Ratsprotokoll vom 24. Juli 1868

anderer Brücken und Stege obliegt. Die Enns ist ein Fluß, welcher waldreiche Berge an seinen Ufern hat daher für die Holzflößung von großer Bedeutung ist. An seinen Ufern lagern nicht selten große Vorräthe von Langholz, den sogenannten Ennsbäumen bestimmt zu Flößen verbunden, und so weiter befördert zu werden. Wenn nun plötzlich ein Hochwasser eintritt, was bey der Enns als eigentlicher Gebirgsfluß nicht selten der Fall ist, so führt sie dieses an ihren Ufern aufgeschlichtete Langholz mit fort, u. es war schon oft der Fall, daß Hunderte solcher Stämme, von der Gewalt des Wassers fortgerissen wurden, und die Enns förmlich überdeckten. Bey einer durchschnittlichen Länge von 10 — 13 Klaftern, welche dieses Langholz ausweißt, ist eine hölzerne Brücke eine stehende Gefahr, weil es leicht vorkommen kann, daß sich diese Bäume quer über zwey Joche legen, die Ansammlung weiterer Holzmassen und hiedurch eine solche Wasserstauung veranlassen, daß die Brücke zertrümmert wird. Die Stadt Steyr hat diesen Fall bey dem Hochwasser am 2ten Febr.

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