Ratsprotokolle 1850, Juli - Dezember

Schwierigkeit jener Aufgabe erfahrungsmäßig vorliegt u. damit bis dahin der vollkommen constituirten Gemeinde das Recht ungeschmälert bleibe, die der Leistung entsprechende Gehaltserhöhung zu veranlassen. Um diesen Zweck zu erreichen, wird folgende Ausschreibung in der Linzer u. Wiener Zeitung wie dem Gemeindeblatte veröffentlicht: Der Gemeinderath der l. f. Stadt Steyr beabsichtigt die Anstellung eines Gemeindearztes, dem die Abfaßung von Kunstgutachten in Gemeindeangelegenheiten, sowie der Armenpraxis u. die Beziehung zu dem hiesigen allgemeinen Krankenhaus durch eine eigene Instruktion übertragen wird, wofür einstweilen bis zur erfahrungsmäßigen Vorlage über den Umfang jener Aufgabe ein Jahresgehalt von 200 fl CMz bestimmt wird. Bewerber wollen ihre gehörig belegten Gesuche bey dem Gefertigten bis 24. Oktober d.J. einbringen. Damit jedoch das dringende Bedürfniß der allsogleichen Fürsorge für die Hilfe suchenden Kranken befriediget werde, schlage ich vor, den Herrn Kreisarzt in der Versammlung des Gemeinderathes einzuladen und in freyer Besprechung seine Meinung zu hören, woraus sich von selbst der im Augenblicke gebothene Beschluß ergeben dürfte. Schließlich glaube ich aufmerksam zu machen, auf die in dem zwangslosen Blatte No 11. dto. 10 Apr. 848 veröffentlichte Erklärung der Herrn Ärzte Dr. v. Pflichtenfeld, Dr. Krakowitzer u. Dr. v. Koenig welche ich in so lange keine entsprechende Zurücknahme bekannt ist, als noch immer für die Gegenwart giltig, betrachten muß. In Folge dieses Antrages wurde Hr. Referent ersucht, den Hrn. Kreisarzt Dr. v. Pflichtenfeld zur Sitzung des Gemeinderathes und Abgabe seiner Meinung einzuladen, welche auch sogleich erschienen ist u. Letzterer sich sodann da

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