Ratsprotokoll vom 30. März 1855

gung darzuthun, daß sie Anspruch habe, nach den groß- herzigen Absichten Sr. Majestät zu bitten, in die all- gemeine Verkehrslinie einbezogen zu werden. Sie versucht es in dieser Denkschrift allein Ver- hältnißen volle Rechnung zu tragen, und wird hiebey von einem dreifachen Gesichtspunkte geleitet und zwar: a) In industrieller und handelspolitischer Beziehung Die Stadt Steyr am Fuße der letzten nordöstl. Ab- dachung der ob der ennsischen steyrischen Alpen, am Zu- sammenlaufe der beyden Flüße Enns und Steyr, welch letzte- re sich in mehrere Arme theilt, gelegen, biethet schon in ihrer äußeren Physognomie die ausschließende Bestim- mung einen weitverzweigten und großartigen Gewerbs- thätigkeit, welche in ihrem Ursprung auf mehrere Jahr- hunderte zurückgreift, und denen künftige Ausdehnung bey ihrer Lage und der vorhandenen Waßerkraft sicher gestellt erscheint. Als der uralte natürliche Hauptstappelplatz und die Ver- schleißniederlage der k.k. innerbergischen Eisen und Haupt- gewerkschaft in Eisenerz sind zwey drittheile den gewerb- treibenden Bevölkerung sowohl in Steyr als in den Nachbar- thälern des bis zur altberühmten Eisenwurzn schiffbaren Ennsflußes so wie meilenweit aufwärts des Steyrflußes mit der Verarbeitung des Eisen und Stahlmateriale bekannt- lich des Besten in Europa beschäftiget. Durch das Zusammen- wirken so vieler Kräfte wurde die weltbekannte Eisen- und Stahlindustrie der Stadt Steyr und des ganzen Traun- kreises geschaffen, und zahlreiche Fabriken größerer und kleinerer Art im Laufe der Zeiten gegründet. Um die gröste dieser Production, ihre Dehnbarkeit, ihrem künftigen Wachsthum annähernd zu würdigen, ist es nöthig, dieselbe von ihrem Ausgangspunkte dem Erz- berge zu Eisenerz zu verfolgen, und das bisherige Ergeb- niß mit verläßlichem Datum zu begründen. Im Traunkreise bestehen mit ihrem Floßenbezug an

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