Ratsprotokoll vom 8. Mai 1872

Raths=Protokoll der kk. landesfürstlichen Stadt Steyr vom 8. Mai 1872 Datenaufbereitung Digitalarchiv Steyr

Raths-Protocoll über die Sitzung des Gemeinderathes vom 8. Mai 1872 Anwesende: Bürgermeister Josef Pöltl — Vorsitzender Vicebürgermeister M. Crammer, die Gemeinderäthe Carl Fellerer, Franz Greiner, Ferdinand Gründler, Josef Haller, Carl Holderer, Leopold Huber, Thomas Mooshammer, Georg Pointner, Leopold Putz, Franz Schachinger, Wenzl Wenhart, Josef Werndl. Schriftführer: Dr. Joh. Parger. Hr. Bürgermeister stellt den Anfrage, ob der Gemeinderath mit dem von Baumeister Plochberger für die Ausführung seines bereits an- genommenen Bauplanes angesproche- nen Betrage pr 48537 fl 28 kr öW einverstanden sei und ob derselbe weiters die von Brunn- macher Schloßgangl für der Her- stellung eines Brunnens bei dem neuen Wohnhause begehr- te Zalung von 32 fl je Klafter und falls sich Felsen vorfinden sollten, von 60 fl je Klafter genehmige. Der Gemeinderath erklärt sich einhellig sowol mit dem von Hrn. Plochberger als auch mit dem von Hrn. Schloßgangl gestellten Preise einverstanden. Vicebürgermeister Cramer beantragt bei dem Baue einige Herstellungen in anderer Weise durchzu- führen als sie im Kosten- anschlage praeliminert sind. Nach seiner Meinung sollen das Hausthor und die übrigen im Innern befind- lichen Thüren mit 4 Füllun- gen, Aufsatzbändern, Messingdrückern und

Raths-Protocoll über die Sitzung des Gemeinderathes vom 8. Mai 1872 Anwesende: Bürgermeister Josef Pöltl — Vorsitzender Vicebürgermeister M. Crammer, die Gemeinderäthe Carl Fellerer, Franz Greiner, Ferdinand Gründler, Josef Haller, Carl Holderer, Leopold Huber, Thomas Mooshammer, Georg Pointner, Leopold Putz, Franz Schachinger, Wenzl Wenhart, Josef Werndl. Schriftführer: Dr. Joh. Parger. Hr. Bürgermeister stellt den Anfrage, ob der Gemeinderath mit dem von Baumeister Plochberger für die Ausführung seines bereits angenommenen Bauplanes angesprochenen Betrage pr 48537 fl 28 kr öW einverstanden sei und ob derselbe weiters die von Brunnmacher Schloßgangl für der Herstellung eines Brunnens bei dem neuen Wohnhause begehrte Zalung von 32 fl je Klafter und falls sich Felsen vorfinden sollten, von 60 fl je Klafter genehmige. Der Gemeinderath erklärt sich einhellig sowol mit dem von Hrn. Plochberger als auch mit dem von Hrn. Schloßgangl gestellten Preise einverstanden. Vicebürgermeister Cramer beantragt bei dem Baue einige Herstellungen in anderer Weise durchzuführen als sie im Kostenanschlage praeliminert sind. Nach seiner Meinung sollen das Hausthor und die übrigen im Innern befindlichen Thüren mit 4 Füllungen, Aufsatzbändern, Messingdrückern und

eingelassenen Schlössern, die Fenster mit Aufsatzbändern, eingelassenen Scheinstöcken und Schubriegeln und solchen Fensterspreizen sowie mit Kurbelreibern mit Messingknöpfen versehen sein, die Trambäume sollen 9-10" dick und höchstens 2' im Lichten entfernt sein, dir Stufen der Kellerstiege sollen aus Stein hergestellt und an jedem Cylinder ein Putzthürl mit doppeltem Verschluß und einem Schlüssel angebracht sein; für den Fußboden soll trockenes Holz verwendet werden und die Bretter, gehobelt, 5/4" stark sein und das Zink für die Abortschläuche eine Dicke von mindestens 1/2 Linie haben. Die Versamlung erklärt sich mit den beantragten Abänderungen einverstanden und ermächtigt das Baucomité bezüglich der Kosten mit Hrn. Plochberger in Unterhandlung zu treten und falls dieselben 1000 fl nicht übersteigen definitiv mit ihm abzuschliessen. Hr. Bürgermeister berichtet weiter über die mit Plochberger gepflogenen Vereinbarungen: Hiernach wird die Zalung im Verhältnisse zum Fortschreiten des Baues ratenweise berichtigt und von der Bausumen ein Cautionsbetrag von 10% für die Dauer der Haftung zurückbehalten. Der Letztere Fall bezüglich des Mauerwerkes und der Zimermannsarbeiten mit Ausname

eingelassenen Schlössern, die Fenster mit Aufsatzbändern, eingelassenen Scheinstöcken und Schubriegeln und solchen Fensterspreizen sowie mit Kurbelreibern mit Messing- knöpfen versehen sein, die Tram- bäume sollen 9-10" dick und höchstens 2' im Lichten entfernt sein, dir Stufen der Kellerstiege sollen aus Stein hergestellt und an jedem Cylinder ein Putzthürl mit doppeltem Verschluß und einem Schlüssel ange- bracht sein; für den Fußboden soll trockenes Holz verwendet werden und die Bretter, gehobelt, 5/4" stark sein und das Zink für die Abort- schläuche eine Dicke von mindestens 1/2 Linie haben. Die Versamlung erklärt sich mit den beantragten Abänderungen einverstanden und ermächtigt das Baucomité bezüglich der Kosten mit Hrn. Plochberger in Unterhandlung zu treten und falls dieselben 1000 fl nicht übersteigen definitiv mit ihm abzuschliessen. Hr. Bürgermeister berichtet weiter über die mit Ploch- berger gepflogenen Verein- barungen: Hiernach wird die Zalung im Verhältnisse zum Fort- schreiten des Baues raten- weise berichtigt und von der Bausumen ein Cautions- betrag von 10% für die Dauer der Haftung zurückbehalten. Der Letztere Fall bezüglich des Mauerwerkes und der Zimer- mannsarbeiten mit Ausname

der Tramböden 1 Jahr, bezüglich der Tramböden 3 Jahre dauern. Das Haus hat, wenn kein Elemen- tar- oder anderes Ereigniß den Bauführer ohne sein Verschul- den an der rechtzeitigen Vollendung des Baues hindert, bis 15. Oktober 1872 bewohnbar hergestellt zu sein, widrigens die Gemeinde berechtigt ist, von dem Bauführer für jede weitere Woche ein Pönale von 100 fl einzu- heben. Der Dachstuhl wird nach Zusicherung Plochbergers gehörig verankert, die Senkgrube mit hydraulischen Kalk versichert und das dem Kostenanschlage entsprechende Ge- wicht der Schließen mit Wagbolleten nachgewiesen. Der Gemeinderath nimt diese Vereinbarungen zur Kennt- niß und erklärt sich mit denselben einverstanden. Schluß der Sitzung Pöltl Carl Edelbauer G.R. Ferd: Gründler Dr. Parger Gemeinderath Schriftführer

der Tramböden 1 Jahr, bezüglich der Tramböden 3 Jahre dauern. Das Haus hat, wenn kein Elementar- oder anderes Ereigniß den Bauführer ohne sein Verschulden an der rechtzeitigen Vollendung des Baues hindert, bis 15. Oktober 1872 bewohnbar hergestellt zu sein, widrigens die Gemeinde berechtigt ist, von dem Bauführer für jede weitere Woche ein Pönale von 100 fl einzuheben. Der Dachstuhl wird nach Zusicherung Plochbergers gehörig verankert, die Senkgrube mit hydraulischen Kalk versichert und das dem Kostenanschlage entsprechende Gewicht der Schließen mit Wagbolleten nachgewiesen. Der Gemeinderath nimt diese Vereinbarungen zur Kenntniß und erklärt sich mit denselben einverstanden. Schluß der Sitzung Pöltl Carl Edelbauer G.R. Ferd: Gründler Dr. Parger Gemeinderath Schriftführer

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