Ökonomische Ratsprotokolle 1840

in einem Rathsprotokollsextracte unter Anschluß der Vorakten mittels Bericht dem k.k. Kreisamte vorzulegen. Über diesen Vortrag u. nach Anhörung der Bemerkungen der geistlichen Vogtey votirt der Herr Bürgermeister, wie folgt: In der Stadt Steyr'schen Geschichte kommt vor, daß im Jahre 1630 die Jesuiten den Befehl von Hof mitgebracht haben, daß ihnen jene 11 bürgerlichen Häuser sammt Umgebung käuflich überlassen werden solle, worauf jetzt die Michaelskirche samt Kirchenplatz, u. Aufgangsstiegen befindlich sind. Diese 11 Häuser sammt Gärten wurden um 14.000 fl geschätzt. Allein der Bau kam nur durch die Freygebigkeit eines Jesuiten in Gratz zur Vollendung, nämlich eines Grafen von Thonhausen, der ein Kapital von 50.000 fl bei den Ständen in Steyermark anlegte, damit die Zinsen zum Baue des Collegiums u. zum künftigen Genuß verwendet werden. Hieraus ziehe ich die Folge, daß die Aufgangsstiege, der Platz u. die Kirche erkaufte Güter seyn, u. daß ohne Einwilligung der Repraesentanten dieser Religionsgegenstände keine Veränderung an der Substanz vorgenohmen werden solle. Weiter – seit Entstehung der Jesuiten sind 200 Jahre verfloßen, und die Fahrtstraße am Spitalberge besteht immer ohne bedeutendem Unglük, also als paßierlich. Da nun eben im heurigen Jahre der Kassaeinbruch mit einem Schaden von 3000 fl geschehen ist; da vorher die steinernen Joche an der Steyrbrücke mit mehr als 9000 fl gebaut wurden, da ferner das Schulhaus im

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