Ratsprotokoll vom 3. März 1868

Raths=Protokoll der kk. landesfürstlichen Stadt Steyr vom 6. März 1868 Datenaufbereitung Digitalarchiv Steyr

Raths-Protocoll über die Sitzung des Gemeinderathes der Stadt Steyer am 6ten März 1868 unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Herrn Josef Pöltl und in Gegenwart von 14 Gemeinderäthen u. zwar der Herren: Vize Bürgermeister Plaichinger, Karl Edelbauer, Karl Fellerer, Alois Graßl, Johann Haratzmüller, Karl Holderer, Jos. Landsiedl, Vinzenz Mayer, Leopold Putz, Franz Schachinger, Mathias Stalzer, Josef Theißig, Alois Vogl, Alois Vögerl. Schriftführer der städt. Expeditor Hr. Franz Amtmann. Abwesend die Herren Gemeinderäthe: Josef Haller, Josef Reder, Joseph Reichl, Johann Reitmayr, Ant. Th. Schweikofer, Josef Werndl, Franz Werndl, Franz Wickhoff. Herr Bürgermeister eröffnet die Sitzung und trägt vor: No. 1229. Unsere Vaterstadt hat im verflossenen Monate einen großen schmerzlichen Verlust erlitten. Es hat der Vorsehung gefallen, einen der de edel- sten Menschen, einen der aus- gezeichnetsten Bürger, einen der würdigsten Priester ins besse- re Jenseits zu rufen. Der hochwürdige Herr Kanoni- kus Alois Zweythurm, welcher seit dem Jahre 1855 der hiesige Stadt- pfarre vorstand, ist am 10. Febr. d.J. in seinem Geburtsorte Nat- ternbach, wohin er sich zur Erhoh- lung begeben hatte, gestorben, und uns alle hat die Kunde von diesem unerwarteten

Raths-Protocoll über die Sitzung des Gemeindirathes der Stadt Steyer am 6ten März 1868 unter dem Vorsitze des Bürgermeistern Herrn Josef Pöltl und in Gegenwart von 14 Gemeinderäthen u. zwar der Herren: Vize Bürgermeister Plaichinger, Karl Edelbauer, Karl Fellerer, Alois Graßl, Johann Haratzmüller, Karl Holderer, Jos. Landsiedl, Vinzenz Mayer, Leopold Putz, Franz Schachinger, Mathias Stalzer, Josef Theißig, Alois Vogl, Alois Vögerl. Schriftführer der städt. Expeditor Hr. Franz Amtmann. Abwesend die Herren Gemeinderäthe: Josef Haller, Josef Reder, Joseph Reichl, Johann Reitmayr, Ant. Th. Schweikofer, Josef Werndl, Franz Werndl, Franz Wickhoff. Herr Bürgermeister eröffnet die Sitzung und trägt vor: No. 1229. Unsere Vaterstadt hat im verflossenen Monate einen großen schmerzlichen Verlust erlitten. Es hat der Vorsehung gefallen, einen der de edelsten Menschen, einen der ausgezeichnetsten Bürger, einen der würdigsten Priester ins bessere Jenseits zu rufen. Der hochwürdige Herr Kanonikus Alois Zweythurm, welcher seit dem Jahre 1855 der hiesige Stadtpfarre vorstand, ist am 10. Febr. d.J. in seinem Geburtsorte Natternbach, wohin er sich zur Erhohlung begeben hatte, gestorben, und uns alle hat die Kunde von diesem unerwarteten

Tode mit tiefer Trauer erfüllt, denn wir alle wissen, welcher Verlust durch das Dahinscheiden dieses Mannes unserer Vaterstadt zugieng. Es ist aber gewieß eine der ersten und edelsten Pflichten der Gemeinde Vertretung das Andenken an Männer zu wahren, welche durch persönliche und bürgerliche Tugend gleich ausgezeichnet und nur für das Wohl ihrer Mitbürger lebten. Ein solcher Mann war Alois Zweythurm, es wäre überflüssig sein Wirken und seine edlen Handlungen in einer Gemeindevertretung eingehender zu besprechen, in deren Mitte er selbst Jahre lang wirkte. Wir alle wissen daß er sich nie einer Anstrengung entzog, wenn es galt, für das öffentliche Wohl zu wirken, und daß er sich um die Leitung des Armenwesens große Verdienste erwarb. Unermüdlich wie in seinem ganzen Wirken als Seelsorger war er auch im Rathe der Gemeinde, er ließ sich nicht verdrießen, trotz seines angestrengten Berufes als Pfarrer und Dechant und als Seelsorger über die Sträflinge in der Frohnfeste Tagelang

Tode mit tiefer Trauer erfüllt, denn wir alle wissen, welcher Verlust durch das Dahinschei- den dieses Mannes unserer Vaterstadt zugieng. Es ist aber gewieß eine der ersten und edelsten Pflichten der Gemeinde Vertretung das Andenken an Männer zu wah- ren, welche durch persönliche und bürgerliche Tugend gleich ausgezeichnet und nur für das Wohl ihrer Mitbürger lebten. Ein solcher Mann war Alois Zweythurm, es wäre über- flüssig sein Wirken und seine edlen Handlungen in einer Ge- meindevertretung eingehen- der zu besprechen, in deren Mitte er selbst Jahre lang wirk- te. Wir alle wissen daß er sich nie einer Anstrengung entzog, wenn es galt, für das öffentliche Wohl zu wirken, und daß er sich um die Leitung des Armenwesens große Verdien- ste erwarb. Unermüdlich wie in seinem ganzen Wirken als Seelsorger war er auch im Rathe der Gemeinde, er ließ sich nicht verdrießen, trotz sei- nes angestrengten Berufes als Pfarrer und Dechant und als Seelsorger über die Sträf- linge in der Frohnfeste Tagelang

herum zu laufen, um die Quel- len der Wohlthätigkeit aufzu- finden, wenn es galt, das Loos eines Armen zu erleichtern. Er selbst gab mit reichlicher Hand, wovon auch sein gerin- ger Nachlaß Zeuge ist. Er war wahrhaft ein Vater der Armen und was er mit der einen Hand empfing, reichte er mit der andern mitleidig der Ar- muth! Aber nicht den Armen allein war er ein mildthätiger Tröster, er war es Allen, die seiner Hilfe bedurften. Durchdrungen von einer großen Gerechtig- keitsliebe begleiteten seine Handlungen und seine Worte zugleich eine Milde, die alle Herzen gewann, denn wo er befehlen konnte, bath er, und so aus des Herzens innersten Ge- fühle floßen diese Bitten, daß sie regelmäßig jeden Wider- spruch verstummen machten. Diese Milde zeichnete ihn aber aus in der Beurtheilung der Fehler und Schwächen seiner Mitmenschen immer geneigt, an- dere zu entschuldigen, war er streng bis zur Härte gegen sich selbst. Trotz der angestrengte- sten Thätigkeit fand er immer Zeit für die Leiden seiner Mitmen-

herum zu laufen, um die Quellen der Wohlthätigkeit aufzufinden, wenn es galt, das Loos eines Armen zu erleichtern. Er selbst gab mit reichlicher Hand, wovon auch sein geringer Nachlaß Zeuge ist. Er war wahrhaft ein Vater der Armen und was er mit der einen Hand empfing, reichte er mit der andern mitleidig der Armuth! Aber nicht den Armen allein war er ein mildthätiger Tröster, er war es Allen, die seiner Hilfe bedurften. Durchdrungen von einer großen Gerechtigkeitsliebe begleiteten seine Handlungen und seine Worte zugleich eine Milde, die alle Herzen gewann, denn wo er befehlen konnte, bath er, und so aus des Herzens innersten Gefühle floßen diese Bitten, daß sie regelmäßig jeden Widerspruch verstummen machten. Diese Milde zeichnete ihn aber aus in der Beurtheilung der Fehler und Schwächen seiner Mitmenschen immer geneigt, andere zu entschuldigen, war er streng bis zur Härte gegen sich selbst. Trotz der angestrengtesten Thätigkeit fand er immer Zeit für die Leiden seiner Mitmen-

schen, jedes schwerbeladene Gemüth gieng getrostet von ihm, Niemand kam ungelegen, der Rath, Hilfe und Trost benöthigte. Im Beichtstuhle, auf der Kanzel, und in seinen sonstigen seelsorglichen Verrichtungen war er ein wahrer Diener Gottes, ein würdiger Priester, der die christliche Liebe nicht blos lehrte, sondern auch übte. Selbst in Zeiten wie die Jetztzeit, wo manche Priester ihren höchsten Beruf darin erkennen, der freiheitlichen Entwicklung des Staatslebens hindernd in den Weg zu treten, und hiedurch Mißtrauen und Zwietracht erzeugen, blieb er abseits von der Politik, u. kannte seinen höchsten Beruf seinen Zuhörern das Wort des Evangeliums zu predigen nach dem Worten des Herrn: „Der Friede sey mit Euch“ lehrte er christliche Liebe, Duldung und Frieden, Tugenden, die er selbst in seinem Leben übte. Alois Zweythurm hat sich in den Herzen darin, die ihn kannten, selbst den schönsten Denkstein gesetzt, aber die Stadtvertretung hat meines Erachtens, die Pflicht, auch der Nachwelt das

schen, jedes schwerbeladene Ge- müth gieng getrostet von ihm, Niemand kam ungelegen, der Rath, Hilfe und Trost benöthigte. Im Beichtstuhle, auf der Kan- zel, und in seinen sonstigen seelsorglichen Verrichtungen war er ein wahrer Diener Gottes, ein würdiger Prie- ster, der die christliche Liebe nicht blos lehrte, sondern auch übte. Selbst in Zeiten wie die Jetztzeit, wo manche Prie- ster ihren höchsten Beruf dar- in erkennen, der freiheitli- chen Entwicklung des Staatsle- bens hindernd in den Weg zu treten, und hiedurch Miß- trauen und Zwietracht erzeu- gen, blieb er abseits von der Politik, u. kannte seinen höch- sten Beruf seinen Zuhörern das Wort des Evangeliums zu predigen nach dem Worten des Herrn: „Der Friede sey mit Euch“ lehrte er christliche Lie- be, Duldung und Frieden, Tu- genden, die er selbst in seinem Leben übte. Alois Zweythurm hat sich in den Herzen darin, die ihn kannten, selbst den schönsten Denkstein gesetzt, aber die Stadtvertre- tung hat meines Erachtens, die Pflicht, auch der Nachwelt das

Andenken eines Mannes auf- zubewahren, der durch Tugen- den jeder Art vorleuchtete und sich zu den Besten seiner Zeit zälte. — Gerade jetzt, wo den Stadtvertretungen, welche Einstehen für den staatlichen Fortschritt und für die Besei- tigung der Hinderniße dieses Fortschrittes nicht selten Irre- ligiosität supponirt wird, ist es doppelte Pflicht, laut und öffentlich zu zeigen, daß dieser Zeitgeist nicht im Entfernte- sten in Wege steht, Dienern der Kirche jene Auszeichnun- gen zu gewähren, auf die sie sich als Bürger und Priester gerechten Anspruch erworben haben. Um das Andenken dieses Man- nes zu erhalten, stelle ich dem- nach den Antrag: Der Gemeinderathwolle beschlies- sen, es sey aus den vorhande- nen Photografien des Herrn Kanonikus Zweythurm auf Ko- sten der Gemeinde ein großes Öhlgemälde anzufertigen und im Rathssaale aufzubewahren. Es sey ferner eine Subscription einzuleiten, um die nöthigen Geldmittel aufzubringen, ein Denkmal in der Stadtpfarr- kirche Steyr für den Dahingeschie-

Andenken eines Mannes aufzubewahren, der durch Tugenden jeder Art vorleuchtete und sich zu den Besten seiner Zeit zälte. — Gerade jetzt, wo den Stadtvertretungen, welche Einstehen für den staatlichen Fortschritt und für die Beseitigung der Hinderniße dieses Fortschrittes nicht selten Irreligiosität supponirt wird, ist es doppelte Pflicht, laut und öffentlich zu zeigen, daß dieser Zeitgeist nicht im Entferntesten in Wege steht, Dienern der Kirche jene Auszeichnungen zu gewähren, auf die sie sich als Bürger und Priester gerechten Anspruch erworben haben. Um das Andenken dieses Mannes zu erhalten, stelle ich demnach den Antrag: Der Gemeinderathwolle beschliessen, es sey aus den vorhandenen Photografien des Herrn Kanonikus Zweythurm auf Kosten der Gemeinde ein großes Öhlgemälde anzufertigen und im Rathssaale aufzubewahren. Es sey ferner eine Subscription einzuleiten, um die nöthigen Geldmittel aufzubringen, ein Denkmal in der Stadtpfarrkirche Steyr für den Dahingeschie-

denen zu errichten. Ich halte dieß’ für das Andenken des Verstorbenen um so nothwendiger, als er es war, der wie wir alle wissen, die Stadtpfarrkirche so sehr ausgeschmückt hat. Sollte sich aus dieser Subscription, wie ich nicht zweifle, ein Überschuß ergeben, so sey derselbe zu einer Stiftung unter dem Namen Alois Zweythurm'schr Stiftung in der Weise zu verwenden, daß jährlich am 10ten Febr. als den Sterbetage dieses hochverehrten Mannes Arme betheilt werden, welche der jeweilige Gemeinderath als zu betheiligen zu bezeichnen findet. Ich halte diese Stiftung aus dem Grunde für geziemend, damit die Erinnerung und das Andenken verbleibe, daß der Verstorbene der Armuth so reichlich gespendet hat, daß er selbst nicht in der Lage war, nach seinem Hinscheiden noch ferners für die Armen zu sorgen. Diese Antrage wurden einhellig zum Beschluße erhoben. Nr. 1008. Der Herr Gemeinderath Johann Haratzmüller hat

denen zu errichten. Ich halte dieß’ für das Andenken des Verstorbenen um so nothwen- diger, als er es war, der wie wir alle wissen, die Stadtpfarr- kirche so sehr ausgeschmückt hat. Sollte sich aus dieser Subscrip- tion, wie ich nicht zweifle, ein Überschuß ergeben, so sey derselbe zu einer Stiftung unter dem Namen Alois Zweythurm'schr Stiftung in der Weise zu verwenden, daß jährlich am 10ten Febr. als den Sterbetage dieses hochver- ehrten Mannes Arme betheilt werden, welche der jeweili- ge Gemeinderath als zu be- theiligen zu bezeichnen fin- det. Ich halte diese Stiftung aus dem Grunde für gezie- mend, damit die Erinnerung und das Andenken verbleibe, daß der Verstorbene der Ar- muth so reichlich gespendet hat, daß er selbst nicht in der Lage war, nach seinem Hin- scheiden noch ferners für die Armen zu sorgen. Diese Antrage wurden ein- hellig zum Beschluße erho- ben. Nr. 1008. Der Herr Gemeinde- rath Johann Haratzmüller hat

in der Sitzung des Gemeinde- rathes am 14. Febr. d.J. an die Ge- meinde Vorstehung die Frage gerichtet, was bezüglich der Herstellung der Derflinger' schen Mauer N° 261 in Ennsdorf veranlaßt worden ist. Ich habe damals mitgetheilt daß von Seite der Gemeinde Vorstehung die Herstellung dieser Mauer der Bauunter- nehmung aufgetragen wur- de, daß aber die Bauunter- nehmung gegen diesen Auf- trag den Rekurs ergriff, u. diese Angelegenheit in zwei- ter Linie zur Entscheidung vorlige. Seither ist die Ent- scheidung in dieser Angele- genheit herabgelangt, und ich fühle mich mit Rücksicht auf die damalige Interpe- lation des Herrn Gemeinde- rathes Johann Haratzmüller verpflichtet, sie zur Mitthei- lung zu bringen. (Wird die h. Statthalterey Ent- scheidung vom 15. Febr. Z. 23. vorgelesen.) Ich kann bey diesem Anlaße nicht unterlassen, den Gemein- derath auf die Verdienste auf- merksam zu machen, welche sich der hiesige kk. Kreisingenieur Herr Thomas Mooshammer im

in der Sitzung des Gemeinderathes am 14. Febr. d.J. an die Gemeinde Vorstehung die Frage gerichtet, was bezüglich der Herstellung der Derflinger' schen Mauer N° 261 in Ennsdorf veranlaßt worden ist. Ich habe damals mitgetheilt daß von Seite der Gemeinde Vorstehung die Herstellung dieser Mauer der Bauunternehmung aufgetragen wurde, daß aber die Bauunternehmung gegen diesen Auftrag den Rekurs ergriff, u. diese Angelegenheit in zweiter Linie zur Entscheidung vorlige. Seither ist die Entscheidung in dieser Angelegenheit herabgelangt, und ich fühle mich mit Rücksicht auf die damalige Interpelation des Herrn Gemeinderathes Johann Haratzmüller verpflichtet, sie zur Mittheilung zu bringen. (Wird die h. Statthalterey Entscheidung vom 15. Febr. Z. 23. vorgelesen.) Ich kann bey diesem Anlaße nicht unterlassen, den Gemeinderath auf die Verdienste aufmerksam zu machen, welche sich der hiesige kk. Kreisingenieur Herr Thomas Mooshammer im

verflossenen Jahre um die Stadtgemeinde Steyr erworben hat. Es ist den Herren Gemeinderäthen und insbesondere der Bausektion, welche selbst bey den Reihen von Kommissionen mitwirkte, zur Genüge bekannt, daß im verflossenen Jahre sowohl durch den Eisenbahnbaue als auch durch eine Reihe von Privatbauten die Beihilfe eines technischen Organes sehr stark in Anspruch genommen war. Die Gemeindevorstehung konnte sich dießbezüglich mir an das kk. Bezirksbauamt wenden, und würde vom Herrn Kreisingenieur Mooshammer in allen technischen Angelegenheiten aufs Beste berathen und vertreten. Herr Thomas Mooshammer intervenirte bereitwilligst bey jeder Kommission, unterzog sich nicht selten halbe u. ganze Tage lang dem größten Unwetter und hat durch seine Fachkenntniß und Erfahrungen mit denen er in allen technischen Fragen der Gemeinde zur Seite stand, dieser auch wesentliche Dienste geleistet; ich fühle mich daher zu beantragen. Der Gemeinderath wolle dem Herrn Kreisingenieur

verflossenen Jahre um die Stadt- gemeinde Steyr erworben hat. Es ist den Herren Gemeinderä- then und insbesondere der Bau- sektion, welche selbst bey den Reihen von Kommissionen mit- wirkte, zur Genüge bekannt, daß im verflossenen Jahre sowohl durch den Eisenbahn- baue als auch durch eine Reihe von Privatbauten die Beihil- fe eines technischen Organes sehr stark in Anspruch genom- men war. Die Gemeinde- vorstehung konnte sich dießbe- züglich mir an das kk. Bezirks- bauamt wenden, und wür- de vom Herrn Kreisingenieur Mooshammer in allen techni- schen Angelegenheiten aufs Beste berathen und vertre- ten. Herr Thomas Mooshammer intervenirte bereitwilligst bey jeder Kommission, unter- zog sich nicht selten halbe u. ganze Tage lang dem größ- ten Unwetter und hat durch seine Fachkenntniß und Erfah- rungen mit denen er in allen technischen Fragen der Gemein- de zur Seite stand, dieser auch wesentliche Dienste geleistet; ich fühle mich daher zu bean- tragen. Der Gemeinderath wolle dem Herrn Kreisingenieur

Thomas Mooshammer für die im verflossenen Jahre geleisteten technische Beihilfe den Dank aussprechen, und ihn ersuchen, daß er auch in diesem Jahre der Gemeinde mit seinen durch langjährige Erfahrung gereiften technischen Kennt- niße der Gemeinde zur Seite stehe. Einhelliger Beschluß nach dem Antrage. 1230. Gleichzeitig habe ich an den Gemeinderath eine sehr erfreu- liche Mittheilung zu machen. Die Hausbesitzerin in der Schönau Frau Elise Dukart hat 3 Stiftungen gemacht, welche für die Gemeinde Steyr von hoher Bedeutung sind. Erstlich hat sie dem Mildenver- sorgungsfond ein Kapital von 20.000 fl in 5% Obligationen in der Weise zugewendet, daß die- ses Capital nach ihrem und ih- res geschiedenen Gatten Able- ben dem hiesigen Bürgerspi- tal zugewendet werde. Frau Elisabeth Dukart hat sich nehm- lich von diesem Kapitale für ihre Lebensdauer den Zinsen- genuß vorbehalten, u. nach ihrem Ableben den Interessen- genuß ihrem geschiedenen

Thomas Mooshammer für die im verflossenen Jahre geleisteten technische Beihilfe den Dank aussprechen, und ihn ersuchen, daß er auch in diesem Jahre der Gemeinde mit seinen durch langjährige Erfahrung gereiften technischen Kenntniße der Gemeinde zur Seite stehe. Einhelliger Beschluß nach dem Antrage. 1230. Gleichzeitig habe ich an den Gemeinderath eine sehr erfreuliche Mittheilung zu machen. Die Hausbesitzerin in der Schönau Frau Elise Dukart hat 3 Stiftungen gemacht, welche für die Gemeinde Steyr von hoher Bedeutung sind. Erstlich hat sie dem Mildenversorgungsfond ein Kapital von 20.000 fl in 5% Obligationen in der Weise zugewendet, daß dieses Capital nach ihrem und ihres geschiedenen Gatten Ableben dem hiesigen Bürgerspital zugewendet werde. Frau Elisabeth Dukart hat sich nehmlich von diesem Kapitale für ihre Lebensdauer den Zinsengenuß vorbehalten, u. nach ihrem Ableben den Interessengenuß ihrem geschiedenen

Ehegatten zugedacht, so daß dieses Kapital in das unbeschränkte Eigenthum des Mildenversorgungsfondes erst nach dem Ableben der Frau Elisabeth und ihres Gatten Alexander Dukart übergeht. Frau Elisabeth Dukart hat auch die genaue Verwendung dieses Kapitales vorgezeichnet, und bestimmt, daß von diesem Kapitale ein solcher Betrag ausgeworfen werde, daß jährlich am 19. November im Bürgerspitale für das Seelenheil der Geschenkgeberin eine heilige Messe gelesen werde, welcher die Pfründner beizuwohnen haben, und daß darnach an die sem Tage den Pfründnern 50 fl vertheilt werden sollen. Der nach Abzug für diese Stiftung noch verbleibende Kapitals-Rest hat zum Umbaue des Bürgerspitales in einem bequem wohnenden Zustand für verarmte Bürger u. Bürgerinnen verwendet zu werden. Diese obige Stiftung hat den Namen Elisabeth Dukart'sche Stiftung zu führen. Die Gemeindevorstehung hat den Schenkungsvertrag am 25. Februar des gedachten Inhaltes

Ehegatten zugedacht, so daß dieses Kapital in das unbe- schränkte Eigenthum des Mil- denversorgungsfondes erst nach dem Ableben der Frau Elisabeth und ihres Gatten Alexander Dukart übergeht. Frau Elisabeth Dukart hat auch die genaue Verwendung dieses Kapitales vorgezeichnet, und bestimmt, daß von diesem Kapitale ein solcher Betrag ausgeworfen werde, daß jährlich am 19. November im Bürgerspitale für das Seelenheil der Geschenkge- berin eine heilige Messe ge- lesen werde, welcher die Pfründner beizuwohnen ha- ben, und daß darnach an die sem Tage den Pfründnern 50 fl vertheilt werden sollen. Der nach Abzug für diese Stif- tung noch verbleibende Kapi- tals-Rest hat zum Umbaue des Bürgerspitales in einem be- quem wohnenden Zustand für verarmte Bürger u. Bürge- rinnen verwendet zu werden. Diese obige Stiftung hat den Namen Elisabeth Dukart'sche Stiftung zu führen. Die Gemeindevorstehung hat den Schenkungsvertrag am 25. Februar des gedachten Inhaltes

mit Frau Elisabeth Dukart abgeschlossen, und die dem Mildenversorgungsfonde zugewendeten 20.000 fl Obliga- tionen in Empfang genom- men, und in der Depositen- kaße der Stadtgemeinde hinter- legt. 2. Hat Frau Elise Dukart eine zweite Stiftung unter den Namen Elisabeth Dukart'sche Stiftung für brave fleißige Dienstbo- ten gemacht, und zu diesem Zwecke der Gemeindevorste- hung 2000 fl Nennwerth in Meta- lique Obligationen hinterlegt, damit das von diesen Obliga- tionen entfallende Interesse pr 100 fl mit Inbegriff der Zin- seszinsen von den halbjähri- gen Interessen, welche bis zum Ablaufe des Jahres zur theilweisen Entschädigung der zu entrichtenden Einkommen- steuer bey der Sparkasse Steyr fruchtbringend zu machen sind, an 5 brave, treue u. flei- ßige Dienstboten zu gleichen Theilen am 19. November je- den Jahres abgereicht werde. Zum Genuße dieser Stiftung sind vor Allem brave treue weibliche Dienstboten von Steyr in Ermanglung dessen von der Umgebung von Steyr

mit Frau Elisabeth Dukart abgeschlossen, und die dem Mildenversorgungsfonde zugewendeten 20.000 fl Obligationen in Empfang genommen, und in der Depositenkaße der Stadtgemeinde hinterlegt. 2. Hat Frau Elise Dukart eine zweite Stiftung unter den Namen Elisabeth Dukart'sche Stiftung für brave fleißige Dienstboten gemacht, und zu diesem Zwecke der Gemeindevorstehung 2000 fl Nennwerth in Metalique Obligationen hinterlegt, damit das von diesen Obligationen entfallende Interesse pr 100 fl mit Inbegriff der Zinseszinsen von den halbjährigen Interessen, welche bis zum Ablaufe des Jahres zur theilweisen Entschädigung der zu entrichtenden Einkommensteuer bey der Sparkasse Steyr fruchtbringend zu machen sind, an 5 brave, treue u. fleißige Dienstboten zu gleichen Theilen am 19. November jeden Jahres abgereicht werde. Zum Genuße dieser Stiftung sind vor Allem brave treue weibliche Dienstboten von Steyr in Ermanglung dessen von der Umgebung von Steyr

berufen, welche sich durch mindestens 15 Jahre mit treuer Dienstleistung in einem und demselben Hause und sittlichen Betragen auszuweisen vermögen. Dienstboten denen bereits einmal ein solcher jährlicher Stiftungsbetrag verliehen wurde, kann erst nach Ablauf von weiteren 10 Jahren, wenn sie sich noch in demselben Dienstorte befinden, ein Stiftungsbetrag wieder verliehen werden, und sollte sich der Fall ereignen, daß sich in einem Jahre nicht fünf Bewerber melden sollten, so haben auf diese Stiftung auch männliche Dienstboten mit langjähriger treuer Dienstleistung Anspruch. Wegen Verleihung dieser Stiftungsbeträge ist alljährlich im Monate Oktober eine Kundmachung zu erlaßen u. Bewerber zur Hereingabe ihrer Gesuche an die Gemeindevorstehung aufzufordern, welche dort zu sammeln, und mit Anfang des Monats Norember der Stifterin Frau Elise Dukart, welche sich auf Lebensdauer das Verleihungsrecht vorbehalten hat,

berufen, welche sich durch min- destens 15 Jahre mit treuer Dienstleistung in einem und demselben Hause und sittli- chen Betragen auszuweisen vermögen. Dienstboten denen bereits einmal ein solcher jährlicher Stiftungsbetrag verliehen wurde, kann erst nach Ablauf von weiteren 10 Jahren, wenn sie sich noch in demselben Dienstorte befinden, ein Stif- tungsbetrag wieder verlie- hen werden, und sollte sich der Fall ereignen, daß sich in einem Jahre nicht fünf Bewerber melden sollten, so haben auf diese Stiftung auch männliche Dienstboten mit langjähriger treuer Dienstleistung Anspruch. Wegen Verleihung dieser Stiftungsbeträge ist alljähr- lich im Monate Oktober eine Kundmachung zu erlaßen u. Bewerber zur Hereingabe ihrer Gesuche an die Gemein- devorstehung aufzufordern, welche dort zu sammeln, und mit Anfang des Monats No- rember der Stifterin Frau Elise Dukart, welche sich auf Lebensdauer das Verlei- hungsrecht vorbehalten hat,

zuzumitteln sind. Nach Ableben der Frau Elise Dukart geht die Verleihung an die jeweilige Gemeinde- Vorstehung über. Die 3. Stiftung, welche Frau Elise Dukart machte führt den Namen Elisabeth Dukart' sche Stiftung für arme Blin- de, und hat Frau Elise Dukart hiezu und Metal Obligation pr 1000 fl der Gemeindevorste- hung übergeben, welche eben falls in der Depositenkasse hinterlegt wurde. Die In- teressen von dieser Obligati- on hat sich Frau Elise Dukart für ihre Lebensdauer vor- behalten, nach ihrem Able- ben aber hat auf diesen Interessengenuß eine ar- me blinde Person Anspruch, und es ist ihr dieser Interes- senbetrag in monatlichen Raten auszubezalen. Das Verleihungsrecht steht dem Gemeinderathe zu. Diese Stiftungen sind für die Stadt Steyr von großer Be- deutung, denn wir haben in neuerer Zeit, ohnedieß die traurige Thatsache zu kon- statiren, daß bey der wach- senden Zahl der Armen die Zahl derjenigen abgenommen

zuzumitteln sind. Nach Ableben der Frau Elise Dukart geht die Verleihung an die jeweilige GemeindeVorstehung über. Die 3. Stiftung, welche Frau Elise Dukart machte führt den Namen Elisabeth Dukart' sche Stiftung für arme Blinde, und hat Frau Elise Dukart hiezu und Metal Obligation pr 1000 fl der Gemeindevorstehung übergeben, welche eben falls in der Depositenkasse hinterlegt wurde. Die Interessen von dieser Obligation hat sich Frau Elise Dukart für ihre Lebensdauer vorbehalten, nach ihrem Ableben aber hat auf diesen Interessengenuß eine arme blinde Person Anspruch, und es ist ihr dieser Interessenbetrag in monatlichen Raten auszubezalen. Das Verleihungsrecht steht dem Gemeinderathe zu. Diese Stiftungen sind für die Stadt Steyr von großer Bedeutung, denn wir haben in neuerer Zeit, ohnedieß die traurige Thatsache zu konstatiren, daß bey der wachsenden Zahl der Armen die Zahl derjenigen abgenommen

hat, welche den öffentlichen Versorgungs Anstalten nahmhaftere Beträge zuwenden, woher es auch erklärlich ist, daß die Gemeinde zur Armenversorgung alljährlich grosse Summen beisteuern muß. Durch die Zuwendung eines Betrages von 20.000 fl zur Umgestaltung und Vergrösserung des hiesigen Bürgerspitales wird es ermöglicht werden, einer größeren Anzahl verarmter Bürger und Bürgerinnen den Unterstand anzuweisen, als es bisher der Fall war, und da hiedurch den Armen eine grosse Wohlthat erwiesen wird, stelle ich den Antrag: Der Gemeinderath wolle der edlen Geschenkgeberin den Dank aussprechen, und durch eine aus seiner Mitte zu entsendenden Deputation ihr diesen Dank überbringen. Würde diese Mittheilung zur erfreulichen Kenntniß genommen, und einhellig beschlossen daß die Deputation bestehend aus den Herren Bürgermeister, Vicebürgermeister u. den Gemeinderäthen

hat, welche den öffentlichen Versorgungs Anstalten nahm- haftere Beträge zuwenden, woher es auch erklärlich ist, daß die Gemeinde zur Armen- versorgung alljährlich gros- se Summen beisteuern muß. Durch die Zuwendung eines Betrages von 20.000 fl zur Um- gestaltung und Vergrösserung des hiesigen Bürgerspitales wird es ermöglicht werden, einer größeren Anzahl verarmter Bürger und Bürgerinnen den Unterstand anzuweisen, als es bisher der Fall war, und da hie- durch den Armen eine gros- se Wohlthat erwiesen wird, stelle ich den Antrag: Der Gemeinderath wolle der edlen Geschenkgeberin den Dank aussprechen, und durch eine aus seiner Mitte zu entsendenden Deputa- tion ihr diesen Dank über- bringen. Würde diese Mittheilung zur erfreulichen Kenntniß genom- men, und einhellig beschlos- sen daß die Deputation be- stehend aus den Herren Bür- germeister, Vicebürgermei- ster u. den Gemeinderäthen

Theißig & Schweikofer den Dank zu erstatten habe. 1135. Reklamations-Protokoll ad No. 891 über die aufgelege- nen Wählerlisten der 3 Wahl- körper pro 1868. Vortrag. Gemäß §. 40 des Gemeinde Statu- tes für die Stadt Steyer scheidet im Monate März jeden Jahres der dritte Theil der Mitglieder des Gemeinderathes aus. Die Herren Gemeinderäthe deren Mandat in diesem Jahre erlischt, sind folgende: Josef Werndl u. Leopold Putz gewählt aus dem dritten Wahl- körper. Josef Theißig, Josef Reichl und Alois Graßl gewählt aus dem zweiten Wahlkörper, Kajetan Plaichinger, Johann Reitmayr u. Franz Wickhoff gewählt aus dem dritten Wahlkörper. Weiters ist noch von dem zwei- ten Wahlkörper statt dem ver- storbenen Herrn Alois Zwey- thurm die Ersatzwahl vorzu- nehmen. Die Wählerlisten wurden laut beifolgender Kundmachung welche jedem Hausbesitzer zugestellt wurde, öffentlich aufgelegt, und es sind in der

Theißig & Schweikofer den Dank zu erstatten habe. 1135. Reklamations-Protokoll ad No. 891 über die aufgelegenen Wählerlisten der 3 Wahlkörper pro 1868. Vortrag. Gemäß §. 40 des Gemeinde Statutes für die Stadt Steyer scheidet im Monate März jeden Jahres der dritte Theil der Mitglieder des Gemeinderathes aus. Die Herren Gemeinderäthe deren Mandat in diesem Jahre erlischt, sind folgende: Josef Werndl u. Leopold Putz gewählt aus dem dritten Wahlkörper. Josef Theißig, Josef Reichl und Alois Graßl gewählt aus dem zweiten Wahlkörper, Kajetan Plaichinger, Johann Reitmayr u. Franz Wickhoff gewählt aus dem dritten Wahlkörper. Weiters ist noch von dem zweiten Wahlkörper statt dem verstorbenen Herrn Alois Zweythurm die Ersatzwahl vorzunehmen. Die Wählerlisten wurden laut beifolgender Kundmachung welche jedem Hausbesitzer zugestellt wurde, öffentlich aufgelegt, und es sind in der

festgesetzten Frist von 8 Tagen laut dem vorliegenden Reklamationsprotokolle dagegen keine Einwendungen vorgebracht worden. Am 19. März d.J. geht die Auflagefrist von 4 Wochen zu Ende. Vom 15. bis 22. März läuft die 8 tägige Frist, welche den Wahlen voranzugehen hat, während welcher die Wähler das Wahlausschreiben zugestellt erhalten. Die Wahl selbst wird vorgenommen: Am 23. März vom III. Wahlkörper 27 II. 30 I. Gemäß §. 35. des Gemeinde Statutes bringe ich für jeden Wahlkörper nachstehende 5 Herren zur Wahlkommission in Vorschlag, und zwar: für den III Wahlkörper: den Herrn Alois Vögerl Franz Osbild Johan Redl Johan Amtmann u. Karl Fendt für den II Wahlkörper: den Herrn Johann Aichberger Johann Schuhbauer Georg Kierer Alois Graßl und Franz Schreiner

festgesetzten Frist von 8 Tagen laut dem vorliegenden Rekla- mationsprotokolle dagegen keine Einwendungen vorge- bracht worden. Am 19. März d.J. geht die Auf- lagefrist von 4 Wochen zu Ende. Vom 15. bis 22. März läuft die 8 tägige Frist, welche den Wah- len voranzugehen hat, wäh- rend welcher die Wähler das Wahlausschreiben zugestellt erhalten. Die Wahl selbst wird vorge- nommen: Am 23. März vom III. Wahlkörper 〃 27 〃 〃 II. 〃 〃 30 〃 〃 I. 〃 Gemäß §. 35. des Gemeinde Sta- tutes bringe ich für jeden Wahlkörper nachstehende 5 Her- ren zur Wahlkommission in Vorschlag, und zwar: für den III Wahlkörper: den Herrn Alois Vögerl 〃 Franz Osbild 〃 Johan Redl 〃 Johan Amtmann u. 〃 Karl Fendt für den II Wahlkörper: den Herrn Johann Aichberger 〃 Johann Schuhbauer 〃 Georg Kierer 〃 Alois Graßl und 〃 Franz Schreiner

für den I. Wahlkörper Herr Kajetan Plaichinger 〃 Moriz v. Pernhoffer 〃 Ferdinand Edelbauer 〃 Dr. Friedrich Eichhorn 〃 Franz Eyermann. Wolle der löbl: Gemeinderath diese Verfügungen genehmi- gend zur Kenntniß nehmen. Zur Wissenschaft. Herr Bürgermeister trägt wei- ters vor: 889. Ich habe mir die Ehre gege- ben in der letzten Gemeinderaths- sitzung das Schreiben bekannt zu geben, womit dem Hochw. Herrn Alois Anton der Dank der Gemeinde für die der Gemeinde gewidmete Geschichte der Stadt Steyr seit dem Jahre 1836 bis zum Jahre 1860 ausgesprochen wurde. Über dieses Dankschreiben ist von Seite des Hochw: Herrn Alois Anton das Schreiben vom 18. Febr. d.J. eingelangt, das ich mir hiemit vorzulesen erlaube. (Nach Vorlesung) Wie der Gemeinderath aus diesem Schreiben vernommen hat, will Herr Anton abermals unser Archiv bereichern, und durch ein werthvolles Manuscript der Prevenhueber'schen Analen und der Zöttl'schen Kronik schmücken. Ich habe im Archiv Nachsicht

für den I. Wahlkörper Herr Kajetan Plaichinger Moriz v. Pernhoffer Ferdinand Edelbauer Dr. Friedrich Eichhorn Franz Eyermann. Wolle der löbl: Gemeinderath diese Verfügungen genehmigend zur Kenntniß nehmen. Zur Wissenschaft. Herr Bürgermeister trägt weiters vor: 889. Ich habe mir die Ehre gegeben in der letzten Gemeinderathssitzung das Schreiben bekannt zu geben, womit dem Hochw. Herrn Alois Anton der Dank der Gemeinde für die der Gemeinde gewidmete Geschichte der Stadt Steyr seit dem Jahre 1836 bis zum Jahre 1860 ausgesprochen wurde. Über dieses Dankschreiben ist von Seite des Hochw: Herrn Alois Anton das Schreiben vom 18. Febr. d.J. eingelangt, das ich mir hiemit vorzulesen erlaube. (Nach Vorlesung) Wie der Gemeinderath aus diesem Schreiben vernommen hat, will Herr Anton abermals unser Archiv bereichern, und durch ein werthvolles Manuscript der Prevenhueber'schen Analen und der Zöttl'schen Kronik schmücken. Ich habe im Archiv Nachsicht

pflegen lassen, und gefunden daß wohl die Prevenhueber’schen Analen, nicht aber die Zöttl'sche Chronik vorhanden ist; allein auch die Prevenhuber'schen Analen sind nur in einem gewöhnlichen im Jahre 1770 angelegten Druckwerke ohne jede weitere Ausstattung vorhanden. Die Stadt Steyer ist eine der wenigen Städte, welche stolz darauf seyn können, alte geschichtliche Denkmahle zu besitzen. Unser Archiv hatte das Glück bey allen feindlichen Invasionen und sonstigen Aufständen durch Jahrhunderte verschont zu bleiben, u. nicht selten wurden aus diesem Archiv schon Urkunden aufgefunden, welche zur Geschichte Oesterreich wünschenswerthes Material both. Und so wie es die frühere Gemeindevertretung angelegen seyn ließen, dieses Archiv zu erhalten, und zu bereichern und alles für die Stadt Denkwürdiges zu sammeln, und aufzubewahren, so erachte ich es auch für uns als eine Pflicht, diesen historischen Schatz nach Kräften zu bereichern. Da nun ein Manuscript der Prevenhuber' schen Analen mit den in leben-

pflegen lassen, und gefunden daß wohl die Prevenhueber’schen Ana- len, nicht aber die Zöttl'sche Chro- nik vorhanden ist; allein auch die Prevenhuber'schen Analen sind nur in einem gewöhnlichen im Jahre 1770 angelegten Druck- werke ohne jede weitere Aus- stattung vorhanden. Die Stadt Steyer ist eine der wenigen Städte, welche stolz darauf seyn können, alte ge- schichtliche Denkmahle zu besit- zen. Unser Archiv hatte das Glück bey allen feindlichen In- vasionen und sonstigen Auf- ständen durch Jahrhunderte verschont zu bleiben, u. nicht selten wurden aus diesem Archiv schon Urkunden auf- gefunden, welche zur Geschich- te Oesterreich wünschenswer- thes Material both. Und so wie es die frühere Gemeindever- tretung angelegen seyn lie- ßen, dieses Archiv zu erhal- ten, und zu bereichern und alles für die Stadt Denkwür- diges zu sammeln, und aufzube- wahren, so erachte ich es auch für uns als eine Pflicht, die- sen historischen Schatz nach Kräf- ten zu bereichern. Da nun ein Manuscript der Prevenhuber' schen Analen mit den in leben-

digen Farben prangenden Wap- pen, aller alten Familien der Stadt Steyr so wie die Zöttl'sche Chronik die bisher im Archive nicht vorhanden ist, der Ge- meinde angeboten wird, so stelle ich den Antrag: Der Gemeinderath wolle beschlies- sen, es sey Herr Alois Anton um die Überlassung der Pre- renhuber'schen Analen und Zöttl’schen Chronik zur Auf- bewahrung im städtischen Ar- chive zu ersuchen, und wolle ferner die Gemeinde Vorste- hung ermächtigen, die weite- ren Unterhandlungen hier- über mit Herrn Alois Anton zu pflegen. Einhelliger Beschluß nach dem Antrage. 1231. Im Monate Februar 868 wurde 1 Viktualienhandelge- werbe von Katharina Zimmermann angemeldet, u. dagegen 3 freie Gewerbe, und zwar 1 Schuhmacher- gewerbe von Franz Neumann, 1 Hand- schuhmachergewerbe von Anton Bachmann, 1 Sensenhandel von Martin Lehner, dann die Conceßi on zum Betriebe des Rauchfangkehrerge- werbes von Mathias Wedam zu- rück gelegt. Wird zur Kenntniß genomen.

digen Farben prangenden Wappen, aller alten Familien der Stadt Steyr so wie die Zöttl'sche Chronik die bisher im Archive nicht vorhanden ist, der Gemeinde angeboten wird, so stelle ich den Antrag: Der Gemeinderath wolle beschliessen, es sey Herr Alois Anton um die Überlassung der Prerenhuber'schen Analen und Zöttl’schen Chronik zur Aufbewahrung im städtischen Archive zu ersuchen, und wolle ferner die Gemeinde Vorstehung ermächtigen, die weiteren Unterhandlungen hierüber mit Herrn Alois Anton zu pflegen. Einhelliger Beschluß nach dem Antrage. 1231. Im Monate Februar 868 wurde 1 Viktualienhandelgewerbe von Katharina Zimmermann angemeldet, u. dagegen 3 freie Gewerbe, und zwar 1 Schuhmachergewerbe von Franz Neumann, 1 Handschuhmachergewerbe von Anton Bachmann, 1 Sensenhandel von Martin Lehner, dann die Conceßi on zum Betriebe des Rauchfangkehrergewerbes von Mathias Wedam zurück gelegt. Wird zur Kenntniß genomen.

I. Section. Obmann Herr Vize Bürgermeister Plaichinger. 145. Gesuch des Karl Joh. Osinsky Theater Direktor, dann des Friedrich Skriwaneck Schauspieler um Überlassung des hierstädtischen Theaters für die WinterSaison 1868/69. Wurde der Antrag auf Verleihung des hiesigen Theaters für die Saison 1869/69 an Herrn Karl Joh. Osinsky einstimmig angenommen. 914. Gustav Niebaur Kohlenhändler bittet um Aufnahme in der Gemeindeverband der Stadt Steyr und Ertheilung des Bürgerechts. Antrag auf Abweisung aus Mangel an Gesuchsgründen. Einhelliger Beschluß nach dem Antrage. II. Section. Obmann Herr Gemeinderath Josef Theißig. 696. Das städtische Kasseamt überreicht den Abschluß des Stadtkassejournals für den Monat Januar 1868. Wird auf Grund der von den Herrn Gemeinderäthen Theißig und Edelbauer vorgenommenen Revision und richtigen Befund in allen Empfangs- u. AusgabeRubriken dieser Journal Abschluß gemeinderäthlich genehmigt.

I. Section. Obmann Herr Vize Bürger- meister Plaichinger. 145. Gesuch des Karl Joh. Osinsky The- ater Direktor, dann des Friedrich Skriwaneck Schauspieler um Überlassung des hierstädti- schen Theaters für die Winter- Saison 1868/69. Wurde der Antrag auf Verlei- hung des hiesigen Theaters für die Saison 1869/69 an Herrn Karl Joh. Osinsky einstimmig an- genommen. 914. Gustav Niebaur Kohlen- händler bittet um Aufnah- me in der Gemeindeverband der Stadt Steyr und Erthei- lung des Bürgerechts. Antrag auf Abweisung aus Mangel an Gesuchsgründen. Einhelliger Beschluß nach dem Antrage. II. Section. Obmann Herr Gemein- derath Josef Theißig. 696. Das städtische Kasseamt überreicht den Abschluß des Stadtkassejournals für den Monat Januar 1868. Wird auf Grund der von den Herrn Gemeinderäthen Theißig und Edelbauer vorgenommenen Revision und richtigen Befund in allen Empfangs- u. Ausgabe- Rubriken dieser Journal Ab- schluß gemeinderäthlich genehmigt.

III. Section. Für selbe trägt vor Herr Gemeinderath Johan Har- ratzmüller. 1107. Commissions Protokoll ad No. 957 über den bey dem Hause des Josef Reder pto Aufführung eines ersten Stock- werkes abgehaltenen Augen- schein. (Nach Vorlesung des Protokolls) Wie aus dem Inhalte dieses Pro- tokolls zu entnehmen ist, er- scheint es aus öffentlichen Rück- sichten wünschenswerth, wenn die zunächst der Hausfronte des Jos. Reder befindliche der Frau Anna Fichtl gehörige mit Schindeln gedeckte Holzla- ge zum Theil kassirt, und der Platz daselbst frey würde. Frau Anna Fichtl erklärt, die Abtragung ihrer Holzlage in der besprochenen Länge anstandslos zu bewilligen, wenn ihr unterhalb dieser ih- rer Holzlage von Seite des Bauführers auf den freyen öffentlichen Grund ein Zubau in dem Flächenraum der ab- zubrechenden Holzlage gemacht werde. Nachdem hiezu der erwähnte städtische Grund erforderlich ist, so bittet Herr Josef Reder, wel- cher die Verlängerung der Holz- lage um 2 Klafter auf seine Kosten herzustel-

III. Section. Für selbe trägt vor Herr Gemeinderath Johan Harratzmüller. 1107. Commissions Protokoll ad No. 957 über den bey dem Hause des Josef Reder pto Aufführung eines ersten Stockwerkes abgehaltenen Augenschein. (Nach Vorlesung des Protokolls) Wie aus dem Inhalte dieses Protokolls zu entnehmen ist, erscheint es aus öffentlichen Rücksichten wünschenswerth, wenn die zunächst der Hausfronte des Jos. Reder befindliche der Frau Anna Fichtl gehörige mit Schindeln gedeckte Holzlage zum Theil kassirt, und der Platz daselbst frey würde. Frau Anna Fichtl erklärt, die Abtragung ihrer Holzlage in der besprochenen Länge anstandslos zu bewilligen, wenn ihr unterhalb dieser ihrer Holzlage von Seite des Bauführers auf den freyen öffentlichen Grund ein Zubau in dem Flächenraum der abzubrechenden Holzlage gemacht werde. Nachdem hiezu der erwähnte städtische Grund erforderlich ist, so bittet Herr Josef Reder, welcher die Verlängerung der Holzlage um 2 Klafter auf seine Kosten herzustel-

len bereit ist, um Überlassung dieses Grundes, indem hiefür der durch den Abbruch der alten bestehenden Holzlage gewonnene freye Grund in das Eigenthum der Gemeinde übergehen wurde. Da hiedurch der Gemeinde kein Nachtheil zugeht, überdieß, wie bereits erwähnt die Beseitigung des vorderen Theiles der Fichtl'schen Holzlage bis zur Hausfronte aus öffentlichen Rücksichten, wünschenwerth erscheint, so stelle ich den Antrag: Es sey dem Herrn Josef Reder der erwähnte städtische Grund zur Verlängerung der Fichtl' schen Holzlage zu den gedachten Bestimmungen unentgeldlich zu überlassen. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. 2827. Augenschein über die nothwendige Ausbesserung des schadhaften Kanales in der bucklichten Wiese. Nachdem die Jahreszeit zur Herstellung dieses Kanals bereits zu weit vorgerückt ist, so ist bey günstiger Jahreszeit im Herbste die Untersuchung zu pflegen, ob die Möglichkeit vorhanden,

len bereit ist, um Überlas- sung dieses Grundes, indem hiefür der durch den Abbruch der alten bestehenden Holzlage gewonnene freye Grund in das Eigenthum der Gemeinde über- gehen wurde. Da hiedurch der Gemeinde kein Nachtheil zugeht, über- dieß, wie bereits erwähnt die Beseitigung des vorderen Theiles der Fichtl'schen Holz- lage bis zur Hausfronte aus öffentlichen Rücksichten, wünschenwerth erscheint, so stelle ich den Antrag: Es sey dem Herrn Josef Reder der erwähnte städtische Grund zur Verlängerung der Fichtl' schen Holzlage zu den gedach- ten Bestimmungen unentgeld- lich zu überlassen. Dieser Antrag wurde ein- stimmig angenommen. 2827. Augenschein über die nothwendige Ausbesserung des schadhaften Kanales in der bucklichten Wiese. Nachdem die Jahreszeit zur Herstellung dieses Kanals bereits zu weit vorgerückt ist, so ist bey günstiger Jah- reszeit im Herbste die Un- tersuchung zu pflegen, ob die Möglichkeit vorhanden,

die Ausbesserung dieses Ka- nals zum Behufe der Wasser ableitung mittelst Heraus- setzen von Laden zu bewerk- stelligen. Einhelliger Beschluß nach Antrag IV. Section: Für dieselbe trägt vor: Herr Gemeinderath Franz Schachinger: 793. Gesuch der Elisabeth Eder um Aufname in die Siechenanstalt. Da dermalen kein Platz vor- handen ist, in Vormerkung zu nehmen. 845. 998. Relation des Pol. Coat. in Betreff der Anna Baum- gartner, u. Schreiben vom Kloster Baumgartenberg, wegen Aufname derselben in die Anstalt aldort. Wurde einhellig beschlossen, die Anna Baumgartner vorläu- fig auf die Dauer von 6 Mo- nate nach Baumgartenberg zur Besserung zu überbrin- gen. 086 & 809. Protokoll mit Simon Pölzl pto Verzichtleistung auf den ferneren Pfründenbezug seines Vaters, und Protocoll mit Anna Michl in Betreff des Fortbezuges ihrer Bruderhaus- pfründe. Antrag. Es sey die bisher von

die Ausbesserung dieses Kanals zum Behufe der Wasser ableitung mittelst Heraussetzen von Laden zu bewerkstelligen. Einhelliger Beschluß nach Antrag IV. Section: Für dieselbe trägt vor: Herr Gemeinderath Franz Schachinger: 793. Gesuch der Elisabeth Eder um Aufname in die Siechenanstalt. Da dermalen kein Platz vorhanden ist, in Vormerkung zu nehmen. 845. 998. Relation des Pol. Coat. in Betreff der Anna Baumgartner, u. Schreiben vom Kloster Baumgartenberg, wegen Aufname derselben in die Anstalt aldort. Wurde einhellig beschlossen, die Anna Baumgartner vorläufig auf die Dauer von 6 Monate nach Baumgartenberg zur Besserung zu überbringen. 086 & 809. Protokoll mit Simon Pölzl pto Verzichtleistung auf den ferneren Pfründenbezug seines Vaters, und Protocoll mit Anna Michl in Betreff des Fortbezuges ihrer Bruderhauspfründe. Antrag. Es sey die bisher von

Simon Pölzl bezogene Bürgerpfründe pr wochentlich 1 fl 5 xr vom 7. März d.J. einzuziehen und der Katharina Hofmann zu verleihen, die hiedurch in Folge Vorrückung erledigte Bruderhauspfründe zu wochentlich 70 xr dem Martin Steininger zu übertragen, die bisher von Anna Mühl bezogene Bruderhauspfründe pr wochentlich 84 xr sey bey dem Umstande, als selbe noch verdienst- und arbeitsfähig ist, einzuziehen, und diese Pfründe der Viktoria Amon zu verleihen. Dieser Antrag wurde einhellig zum Beschluße erhoben. 1030. Gesuch des Johann Wiesinger verehel: Nagelschmid um Verleihung einer Unterstützung. Ist Bittsteller zur nächsten Armenkommission vorzuladen übrigens bey Erledigung einer Pfründe auf selben Bedacht zu nehmen. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. Pöltl Theißig

Simon Pölzl bezogene Bürger- pfründe pr wochentlich 1 fl 5 xr vom 7. März d.J. einzuziehen und der Katharina Hofmann zu verleihen, die hiedurch in Folge Vorrückung erledig- te Bruderhauspfründe zu wo- chentlich 70 xr dem Martin Steininger zu übertragen, die bisher von Anna Mühl bezogene Bruderhauspfrün- de pr wochentlich 84 xr sey bey dem Umstande, als selbe noch verdienst- und arbeits- fähig ist, einzuziehen, und diese Pfründe der Viktoria Amon zu verleihen. Dieser Antrag wurde ein- hellig zum Beschluße erho- ben. 1030. Gesuch des Johann Wiesinger verehel: Nagelschmid um Ver- leihung einer Unterstützung. Ist Bittsteller zur nächsten Armenkommission vorzuladen übrigens bey Erledigung einer Pfründe auf selben Bedacht zu nehmen. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. Pöltl Theißig

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