Gemeinderatsprotokoll vom 21. August 1946

schreckend hohe Betrag findet seine allerdings nur teilweise Erklärung infolge der noch immer anhaltenden, seinerzeit durch den Krieg bedingten Vergrösserung des Beamtenund Angestelltenapparates, der sich notwendigerweise ergeben musste. Wenn wir sehen, dass zusätzliche Dienststellen, wie z.B. das Ernährungs- und Wirtschaftsamt allein 57 Beamte und Angestellte beschäftigt, (das sind 27 %) dass das Kriegsschädenamt, das Amt für Umsiedlung, das Wohnungsamt, die Fahrbereitschaft selbstverständlich entsprechendes Personal erfordern, dass sich zusätzliche Arbeiten im Fürsorge- und Jugendamt z.B. durch die Flüchtlings- und Lagerbetreuung ergeben, wird uns die Entstehung dieser Ziffer klar vor Augen geführt. Wenn wir weiter aus dem Voranschlag ersehen, um einige höhere Ziffern herauszustellen, dass z.B. bei dem Kapitel Fürsorgewesen sich gleichbleibende Verhältnisse vorausgesetzt, ein Abgang von allein ca. S 800.000.- ergibt, wenn wir berücksichtigen, dass unser jährlicher Anteil an Kosten für die Staatspolizei ca. S 90.000.- beträgt, wenn der Schulstellenbeitrag (Beitrag zu den Personalkosten der Volks- und Hauptschulen) allein ca. S 208.000.— beträgt, für den Umbau des Realgymnasiums als erste Rate im Budget ein Betrag von S 273.000.- eingesetzt ist, für den Ausbau der Sepp Stögerstrasse ca. S 123.000.-, für den Ausbau des unteren Teiles des Leitnerberges S 50.000.--, für Uferbauten beim Kraftwerk II an der Steyr und für Verbreiterung der Mühlbachbrücke ca. S 20.000.-- zu Buch stehen, dass die notwendigen Aufräumungs-und Häuserabbruchsarbeiten und die Massnahmen betreffend Liquidierung der seinerzeitigen Luftschutzmassnahmen ca. S 170.000.- kalkuliert sind, wobei allerdings die Erwartung gehegt wird, dass diese Kosten vom Bund getragen werden sollen, wenn Kulturamt und Stadtbücherei einen Abgang von ca. S 14.000.-, der dabei in Anbetracht des Zweckes gewiss nicht hoch ist, ergeben u.s.w. erscheint der Abgang erklärlich und unter den heutigen Umständen auch gerechtfertigt. Mag im Voranschlag der eine oder der andere Schönheitsfehler enthalten sein, mag manches was notwendig erscheint, mangels Möglichkeit heuer noch nicht untergebracht sein, daran müssige Kritik zu üben und Haarspalterei zu betreiben, ist heute wohl nicht die geeignete Zeit.

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