Ratsprotokoll vom 12. Jänner 1866

Raths=Protokoll der kk. landesfürstlichen Stadt Steyr vom 12. Jänner 1866 Datenaufbereitung Digitalarchiv Steyr

Raths Protokoll über die Sitzung des Gemeinderathes der Stadt Steyer am 12. Jänner 1866 unter dem Vorsitze des Bürgermeisters H. Josef Pöltl u. in Gegenwart von 15 Gemeinderäthen, u.z. der Herren: Edelbauer, Gschaider, Josef Haller, Johann Haratzmüller, Landsiedl, Plaichinger, Putz, Reder, Reichl, Reitmayr, Theissig, Vogl, Werndl, Wickhoff, Zweythurm. Protokollführer: stdt. Kanzellist Carl Willner. Abwesend die Herren G-Räthe: Haas (krank), Alois Haratzmüller (krank), Pfurtscheller, Dr. Pierer, Schwei- kofer, Vögerl, Dr. Wolf. Herr Bürgermeister eröffnet die Sitzung. Gegenstand der Tages-Ordnung: Berathung u. Beschlußfassung bezüglich der Herstellung des beschädigten steinernen Pfeiler bei der Steyer- brücke. Herr G. Rath Josef Werndl trägt vor: In Verhinderung des Herrn Referenten in Bausachen bei diesem löbl. Gemeinderathe wurde ich vom Herrn Bürger- meister mit dem Referate bezüglich der Herstellung eines neuer Pfeilers bei der Brücke über die Steyer betraut, und erstatte ich folgendes Gutachten: Wie aus der Zuschrift des löbl. kk. Bezirksbauamtes in Steyer v. 5. Jänner d.Js. zu ersehen ist, hat die löbl. Gemeinde- Vorstehung an die genannte Behörde das Ansuchen gestellt,

Raths Protokoll über die Sitzung des Gemeinderathes der Stadt Steyer am 12. Jänner 1866 unter dem Vorsitze des Bürgermeisters H. Josef Pöltl u. in Gegenwart von 15 Gemeinderäthen, u.z. der Herren: Edelbauer, Gschaider, Josef Haller, Johann Haratzmüller, Landsiedl, Plaichinger, Putz, Reder, Reichl, Reitmayr, Theissig, Vogl, Werndl, Wickhoff, Zweythurm. Protokollführer: stdt. Kanzellist Carl Willner. Abwesend die Herren G-Räthe: Haas (krank), Alois Haratzmüller (krank), Pfurtscheller, Dr. Pierer, Schweikofer, Vögerl, Dr. Wolf. Herr Bürgermeister eröffnet die Sitzung. Gegenstand der Tages-Ordnung: Berathung u. Beschlußfassung bezüglich der Herstellung des beschädigten steinernen Pfeiler bei der Steyerbrücke. Herr G. Rath Josef Werndl trägt vor: In Verhinderung des Herrn Referenten in Bausachen bei diesem löbl. Gemeinderathe wurde ich vom Herrn Bürgermeister mit dem Referate bezüglich der Herstellung eines neuer Pfeilers bei der Brücke über die Steyer betraut, und erstatte ich folgendes Gutachten: Wie aus der Zuschrift des löbl. kk. Bezirksbauamtes in Steyer v. 5. Jänner d.Js. zu ersehen ist, hat die löbl. GemeindeVorstehung an die genannte Behörde das Ansuchen gestellt,

einen Kostenanschlag wegen Herstellung eines neuen Pfeilers bei der Steyerbrücke aus Granitstein zu verfassen, welchem Ansuchen auch willfahrt wurde, und käme nach diesem Kostenanschlage der beregte Pfeiler aus Granitstein erbaut, auf 14.006 fl 84 xr ÖW zu stehen. Ich bin überzeugt, daß der Pfeiler, wie er im Kostenanschlage des löbl. kk. Bezirksbauamtes beschrieben ist, unstreitig die größte Dauer gewährt, und daß derselbe aus Granitstein erbaut nicht viel billiger herzustellen sein dürfte. Bei dem Umstande jedoch, als die Finanzlage unserer Gemeinde keine so großen Auslagen gestattet, muß eine vorzüglich darauf bedacht sein, mit den geringsten Kosten das Zweckmässigste zu schaffen, und bin ich der Ansicht, daß der Pfeiler bei zweckmässiger Konstruktion und bei Verwendung eines anderen Materials als Granit bedeutend billiger herzustellen sei, ohne dadurch die Sicherheit der Brücke zu gefährden. Sowie das kk. Bezirksbauamt wurden auch mehrere hiesige Baumeister vor Seite der Gemeindevsthg. zur Einreichung von

einen Kostenanschlag wegen Her- stellung eines neuen Pfeilers bei der Steyerbrücke aus Granit- stein zu verfassen, welchem An- suchen auch willfahrt wurde, und käme nach diesem Kostenan- schlage der beregte Pfeiler aus Granitstein erbaut, auf 14.006 fl 84 xr ÖW zu stehen. Ich bin überzeugt, daß der Pfeiler, wie er im Kostenanschlage des löbl. kk. Bezirksbauamtes beschrie- ben ist, unstreitig die größte Dauer gewährt, und daß der- selbe aus Granitstein erbaut nicht viel billiger herzustellen sein dürfte. Bei dem Umstande jedoch, als die Finanzlage unserer Gemeinde keine so großen Auslagen ge- stattet, muß eine vorzüglich darauf bedacht sein, mit den geringsten Kosten das Zweckmäs- sigste zu schaffen, und bin ich der Ansicht, daß der Pfeiler bei zweckmässiger Konstruktion und bei Verwendung eines anderen Materials als Granit bedeutend billiger herzustellen sei, ohne da- durch die Sicherheit der Brücke zu gefährden. Sowie das kk. Bezirksbauamt wurden auch mehrere hiesige Baumeister vor Seite der Ge- meindevsthg. zur Einreichung von

Kostenanschlägen u. Plänen aufge- fordert, und komme ich in folgendem zuerst auf den Kostenanschlag und Plan des Herrn Baumeister Anton Pichler zu sprechen: Nach dem von dem genannten Herrn Baumeister vorgelegten Plane und Kostenanschlage würde der noch stehenden Theil des beschädigten Pfeilers von 6 K° 214 K' abgetragen, und ein neues Fundament dadurch hergestellt, daß rings um das zu erbauende Joch runde, durch Rand- bäume verbundene 9" dicke Pilotten, welche mit 10 ℔ schweren Schuhen ver- sehen sind, eingeschlagen würden, so daß ein freier Raum vor 645 □' bleibt. In diesen freien Raum würde eine 5' dicke Betonschichte eingelassen, auf welche Flötze der Pfeiler erbaut würde, u. dessen ganzen Schwere lastet. Zur größeren Sicherheit wäre beantragt, daß ringsherum Groppensteine einge- senkt werden, um dadurch dem Unterwasser der Pilotten vor- zubeugen, und eine Senkung der Betonflötze weniger möglich zu ma- chen. Die Herstellung des so kon- struirten Unterbaues kommt nach dem Kostenanschlage auf 3415 fl 74 xr ÖW. Vom Oberbaue würde nach dem Kostenanschlage von den alten Steinen 12 5/6 K° in Verwendung ge- bracht und 8 K° 44 K' aus neuem

Kostenanschlägen u. Plänen aufgefordert, und komme ich in folgendem zuerst auf den Kostenanschlag und Plan des Herrn Baumeister Anton Pichler zu sprechen: Nach dem von dem genannten Herrn Baumeister vorgelegten Plane und Kostenanschlage würde der noch stehenden Theil des beschädigten Pfeilers von 6 K° 214 K' abgetragen, und ein neues Fundament dadurch hergestellt, daß rings um das zu erbauende Joch runde, durch Randbäume verbundene 9" dicke Pilotten, welche mit 10 ℔ schweren Schuhen versehen sind, eingeschlagen würden, so daß ein freier Raum vor 645 □' bleibt. In diesen freien Raum würde eine 5' dicke Betonschichte eingelassen, auf welche Flötze der Pfeiler erbaut würde, u. dessen ganzen Schwere lastet. Zur größeren Sicherheit wäre beantragt, daß ringsherum Groppensteine eingesenkt werden, um dadurch dem Unterwasser der Pilotten vorzubeugen, und eine Senkung der Betonflötze weniger möglich zu machen. Die Herstellung des so konstruirten Unterbaues kommt nach dem Kostenanschlage auf 3415 fl 74 xr ÖW. Vom Oberbaue würde nach dem Kostenanschlage von den alten Steinen 12 5/6 K° in Verwendung gebracht und 8 K° 44 K' aus neuem

Materiale, bestehend aus Groppensteinen, die kleinste Dimension 12 K', die aüsseren an fünf, die inneren an vier Seiten behauen u. bearbeitet, mit hydrau[l]ischen Mörtel verbunden mit Eisen verklammert, hergestellt. Für Herstellung des neuen Mauerwerkes zu 8 K° 44 K' oder 1772 K' á 1 fl 50 xr entfallen im Ganzen 2658 fl und für die Umarbeitung der alten Steine im Kubikmasse von 12 5/6 Klfter würden á 90 fl - 1155 fl gefordert; es wird jedoch bemerkt, daß die Gemeinde das Eisen zum Verklammern der Quadern selbst beizuschaffen, u. für die Beistellung des Gerüstholzes eine Pauschalsumme von 100 fl zu zalen hätte, weiter treffe die Gemeinde die Instandhaltung der Nothjoche, und die Herstellung der Öffnungen zum Hinunterlassen der Quadern durch die Brücke, u. werden für die Abtragung des alten Pfeilers 50 fl beansprucht, so daß nach diesem Plane u. Kostenanschlage der Bau auf 7378 fl 74 xr ÖW zu stehen käme. Was den Kostenanschlag des Hr. Baumeisters Gutbruner betrifft, so muß ich bemerken, daß dessen Antrag dahin geht, das noch stehende Stück des beschädigten Pfeilers, sowie auch den früheren Grundbau zu belassen. Nach dem Kostenanschlage

Materiale, bestehend aus Groppen- steinen, die kleinste Dimension 12 K', die aüsseren an fünf, die inneren an vier Seiten behauen u. bearbeitet, mit hydrau[l]ischen Mörtel verbunden mit Eisen ver- klammert, hergestellt. Für Her- stellung des neuen Mauerwerkes zu 8 K° 44 K' oder 1772 K' á 1 fl 50 xr entfallen im Ganzen 2658 fl und für die Umarbeitung der alten Steine im Kubikmasse von 12 5/6 Klfter würden á 90 fl - 1155 fl gefordert; es wird jedoch bemerkt, daß die Gemeinde das Eisen zum Verklam- mern der Quadern selbst beizu- schaffen, u. für die Beistellung des Gerüstholzes eine Pauschalsumme von 100 fl zu zalen hätte, weiter treffe die Gemeinde die Instand- haltung der Nothjoche, und die Her- stellung der Öffnungen zum Hinun- terlassen der Quadern durch die Brücke, u. werden für die Abtra- gung des alten Pfeilers 50 fl bean- sprucht, so daß nach diesem Plane u. Kostenanschlage der Bau auf 7378 fl 74 xr ÖW zu stehen käme. Was den Kostenanschlag des Hr. Baumeisters Gutbruner betrifft, so muß ich bemerken, daß dessen Antrag dahin geht, das noch stehende Stück des beschädigten Pfeilers, sowie auch den früheren Grundbau zu belassen. Nach dem Kostenanschlage

dieses Herrn Baumeisters würde für die Herstellung des halber Pfeilers sammt Pilottirung gefordert: für die Pilottierung 2335 fl, für das Steinmauerwerk zwischen der Pilotten 150 fl, für 1948 ½ K' Quadermauerwerk 3212 fl 45 xr, und für Anarbeitung von 649 1/2 K' der alten Steine à 90 xr - 549 fl 55 xr. Weiter beansprucht Hr. Gutbruner für 6 Zter Klampfen u. 40 Zter hydraulischen Kalk zusammen 196 fl; so daß sich die Gesammt- summe in dessen Kostenanschlage auf 6569 fl beziffert. Aus den Plänen u. Kostenanschlägen, des Herrn Baumeisters Huber entnehme ich, daß derselbe für die Herstellung eines hölzernen Joches 2000 fl begehrt. Unter allen eingebrachten Kosten- anschlägen wäre nun allerdings mit Rücksicht auf die Finanzlage der Stadt die Erbauung eines hölzernen Joches anscheinend am vortheilhaftesten; bei dem Umstande jedoch, daß ich es durchaus nicht als nothwendig erachte, daß der noch stehende Theil des beschädig- ter Pfeiler beseitiget werde, da derselbe noch immerhin derart er- halten ist, daß man einen Anbau ganz gut bewerkstelligen kann, ohne die Sicherheit der Brücke zu gefähr- den, bei dem weiteren Umstande als auch die Hinwegräumung des noch

dieses Herrn Baumeisters würde für die Herstellung des halber Pfeilers sammt Pilottirung gefordert: für die Pilottierung 2335 fl, für das Steinmauerwerk zwischen der Pilotten 150 fl, für 1948 ½ K' Quadermauerwerk 3212 fl 45 xr, und für Anarbeitung von 649 1/2 K' der alten Steine à 90 xr - 549 fl 55 xr. Weiter beansprucht Hr. Gutbruner für 6 Zter Klampfen u. 40 Zter hydraulischen Kalk zusammen 196 fl; so daß sich die Gesammtsumme in dessen Kostenanschlage auf 6569 fl beziffert. Aus den Plänen u. Kostenanschlägen, des Herrn Baumeisters Huber entnehme ich, daß derselbe für die Herstellung eines hölzernen Joches 2000 fl begehrt. Unter allen eingebrachten Kostenanschlägen wäre nun allerdings mit Rücksicht auf die Finanzlage der Stadt die Erbauung eines hölzernen Joches anscheinend am vortheilhaftesten; bei dem Umstande jedoch, daß ich es durchaus nicht als nothwendig erachte, daß der noch stehende Theil des beschädigter Pfeiler beseitiget werde, da derselbe noch immerhin derart erhalten ist, daß man einen Anbau ganz gut bewerkstelligen kann, ohne die Sicherheit der Brücke zu gefährden, bei dem weiteren Umstande als auch die Hinwegräumung des noch

stehenden Pfeiler u. die Beseitigung der alten Pürsten beträchtliche Kosten verursachen werde, wodurch die Kosten des Hölzernen Joches sich erhöhen, bei dem Anstande endlich, als das hölzerne Joch niemals diese Dauer gewährt, wie ein steinernes, und insbesonders ein hölzernes Joch bei der weiten Spannung der Steyerbrücke wegen der geringeren Tragfähigkeit nicht angezeigt ist, glaube ich auf keinen der vorgelegten Pläne einrathen zu sollen, und erlaube nur gleichzeitig einen Plan, nach welchem der Bau bewerkstelliget werden könnte, in Vorlage zu bringen. Nach diesem meinem vorliegenden Plane bleibt der noch stehende Theil des beschädigten Pfeilers stehen, da dessen Unterbau ohnehin noch ganz gut erhalten ist; an der Vorder seite des Joches im Halbkreise um dasselbe sind lerchere Pilotten zu schlagen und müßten dieselben kantigbehauen 7" dick u 9 bis 12" breit sein, und in einer Länge von 15' - 18' aufgesezt und so lange eingetrieben werden, als dieselben gehen. Reichen die Piloten mit 15' nicht aus, so dürfen nur 18' lange in Verwendung gebracht werden. Vorberegte Pilotten müssen mit 15 ℔ schweren eisernen Schuhen versehen sein u. nach dem Eintreiben mit einem Randbaume versehen werden, weiters sind der Länge nach 3 Reihen

stehenden Pfeiler u. die Beseitigung der alten Pürsten beträchtliche Kosten verursachen werde, wodurch die Kosten des Hölzernen Joches sich erhöhen, bei dem Anstande endlich, als das hölzerne Joch niemals diese Dauer gewährt, wie ein steinernes, und insbesonders ein hölzernes Joch bei der weiten Spannung der Steyerbrücke wegen der geringeren Tragfähigkeit nicht angezeigt ist, glaube ich auf keinen der vorgelegten Pläne einrathen zu sollen, und erlaube nur gleichzeitig einen Plan, nach welchem der Bau be- werkstelliget werden könnte, in Vorlage zu bringen. Nach diesem meinem vorliegenden Plane bleibt der noch stehende Theil des beschädigten Pfeilers stehen, da dessen Unterbau ohnehin noch ganz gut erhalten ist; an der Vorder seite des Joches im Halbkreise um dasselbe sind lerchere Pilotten zu schlagen und müßten dieselben kantig- behauen 7" dick u 9 bis 12" breit sein, und in einer Länge von 15' - 18' aufge- sezt und so lange eingetrieben wer- den, als dieselben gehen. Reichen die Piloten mit 15' nicht aus, so dürfen nur 18' lange in Verwendung gebracht werden. Vorberegte Pilotten müssen mit 15 ℔ schweren eisernen Schuhen ver- sehen sein u. nach dem Eintreiben mit einem Randbaume versehen werden, weiters sind der Länge nach 3 Reihen

runde Pilotten zu schlagen, wovon jede mindestens 10" Durchmesser haben muß, u. die Entfernung von einem Mittelpunkte zum andern nur 14" betra- ger darf. Auch diese Pilotten müßten in derselben Länge aufgesezt, und ebenso wie die kantig behauenen eingetrieben und mit 15 ℔ schweren eisernen Schuhen versehen werden. Sämmtliche Pilotten müssen 8" unterm Wasserspiegel des kleinsten Wasser- standes abgeschnitten, die Zwischen- räume mit Steinen ausgefüllt und die Pilotten mit 7" dicken u. bis 13" breiten kantig geschnittenen Stämen zuge- brückt werden, worauf der Ober- bau zu ruhen kommt. Das noch stehende Mauerwerk des beschädigten Pfeiler hat 6 K° 214 K' und es wären sonach 11 K° 148 K' Mauer- werk nur herzustellen. Da nun annähernd die Hälfte des alten Materiales zu verwenden ist, so dürften bloß ungefähr 6 K° neue Steine beigestellt werden, wodurch sich der Gesammtinhalt des Pfeilers ergibt. Wie im Plane ersichtlich, ist von dem alten Unterbau genau die Hälfte stehen geblieben, u. kommt daher bloß die vordere Hälfte auf die angegebene Weise neu herzustellen. Obwol der alte Pfeiler mitunter aus ziemlich schlechten Sandsteinen aufge- führt ist, wäre doch derselbe noch viele Jahre unbeschädigt geblieben

runde Pilotten zu schlagen, wovon jede mindestens 10" Durchmesser haben muß, u. die Entfernung von einem Mittelpunkte zum andern nur 14" betrager darf. Auch diese Pilotten müßten in derselben Länge aufgesezt, und ebenso wie die kantig behauenen eingetrieben und mit 15 ℔ schweren eisernen Schuhen versehen werden. Sämmtliche Pilotten müssen 8" unterm Wasserspiegel des kleinsten Wasserstandes abgeschnitten, die Zwischenräume mit Steinen ausgefüllt und die Pilotten mit 7" dicken u. bis 13" breiten kantig geschnittenen Stämen zugebrückt werden, worauf der Oberbau zu ruhen kommt. Das noch stehende Mauerwerk des beschädigten Pfeiler hat 6 K° 214 K' und es wären sonach 11 K° 148 K' Mauerwerk nur herzustellen. Da nun annähernd die Hälfte des alten Materiales zu verwenden ist, so dürften bloß ungefähr 6 K° neue Steine beigestellt werden, wodurch sich der Gesammtinhalt des Pfeilers ergibt. Wie im Plane ersichtlich, ist von dem alten Unterbau genau die Hälfte stehen geblieben, u. kommt daher bloß die vordere Hälfte auf die angegebene Weise neu herzustellen. Obwol der alte Pfeiler mitunter aus ziemlich schlechten Sandsteinen aufgeführt ist, wäre doch derselbe noch viele Jahre unbeschädigt geblieben

wenn nicht eine Unterwaschung des Unterbauers stattgehabt hätte. Damit nun der Bau ziemlich rasch und nieder kostspielig hergestellt werden könnte, wäre nach meiner Ansicht dem den Bau übernehmenden Baumeister das Recht einzuräumen die fehlenden Steine durch Groppensteine, oder Sandsteine der harten Gattung aus den Brüchen von Kleinraming zu ersetzen. + der Pfeiler auf diese Weise erbaut auf 3000 fl daher nur wenig höher als ein hölzernes Joch zu stehen kommt indem mir die Preise in den Kostenanschlägen der Herren Baumeister doch zu hoch gegriffen zu sein scheinen, und dieses Joch ein hölzernes an Dauer weit übertrifft, so erlaube ich mir den Antrag zu stellen: + Mit Verwendung von zwei Drittheilen des alter Materiales kostet die Herstellung des Pfeiler nach dem vor mir vorgelegter Plane 3000 fl ÖW. Sollte jedoch der Gemeinderath beschließen, daß der noch bestehende Theil des Pfeilers abgetragen und durchaus ein ganz neuer Unterbau bewerkstelliget werden, so belaufen sich die Kosten auf 5500fl. Da der Pfeiler auf etc: (oben) Der löbliche Gemeinderath wolle beschliessen: Daß der Bau nach den von mir vorgelegten Plane um die

wenn nicht eine Unterwaschung des Unterbauers stattgehabt hätte. Damit nun der Bau ziemlich rasch und nieder kostspielig hergestellt werden könnte, wäre nach meiner Ansicht dem den Bau übernehmenden Bau- meister das Recht einzuräumen die fehlenden Steine durch Groppen- steine, oder Sandsteine der harten Gattung aus den Brüchen von Kleinraming zu ersetzen. + der Pfeiler auf diese Weise erbaut auf 3000 fl daher nur wenig höher als ein hölzernes Joch zu stehen kommt indem mir die Preise in den Kostenanschlägen der Herren Baumeister doch zu hoch ge- griffen zu sein scheinen, und dieses Joch ein hölzernes an Dauer weit übertrifft, so erlaube ich mir den Antrag zu stellen: + Mit Verwendung von zwei Drittheilen des alter Materiales kostet die Her- stellung des Pfeiler nach dem vor mir vorgelegter Plane 3000 fl ÖW. Sollte jedoch der Gemeinderath beschließen, daß der noch bestehende Theil des Pfeilers abgetragen und durchaus ein ganz neuer Unterbau bewerkstelliget werden, so belaufen sich die Kosten auf 5500fl. Da der Pfeiler auf etc: (oben) Der löbliche Gemeinderath wolle beschliessen: Daß der Bau nach den von mir vorgelegten Plane um die

Kosten-Summe von 3000 fl ausgeführt u. die Herren Baumeister zur Einreichung ihrer Offerte unverzüg- lich aufgefordert werden, damit der Bau bis Ende März des läng- stens beendet sei, was dem den Bau- übernehmenden Herrn Baumeister ausdrücklich zur Bedingung zu setzen ist. Die wärend des Baues durch Element- tarereigniße entstehenden Schäden werden im erweislichen Betrage vergütet. Hierauf entspann sich eine längere Dobatte. Herr G. Rath Wickhoff unterstützte in warmen Worten der Antrag des Hrn. Berichterstatters; was auch H. Gem. Rath Reitmayr in längerer Rede that. H. G. Rath Reder sprach gegen der Antrag des Hrn. G. Rathes Werndl. Er könne für Belassung des noch stehenden Theiles des beschädigten Joches resp. Belasseng des alten Fundamentes nicht stimmen, indem dasselbe zu seicht angelegt, die Pilotten nur wenige Schuhe eingetrieben er- scheinen, die Erbauung eines neuen Pfeiler, oder auch nur die theilweise Erneuerung desselben auf diesem Unterbaue daher ge- wagt ist. Er stelle den Gegenantrag: Der Gemeinderath wolle beschließen, daß der noch stehende Theil des mehrbe- sagten Pfeilers abgetragen und ein

KostenSumme von 3000 fl ausgeführt u. die Herren Baumeister zur Einreichung ihrer Offerte unverzüglich aufgefordert werden, damit der Bau bis Ende März des längstens beendet sei, was dem den Bauübernehmenden Herrn Baumeister ausdrücklich zur Bedingung zu setzen ist. Die wärend des Baues durch Elementtarereigniße entstehenden Schäden werden im erweislichen Betrage vergütet. Hierauf entspann sich eine längere Dobatte. Herr G. Rath Wickhoff unterstützte in warmen Worten der Antrag des Hrn. Berichterstatters; was auch H. Gem. Rath Reitmayr in längerer Rede that. H. G. Rath Reder sprach gegen der Antrag des Hrn. G. Rathes Werndl. Er könne für Belassung des noch stehenden Theiles des beschädigten Joches resp. Belasseng des alten Fundamentes nicht stimmen, indem dasselbe zu seicht angelegt, die Pilotten nur wenige Schuhe eingetrieben erscheinen, die Erbauung eines neuen Pfeiler, oder auch nur die theilweise Erneuerung desselben auf diesem Unterbaue daher gewagt ist. Er stelle den Gegenantrag: Der Gemeinderath wolle beschließen, daß der noch stehende Theil des mehrbesagten Pfeilers abgetragen und ein

ganz neuer Unter- und Oberbau nach dem Plane des Herrn G.Rathes Werndl um die von ihm angegebene Kostensumme von 5500 fl hergestellt werde. Der H. Vorsitzende brachte nun über Verlangen namentlichen diesen Gegenantrag zur Abstimmung. Derselbe wurde mit 12 gegen 2 Stimmen (Josef Haller u. Johann Haratzmüller) - verworfen. Der Antrag des H. G. Rathes, Werndl wird bei der Abstimmung zu zum Beschluße erhoben. H. G. Rath Werndl gab sohin die Erklärung ab, daß für den Fall, als sich keiner der Herren Baumeister zu der Ausführung um die erwähnte Kostensumme von 3000 fl oder aber 3150 fl herbeilassen sollte - er selbst den Bau nach den vorgelegten u. vorhin genehmigten Plan um den Betrag von 3000 fl übernehme. — Welche Erklärung der Gemeinderath zur erfreulichen Kenntniß nahm. Über Antrag des Hrn. G.Raths Wickhoff bestimmt der Gemeinderath, daß, im Falle einer der Herren Baumeister den Bau zur Ausführung überkomme, der sohin abzuschließende Accord dem

ganz neuer Unter- und Oberbau nach dem Plane des Herrn G.Rathes Werndl um die von ihm angegebene Kostensumme von 5500 fl hergestellt werde. Der H. Vorsitzende brachte nun über Verlangen namentlichen diesen Gegenantrag zur Abstimmung. Derselbe wurde mit 12 gegen 2 Stimmen (Josef Haller u. Johann Haratzmüller) - ver- worfen. Der Antrag des H. G. Rathes, Werndl wird bei der Ab- stimmung zu zum Be- schluße erhoben. H. G. Rath Werndl gab sohin die Erklärung ab, daß für den Fall, als sich keiner der Herren Baumeister zu der Ausführung um die erwähnte Kostensumme von 3000 fl oder aber 3150 fl herbeilassen sollte - er selbst den Bau nach den vorge- legten u. vorhin genehmigten Plan um den Betrag von 3000 fl übernehme. — Welche Erklärung der Ge- meinderath zur erfreulichen Kenntniß nahm. Über Antrag des Hrn. G.Raths Wickhoff bestimmt der Ge- meinderath, daß, im Falle einer der Herren Baumei- ster den Bau zur Ausführung überkom- me, der sohin abzuschließende Accord dem

Gemeinderathe zur Ratifi- kation vorzulegen sei. Pöltl Jos. Theißig Jos. Landsiedl Karl Willner Schriftführer

Gemeinderathe zur Ratifikation vorzulegen sei. Pöltl Jos. Theißig Jos. Landsiedl Karl Willner Schriftführer

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