Ratsprotokoll vom 30. März 1855

veranschlagt werden, welche in dem großen Manufaktursbezirke Steyr durch das Medium des Handels in dem Weltverkehr ausströmmen. Die Eisen u. Stahlindustrie Steyr und des Traunkreises ist nicht in Abnehmen, Beweis hiefür die in neueren Zeit entstandenen Werke in größeren Dimensionen, wenn auch in einzelnen Zweigen nachhältige Stockungen periodisch einträten, sondern ihre Existenz und Zukunft hängt einzig und allein von der glücklichen Überwindung der sich aus den veränderten Handelsverhältnißen ergebenden Schwierigkeiten ab, welche als eine Folge der Reform der Zollgesetzgebung, der Aufhebung der Schranken für die ausländische Industrie, des Anschlußes an den Zollverein in begränzten Zeit, und der hiemit eingetretenen Concurrenz des Anstandes auf den bereits beschickten Weltmärkten wahrgenommen werden. Die Industriellen dieser Stadt nehmen diesen großen Kampf unverzagt und muthig auf, um das ihnen drohende Übel, die Abtretung ihres Verkehrs mit aller Anstrengung der ihnen durch die Gesetzgebung zu Gebothe stehenden Hilfsquellen siegreich zu überwinden Dem große Endzweck, die künftige Industrie Steyr u. der Umgebung im Sinne des verjüngten Österreichs zur möglichsten Blüthe zu bringen, wird von der gewerbtreibenden Klaße in dem Bedürfniße einer dem Auslande ebenbürtigen technischen Bildung, einer fortschreitenden Manipulationsweise in der Vereinigung kleiner Gewerbe zur größeren, und dadurch angestrebten vollkommenen Produktionsfähigkeit tief erkannt; und Steyr betrachtet sich vermög seiner geographischen Lage, und ihrer Nähe an den reichhaltigen Erzquelle vorzugsweise berufen, diese Reformen in Bewußtseyn seiner Lebensfähigkeit zu bestehen. Die Erreichung des segensreichen Erfolges aber ist jedoch bei den vorausgesetzten eifrigsten Mitwirkung

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