Ratsprotokoll vom 19. Juni 1868

Seilerspinnstätte auf dem in Rede stehenden Platze ganz gewiß schon über 100 Jahre als solche besteht, und von den jeweiligen Seilermeistern in Reichenschwall anstandslos benützt wurde; durch das Spinnen und Drehen der Seile, welches meistentheils in den frühen Morgenstunden statt findet, wird in seinem Wege daselbst Niemand beirrt, ebenso ist Herr Pichler in sei- nem rückwärtigen Garten- ausgange nicht behindert, derselbe erleidet daher hie- durch durchaus keinen Schaden. Die von ihm daselbst vorgenom- menen Anpflanzungen, wo- durch der öffentliche Weg ver- engt wurde, sind ohne Wissen und Einwilligung der Gemein- de eigenmächtig vorgenommen worden; demohngeachtet ist noch hinreichender Platz sowohl für das Publikum zum Gehen, als für den Seiler zum Spinnen und Drehen seiner Seile vorhanden. Überdieß ist dieser Platz keine solcher öffentlicher Weg, wel- cher vom Publikum als Prome- nadeplatz zahlreich benützt und begangen wird, sondern selber ist nur ein sogenannter Verbindungsweg, zu welchem

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