wird zur Kenntnis genommen. 10590. 2. Der Vorsitzende trägt vor den Bericht des städt. Kassaamtes betreffend das Präliminare über die Geldgebahrung bei der Stadtkasse und den städt. Versorgungsanstalten im Jahre 1875. Hienach belaufen sich die für das Jahr 1875 präliminirten gewönlichen Jahreseinkünfte auf 38.042 fl, die gewönlichen Jahresauslagen auf 83.669 fl, daher eine außerordentliche EinnahmenErgänzung mit 45.627 fl notwendig erscheine. Hiezu kommen als außerordentliche Auslagen. Die Verzehrungssteuer-Zuschlagsrückzahlung für die Bier-Ausfuhr sammt Perzeptionskosten mit 3620 fl, für das neue Schulgebäude pr 38.878 fl, für größere Neubauten pr 28.549 fl u. sind Passivkapitalien-Rückzahlung pr 1100 fl zusammen mit 72.147, daher im ganzen aufzubringen seien 117.774 fl. Zur Bedeckung dieses Betrages sei aber weder eine Erhöhung der bisherigen Gemeinde-Umlagen, noch die Aufname neuer Darlehen notwendig, indem die zu erwartenden Kaufschillings u. [?] Ablösungszahlungen, der noch ausständige Rest pr 35.000 fl von dem im Jahr 1874 kontrahirten Darlehen pr 60.000 fl, die bisherigen Umlagen, nemlich die 40 % Anlage von den direkten Steuern, die Gebäude-Zinskreuzer u. die 20 % Verzehrungs-Steuer Zuschläge wahrscheinlich so viel einbringen werden, das der noch verbleibende Rest zu 4894 fl zur Zahlung auf den diesjährigen Kassarest angewiesen werden könne. Der Vorsitzende legt sodann das Präliminare zur Einsicht auf u. bemerkt, daß die erforderliche Verlautbarung bereits veranlaßt worden sei. 10792 u. 10793. 3. G.R. Leopold Huber referirt über das Gesuch des städt. Gefangenaufsehers Alois Eder um gnädige Verleihung eines Pauschales für die Reinigungsarbeiten in den Polizei-Arresten. – Unter
Hinweis auf die Thatsache, daß in Folge der Steigerung der Zahl der Häftlinge auch die Arbeiten des Gesuchstellers sich bedeutend vermehrt habe, stellt Referent namens der Sektion den Antrag, demselben für das Jahr 1874 eine außerordentliche Entlohnung von 20 fl zu bewilligen. G.R. Ernst hält den Betrag für zu gering u. beantragt 30 fl zu bewilligen. Letzterer Antrag wird angenommen. Bei diesem Anlaße theilt der Vorsitzende mit, daß der Diener der Oberrealschule die Bitte um Flüßigmachung einer Entlohnung für die von ihm besorgte Reinigung der Lokalitäten, welche der Fachschule für Eisen u. Stahlindustrie zur Benützung zugewiesen seien, gestellt habe. Der Vorsitzende ersucht daher bei dem Umstand, als die Gemeinde bei Errichtung dieser Schule die Verpflichtung zur Beheitzung u. Beleuchtung u. Instandhaltung der Lokalitäten hiezu auf sich genommen und dem genannten Schuldiener für seine diesfälligen Arbeiten eine Entlohnung zugesagt habe, es möge von Seite des Gemeinderates der Betrag derselben fixirt werden. Der Antrag des G.R. Ernst, einen Betrag von 50 fl hiefür zu bewilligen wird angenommen. III. Section. G.R. Joseph Huber referirt über die vom Gemeindeamte aufgenommenes Commissionsprotokoll vom 16. November, in welchem zur Beseitigung mehrerer sanitären u. straßenpolizeilichen Uebelstände in der Vorstadt Ort die Anlegung eines Kanals vom Haus Nr. 15– Nr. 44 als sehr wünschenswert bezeichnet wird. Nach Verlesung des Protokolls stellt er namens der Sektion den Antrag, der Gemeinderat spreche sich für die Anlegung eines Canals daselbst aus u. seien die betreffenden Herrn Hausbesitzer zu verpflichten, ihre Hauskanäle zur Beseitigung des Hauß und des Ablußwassers in diesen Canal einzuzapfen. Es sei jedoch vorerst hierüber ein Plan und Kostenanschlag auszuarbeiten, wonach neuerlich unter Zuziehung sämmtlicher Interessenten eine Commission an Ort und Stelle abzuhalten sei. – Dieser Antrag wird zum Beschluß erhoben. – 10603. IV. Section. G.R. Ernst referirt über nachstehende Gesuche: 1. des Johann Haberleitner um Aufname in ein Unterstandsfond. Referent bemerkt, daß dieselbe inzwischen bereits erfolgt sei u. stellt den Antrag, ihn mit wöchentlich 15 xr zu betheilen. – G.R. Vogl stellt den Antrag auf Bewilligung von 20 xr, dem sich der Referent anschließt
Hinweis auf die Thatsache, daß in Folge der Steigerung der Zahl der Häftlinge auch die Arbeiten des Gesuchstellers sich bedeutend vermehrt habe, stellt Referent namens der Sektion den Antrag, dem- selben für das Jahr 1874 eine außerordentliche Entlohnung von 20 fl zu bewilligen. G.R. Ernst hält den Betrag für zu gering u. beantragt 30 fl zu bewilligen. Letzterer Antrag wird angenommen. Bei diesem Anlaße theilt der Vorsitzende mit, daß der Diener der Oberrealschule die Bitte um Flüßigmachung einer Entlohnung für die von ihm besorgte Reinigung der Lokalitäten, wel- che der Fachschule für Eisen u. Stahlindustrie zur Benützung zugewiesen seien, gestellt habe. Der Vorsitzende ersucht daher bei dem Umstand, als die Gemeinde bei Errichtung dieser Schule die Verpflichtung zur Beheitzung u. Beleuchtung u. Instandhaltung der Lokalitäten hiezu auf sich genommen und dem ge- nannten Schuldiener für seine diesfälligen Arbeiten eine Entlohnung zugesagt habe, es möge von Seite des Gemeinderates der Betrag derselben fixirt werden. Der Antrag des G.R. Ernst, einen Betrag von 50 fl hiefür zu bewil- ligen wird angenommen. III. Section. G.R. Joseph Huber referirt über die vom Gemeindeamte aufgenommenes Commissionsprotokoll vom 16. November, in welchem zur Beseitigung mehrerer sanitären u. straßenpolizeilichen Uebelstände in der Vorstadt Ort die Anlegung eines Kanals vom Haus Nr. 15– Nr. 44 als sehr wünschenswert bezeichnet wird. Nach Verlesung des Pro- tokolls stellt er namens der Sektion den Antrag, der Gemeinderat spreche sich für die Anlegung eines Canals daselbst aus u. seien die betreffen- den Herrn Hausbesitzer zu verpflichten, ihre Hauskanäle zur Besei- tigung des Hauß und des Ablußwassers in diesen Canal einzuzapfen. Es sei jedoch vorerst hierüber ein Plan und Kostenanschlag auszuar- beiten, wonach neuerlich unter Zuziehung sämmtlicher Interessenten eine Commission an Ort und Stelle abzuhalten sei. – Dieser Antrag wird zum Beschluß erhoben. – 10603. IV. Section. G.R. Ernst referirt über nachstehende Gesuche: 1. des Johann Haberleitner um Aufname in ein Unterstandsfond. Refe- rent bemerkt, daß dieselbe inzwischen bereits erfolgt sei u. stellt den Antrag, ihn mit wöchentlich 15 xr zu betheilen. – G.R. Vogl stellt den Antrag auf Bewilligung von 20 xr, dem sich der Referent anschließt
und der sohin zum Beschluß erhoben wird. 8721. 2. über das Gesuch der Anna Schönleithner um Uebertragung der von ihrem verstorbenen Gatten bezogenen Armenbetheiligung. Der Antrag des Referenten, dieselbe vorerst zur Armensitzung vor- zuladen, wird angenommen. 10411. 3. über das Gesuch des Anton Forster um Erhöhung seines Armen- betheiligung. – Wird über Antrag beschloßen, denselben zur Beibringung eines ärztlichen Zeugnißes zu verhalten. 10404. 4. über das Gesuch des Joseph u. der Katharina Duschl um Betheilung aus dem Armenfond. – Hiezu bemerkt Referent, daß Joseph Duschl inzwischen mit Tod abgegangen sei, und beantragt, dessen Wittwe mit wöchentlich 15 xr zu betheilen. – Beschluß nach Antrag. 10421. 5. über das Gesuch des Matthias Leeb um eine Unterstützung aus dem Armenfonde. – Wird über Antrag beschloßen, zuerst Erhebungen über dessen Zuständigkeit zu pflegen u. seine Aufenthaltsgemeinde Lausa über seine Dürftigkeit einzuvernehmen. 10422. 6. über das Gesuch der Therese Kaindl um eine Unterstützung. – Nach dem denen höchst dürftige Lage auch von Seite des Vorsitzenden bestätigt wurde, wird der Antrag des Referenten, eine monae- taere Unterstützung von 20 fl derselben anzuweisen, genemigt. 7. über das Gesuch der Rosa Prechler in Steinbach um Bewilligung einer Unterstützung. Der Antrag des Referenten, dieselbe anzuwei- sen, sich persönlich bei der Gemeinde Vorstehung vorzustellen, wird angenommen. 10616. 8. über das Gesuch des Joseph Bauer und seiner Tochter Karoline um eine Unterstützung. – Werden wie im Vorjahr nach Antrag 24 fl bewilligt. 10756. 9. über die Gesuche der Katharina Forstmayer, dann des Matthias und der Marie Nagelseder um eine Unterstützung aus dem Armenfonde. – Wird nach Antrag deren Betheiligung mit wöchent- lich 20 xr bewilligt. 10805 u. 10806. Schluß der Sitzung 4 1/2 Uhr Nachmittag. Edelbauer Gem. Rath Josef Reichl Gm. Rth. Crammer Iglseder Schriftführer
und der sohin zum Beschluß erhoben wird. 8721. 2. über das Gesuch der Anna Schönleithner um Uebertragung der von ihrem verstorbenen Gatten bezogenen Armenbetheiligung. Der Antrag des Referenten, dieselbe vorerst zur Armensitzung vorzuladen, wird angenommen. 10411. 3. über das Gesuch des Anton Forster um Erhöhung seines Armenbetheiligung. – Wird über Antrag beschloßen, denselben zur Beibringung eines ärztlichen Zeugnißes zu verhalten. 10404. 4. über das Gesuch des Joseph u. der Katharina Duschl um Betheilung aus dem Armenfond. – Hiezu bemerkt Referent, daß Joseph Duschl inzwischen mit Tod abgegangen sei, und beantragt, dessen Wittwe mit wöchentlich 15 xr zu betheilen. – Beschluß nach Antrag. 10421. 5. über das Gesuch des Matthias Leeb um eine Unterstützung aus dem Armenfonde. – Wird über Antrag beschloßen, zuerst Erhebungen über dessen Zuständigkeit zu pflegen u. seine Aufenthaltsgemeinde Lausa über seine Dürftigkeit einzuvernehmen. 10422. 6. über das Gesuch der Therese Kaindl um eine Unterstützung. – Nach dem denen höchst dürftige Lage auch von Seite des Vorsitzenden bestätigt wurde, wird der Antrag des Referenten, eine monaetaere Unterstützung von 20 fl derselben anzuweisen, genemigt. 7. über das Gesuch der Rosa Prechler in Steinbach um Bewilligung einer Unterstützung. Der Antrag des Referenten, dieselbe anzuweisen, sich persönlich bei der Gemeinde Vorstehung vorzustellen, wird angenommen. 10616. 8. über das Gesuch des Joseph Bauer und seiner Tochter Karoline um eine Unterstützung. – Werden wie im Vorjahr nach Antrag 24 fl bewilligt. 10756. 9. über die Gesuche der Katharina Forstmayer, dann des Matthias und der Marie Nagelseder um eine Unterstützung aus dem Armenfonde. – Wird nach Antrag deren Betheiligung mit wöchentlich 20 xr bewilligt. 10805 u. 10806. Schluß der Sitzung 4 1/2 Uhr Nachmittag. Edelbauer Gem. Rath Josef Reichl Gm. Rth. Crammer Iglseder Schriftführer
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