Ratsprotokolle 1850, Juli - Dezember

tet hierüber folgenden Vortrag: Durch den Tod des Joachim Krennmüller wurde die Stelle des Obmanns im Herrenhause erledigt. Bisher hat man die sen Dienst dem Eheweib des Krennmüller überlassen, da es aber gerathenen seyn dürfte, diesen Dienst wieder definitiv zu besetzen, so bin ich so frey die 3 Kompetenten hiefür zur Kenntniß des löbl. Gemeinderathes zu bringen um über die Verleihung entscheiden zu können. Dieselben sind: 1. Anton Ungemach, gewesener Hausbesitzer in Aichet 86 Jahre alt, mit einem Moralitätszeugniße des Vorstadtpfarramtes. 2. Johann Georg Seidl, Inwohner in der Ortschafft Schönau No. 228, 67 Jahre alt ohne weitere Belege. 3. Jakob Spitaler, Inwohner in Aichet, 52 Jahre alt, verheurathet, Vater von 2 großj. Söhnen, Zeugniß vom Vorstadtpfarr Amte und seinem jetzigen Dienstherrn Leopold Werndl. Da nun dieser Dienst doch einige körperliche Gesundheit und manchmal auch ein energisches Auftretten gegen die Unterstandler erfordert, der Obmann im Herrnhause wegen der Verpflegung der darin untergebrachten blödsinnigen u. siechen Personen nothwendig verheurathet seyn soll, so würde ich vereint mit dem Hrn. Hausinspizienten Vogel dahin meine Meinung abgeben, daß Anton Ungemach darum nicht geeignet erscheint, weil derselbe Witwer ist u. bey seinem kränklichen Körper kaum die Aufhabe eines Obmanns lösen könnte. Georg Seidl ist mir wenig bekannt, auch wäre bey selben zu befürchten, daß er mit einem Herumziehen zur Musik selten zu Hause bliebe. Ich trage daher an, daß der Dienst des Obmanns im Herrnhaute dem Jakob Spitaler gegen Verleihung einer Bürgerpfründe mit 10 xr CMz in deren Besitz sich bis jetzt die Witwe des Krennmüller befindet vom 1. Nov. 850 an verliehen wird u. daß die letztere einen Unterstand im Bürgerspitale unter Beibelassung der von ihr bezogenen Lazarethhauspfründe pr 5 xr erhalte. Hievon wäre die Mild. Vers. Fonds Rechg. Führung wegen Verleihung der Pfründen, Jakob Spitaler wegen der Anstel-

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