Gemeinderatsprotokoll vom 21. September 1949

hältnissen ein Darlehen aufzunehmen. Es war jedoch notwendig, um tatsächlich mit dem geplanten Bau beginnen zu können und den Bau ohne Unterbrechung zu Ende zu führen, den fehlenden Betrag sicherzustellen und kann ich Ihnen mitteilen, daß diese Mittel sichergestellt sind. Es handelt sich hier um ein Darlehen, das uns unverzinslich durch eine großzügige Tat des Generaldirektors der Steyr-Werke zur Verfügung gestellt wurde. Es hat sich dieser bereit erklärt, einen Vorschuß auf Gewerbesteuern zu geben, die irgendwann der Stadt einmal zufallen und dieses Kapital unverzinslich der Gemeinde zur Hand gegeben. Es ist für uns von außerordentlicher Bedeutung, daß wir diesen Schulbau, ohne die finanziellen Mittel des ordentlichen oder außerordentlichen Haushaltes in Anspruch nehmen zu müssen, ausführen können. Ich glaube daher, daß Sie alle einer Meinung sind, wenn wir diese Gelegenheit benützen und allen jenen, die dazu beigetragen haben, diese Mittel bereitzustellen, den Dank auszusprechen. Ich bitte daher auch den Herrn Bürgermeister, den Dank des Gemeinderates in dieser Beziehung den Wohltätern auszusprechen. Bgm. L. Steinbrecher: Aus den vorerwähnten Ausführungen ersehen Sie, daß dieses Projekt in guten Händen ist. Wir haben uns wiederholt bemüht, in Vorsprachen beim Bundeskanzler, Finanzminister usw. Beihilfen zur Ausführung des seinerzeit geplanten Schulbaues im Betrage von 10 Mill. S zu erreichen, ohne daß irgendwelche Zusagen gemacht werden konnten. Auch habe ich mich anläßlich der Städtebundtagung in Bregenz, an der alle Städte mit ähnlichen Verhältnissen wie Steyr vertreten waren, bemüht, die Schulraumfrage einer Lösung durch Schaffung eines Schulbaugesetzes zuzuführen; diese Forderungen haben wir auch allen politischen Parteien in Land und Bund übermittelt und die oberösterreichischen Städte ersucht, gleichlautende Anträge zu stellen. Es sollen alle Gemeinden zu einer diesbezüglichen Beitragsleistung herangezogen werden. Die Schulraumnot in Steyr wäre ja nicht so erschreckend, hätten wir nicht so viele auswärtige Schüler zu verzeichnen. Ich betone dies alles, damit Sie sehen, daß der ursprüngliche Plan nicht leichtsinnig aufgegeben wurde. Für Steyr ist die gegenwärtige Lösug die einzig mögliche. Es ist selbstverständlich, daß der Dank des Gemeinderates den Steyr-Werken übermittelt werden wird. Der Antrag wurde sodann einstimmig angenommen.

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