Ratsprotokoll vom 4. Juli 1860

Raths=Protokoll der kk. landesfürstlichen Stadt Steyr vom 4. Juli 1860 Datenaufbereitung Digitalarchiv Steyr

Raths Protocoll über die Sitzung des Gemeinderathes der lf. Kreisstadt Steyr am 4. Juli 1860 unter dem Vorsitze des Herrn prov. Bürgermeisters Anton Haller und in Gegenwart den 15 Herren Gemeinderäthen, u.z. Amort, Edelbauer, Engl, Haas, Heindl Anton, Heindl Michael, Krenklmüller, Lechner, Mayr, Millner, Sandböck, Stigler, Dr. Spängler, Vogl und Vögerl. Abwesend die Herren Gemeinderäthe: Eysn, Harazmüller, v. Jäger, Nutzinger und Unzeittig. I. Section Referent Herr Bürgermeister. 3691. Gemeinderath Harazmüller, legt seine Stelle als Gemeinde- rath und als Bauverwalter zurück. Vortrag Herr Michael Harazmüller mo- tivirt sein Ansuchen um Enthebung von der Stelle eines Gemein- derathes und eines städt. Bau- Verwalters durch sein Vorge- rücktes 64jähriges Alter und sein jahrelanges stadtbekanntes Fußleiden, welches besonders in neueren Zeit einen solchen Grad von Heftigkeit angenommen hat, daher er den Pflichten eines Bau- verwalters nachzukommen unmög- lich in der Lage ist, und auch den Sitzungen des Gemeinderathes

Raths Protocoll über die Sitzung des Gemeinderathes der lf. Kreisstadt Steyr am 4. Juli 1860 unter dem Vorsitze des Herrn prov. Bürgermeisters Anton Haller und in Gegenwart den 15 Herren Gemeinderäthen, u.z. Amort, Edelbauer, Engl, Haas, Heindl Anton, Heindl Michael, Krenklmüller, Lechner, Mayr, Millner, Sandböck, Stigler, Dr. Spängler, Vogl und Vögerl. Abwesend die Herren Gemeinderäthe: Eysn, Harazmüller, v. Jäger, Nutzinger und Unzeittig. I. Section Referent Herr Bürgermeister. 3691. Gemeinderath Harazmüller, legt seine Stelle als Gemeinderath und als Bauverwalter zurück. Vortrag Herr Michael Harazmüller motivirt sein Ansuchen um Enthebung von der Stelle eines Gemeinderathes und eines städt. BauVerwalters durch sein Vorgerücktes 64jähriges Alter und sein jahrelanges stadtbekanntes Fußleiden, welches besonders in neueren Zeit einen solchen Grad von Heftigkeit angenommen hat, daher er den Pflichten eines Bauverwalters nachzukommen unmöglich in der Lage ist, und auch den Sitzungen des Gemeinderathes

theilzunehmen gehindert wird. Ich stelle demnach den Antrag es sey Herr Michael Harazmüller von der Stelle eines Bauverwalters, welche er zu wiederholten Malen begleitet hat, zu entheben, ihm für seine ersprießlichen und mit Aufopferung zum Wohle der Gemeinde geleisteten Dienste die dankbare Anerkennung der Gemeinde-Repräsentanz mittelst Schreiben bekannt zu geben; – und sein Gesuch um Enthebung von der GemeinderathsStelle der Genehmigung der hohen Statthalterey bevorwortend mit der Bitte in Vorlage zu bringen, die nachgesuchte Ergänzung des Gemeinderathes, welcher sonach einen Abgang von 7 Mitgliedern hat, aus der vom Gemeinderathe in Vorschlag gebrachten wählbaren Gemeindegliedern, in der auch auf diese nun erledigte Gemeinderaths Stelle nothwendige Ausdehnung beim hohen k.k. Ministerium des Innern gnädigst zu

theilzunehmen gehindert wird. Ich stelle demnach den Antrag es sey Herr Michael Haraz- müller von der Stelle eines Bauverwalters, welche er zu wiederholten Malen begleitet hat, zu entheben, ihm für seine ersprießlichen und mit Auf- opferung zum Wohle der Gemein- de geleisteten Dienste die dankbare Anerkennung der Gemeinde-Repräsentanz mit- telst Schreiben bekannt zu ge- ben; – und sein Gesuch um Enthebung von der Gemeinderaths- Stelle der Genehmigung der hohen Statthalterey bevorwortend mit der Bitte in Vorlage zu bringen, die nachgesuchte Er- gänzung des Gemeinderathes, welcher sonach einen Abgang von 7 Mitgliedern hat, aus der vom Gemeinderathe in Vor- schlag gebrachten wählbaren Gemeindegliedern, in der auch auf diese nun erledigte Gemein- deraths Stelle nothwendige Aus- dehnung beim hohen k.k. Ministe- rium des Innern gnädigst zu

veranlassen. Es ist selbstverständlich, daß vor der Entscheidung der hohen kk. Statt- halterey über die Annahme oder Zurückweisung eines Ge- suches um Enthebung von der Stelle eines Gemeinderathes die noch fortbestehenden Amtsge- schäfte des den Austritt nach- suchenden Mitgliedes, von wel- chem derzeit noch unbekannt ist, ob ihm hohen Ortes der Aus- tritt auch gestattet werde, von Seite des Gemeinderathes einer Würdigung zu unterziehen vollkommen unstatthaft sey. Einhelliger Beschluß nach diesem Antrage. 3620. Erinnerung über die in Ge- mäßheit des Gemeinderathsbe- schlußes vom 15. Juni l.J. einge- leitete provisorische Bestellung eines Amtsdieners und Haus- meisters im Rathhause. Der löbliche Gemeinderath hat in der Sitzung vom 15. Juni l.J. die prov. Bestellung eines Indivi- duums zu den Geschäften eines Amtsdieners und Hausmeisters gegen vierteljährige Kündigung beschlossen, und mich mit der Durch- führung dieses Beschlußes betraut.

veranlassen. Es ist selbstverständlich, daß vor der Entscheidung der hohen kk. Statthalterey über die Annahme oder Zurückweisung eines Gesuches um Enthebung von der Stelle eines Gemeinderathes die noch fortbestehenden Amtsgeschäfte des den Austritt nachsuchenden Mitgliedes, von welchem derzeit noch unbekannt ist, ob ihm hohen Ortes der Austritt auch gestattet werde, von Seite des Gemeinderathes einer Würdigung zu unterziehen vollkommen unstatthaft sey. Einhelliger Beschluß nach diesem Antrage. 3620. Erinnerung über die in Gemäßheit des Gemeinderathsbeschlußes vom 15. Juni l.J. eingeleitete provisorische Bestellung eines Amtsdieners und Hausmeisters im Rathhause. Der löbliche Gemeinderath hat in der Sitzung vom 15. Juni l.J. die prov. Bestellung eines Individuums zu den Geschäften eines Amtsdieners und Hausmeisters gegen vierteljährige Kündigung beschlossen, und mich mit der Durchführung dieses Beschlußes betraut.

In Entsprechung desselben bringe ich zur Kenntniß, daß in Uebereinstimmung mit dem permanenten Comité diese Stelle dem Ludwig Gradl, Sohn des verstorbenen Hausmeisters Michael Gradl vom 1. July l.J. an übertragen wurde, weil mit Grund vorauszusetzen ist, daß derselbe zu beiden Verrichtungen die erforderliche Qualifikation sich aneignen werde, und hiedurch auch auf die Mutter desselben, der gegenwärtigen Hausmeisterin, welche seither ihren Dienst zur vollen Zufriedenheit versah, bedacht genohmen wird. Wird genehmigend zur Kenntniß genommen. 3760. Erinnerung bezüglich der Ordnung des städt. Archives in Gemäßheit der diesfälligen Gemeinderaths Verhandlungen nach den Sitzungsprotokollen vom 15. Jänner 1856 und 26. Februar 1858. Vortrag. Bei dem innigen Zusammenhange der Gegenwart mit der Vergangenheit, und dem Wiederauftauchen nach endlicher Lösung drängender Fragen, ergibt sich gewißermassen

In Entsprechung desselben bringe ich zur Kenntniß, daß in Ueber- einstimmung mit dem permanenten Comité diese Stelle dem Ludwig Gradl, Sohn des verstorbenen Hausmeisters Michael Gradl vom 1. July l.J. an übertragen wurde, weil mit Grund voraus- zusetzen ist, daß derselbe zu beiden Verrichtungen die erfor- derliche Qualifikation sich aneig- nen werde, und hiedurch auch auf die Mutter desselben, der gegen- wärtigen Hausmeisterin, welche seither ihren Dienst zur vollen Zufriedenheit versah, bedacht genohmen wird. Wird genehmigend zur Kennt- niß genommen. 3760. Erinnerung bezüglich der Ordnung des städt. Archives in Gemäßheit der diesfälligen Gemeinderaths Verhandlungen nach den Sitzungs- protokollen vom 15. Jänner 1856 und 26. Februar 1858. Vortrag. Bei dem innigen Zusammenhange der Gegenwart mit der Vergan- genheit, und dem Wiederauftauchen nach endlicher Lösung drängender Fragen, ergibt sich gewißermassen

von selbst die Nothwendigkeit einen Blick in unsere Zeitge- schichte rückwärts zu machen, und durch Wiederaufnahme der Ver- handlungen dem angestrebten Ziele näher zu rücken. Ich will hiemit die endliche Durch- führung bereits früher gefaßter Beschlüße von hoher Wichtigkeit und Einflußnahme bezeichnen, welche ich mir zur Aufgabe gestellt habe, anzuregen, und behufs der weiteren Inbetrachtnahme ins Gedächtniß zurückzurufen. In der Gemeinderathssitzung vom 15. Jänner 1856 hat Herr Gemeinderath Eysn nach hin- länglicher Erörterung aller Gründe, den Antrag gestellt, daß zur Ordnung des hierstädt. Archives ein eigenes Individuum aufgenommen, und diese dringend nothwendige Arbeit bald möglichst in Angriff genohmen werden soll. Diesem Antrage folgte der einhellige Beschluß mit dem An- hange, daß dieses für das ge- nannte Geschäft zu bestellende Individuum die nöthige Ge- nauigkeit, Fachkenntniß und

von selbst die Nothwendigkeit einen Blick in unsere Zeitgeschichte rückwärts zu machen, und durch Wiederaufnahme der Verhandlungen dem angestrebten Ziele näher zu rücken. Ich will hiemit die endliche Durchführung bereits früher gefaßter Beschlüße von hoher Wichtigkeit und Einflußnahme bezeichnen, welche ich mir zur Aufgabe gestellt habe, anzuregen, und behufs der weiteren Inbetrachtnahme ins Gedächtniß zurückzurufen. In der Gemeinderathssitzung vom 15. Jänner 1856 hat Herr Gemeinderath Eysn nach hinlänglicher Erörterung aller Gründe, den Antrag gestellt, daß zur Ordnung des hierstädt. Archives ein eigenes Individuum aufgenommen, und diese dringend nothwendige Arbeit bald möglichst in Angriff genohmen werden soll. Diesem Antrage folgte der einhellige Beschluß mit dem Anhange, daß dieses für das genannte Geschäft zu bestellende Individuum die nöthige Genauigkeit, Fachkenntniß und

Verläßlichkeit besitzen müße. Im Jahre 1858 in der Sitzung am 26. Februar wurde aus Anlaß des Ablebens des damaligen Registranten bei Organisierung des Gemeindeamtes die endliche Sichtung und so wünschenswerthe Ordnung des Archives von mir in Anregung gebracht und der gleichartige Bekhluß wiederholt. Heute bin ich in die Lage versetzt, wieder hierauf zurückzukommen, weil mit der anzuhoffenden Delogirung der Unterrealschule die erforderlichen Lokalitäten des II Stockes im Rathhause disponibl werden, um unser schönes Archiv von den untergebrachten Gegenständen des Industrie Vereines zu räumen, und mir erst jüngst Gelegenheit gebothen war, einem Historiographen, welcher die Benutzung hiesiger Quellen für eine Geschichte der Stadt Enns aus dem Mittelalter nachsuchte, zu meinem Bedauern auf den dermaligen Zustand des Archives hinzuweisen,

Verläßlichkeit besitzen müße. Im Jahre 1858 in der Sitzung am 26. Februar wurde aus Anlaß des Ablebens des damaligen Registranten bei Organisierung des Gemein- deamtes die endliche Sichtung und so wünschenswerthe Ordnung des Archives von mir in An- regung gebracht und der gleich- artige Bekhluß wiederholt. Heute bin ich in die Lage ver- setzt, wieder hierauf zurück- zukommen, weil mit der anzu- hoffenden Delogirung der Unter- realschule die erforderlichen Lokalitäten des II Stockes im Rathhause disponibl werden, um unser schönes Archiv von den untergebrachten Gegen- ständen des Industrie Vereines zu räumen, und mir erst jüngst Gelegenheit gebothen war, einem Historiographen, welcher die Benutzung hie- siger Quellen für eine Geschichte der Stadt Enns aus dem Mittel- alter nachsuchte, zu meinem Bedauern auf den dermaligen Zustand des Archives hinzuweisen,

bei welchem Erörterungen mir das Vorhandensein eines Diplomatar's der Stadt Steyr mitgetheilt wurde, das in dem Nachlaße eines ausgezeichneten Geschichtsforschers aufgefunden, bereits als um muthmaßliches Eigenthum der Stadtgemeinde zurückerbeten wurde. Indem ich mir vergegenwärtige daß unser Archiv unbekannte, höchst schätzenswerthe Urkunden birgt, deren Kenntniß einen Blick in die alten Rechte und Zustände unserer Stadt gewährt, und vielleicht ein wichtiges, Ma- teriale für die künftige Lan- des Vertrettung biethet, stelle ich an das mit der Durchforschung und Ordnung desselben betraute Individuum die Anforderung daß es mit gründlichen historischen Kenntnißen ausgerüstet, in Lesung der alten Handschriften des 15. und 16. Jahrhundertes ge- wandt, auf jener Bildungs- stuffe steht, welche zu konzeptiven Arbeiten befähigt, um die vor- liegende Aufgabe nach den hiebei für Exzepte praktisch bewährten

bei welchem Erörterungen mir das Vorhandensein eines Diplomatar's der Stadt Steyr mitgetheilt wurde, das in dem Nachlaße eines ausgezeichneten Geschichtsforschers aufgefunden, bereits als um muthmaßliches Eigenthum der Stadtgemeinde zurückerbeten wurde. Indem ich mir vergegenwärtige daß unser Archiv unbekannte, höchst schätzenswerthe Urkunden birgt, deren Kenntniß einen Blick in die alten Rechte und Zustände unserer Stadt gewährt, und vielleicht ein wichtiges, Materiale für die künftige Landes Vertrettung biethet, stelle ich an das mit der Durchforschung und Ordnung desselben betraute Individuum die Anforderung daß es mit gründlichen historischen Kenntnißen ausgerüstet, in Lesung der alten Handschriften des 15. und 16. Jahrhundertes gewandt, auf jener Bildungsstuffe steht, welche zu konzeptiven Arbeiten befähigt, um die vorliegende Aufgabe nach den hiebei für Exzepte praktisch bewährten

Grundsätzen anzugehen, und die vollständigen Garantien der Verläßlichkeit, Genauigkeit und des unermüdlichen Eifers verspricht. Es ist unmöglich, den Spielraum der geistigen Thätigkeit auf diesem Gebiethe der Forschung in irgend einer Weise zu begränzen. Nach dieser Motivirung wolle der löbliche Gemeinderath beschließen: Es sei die Ordnung, des städt. Archives unter den vorausgeschickten Bedingungen als eine höchst wichtige und bereits beschlossene Gemeindeangelegenheit möglichst bald ihrer Realisierung zuzuführen, und wird zu diesem Behufe die Gemeinde Vorstehung ermächtigt, ein vollkommen geeignetes und vertrauenswürdiges Individuum mit dieser Aufgabe gegen eine monatliche Remuneration von 30 fl ÖW ohne Verbindlichkeit der Bestellung zu betrauen. Einhelliger Beschluß nach diesem Antrage.

Grundsätzen anzugehen, und die vollständigen Garantien der Verläßlichkeit, Genauigkeit und des unermüdlichen Eifers verspricht. Es ist unmöglich, den Spielraum der geistigen Thätigkeit auf diesem Gebiethe der Forschung in irgend einer Weise zu begränzen. Nach dieser Motivirung wolle der löbliche Gemeinderath beschließen: Es sei die Ordnung, des städt. Archives unter den voraus- geschickten Bedingungen als eine höchst wichtige und bereits beschlossene Gemeindeange- legenheit möglichst bald ihrer Realisierung zuzuführen, und wird zu diesem Behufe die Gemeinde Vorstehung er- mächtigt, ein vollkommen geeig- netes und vertrauenswürdiges Individuum mit dieser Aufgabe gegen eine monatliche Remune- ration von 30 fl ÖW ohne Ver- bindlichkeit der Bestellung zu betrauen. Einhelliger Beschluß nach diesem Antrage.

3751. Competenten Tabelle über die um Verleihung des hierstädt. Theaters eingelangten Gesuche. Vortrag. Nach der Vorliegenden Competenten Tabelle haben sich in Folge der mit Erledigung vom 1. Mai l.J. ad Z. 2161 ver- fügten Ausschreibung der pacht- weisen Ueberlassung des städt. Theaters für die Saison 1860/61 bei Ablauf des festgesetzten Termines Ende Juni l.J. sechs Be- werber laut beigeschlossenen Gesuchen gemeldet, als: Herr Eduard Hensel, gegenwär- tig in Wien, beruft sich auf seine hierortigen Leistungen 1857/1858 ohne Beibringung neuerer Belege, verzichtet jedoch nach der unterm 26. Juni l.J. an mich gerich- teten Zuschrift auf die nachgesuch- te Verleihung. Herr Karl Johann Osinsky, Thea- ter Direktor in Vöklabruck legt 7 Zeugniße von Ottecac, Petrinia, Brod, Wels, Warasdin u. Karlstadt. Herr Franz Kratz, Theater Direktor in Feldkirch bringt in wiederholten

3751. Competenten Tabelle über die um Verleihung des hierstädt. Theaters eingelangten Gesuche. Vortrag. Nach der Vorliegenden Competenten Tabelle haben sich in Folge der mit Erledigung vom 1. Mai l.J. ad Z. 2161 verfügten Ausschreibung der pachtweisen Ueberlassung des städt. Theaters für die Saison 1860/61 bei Ablauf des festgesetzten Termines Ende Juni l.J. sechs Bewerber laut beigeschlossenen Gesuchen gemeldet, als: Herr Eduard Hensel, gegenwärtig in Wien, beruft sich auf seine hierortigen Leistungen 1857/1858 ohne Beibringung neuerer Belege, verzichtet jedoch nach der unterm 26. Juni l.J. an mich gerichteten Zuschrift auf die nachgesuchte Verleihung. Herr Karl Johann Osinsky, Theater Direktor in Vöklabruck legt 7 Zeugniße von Ottecac, Petrinia, Brod, Wels, Warasdin u. Karlstadt. Herr Franz Kratz, Theater Direktor in Feldkirch bringt in wiederholten

Gesuchen 8 Zeugniße von Constanz Botzen, Verona, Feldkirch und Hersfeld unter Anschluß einer Theater Affiche den Feldkirch, ddo 22. Juni 1860, worin er seinen gegenwärtigen Personalstand und die größere Leistungsfähigkeit nachweist. Herr M. Ottep, Theaterdirektor in Wolfsberg in Kärnthen, bezieht sich ohne Beibringung von Zeugnißen auf seine Leistungen in mehreren Städten. Herr Karl Hößelmayr, TheaterDirektor in Vöslau begründet sein Gesuch mit 3 Zeugnißen der Stadtgemeinde Vorstehungen Waidhofen a/d Ybbs, Krems und St. Pölten, in welch letzterer Stadt er gegenwärtig theatralische Vorstellungen gibt. Endlich Herr Karl Schubuth, TheaterUnternehmer in Perg, macht unter Anschluß von 3 Zeugnißen, von Steyr, Wels und Perg, seine Leistungen wärend seines dreijährigen Aufenthaltes in Steyer geltend. Sämtliche Bewerber versprechen im Falle der pachtweisen Ueberlassung

Gesuchen 8 Zeugniße von Constanz Botzen, Verona, Feldkirch und Hersfeld unter Anschluß einer Theater Affiche den Feldkirch, ddo 22. Juni 1860, worin er seinen gegenwärtigen Personalstand und die größere Leistungsfähig- keit nachweist. Herr M. Ottep, Theaterdirektor in Wolfsberg in Kärnthen, be- zieht sich ohne Beibringung von Zeugnißen auf seine Lei- stungen in mehreren Städten. Herr Karl Hößelmayr, Theater- Direktor in Vöslau begründet sein Gesuch mit 3 Zeugnißen der Stadtgemeinde Vorstehungen Waidhofen a/d Ybbs, Krems und St. Pölten, in welch letzterer Stadt er gegenwärtig theatralische Vorstellungen gibt. Endlich Herr Karl Schubuth, Theater- Unternehmer in Perg, macht unter Anschluß von 3 Zeugnißen, von Steyr, Wels und Perg, sei- ne Leistungen wärend seines dreijährigen Aufenthaltes in Steyer geltend. Sämtliche Bewerber versprechen im Falle der pachtweisen Ueberlassung

die Herstellung einer umsichtigen und soliden Theaterdirektion unter genauer Erfüllung der in der Ausschreibung festgestell- ten Bedingungen. Es wird sich demnach darum handeln, in eine nähere Prüfung der vorgelegten Atteste, der Ver- fügbaren theatralischen Kräfte deren muthmäßliche Leistungs- fähigkeit und der Persönlichkeit des Direktors einzugehen. Ohne ihrem Urtheile in dieser Richtung vorgreifen zu wollen, bin ich mit der meinen dahin gekommen, daß ich unter den aufgeführten Kompetenten die Herrn Franz Kratz und Karl Schubuth hervor- zuheben habe, und wenn ich beide in Paralelle stelle, aus fol- genden Gründen den Ersteren vorzuziehen glaube. Herr Karl Schubuth, hier in Beziehung seiner theatralischen Leistungen in besten Andenken stehend, befindet sich seit dem 4. Mai 1860 in Perg als Theater Unter- nehmer; seine Wirksamkeit als selbstständiger Leiter einer Bühne ist nicht ununterbrochen

die Herstellung einer umsichtigen und soliden Theaterdirektion unter genauer Erfüllung der in der Ausschreibung festgestellten Bedingungen. Es wird sich demnach darum handeln, in eine nähere Prüfung der vorgelegten Atteste, der Verfügbaren theatralischen Kräfte deren muthmäßliche Leistungsfähigkeit und der Persönlichkeit des Direktors einzugehen. Ohne ihrem Urtheile in dieser Richtung vorgreifen zu wollen, bin ich mit der meinen dahin gekommen, daß ich unter den aufgeführten Kompetenten die Herrn Franz Kratz und Karl Schubuth hervorzuheben habe, und wenn ich beide in Paralelle stelle, aus folgenden Gründen den Ersteren vorzuziehen glaube. Herr Karl Schubuth, hier in Beziehung seiner theatralischen Leistungen in besten Andenken stehend, befindet sich seit dem 4. Mai 1860 in Perg als Theater Unternehmer; seine Wirksamkeit als selbstständiger Leiter einer Bühne ist nicht ununterbrochen

durch einen bestimten Zeitraum nachgewiesen, indem er laut beigebrachten Zeugnissen die Führung der Direktionen zu Steyr pro 1853/ 1854 zu Wels pro 1857/1858 dann jene zu Perg seit 4. Mai 1860 nachweist, wärend Herr Franz Kratz gegenwärtig in Feldkirch durch die schon erwähnten Zeugniße die theatralische Befähigung als Direktor nahmhafter Bühnen, als Bozen, Verona, im Zeitraume von 5 Jahren beglaubigt vorlegt, und unter Berufung auf eine 18 jährige Direktionsführung bezüglich der moralischen und technischen Seite volle Gewähr biethet, daß die Verleihung der Direktion an ihm bei Annahme der Realisirung der in Aussicht gestellten Leistungen den Anforderungen des kunstliebenden Theater besuchenden Publikums genügen dürfte. In meiner vorgefaßten Meinung wurde ich noch bestärkt, als der vorjährige Direktor Herr Denemy im Amte hier erschien, um Herrn

durch einen bestimten Zeitraum nachgewiesen, indem er laut bei- gebrachten Zeugnissen die Führung der Direktionen zu Steyr pro 1853/ 1854 zu Wels pro 1857/1858 dann jene zu Perg seit 4. Mai 1860 nach- weist, wärend Herr Franz Kratz gegenwärtig in Feldkirch durch die schon erwähnten Zeug- niße die theatralische Befähi- gung als Direktor nahmhafter Bühnen, als Bozen, Verona, im Zeitraume von 5 Jahren beglaubigt vorlegt, und unter Berufung auf eine 18 jährige Direktionsführung bezüglich der moralischen und technischen Seite volle Gewähr biethet, daß die Verleihung der Direk- tion an ihm bei Annahme der Realisirung der in Aussicht gestellten Leistungen den Anforderungen des kunst- liebenden Theater besuchenden Publikums genügen dürfte. In meiner vorgefaßten Meinung wurde ich noch be- stärkt, als der vorjährige Direktor Herr Denemy im Amte hier erschien, um Herrn

Franz Kratz als einen tüchtigen bühnengewandten Leiter zu em- pfehlen, welchem er sich im Falle der Verleihung als Regisseur zur Seite stellen werde. Dieß vorausgeschickt, bean- trage ich die pachtweise Ueber- lassung des städt. Theaters für die Saison 1860/61 an Herrn Franz Kratz, Theater Direktor in Feldkirch. Einhellig nach dem Antrage. 3759. Vortrag über das Gebahrungsergebniß der Stadtkasse sowie sämtl. unter abgesonderter städt. Verwaltung stehenden Fonde und Anstalten in ihren summarischen Einnahmen und Ausgabsposten mit Ablauf des Monates Juni l.J. Um dem löbl. Gemeinderathe die in der Gemeindeordnung unserer Stadt §. 69 vorgesehene Ueber- wachung der Gemeindeverwaltung zu erleichtern, und den Grund- sätzen der Kontrolle im Sinne der den städt. Haushalt berühren- den Beschlüße in Behandlung aller eine Geldausgabe zur Folge

Franz Kratz als einen tüchtigen bühnengewandten Leiter zu empfehlen, welchem er sich im Falle der Verleihung als Regisseur zur Seite stellen werde. Dieß vorausgeschickt, beantrage ich die pachtweise Ueberlassung des städt. Theaters für die Saison 1860/61 an Herrn Franz Kratz, Theater Direktor in Feldkirch. Einhellig nach dem Antrage. 3759. Vortrag über das Gebahrungsergebniß der Stadtkasse sowie sämtl. unter abgesonderter städt. Verwaltung stehenden Fonde und Anstalten in ihren summarischen Einnahmen und Ausgabsposten mit Ablauf des Monates Juni l.J. Um dem löbl. Gemeinderathe die in der Gemeindeordnung unserer Stadt §. 69 vorgesehene Ueberwachung der Gemeindeverwaltung zu erleichtern, und den Grundsätzen der Kontrolle im Sinne der den städt. Haushalt berührenden Beschlüße in Behandlung aller eine Geldausgabe zur Folge

habenden Anschaffungen volle Rechnung zu tragen, werde ich mir erlauben, sie in gehöriger und unausgesetzter Evidenz sämtl. derartigen Geschäftszweige zu erhalten und zu diesem Behufe Ihnen allmonatlich das Gebahrungs Ergebniß der Stadtkasse so wie sämtl. unter abgesondeter städt. Verwaltung stehenden Fonde und Anstalten in ihren summarischen Einnahms- und Ausgabsposten in Vortrag zu bringen. Die Schluße des Monates Juni zeigen sich folgende Resultate. Abschluß des Stadtkasse Journals mit Ende Juni 1860. In 151 Journal Artikeln. Die baren Empfänge betrugen im ÖW Monate Juni l.J. 6357 fl 66 ½ Hiezu den mit Ende des Monates Mai verbliebenen baren Kassarest mit 777 fl 63 xr daher Empfangs Summa 7135 fl 29 ½ xr Hiervon die im Monate Juni bestrittene Ausgabe abgezogen pr 6124 fl 65 xr bleibt für den Monat Juli ein barer Kassarest von 1010 fl 64 ½ xr Wenn zu den Empfängen des Monates Juni pr 6357 66 ½ xr sämtl. Empfänge vom 1. Novbr. 859 bis Ende Mai l.J. geschlagen werden mit 20.409 fl 52 xr zeigt sich bis Ende Juni ein Empfang von 26.767 fl 18 ½ xr

habenden Anschaffungen volle Rech- nung zu tragen, werde ich mir erlauben, sie in gehöriger und unausgesetzter Evidenz sämtl. derartigen Geschäftszweige zu er- halten und zu diesem Behufe Ihnen allmonatlich das Gebahrungs Er- gebniß der Stadtkasse so wie sämtl. unter abgesondeter städt. Verwaltung stehenden Fonde und Anstalten in ihren summarischen Einnahms- und Ausgabsposten in Vortrag zu bringen. Die Schluße des Monates Juni zeigen sich folgende Resultate. Abschluß des Stadtkasse Journals mit Ende Juni 1860. In 151 Journal Artikeln. Die baren Empfänge betrugen im ÖW Monate Juni l.J. 6357 fl 66 ½ Hiezu den mit Ende des Monates Mai verbliebenen baren Kassarest mit 777 fl 63 xr daher Empfangs Summa 7135 fl 29 ½ xr Hiervon die im Monate Juni bestrit- tene Ausgabe abgezogen pr 6124 fl 65 xr bleibt für den Monat Juli ein barer Kassarest von 1010 fl 64 ½ xr Wenn zu den Empfängen des Monates Juni pr 6357 66 ½ xr sämtl. Empfänge vom 1. Novbr. 859 bis Ende Mai l.J. geschlagen werden mit 20.409 fl 52 xr zeigt sich bis Ende Juni ein Empfang von 26.767 fl 18 ½ xr

Uebertrag 26,767 fl 18 ½ xr und wenn den Ausgaben im Juni pr 6124 fl 65 xr die Ausgaben seit 1. Novbr 1859 bis Ende Mai l.J. zugezält werden mit 19.631 fl 89 xr so erscheint bis Ende Juni eine Gesamtausgabe von 25.756 fl 54 xr welche von dem Gesamtempfange abgezogen, den obigen Kassarest von 1010 f 64 ½ xr resultirt. Hierüber habe ich zu bemerken, daß unter den Empfängen des Monates Juni das bei der Spar- kasse Steyr entnommene Darlehen pr 4000 fl inbegriffen ist, wozu wir nach der Gemeindeordnung berechtigt waren, die weiters von der hohen kk. Statthalterey bewilligten Darlehenssumme von fl 2000 — aber in solange nicht behoben wird, als nicht die dringliche Verwendung es er- heischt, und die noch unerledigte Frage der Spitalbergskosten ziffer- richtig und endgiltig entschieden sein wird. Weiters habe ich Ihnen zu be- richten, daß im Vollzuge der in meinem Vortrage ad Num 2754

Uebertrag 26,767 fl 18 ½ xr und wenn den Ausgaben im Juni pr 6124 fl 65 xr die Ausgaben seit 1. Novbr 1859 bis Ende Mai l.J. zugezält werden mit 19.631 fl 89 xr so erscheint bis Ende Juni eine Gesamtausgabe von 25.756 fl 54 xr welche von dem Gesamtempfange abgezogen, den obigen Kassarest von 1010 f 64 ½ xr resultirt. Hierüber habe ich zu bemerken, daß unter den Empfängen des Monates Juni das bei der Sparkasse Steyr entnommene Darlehen pr 4000 fl inbegriffen ist, wozu wir nach der Gemeindeordnung berechtigt waren, die weiters von der hohen kk. Statthalterey bewilligten Darlehenssumme von fl 2000 — aber in solange nicht behoben wird, als nicht die dringliche Verwendung es erheischt, und die noch unerledigte Frage der Spitalbergskosten zifferrichtig und endgiltig entschieden sein wird. Weiters habe ich Ihnen zu berichten, daß im Vollzuge der in meinem Vortrage ad Num 2754

aufgestellten und gemeinderäthlichen genehmigten Grundsätze über die Gebahrung mit dem Gemeindevermögen zum Behufe der Ordnung des städt. Haushaltes das entsprechende Protokoll über akkordirte Anschaffungen für die Gemeinde Steyr seit 1. Juni l.J. vorschriftsmäßig im Amte geführt wird, und für Beträge unter 5 fl Gewerbsbüchel der betreffenden Gewerbsleute in Anwendung sind, worin über tägliche Meldung des Bau-Inspizienten die kleineren Anschaffungen und Beistellungen aufgenohmen, am Ende des Monates summarisch abgeschlossen, und sodann in diesem Betrage im Akkordprotokolle aufscheinen. Die Anweisung an die Stadtkasse erfolgt unmittelbar entweder nach akkordirter Lieferzeit und deren Bestättigung von den hiezu berufenen Organen oder nach dem Monatsschluße so daß am 2. des folgenden Monates sämtl. Posten nach Maßgabe der Vereinbarung

aufgestellten und gemeinderäthlichen genehmigten Grundsätze über die Gebahrung mit dem Gemein- devermögen zum Behufe der Ordnung des städt. Haushaltes das entsprechende Protokoll über akkordirte Anschaffun- gen für die Gemeinde Steyr seit 1. Juni l.J. vorschriftsmäßig im Amte geführt wird, und für Beträge unter 5 fl Ge- werbsbüchel der betreffenden Gewerbsleute in Anwendung sind, worin über tägliche Meldung des Bau-Inspizienten die kleineren Anschaffungen und Beistellungen aufgenohmen, am Ende des Monates summarisch abgeschlossen, und sodann in diesem Betrage im Akkord- protokolle aufscheinen. Die Anweisung an die Stadtkasse erfolgt unmittelbar entweder nach akkordirter Lieferzeit und deren Bestättigung von den hiezu berufenen Organen oder nach dem Monatsschluße so daß am 2. des folgenden Monates sämtl. Posten nach Maßgabe der Vereinbarung

liquidirt werden können. Laut genanntem Protokolle wurden im Monat Juni l.J. 14 Akkorde (zwey hievon erst nach Einlangen des Gewichtes der Lieferung ziffer- richtig auszusetzen) im Gesammt- betrage von 806 fl 23 xr ÖW, und für kleinere Lieferungen nach den bisher in 21 Gewerbsbücheln sum- marisch aufgenommenen Beträgen 219 fl 15 xr zur Ausgabe vorgetragen, mithin die sämtl. Verausgabung mit Ausnahme der auf Wochenlisten entfallenden Arbeiten im Amte concentrirt, worüber die tägl. Meldungen des Bau-Inspizienten die nöthige Uebersicht ge- währen. Es entfällt daher nun die früher üblich gewesene Einbringung der Konten gänzlich, da sämtlichen Gemeindeorganen ge- genwärtig zur Richt- schnur dient, daß jede nothwendige Anschaffung vorher im Amte ange- zeigt, und nicht ohne Vor- wissen desselben geschehen dürfe.

liquidirt werden können. Laut genanntem Protokolle wurden im Monat Juni l.J. 14 Akkorde (zwey hievon erst nach Einlangen des Gewichtes der Lieferung zifferrichtig auszusetzen) im Gesammtbetrage von 806 fl 23 xr ÖW, und für kleinere Lieferungen nach den bisher in 21 Gewerbsbücheln summarisch aufgenommenen Beträgen 219 fl 15 xr zur Ausgabe vorgetragen, mithin die sämtl. Verausgabung mit Ausnahme der auf Wochenlisten entfallenden Arbeiten im Amte concentrirt, worüber die tägl. Meldungen des Bau-Inspizienten die nöthige Uebersicht gewähren. Es entfällt daher nun die früher üblich gewesene Einbringung der Konten gänzlich, da sämtlichen Gemeindeorganen gegenwärtig zur Richtschnur dient, daß jede nothwendige Anschaffung vorher im Amte angezeigt, und nicht ohne Vorwissen desselben geschehen dürfe.

Die baren Empfänge und Ausgaben. Bei den verschiedenen Kassen im Monate Juni 1860 betragen ohne Zuzählung der anfänglichen Kassareste: Bei der Zimentirungs Anstalt in 6 Journal Art. Verzehrungssteuer Einhebgs Journal in 4 Journal Art. Bei dem Armen Institute in 103 Journal Art. Bei der Oeppinger, Pacher und Zachhuber'schen Pfründen Stiftung in 40 Journal Art. Bei dem Mild. Vers. Fond in 32 Journal Art. Von der Stadtpfarrkirche in 23 Journal Art. Von der Exdominikanerkirche in 3 Journal Art. Von dem Stadtpfarrkirchen Restaurat. Fond in 3 Journal Art. Sämtl. Empfänge einschließlich der Eingangs angeführten Beträge der Stadtkasse in 560 Journal Art. Sämtl. Ausgaben einschließlich jener der Stadtkasse representirt ein Kassenrevirement von 22.493 fl 50 ½ xr für den Monat Juni 1860. Wird zur Kenntniß genommen

Die baren Empfänge und Ausgaben. Bei den verschiedenen Kassen im Monate Juni 1860 betragen ohne Zuzählung der anfänglichen Kassareste: Bei der Zimentirungs Anstalt in 6 Journal Art. Verzehrungssteuer Einhebgs Journal in 4 Journal Art. Bei dem Armen Institute in 103 Journal Art. Bei der Oeppinger, Pacher und Zachhuber'schen Pfründen Stiftung in 40 Journal Art. Bei dem Mild. Vers. Fond in 32 Journal Art. Von der Stadtpfarrkirche in 23 Journal Art. Von der Exdominikanerkirche in 3 Journal Art. Von dem Stadtpfarrkirchen Restaurat. Fond in 3 Journal Art. Sämtl. Empfänge einschließlich der Eingangs angeführten Beträge der Stadtkasse in 560 Journal Art. Sämtl. Ausgaben einschließlich jener der Stadtkasse representirt ein Kassenrevire- ment von 22.493 fl 50 ½ xr für den Monat Juni 1860. Wird zur Kenntniß genommen

3641. Vortrag Im Monate Mai l.J. betrug die hierortige Biererzeugung 2795 Eimer die Einfuhr von fremden Bräuern 891 zusammen 3686 Eimer die Ausfuhr der hiesigen Bräuer 2321 ¼ Entfallen für den hiesigen Consumo 1364 ¾ Eimer wofür abzüglich der Rückvergü- tungen von 359 fl 79 xr ÖW an Gemeindezuschlag 211 fl 51 xr als Reinertrag entrichtet wurde. Wird hiezu der vertragsmäßig allmonatlich von der Wirths- und Fleischer-Commune von Ernsterer mit 73 fl 33 ½ xr von Letzterer 143 fl 66 ½ xr zur Stadtkasse abzuführende Gemeindezuschlag gezält, so entziffert sich aus den indirek- ten Steuern ein Reinerträgniß von 218 fl 51 xr wovon am Jahreschluße aus der Bier Ein- und Ausfuhr die ge- nehmigte Provision der Mauth- und Perzeptionsämter zu bestreiten kömmt. Wird zur Kenntniß genommen. II. Section Referent Herr Gem. Rath Lechner. 3761 Vortrag. Mit Gemeinderathsbeschluß vom

3641. Vortrag Im Monate Mai l.J. betrug die hierortige Biererzeugung 2795 Eimer die Einfuhr von fremden Bräuern 891 zusammen 3686 Eimer die Ausfuhr der hiesigen Bräuer 2321 ¼ Entfallen für den hiesigen Consumo 1364 ¾ Eimer wofür abzüglich der Rückvergütungen von 359 fl 79 xr ÖW an Gemeindezuschlag 211 fl 51 xr als Reinertrag entrichtet wurde. Wird hiezu der vertragsmäßig allmonatlich von der Wirthsund Fleischer-Commune von Ernsterer mit 73 fl 33 ½ xr von Letzterer 143 fl 66 ½ xr zur Stadtkasse abzuführende Gemeindezuschlag gezält, so entziffert sich aus den indirekten Steuern ein Reinerträgniß von 218 fl 51 xr wovon am Jahreschluße aus der Bier Ein- und Ausfuhr die genehmigte Provision der Mauth- und Perzeptionsämter zu bestreiten kömmt. Wird zur Kenntniß genommen. II. Section Referent Herr Gem. Rath Lechner. 3761 Vortrag. Mit Gemeinderathsbeschluß vom

13. März d. J. wurde die Abfassung von Instruktionen für den Hausinspizienten und den Obmann des Sondersiechenhauses beschlossen, damit dieselben die bei Ausübung ihrer übernommenen Verpflichtungen einen Anhaltspunkt in wie weit selbe bei AnSchaffungen von Erfordernissen, bei Schlichlung der Streitigkeiten und nahmentlich bei der Behandlung der Irrsinnigen vorzugehen haben. Dieser Beschluß machte bei mir die schon längst gefühlte Ansicht rege, daß auch für den jeweiligen Referenten und die anderen Hausinspizienten und Obmänner zu Theil werden soll, und daß dieses vor allen andern für den Referenten als nothwendig erscheint, weil die Instruktion für diesen maßgebend für alle anderen Instruktionen sein wird. Ich beantrage daher, daß die Instruktionen für den Referenten, die Inspizienten und Obmänner ausgearbeitet,

13. März d. J. wurde die Abfas- sung von Instruktionen für den Hausinspizienten und den Obmann des Sondersiechenhauses beschlossen, damit dieselben die bei Ausübung ihrer übernommenen Verpflichtungen einen Anhalts- punkt in wie weit selbe bei An- Schaffungen von Erfordernissen, bei Schlichlung der Streitigkeiten und nahmentlich bei der Be- handlung der Irrsinnigen vorzugehen haben. Dieser Beschluß machte bei mir die schon längst gefühlte Ansicht rege, daß auch für den jeweiligen Referenten und die anderen Hausinspi- zienten und Obmänner zu Theil werden soll, und daß dieses vor allen andern für den Referenten als nothwendig erscheint, weil die Instruktion für diesen maßgebend für alle anderen Instruktionen sein wird. Ich beantrage daher, daß die Instruktionen für den Referen- ten, die Inspizienten und Obmänner ausgearbeitet,

dem Gemeinderathe zur Geneh- migung unterbreitet, und dann an die Betreffenden erlassen werden. Einhelliger Beschluß nach diesen Antrage. ad Num 3761 Instruction für den Referenten (Verwalter) des mild. Vers. Fondes und der Stiftungen. Einleitung. Die Milden Versorgungsfonds Verwaltung besteht aus fünf Stiftungen mit den drey Versorgungs-Häusern und einem Krankenhause, nähmlich aus dem Bürgerspitale, dem Bruderhause, dem Sonder- siechenhause und dem Kranken- hause zu St. Anna, dann der Lazarethhausstiftung. Diese fünf Stiftungen, die früher abgesondert verwaltet wurden, wurden nach einer Hofverord- nung vom Jahre 1788 in eine Verwaltung und Rechnungs- führung zusammengezogen, welche Anordnung mit 1. Novbr. 1793 in Ausführung kam. Aus den Akten geht folgende historische Darstellung hervor,

dem Gemeinderathe zur Genehmigung unterbreitet, und dann an die Betreffenden erlassen werden. Einhelliger Beschluß nach diesen Antrage. ad Num 3761 Instruction für den Referenten (Verwalter) des mild. Vers. Fondes und der Stiftungen. Einleitung. Die Milden Versorgungsfonds Verwaltung besteht aus fünf Stiftungen mit den drey Versorgungs-Häusern und einem Krankenhause, nähmlich aus dem Bürgerspitale, dem Bruderhause, dem Sondersiechenhause und dem Krankenhause zu St. Anna, dann der Lazarethhausstiftung. Diese fünf Stiftungen, die früher abgesondert verwaltet wurden, wurden nach einer Hofverordnung vom Jahre 1788 in eine Verwaltung und Rechnungsführung zusammengezogen, welche Anordnung mit 1. Novbr. 1793 in Ausführung kam. Aus den Akten geht folgende historische Darstellung hervor,

welche hier zur Kenntniß für den jeweiligen Referenten angeführt wird. I. Das Bürgerspital ist von der Königin Elisabeth im Jahre 1313 [03] erbaut und zum Theil gestiftet worden. Später wurde diese Stiftung durch hiesige Bürger: Baumgartner, Koller, Buheim, Escher, Haller, Peyr, Kufart, Werfer, Schmalzer und andere beträchtlich vermehrt, so daß 32 verarmte Bürger und Bürgerinnen in dem Bürgerspitalsgebäude mit Wohnung und Naturalkost verpflegt werden konnten. Unter diesen Pfründern wurden vier aus dem Graf Werthenburg'schen Stiftungskapitale pr 6300 fl unterhalten und von dieser Familie bis zu den neueren Zeiten ernannt. Durch die Vereinigung im Jahre 1793 wurden statt der Natumalkost jeden dieser Pründner täglich 10 xr CMz ausgeworfen und auf die Hand bezalt.

welche hier zur Kenntniß für den jeweiligen Referenten angeführt wird. I. Das Bürgerspital ist von der Königin Elisabeth im Jahre 1313 [03] erbaut und zum Theil gestiftet worden. Später wurde diese Stiftung durch hiesige Bürger: Baumgartner, Koller, Buheim, Escher, Haller, Peyr, Kufart, Werfer, Schmal- zer und andere beträchtlich vermehrt, so daß 32 ver- armte Bürger und Bür- gerinnen in dem Bürger- spitalsgebäude mit Wohnung und Naturalkost verpflegt werden konnten. Unter diesen Pfründern wurden vier aus dem Graf Werthenburg'schen Stiftungs- kapitale pr 6300 fl unterhalten und von dieser Familie bis zu den neueren Zeiten ernannt. Durch die Vereinigung im Jahre 1793 wurden statt der Natumalkost jeden dieser Pründner täglich 10 xr CMz ausgeworfen und auf die Hand bezalt.

II. Die Zeit der Erbauung oder Stiftung des Bruderhauses, kann nicht bestimmt angegeben werden. Aus den städt. Jahr- büchern ist nur zu ersehen, daß im Jahre 1511 Hans Lueger Bürger zu Steyr die Bru- derhauskapelle mit Bewilligung des Abtes Ulrich zu Garsten auf eigene Kosten zu Ehren des heiligen Anton erbaut hat. Ferner ist aus dem, an die Stadt Steyr vom Kaiser Maximilian ddo 13. Jänner 1512 ertheilten Freibrief, wo- mit die von Hans Lueger zum Bruderhaus gestifteten Güter bestättiget werden, weiters ist zu ersehen, daß diese Stif- tung durch Vermächtnisse von hiesigen Bürgern: Thieron, Mitterbaur, Koller, Willens- perger, Derflmayr, Werfer, Petz, Maidinger, Ajahaz, Hubmayr, Fuxberger, und an- dere vergrößert wurde, so daß 22 Pfründner und Pfründnerinen unterhalten werden konnten, welche Zahl aber in Folge des Brandes dieses Versorgungshauses

II. Die Zeit der Erbauung oder Stiftung des Bruderhauses, kann nicht bestimmt angegeben werden. Aus den städt. Jahrbüchern ist nur zu ersehen, daß im Jahre 1511 Hans Lueger Bürger zu Steyr die Bruderhauskapelle mit Bewilligung des Abtes Ulrich zu Garsten auf eigene Kosten zu Ehren des heiligen Anton erbaut hat. Ferner ist aus dem, an die Stadt Steyr vom Kaiser Maximilian ddo 13. Jänner 1512 ertheilten Freibrief, womit die von Hans Lueger zum Bruderhaus gestifteten Güter bestättiget werden, weiters ist zu ersehen, daß diese Stiftung durch Vermächtnisse von hiesigen Bürgern: Thieron, Mitterbaur, Koller, Willensperger, Derflmayr, Werfer, Petz, Maidinger, Ajahaz, Hubmayr, Fuxberger, und andere vergrößert wurde, so daß 22 Pfründner und Pfründnerinen unterhalten werden konnten, welche Zahl aber in Folge des Brandes dieses Versorgungshauses

im Jahre 1749 auf 16 herabgesetzt wurde. Im Jahre 1792 wurde hiezu eine neue Pfründe aus dem Erlöse des zu dieser Stiftung gehörigen Gemeinkastenhauses No 95 in der Stadt errichtet. Die Pfründenportion wurde bei dieser Stiftung nach der Vereinigung auf 8 xr CMz bestimmt. Als aus Anlaß des großen Brandes in Jahre 1842 das Handlungshaus Leonhard Paravicini in Basel sich durch Einsendung beträchtlicher Geben für die Verunglückten auszeichnete, wurde dem Chef dieses Hauses Herrn Emanuel Paravicini, von dem Magistrate das Ehrenbürgerrecht der Stadt Steyr verliehen, welcher aus Erkenntlichkeit hiefür dieser Stiftung ein Geschenk von 370 fl machte, wovon die Interessen nach dem Willen des Stifters alljährlich an dessen Todestage, welcher bald nach der Schenkung erfolgte, an die Bruderhauspfründner

im Jahre 1749 auf 16 herabge- setzt wurde. Im Jahre 1792 wurde hiezu eine neue Pfründe aus dem Erlöse des zu dieser Stiftung gehörigen Gemeinkastenhau- ses No 95 in der Stadt errich- tet. Die Pfründenportion wurde bei dieser Stiftung nach der Vereinigung auf 8 xr CMz bestimmt. Als aus Anlaß des großen Brandes in Jahre 1842 das Handlungshaus Leonhard Paravicini in Basel sich durch Einsendung beträchtlicher Geben für die Verunglückten auszeichnete, wurde dem Chef dieses Hauses Herrn Emanuel Paravicini, von dem Magistrate das Ehrenbürgerrecht der Stadt Steyr verliehen, welcher aus Erkenntlichkeit hiefür dieser Stiftung ein Geschenk von 370 fl machte, wovon die Interessen nach dem Willen des Stifters alljährlich an dessen Todestage, welcher bald nach der Schenkung erfolgte, an die Bruderhauspfründner

zu vertheilen sind. III. Zur Erbauung des Herren- oder Sondersiechenhauses in Aichet sind im Jahre 1699 von Ulrich Lichtenburger und seiner Hausfrau 4000 fl legirt worden. Unter den Stiftern kommen ferner vor, die hiesigen Bürger: Koller, Radinger, Kain, Scharmüller, Puchauer, Mühldorfer, Knell, Puchner, Möslinger, Winkler, Mark, Perger, Stadler, Kremsmayr, Huber, Rock, und andere durch deren Legate diese Stiftung dotirt worden ist. Die Anzahl der Stiftlinge ist auf 20 Arme bestimmt, deren jeder nach der Verei- nigung 7 xr erhalten soll. IV. Das Lazarethaus bei der Steyr ist einzig den hiesigen Bürgern erbaut und mit Kapitalien dotirt worden. Dieses Haus ist im Jahre 1794 an Heinrich Goldthan licitando um 1220 fl veräußert und die Pfründner in den anderen Häusern untergebracht worden,

zu vertheilen sind. III. Zur Erbauung des Herrenoder Sondersiechenhauses in Aichet sind im Jahre 1699 von Ulrich Lichtenburger und seiner Hausfrau 4000 fl legirt worden. Unter den Stiftern kommen ferner vor, die hiesigen Bürger: Koller, Radinger, Kain, Scharmüller, Puchauer, Mühldorfer, Knell, Puchner, Möslinger, Winkler, Mark, Perger, Stadler, Kremsmayr, Huber, Rock, und andere durch deren Legate diese Stiftung dotirt worden ist. Die Anzahl der Stiftlinge ist auf 20 Arme bestimmt, deren jeder nach der Vereinigung 7 xr erhalten soll. IV. Das Lazarethaus bei der Steyr ist einzig den hiesigen Bürgern erbaut und mit Kapitalien dotirt worden. Dieses Haus ist im Jahre 1794 an Heinrich Goldthan licitando um 1220 fl veräußert und die Pfründner in den anderen Häusern untergebracht worden,

die tägliche Portion für 24 Arme wurde auf 6 xr pr Kopf bestimmt. V. Der Plautzenhof in Aichet wurde im Jahre 1680 wegen der damals grassirenden Pest von gemeinen Stadt Steyr dem Herrn von Riesenfels zu einem Lazareth abgekauft und seit dem beständig als Krankenhaus für die Stiftlinge aus den Versorgungshäusern auf Kosten der Stiftungen, für andere Einheimische und auch Fremde auf deren Kosten verwendet. Die kranken Bezirksarmen wurden in späterer Zeit auf Kosten des Armen Institutes resp. der Stadtkasse unterhalten. Diese Anstalt ist mit der Hälfte des Vermögens der hierortigen aufgehobenen Bruderschaften pr 8016 fl und den Vermächtnissen der Bürger Knabl. Paumgartner und anderen mehr, aber unzureichend dotirt worden. In den Jahren 1848 u 1849 wurde

die tägliche Portion für 24 Arme wurde auf 6 xr pr Kopf bestimmt. V. Der Plautzenhof in Aichet wurde im Jahre 1680 wegen der damals grassirenden Pest von gemeinen Stadt Steyr dem Herrn von Riesenfels zu einem Lazareth abgekauft und seit dem beständig als Krankenhaus für die Stiftlin- ge aus den Versorgungs- häusern auf Kosten der Stif- tungen, für andere Einheimi- sche und auch Fremde auf deren Kosten verwendet. Die kranken Bezirksarmen wurden in späterer Zeit auf Kosten des Armen In- stitutes resp. der Stadtkasse unterhalten. Diese Anstalt ist mit der Hälfte des Vermögens der hierortigen aufgehobenen Bruderschaften pr 8016 fl und den Vermächtnissen der Bürger Knabl. Paumgartner und anderen mehr, aber unzureichend dotirt worden. In den Jahren 1848 u 1849 wurde

dieses Haus auf Kosten des Ver- einigten Milden Vers. Fondes mit einem Aufwande von mehr als 15.000 fl beinahe ganz neu umgebaut, und die Kranken- pflege im Jahre 1850 an den Orden der barmherzigen Schwe- stern auf unbestimmte Zeit gegen einjährige Aufkündigung übergeben; das Gebäude jedoch ist und bleibt ein Eigenthum des Milden Vers. Fondes, und es treffen diesen die Steuer- lasten und Gefahren, wie es der unterm 5. Juni 1849 errich- tete Vertrag mit dem Orden genau bezeichnet. Nach diesem Vertrage ist der Orden verpflichtet, wenigstens 50 Betten zu unterhalten und die Krankenpflege durch zehn Schwestern klaglos zu vollführen. Die Pfründner des Milden Vers. Fondes, die hiesigen Bezirks- armen und die Gesellen des Steinmetz und Maurerhand- werks sind vorzugsweise bei der Aufname zu berücksich- tigen, wogegen dem Orden ein jährliches Aequivallent von

dieses Haus auf Kosten des Vereinigten Milden Vers. Fondes mit einem Aufwande von mehr als 15.000 fl beinahe ganz neu umgebaut, und die Krankenpflege im Jahre 1850 an den Orden der barmherzigen Schwestern auf unbestimmte Zeit gegen einjährige Aufkündigung übergeben; das Gebäude jedoch ist und bleibt ein Eigenthum des Milden Vers. Fondes, und es treffen diesen die Steuerlasten und Gefahren, wie es der unterm 5. Juni 1849 errichtete Vertrag mit dem Orden genau bezeichnet. Nach diesem Vertrage ist der Orden verpflichtet, wenigstens 50 Betten zu unterhalten und die Krankenpflege durch zehn Schwestern klaglos zu vollführen. Die Pfründner des Milden Vers. Fondes, die hiesigen Bezirksarmen und die Gesellen des Steinmetz und Maurerhandwerks sind vorzugsweise bei der Aufname zu berücksichtigen, wogegen dem Orden ein jährliches Aequivallent von

2200 CMz oder 2310 fl ÖW aus den Renten des Vereinigten Milden Vers. Fondes bezalt wird. Im Anbringen hat der Orden, sowohl was die Aufnahme als auch die Pflege der Kranken betrifft, in so weit es der Vertrag nicht anders bestimmt, freie Hand, und die Mild. Versorg. Fonds Verwaltung hat nur die Aufsicht über das Gebäude als Eigenthümer. VI. das Benefiziatenhaus zu St. Anna, welches um das Jahr 1765 von der Stadt erbaut, aber dazu bestimmt ist, daß der jeweilig angestellte Benefiziat, nunmehr Direktor spiritualis des Institutes dort wohnen könne, um in der Krankenhauskapelle die heil. Messe lesen, den Kranken die geistl. Tröstungen ertheilen und mit Erlaubniß des Vorstadtpfarrers auch seelsorgliche Verrichtungen ausüben zu können. Reparaturen und andere

2200 CMz oder 2310 fl ÖW aus den Renten des Ver- einigten Milden Vers. Fondes bezalt wird. Im Anbringen hat der Orden, sowohl was die Aufnahme als auch die Pflege der Kranken betrifft, in so weit es der Vertrag nicht anders bestimmt, freie Hand, und die Mild. Versorg. Fonds Verwaltung hat nur die Aufsicht über das Gebäude als Eigenthümer. VI. das Benefiziatenhaus zu St. Anna, welches um das Jahr 1765 von der Stadt erbaut, aber dazu bestimmt ist, daß der jeweilig ange- stellte Benefiziat, nunmehr Direktor spiritualis des Institutes dort wohnen könne, um in der Krankenhauskapelle die heil. Messe lesen, den Kranken die geistl. Tröstungen ertheilen und mit Erlaubniß des Vorstadtpfarrers auch seelsorgliche Verrichtungen ausüben zu können. Reparaturen und andere

Herstellungen am und im Hause werden aber auf Kosten des St. Annakapellenfondes befragt. VII. Zu dem Milden Vers. Fonde wird auch die im Jahre 1836 durch den hochwürdigen Bischof Thomas Gregor Ziegler gemachte Pfründenstiftung pr 8000 fl CMz gezält, worüber abgesondert Rechnung geführt und von deren Ertrag 7 Pfründner mit monat- lich 5 fl CMz und 1 Pfründner mit 3 fl 30 xr CMz betheilt werden. Dem Referenten des Milden Vers. Fondes und den Stiftungen sind ferner noch zum Referate und zur Ueberwachung zugetheilt. VIII. Die Pacher'sche Pfründenstif- tung mit einem ursprünglichen Kapitale von 11.000 fl CMz woraus 10 Pfründner mit täglichen 10 xr CMz oder 17 ½ xr ÖW zu betheilen sind. IX. Die Simon Zachhuber'sche Stif- tung mit einem ursprünglichen Kapital von 8000 fl für fünf Pfründner mit einer monat- lichen Betheilung von 7 fl ÖW. Dazu komt noch ein Kapital von 3000 fl in Obligationen aus dessen Zinsenertrag ein

Herstellungen am und im Hause werden aber auf Kosten des St. Annakapellenfondes befragt. VII. Zu dem Milden Vers. Fonde wird auch die im Jahre 1836 durch den hochwürdigen Bischof Thomas Gregor Ziegler gemachte Pfründenstiftung pr 8000 fl CMz gezält, worüber abgesondert Rechnung geführt und von deren Ertrag 7 Pfründner mit monatlich 5 fl CMz und 1 Pfründner mit 3 fl 30 xr CMz betheilt werden. Dem Referenten des Milden Vers. Fondes und den Stiftungen sind ferner noch zum Referate und zur Ueberwachung zugetheilt. VIII. Die Pacher'sche Pfründenstiftung mit einem ursprünglichen Kapitale von 11.000 fl CMz woraus 10 Pfründner mit täglichen 10 xr CMz oder 17 ½ xr ÖW zu betheilen sind. IX. Die Simon Zachhuber'sche Stiftung mit einem ursprünglichen Kapital von 8000 fl für fünf Pfründner mit einer monatlichen Betheilung von 7 fl ÖW. Dazu komt noch ein Kapital von 3000 fl in Obligationen aus dessen Zinsenertrag ein

verarmter Strumpfwirker mit monatlich 12 fl 68 xr ÖW oder wenn dieser nicht vorhanden ist, zwey arme Bürger zu betheilen sind. X. Die Oeppinger'sche Stiftung mit ursprünglichen 12.000 fl, welche aber mehr dem Armen Institute zugewiesen und mit demselben verbunden ist, und deren Zinsenertrag den Armen Institutspfründnern auf die Hand zu bezalen ist. Der Milde Versorgungsfond war seit seinem Entstehen manchen Wechselfällen unterworfen, was insbesonders den Zeit und Geldverhältnissen zuzuschreiben ist. Vor der Vereinigung der verschiedenen Stiftungskapitalien, welche nunmehr den Mild. Vers. Fond bilden, wurden u.z. im Jahre 1788 die Stiftungskapitalien ausgewiesen wie folgt: Von dem Bürgerspitale 39.070 fl Bruderhause 24.362 fl 58 ½ xr Sondersiechenhause 30.307 fl Lazarethhause 28.672 fl Plautzenhof (Krankenhaus) 1250 fl zusammen 134.911 fl 58 ½

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