Ratsprotokoll vom 30. März 1855

No. 1651 Wohllöbliches k.k. Präsidium der Kreisbehörde Seiner k.k. apostol. Majestät haben in erhabenen Für- sorge für das rasche Aufblühn und die Wohlfahrt des Kaiser- reiches allerhöchst angeordnet, daß bey Anlage der Eisen- bahnlinien nach einem alle Theile des Staatsgebiethes angemeßen berücksichtigenden System vorzugehen, und sowohl in der Richtung als in der Verzweigung der Linien die stragetischen national oekonomischen und handels- politischen Rücksichten die vollste Beachtung finden. In diesem Geiste wurde mit Berücksichtigung der Bedürf- niße des Reichs und jedes Kronlandes insbesonders das Eisen- bahnnetz für den österreichischen Kaiserstaat entworfen, und allerhöchst genehmigt. Die Ausführung dieses grandiosen Werkes von Seite des Staates wird in Bauperioden eingetheilt, und jene Linien, deren Bau sich am dringendsten darstellt, vorerst in An- griff genommen werden. Als eine solche wurde die Haupt- richtung von Wien, Linz, Salzburg an die bayrische Eisenbahn im Laufe zweyer Jahre sicher gestellt. Die Repräsetaz der Stadt Steyr, hervorgegangen aus der Mitte der Industriellen und des Handelsstan- des betrachtet es bey dem in Aussicht stehenden Bau als eine pflichtgemäße Aufgabe, den Moment zu erfaßen, die industrielle und handelspolitische Bedeutung ihrer Stadt nach der aus praktischen Anschauung und Erfahrung gewon- nenen Uiberzeugung wahrheitsgetreu darzustellen, in kurzen Umrißen die Größe ihres Verkehrs mit we- sentlichen Datum, die Ausdehnung und Tragweite des- halben, so wie die unberechenbare Einflußnahme hierauf durch die auszuführende Eisenbahn ihn ihren unmittel- baren Nähe zu beleuchten, und solcher Weise die Berechti-

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