Gemeinderatsprotokoll vom 17. Jänner 1947

Stadtrat Hans Schanovsky führt im wesentlichen folgendes aus: "Die Jahresrechnung umfasst den Zeitraum vom 1.April bis 31. Dezember 1945. Innerhalb dieses Zeitraumes war die Stadt vom 8. Mai bis 30. Juli durch die Zoneneinteilung in zwei voneinander vollkommen getrennte Verwaltungsbezirke geschieden. In Steyr-Ost bestand während dieser Zeit eine eigene Gemeindeverwaltung. Diese Umstände und die Übergangsschwierigkeiten von der reichsdeutschen zur österreichischen Verwaltung machten selbstverständlich eine planmässige Wirtschaftsführung von dem abgeschlossenen Rechnungsjahre unmöglich. Die Jahresrechnung weist in ihrem ordentlichen Haushalt Bruttoeinnahmen von S 8,903.833.07 und Bruttoausgaben von S 7,888.424.06 auf. Von diesem sich daraus ergebenden Überschuss muss jedoch der im Jahre 1944 ausgewiesene (nicht kapitalisierte) Überschuss von S 535.420.44 abgerechnet werden, sodass sich ein tatsächlicher Überschuss von S 480.038.57 ergibt. An hauptsächlichsten Einnahmen hatte die Stadtgemeinde an Grundsteuer ca. S 700.000.- und an Gewerbesteuer ca. S 1,000.000.- zu verzeichnen. Die Mieten brachten etwa S 150.000.- und die Konzessionsabgaben ca. S 120.000.- ein. Die Personalausgaben belasten die Gemeinde durch den Betrag von S 875.151.67 mit etwa 12 % der Einnahmen oder 15 % der Ausgaben. Die Ausgaben beschränkten sich, den Verhältnissen angemessen, vorwiegend auf Pflichtausgaben, von denen allein für Familienunterhalt rund 898.000.- S und für staatliche Übergangsunterstützungen S 1,665.000.- aufgewendet werden mussten. Der Überschuss der Gesamtrechnung ergibt sich allein durch einen Überschuss von S 1,864.270.59 der Finanz- und Steuerverwaltung, während alle anderen Haushaltssparten Fehlbeträge (den grössten hievon Fürsorgewesen und Jugendhilfe in Höhe von fast einer halben Million Schilling) aufzuweisen hatten. Mit Abschluss des Rechnungsjahres besass die Stadtgemeinde ein Reinvermögen von etwa S 11,000.000.-. Bei diesem Betrage handelt es sich natürlich nicht um mobiles Kapital. Dies sei zur Vermeidung von Missverständnissen festgestellt. Im übrigen verweist der Referent auf den jedem Gemeinderat zugegangenen detaillierten Rechnungsabschluss und stellt sohin folgenden Antrag : Der Gemeinderat nimmt den Rechnungsabschluss für das Jahr 1945 mit wirksamen Reineinnahmen von S 6,231.030.19 Reinausgaben von S 5,750.991.62 somit einem Überschuss von S 480.038.57

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