des Stimmzettels durch die Wähler als wesentlich angesehen wurbeweißt auch der von einem Wähler in dieser Richtung nach beendetem Wahlakte vorgebrachte Protest. Bey diesem Stande kann wohl die Anforderung der Unterschrift nicht als eine Beschränkung des Wahlrechtes, sondern nur als eine für die Prüfung des Wahloperates erforderliche Maßregel angesehen u. geltend gemacht werden, besonders, wenn man die Wahlordnung nach dem prov. Gemeindegesetze u. für die Landtage beachtet, welche zwar nicht die Unterschrift, sondern die mündliche Angabe der Gewählten von der Wahlkoon. u. in Gegenwart aller Wahlberechtigten, sohin eine noch mit größere Gewißheit über die Person des Wählers, u. der von ihm Gewählten fordert. Da die Wahlkommission nicht das unbedingte Vertrauen besitzt, sondern Operat der Prüfung unterliegt, so ist die Unterschrift des Stimmzettels durch den Wähler insoferne wesentlich, als hiedurch allein die Gewißheit erlangt wird, daß nicht Unberechtigte sich an der Wahl betheiligt haben. Die Unterschrift des Stimmzettels verbunden mit dem persönlichen Erscheinen ist auch allein geeignet, den Beweis zu liefern, daß jeder Wahlberechtigte nur das ihm zustehende Wahlrecht ausgeübt habe. Endlich fordert die Neuzeit in allen das öffentliche oder Gemeindeleben betreffenden Verhandlungen die möglichste Öffentlichkeit. Ist in dieser Beziehung die Gemeinde Ordnung für Steyr in Rücksicht der Wahlhandlung ihrer Vertretter schon etwas hinter dem prov. Gem. Gesetze zurückgeblieben, indem sie statt der mündlichen öffentlichen Wahl die Wahl durch Stimmzettel verschrieb, so muß doch das prov. GemeindeGesetz als allgemeiner Grundsatz festgehalten u. daher gefordert werden, daß die Stimmzettel für die Wahl eben jene Übersicht u. Bestimmtheit sowohl hinsichtlich des Wählers als der Gewählten biethen, welche das prov. Gemeindegesetz bezweckt haben will. Hiezu ist die Unterschrift des Stimmzettels, oder die derselben gleich kommende Beyschließung der Legitimationsurkunden unerlaßlich. Aus diesen Gründen, und weil mehr als 98/100 der Wähler die Unterschrift wirklich
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