Ratsprotokoll vom 3. März 1868

herum zu laufen, um die Quel- len der Wohlthätigkeit aufzu- finden, wenn es galt, das Loos eines Armen zu erleichtern. Er selbst gab mit reichlicher Hand, wovon auch sein gerin- ger Nachlaß Zeuge ist. Er war wahrhaft ein Vater der Armen und was er mit der einen Hand empfing, reichte er mit der andern mitleidig der Ar- muth! Aber nicht den Armen allein war er ein mildthätiger Tröster, er war es Allen, die seiner Hilfe bedurften. Durchdrungen von einer großen Gerechtig- keitsliebe begleiteten seine Handlungen und seine Worte zugleich eine Milde, die alle Herzen gewann, denn wo er befehlen konnte, bath er, und so aus des Herzens innersten Ge- fühle floßen diese Bitten, daß sie regelmäßig jeden Wider- spruch verstummen machten. Diese Milde zeichnete ihn aber aus in der Beurtheilung der Fehler und Schwächen seiner Mitmenschen immer geneigt, an- dere zu entschuldigen, war er streng bis zur Härte gegen sich selbst. Trotz der angestrengte- sten Thätigkeit fand er immer Zeit für die Leiden seiner Mitmen-

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