Gemeinderatsprotokoll vom 9. Mai 1947

Punkt 7.) Bebauungsplan Münichholz. Referent Bürgermeisterstellvertreter Franz Paulmayr führt im wesentlichen aus: Der Stadtteil Münichholz bot bei Kriegsschluss ein unvollständiges Bild. Nach erfolgten Verhandlungen hat die Montanblock-Baustab G.m.b.H. über Auftrag des Magistrates Steyr einen Gesamtbebauungsplan ausgearbeitet. Dieser soll als Grundlage der künftigen Bebauung jede Fehlplanung weiterer Bauten verhindern und den derzeit unbefriedigenden Teilausbau der Siedlung durch Lenkung aller weiteren Bauten zu einem befriedigenden Gesamtausbau führen. Die Siedlung umfasst gegenwärtig 2300 Wohnungen mit ca. 10.000 Einwohnern. 300 Wohnungen befinden sich im Bau. Durch Neubauten von Siedlungshäusern durch Siedlungsgenossenschaften soll Münichholz auf insgesamt 3200 Wohnungen für ca. 14.000 Menschen vergrössert werden. Die Vergrösserung erfordert auch die Errichtung von eigenen Amtern, insbesonders von Zweigstellen des WirtschaftsErnährungs- und Arbeitsamtes, wovon bereits in den früheren Sitzungen des Gemeinderates die Rede war. Der Stadtrat hat in der Sitzung vom 6.V.1947 folgenden Antrag angenommen: "Der Gemeinderat beschliesse, den Bebauungsplan Münichholz in Gültigkeit treten zu lassen." Stadtrat Anton Azwanger regt an, das Bild der typischen Siedlung des vergangenen Regimes durch Lockerung des Baubildes etwas zu verwischen. Besonders die erwähnten Siedlungen könnten wesentlich dazu beitragen, das Bild freundlicher und würdiger zu gestalten. Bürgermeister Steinbrecher betont im Schlusswort, dass die Anregungen des Stadtrates Azwanger im vorliegenden Plan Berücksichtigung finden. Die höheren Häuser sollen im Zentrum liegen und die Siedlungen an den Rändern das Bild auflockern. Industrieanlagen werden gegen das Bahngeleise abgedrängt und damit ausserhalb des Wohnviertels zu stehen kommen. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Schluss der Sitzung : 18 Uhr. Der Vorsitzende: Der Schriftführer: Die Protokollprüfer:

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